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„Massenansturm” bei Königstreuen blieb aus – lustig war’s trotzdem. „Am Domplatz. Sie sind am Domplatz”, raunt es durch die erwartungsvolle Menschenansammlung, die sich um kurz vor acht vor dem Leeren Beutel versammelt hat. Journalisten, die wissen wollen, wie lang es noch dauert, bis Erwin Huber zurücktreten muss. Überzeugte Fans, die dem CSU-Chef und vor allem Ministerpräsident Günther Beckstein ihre Aufwartung machen wollen, Autogrammjäger, C-Promis und Adabeis, die aufs Foto wollen und natürlich ein paar kommunale CSU-Größen. Gerhard Weber und der Rieger Franze sind die „Ranghöchsten” – Hans Schaidinger ist schon weg. Er hat das Fest der Königstreuen verlassen, kurz nachdem Schirmherr Albert Schindlbeck mit zwei Schlägen angezapft und Unterhaltungsunikum Heiner Reichert seine Starkbierrede gehalten hatte. Den Erwin und den Günther mag der Hans heute nicht sehen. Ganz im Gegensatz zum Hofmann Toni, dem „Kini” der Königstreuen, hinter dem sich der Kittel Peter immer wieder eine wenig vordrängeln muss, damit er auch aus Foto kommt, als Beckstein und Huber schließlich nebst Gattinen in blaulichtbewehrten BMWs am Leeren Beutel vorfahren.
Der Höhepunkt des Abends Das Kiefernholzer Jungbauernballett: „De Leit sitzn verkehrt.” Soviele waren’s ja nicht.	Fotos: Staudinger„Lieber vom Schlagbauer gemalt, als vom Schicksal gezeichnet.” Huber bejubelt die Beckstein-Karikatur. Dahinter: „Kini” Toni Hofmann.
Die Blasmusik spielt den Defiliermarsch, als die beiden ihren – von der Regensburger Öffentlichkeit kaum beachteten – Triumphzug in den Festsaal starten. Der vielfach verkündete „Massenansturm” ist ausgeblieben. Es sind noch Plätze frei. Und so dürfen die Massen nicht miterleben, wie beide – begleitet von der königstreuen „Königin der Herzen”, Petra Schulz, den Saal betreten. Untermalt von „Bravo”-Rufen des Hofmaier Jet, der leider aus dem Stadtrat geflogen ist. Er war eines der netteren Freibier-Gsichter. Von der Petra Schulz hat sich Beckstein schon einmal den Kugelschreiber ausgeliehen, als er das letzte Mal da war. Damals hat er Hans Schaidinger die traditionsreiche – seit fünf Jahren existierende – Salvatorkette der Königstreuen verliehen. Die soll der Günther heute selbst bekommen, aus der Hand seines Tandem-Partners, Parteichef Erwin Huber. Der muss sich von seiner Frau stützen lassen, als er den Saal betritt und als er seine Laudatio auf Beckstein hält, merkt man, dass er bei der CSU-Klausur in Wildbad Kreuth ziemlich viel schreien hat müssen. Er ist heiser und wirkt fahrig. Es ist schwierig, den Balanceakt zwischen Parteichef, Finanzminister und heimatverbundenem Bayern so aufzubereiten, dass er gefällt. Da hilft es auch nichts, dass Huber mindestens 20 Mal „Weltoffenheit” und immer wieder „Tradition” in den Saal krächzt. Untermauert von etwas unbeholfen vorgetragenen lateinischen Zitaten. Das hat der Strauß besser gekonnt. Dass Huber gerade in Regensburg betont, dass er auch zu dieser Diözese gehört und dass ihm das gefällt, wo es doch grad einen Kinderschänder-Skandal gegeben hat, sorgt weniger für Applaus als für Gelächter und Raunen. „Ich hätte keinem die Kette lieber überreicht”, muss er sagen, bevor Günther Beckstein das Podium betritt, der sich die ganze Zeit hervorragend mit seinem Bruder Hellmut unterhalten hat. „Lieber Erwin”, beginnt er seine Rede mit einem fast hämischen Grinsen. „Du wirst mit mir gut zusammenarbeiten und Dich großzügig zeigen.” Das hört sich fast schon an, wie wenn zwei sympathisch-kriminelle Mafia-Bosse miteinander plauschen.
Für ihn war’s ein netter Abend: Dr. Hellmut Beckstein.Heiner Reichert: „… den letzten Menschenfresser in Bayern san nachm Franz Josef Strauß ausgstorm.” Wenn’s gwiss is …
Der Herr Ministerpräsident streichelt die Seele der Königstreuen, weiß um die Bedeutung der Könige für Bayern und will schließlich die Schlösser vom König Ludwig zum Weltkulturerbe erklären lassen – in einer Stadt, deren Oberbürgermeister diverse Bauvorhaben durchsetzen möchte, die deren Status als Weltkulturerbe gefährden könnten. Zum Glück hört es der Hans nicht. Er ist ja nicht da. Darüber schimpfen die Leut schon die ganze Zeit. „Eine Frecheit. Der Herr ministerpräsident ist schließlich da.” %%% Der „Herr Ministerpräsident” schwenkt bei seiner Rede nur einmal ins Lateinische – am Ende – und sagt „Prosit” – „Es möge uns allen wohlergehen.” Dann trinkt er von dem Bier, dass ihm der Erwin während seiner Rede bringen durfte und lässt sich von ihm die Salvatorkette um den Hals legen. Die hat der Erwin letztes Jahr bekommen und sie hat ihm Glück gebracht. „Ohne die wär ich nie Parteichef geworden”, hat er vorher noch gesagt. Dann hat er sie vielleicht zum gerade richtigen Zeitpunkt wieder abgegeben.

