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Kurzzeitig wurde das sanierte Wiedamann-Haus in der Brückstraße abgefeiert als Ort, an dem Juden versteckt worden seien. Während sich diese Vermutung rasch zerschlug, kommt nun auch eine städtische Auftragsarbeit trotz erheblicher Lücken zu dem Ergebnis: Der Zinngießer Ernst Wiedamann war alles andere als ein Gegner des NS-Regimes.

Das Wiedamann-Haus in der Brückstraße: teure Wohnungen und ein artist in residence-Programm statt eines geheimen Judenverstecks. Foto: Werner

Fast nichts ist übrig geblieben vom „Sensationsfund“ im Wiedamann-Haus, der Ende 2022 überregionale Schlagzeilen machte. Fast drei Jahre ist es her, als die Mittelbayerische Zeitung verkündete: Dass der Besitzer Wiedamann, „hier während der Nazi-Zeit Juden versteckte“. Von einem geheimen Zimmer war die Rede.

Nun kommt auch eine Untersuchung der Stadt zu dem Ergebnis: Weder war der damalige Firmenbesitzer, der Zinngießer Eugen Wiedamann, nach Aktenlage ein Gegner des NS-Regimes wie damals kolportiert, noch gab oder gibt es irgendwelche belastbare Hinweise, dass wer auch immer in einer Geheimkammer „während der Nazi-Zeit Juden versteckte“. Anstatt der ersehnten Sensation bleiben in der Brückstraße nur hochpreisige Wohnungen, darunter eine, die das Kulturreferat für ihr Programm artists in residence angemietet hat. (Diesen Samstag werden die residence-Räume erstmals öffentlich präsentiert, die entsprechende Internetseite verschweigt die NS-Belastung des Hauses.)

18 Millionen Schadenersatz gefordert

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Versichert, aber nicht sicher

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Späte Würdigung

Im Jahr ihres 95. Todestags: Regensburger Von-der-Tann-Schule soll nach Elly Maldaque benannt werden

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