Die Königstreuen sehen Beckstein doppelt

Da hat Erwin Huber keine Chance: Die Becksteins kommen heut im Doppelpack. „Zuerst muss man vielleicht zu einer Trauerfeier und nachher zu was Lustigem”, meint Dr. Beckstein gestern abend am Telefon. Sein Bruder kann ihm ein Lied davon singen – wenn er ihn denn mal trifft. Das ist heute abend der Fall: Dann treffen sich […]

Machtworte, Sachpolitik, gestörte Wahrnehmung

Sachpolitik. Zu der soll man zurückkehren. Und zur Geschlossenheit. Das hat Erwin Huber gestern bei der CSU-Klausur im Rahmen eines – Trommelwirbel – „Machtworts” – gefordert. Ich dachte, die sind in Wildbad Kreuth und nicht in Regensburg. Hier fordert man ja auch in regelmäßigen Abständen „Geschlossenheit” und „Sachpolitik”. So ist das halt, wenn man – […]

Essen angebrannt! Feuer in Einfamilienhaus

Es ging noch glimpflich ab! Am Freitag, etwa gegen 20 Uhr, wurde die Feuerwehr wegen starker Rauchentwicklung zu einem Einfamilienhaus in der Universitätsstraße gerufen. Die Einsatzkräfte reagierten schnell, rückten mit mehreren Löschzügen aus, und konnten Schlimmeres verhindern. Essen war auf dem Herd angebrannt. Die heißen Gase im Dunstabzug entfachten Feuer. Vom Dach aus konnten die […]

Übermorgen war gestern

Eine Zukunft, wie sie sich keiner wünschen kann, schwebt der (im Bild) vor. Im Film „Jesus Camp” der gestern im Rahmen des Filmfestivals „übermorgen” gezeigt wurde, zeichnete sich ein bedrohliches Bild religiöser Indoktrination von Kindern durch evangelikale Christen in den USA ab. Verständlich, dass dieses Vorgehen von allen Vertretern der anschließenden Diskussionsrunde – katholisch, evangelisch […]

Ohne Schlauderer zu den Bayern

Günter Güttler muss zunehmend mit Ausfällen kämpfen. Nach dem standesgemäßen 7:0 (!) gegen den Freien TuS im Toto-Pokal tritt der SSV Jahn heute um 14 Uhr gegen die Münchner Bayern an. Die liegen in der Tabelle auf Platz 10, nur drei Punkte hinter dem SSV. Bisher hat der Jahn in fünf Spielen nur ein Mal […]

Ein Schlegl-Gremium für Stuhl-Fragen – das regt auf

Manche sind eben schneller. Wenn die Bundeswehr eine Notbrücke für Panzer baut, dauert das einen halben Tag. Um einen provisorischen Fußgängersteg von Steinweg nach Stadtamhof einzurichten, dauert es fast einen Monat. „Geht nicht anders”, wird behauptet. Geht’s noch? Bis die Protzenweiherbrücke abgerissen ist, ließe sich auch eine Übergangslösung finden – wenn denn der politische Wille […]

Flüchtlingsgeld wird vom Staat einbehalten

Die nach Serbien abgeschobene Nebahate J. muss dort mit 170 Euro über die Runden kommen. Sie wohnt derzeit in einer Absteige in der Nähe von Belgrad. Von den 300 Euro, die ihre Familie für sie gesammelt hatte, wurden 130 Euro vom Staat einbehalten – für „vermutete Abschiebungskosten”. Das teilte die Ausländerbehörde Gütersloh nach Rücksprache mit […]

Die Frage der Woche

Unsere Redaktion hat beschlossen, künftig jede Woche einer Frage ernsthaft nachzugehen, die Leser an uns stellen, zu recherchieren und nach Ablauf einer Woche unsere Ergebnisse zu präsentieren. Freilich nehmen wir dabei gerne auch die Unterstützung unserer Leser in Anspruch. Die erste Frage kam unaufgefordert, sie kam mit zwei kryptischen Fotos und auch noch anonym – […]

Jugend gegen Notstand

Kundgebung gegen die Militarisierung der Gesellschaft. Bundeswehr unter dem Stichwort „Heimatschutz” in der Regierung? „Nein, danke”, meinten dazu die vielleicht 40 Jugendlichen vom „Jugendaktionsausschuss gegen Notstand der Republik”, die am Dienstag vor dem Alten Rathaus eine Kundgebung abhielten. Sie sehen darin einen weiteren Schritt zur Militarisierung der Gesellschaft. „Die Bundeswehr ist im Inland aktiv und […]

Flüchtlingsgeld verschwunden – JVA: „Polizisten erhielten die komplette Summe”

Abschiebung: Familie sammelte Geld, jetzt fehlen 200 Euro. Nebahate J. ist mittlerweile in Serbien. Das Ausländeramt Gütersloh, das dafür bekannt ist „Schüblinge” auch aus Krankenhäusern zu holen, sie ins Flugzeug zu stecken und dann sich selbst zu überlassen, hat ganze Arbeit geleistet. Von Regensburg aus wurde die Frau am frühen Dienstagmorgen zum Flughafen Düsseldorf gebracht. […]

Zum Rachefeldzug wird die Hand gereicht

Martina Dräxlmaier wird – schon mal vorab – aus der Fraktion geworfen. Fünf Parias gibt es unter der 20 neu gewählten CSU-Stadträten. Eine von ihnen – Martina Dräxlmaier – soll nun einen Kopf kürzer gemacht werden. Das hat der noch amtierende Fraktionsvorstand um Rudi Eberwein, der die Fraktion in „ruhiges Fahrwasser” führen wollte, gestern verkündet. […]

Ein Aprilscherz, Schlamm und Beton

„Hoffentlich ist es Beton” – ein altbewährter Slogan der Bauindustrie. Aus Beton werden auch Stadthallen gebaut. Allerdings nicht in die Bahnhofspost – unser Aufmacher war ein April-Scherz. Es ist nicht jedem aufgefallen. Kein Wunder. Manche machen solche April-Scherze ja schon im Dezember. Hoffentlich konnten Sie lachen. Mich zerreißt es ja jetzt noch beim Gedanken an […]

„Fruchtloses Gespräch”

Überraschend ist es nicht, dass beim Gespräch zwischen Oberbürgermeister Hans Schaidinger (im Bild: Schaidinger nach der gewonnenen Stichwahl) und je einem Vertreter der anderen Parteien nichts Neues herauskam. Erst auf Druck von Joachim Wolbergs soll Schaidinger sich bereit erklärt haben, auch die Erzfeinde von der CSU-Abspaltung CSB und die ideologischen Feinde von Die Linke zu […]

Liberale nominierten

Zur Land- und Bezirkstagswahl im Kolpinghaus wählten die Regensburger Liberalen für den Stimmkreis 306 – Regensburg-Stadt – Maximilian Teufel einstimmig zu Ihrem Stimmkreiskandidaten für den Landtag. Ebenso nominierte die Regensburger FDP ihre Kreisvorsitzende, Gabriele Opitz, zur Kandidatin für den Bezirkstag.

Mehr Musik im Bezirk?

In den Stadtrat hat es Uli Teichmann nicht geschafft, jetzt will das Regensburger Original bei der Wahl zum Bezirkstag wissen. Der 65jährige wurde vergangenen Sonntag für Die Linke im Stimmkreis Stadt Regensburg als Kandidat nominiert. Für den Landtag kandidiert Neu-Stadtrat Richard Spieß.

Rücktritt für die Wahlkampf-Kasse

Weil er sich, laut eigener Aussage, auf seine Arbeit im Kreisvorstand konzentrieren will, ist Rudi Beier nach über einem Jahrzehnt als Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Konradsiedlung-Wutzlhofen zurückgetreten. Als sein Nachfolger – bis zur nächsten Jahresversammlung – wurde am Dienstag mit 31 von 39 Stimmen Herbert Lorenz gewählt. Baier bleibt Stellvertreter. Er gewann eine Kampfabstimmung gegen Erich […]

Streik! Wenn der Postmann gar nicht klingelt

110 Postboten befanden sich gestern in der Stadt Regensburg im Streik. Betroffen waren die Paket- und Briefzustellung. In aller Früh – um 6.30 Uhr – zogen knapp 200 Briefzusteller vom Hauptbahnhof zum Streiklokal Antoniushaus. Die Gewerkschaft verdi hatte zu den bayernweiten Warnstreiks aufgerufen. Die Streikenden wenden sich gegen die geplante Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 […]

SSV siegt standesgemäß

Am Ende stand ein 8:0 (4:0) für den SSV Jahn gegen den Landesligisten Freier TuS. Rund 300 Zuschauer kamen zum Halbfinalspiel im Toto-Pokal. Torschützen waren Schlauderer (2), Stoilov, Zellner, Schäffer, Beigang und Kart. Im Finale treffen die SSVler auf den Bezirksoberligisten FC Tegernheim. Der gewann gegen den FC Viehhausen (Kreisliga) mit 3:0. Am Samstag steht […]

“Menschenverachtender Bürokratismus”

Die 44jährige Nebahate J. dürfte sich bereits in Serbien befinden. Die Abschiebung der schwerkranken Frau wurde ohne Verzögerung durchgezogen. Vom Regensburger Flüchtlingsforum hat uns folgende Presseerklärung erreicht: Gegen 4.30 Uhr heute Morgen öffneten sich die Tore der JVA Regensburg. Die Bielefelder Polizei holte Frau J. zur Abschiebung ab. Unter Tränen, ließ der Sohn, den Satz […]

drin