Ungereimtheiten, Unstimmigkeiten, Lügen: Zu einigen Entscheidungen in seinem Verantwortungsbereich gäbe es viel Klärungsbedarf. Doch der Kanzler der Universität Regensburg hat sich bis 16. September in den Urlaub verabschiedet.Die haben Nerven. Unter breiter medialer Anteilnahme wird an der Universität Regensburg eine Personalentscheidung derart verbockt, dass es schlimmer kaum geht. Ein Professor erhält anscheinend Sonderurlaub nach Belieben und wo das nicht ausreicht wird die Öffentlichkeit glatt belogen. Aber: Die Universitätsleitung befindet es nicht für notwendig, sich dazu in irgendeiner Form zu äußern. Weder nach außen, noch nach innen.
Senatssitzung abgesagt
Eine ursprünglich für den 4. September angesetzte Sitzung des Hochschulsenats wurde am heutigen Montag abgesagt. Grund: kein Bedarf. Die nächste Senatssitzung wird sich ebenfalls nicht mit dem Thema befassen – dann wird nämlich ein neuer Vorsitz gewählt und das Gremium konstituiert sich neu.
Damit wird der Senat in seiner aktuellen Besetzung nie erfahren, weshalb der Kanzler einen Personalchef (Mahmoud Al-Khatib), den er selbst ausgewählt hat, zunächst absetzt, dann irgendwie zwei Wochen herumlaviert und schließlich wieder einsetzt.
Der Senat wird nie erfahren, wie es möglich war, dass Professor Dr. Wolfgang Schäfers mal eben sechs statt der gesetzlich möglichen fünf Jahre Sonderurlaub erhalten hat.
Er wird nie erfahren, wieso entweder die Universitätsleitung oder Schäfers oder beide zusammen offensichtliche Unwahrheiten über Schäfers’ „Nebentätigkeit“ für das Kölner Privatbankhaus Sal. Oppenheim verbreiten.
Nebentätigkeiten: Einfach mal irgendwas behaupten
Zur Erinnerung:
Während die Universitätsleitung behauptet, Schäfers sei in den Jahren 2005 bis 2007 „vollumfänglich“ für seine Tätigkeit als Professor zur Verfügung gestanden und Schäfers diesbezüglich sogar seine Vita nachbesserte, gibt das Bankhaus selbst die Auskunft, dass Schäfers zwischen 2002 und 2008 durchgehend dort beschäftigt gewesen sei – mal in Vollzeit, mal als externer Berater.
In seiner Eigenschaft als Leiter des Real Estate Managements bei Sal. Oppenheim gab Schäfers 2007 ein umfassendes Interview für eine Fachzeitschrift – just in dem Zeitraum, wo er doch „vollumfänglich“ für sein Amt an der Universität zur Verfügung gestanden sein soll und keine Nebentätigkeitsgenehmigung oder Sonderurlaub hatte. Es ist nicht das einzige Mal, dass er während seiner angeblich von Nebentätigkeiten freien Zeit als Vertreter des Bankhauses auftrat. Aber offenbar glaubt man, mit irgendwelchen Behauptungen dennoch durchkommen zu können.
Die Frage nach der Legalität
Die Reaktion der Universitätsleitung ist ebenso feige wie durchsichtig:
Eine Senatssitzung, bei der Fragen zu diesen Themen auftauchen könnten, wird abgesagt. Rektor Professor Udo Hebel lässt mitteilen, dass er sich bis zum 6. September in Urlaub befindet. Kanzler Dr. Christian Blomeyer ist gar bis zum 16. September auf Tauchstation gegangen.
Das ist passenderweise einen Tag nach der Landtagswahl. Vielleicht wird sich dann zumindest das Wissenschaftsministerium entscheiden, zu reagieren. Denn die Vorwürfe, die bislang unwidersprochen im Raum stehen, legen den Verdacht nahe, dass ein Teil von Schäfers Nebentätigkeiten nicht legal war.
Die CSU will nur das Beste der Mieter – ihre Wählerstimmen. Deswegen gibt es eine Verordnung, die in Regensburg nur marginale Effekte haben wird, sich aber im Wahlkampf gut verkaufen lässt.
Während sich die Fraktionschefs von SPD und CSU gegenseitig dabei übertreffen, den Kämpfer für bezahlbaren Wohnraum zu geben, lächelt der derzeit aussichtsreichste Kandidat auf die Nachfolge von Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit dem Glückskind auf dem Regensburger Immobilienmarkt um die Wette.
Künstler, die nicht dankbar sind, werden mit Missachtung und Platzverbot bestraft. Im Fall von Jakob Friedl ließ sich Hans Schaidinger sogar persönlich ein Projekt einfallen, um ihn endgültig vom Ernst-Reuter-Platz zu verbannen.
„Moralisch äußerst zweifelhaft“: Die SPD-Fraktion übt heftige Kritik an Joachim Becker. Der Stadtbau-Geschäftsführer könnte für die Sozialdemokraten zur kalkulierten Sollbruchstelle der großen Koalition werden. Die politischen Vorgaben, mit denen Becker zu kämpfen hat, hat aber auch die SPD zu verantworten.
„Abgekartetes Spiel“. „Undemokratisch“. „Gemein.“ Woran denkt der politisch interessierte Mensch, wenn er solche Aussagen hört? Genau: An die Regensburger CSU. Die hat wieder einmal eine Ortsvereinswahl hinter sich gebracht.Die SPD hat noch eine Wahl vor sich. Zumindest rein formal.
Liebhaber der deutschen Sprache mag es stellenweise erheitern, Besucher der Jahninsel nicht unbedingt: ein städtisches Hinweisschild auf der Jahninsel. Das sieht zwar brandneu aus, ist aber schon viele Jahre alt…
Namen sollen etwas über den Charakter eines Menschen aussagen, behaupten manche. Über den Charakter und die Haltung von Kommunen und Institutionen kann man dagegen etwas erfahren, wenn es um die Benamung von Straßen, Plätzen oder Gebäuden geht. Ein Beispiel.
Nicht verfassungsfeindlich, nicht frauenfeindlich, nicht im Kampf für einen katholischen Gottesstaat und auch nicht die Spur antisemitisch: Glaubt man einer Gegendarstellung, die von der erzkatholischen Piusbruderschaft erstritten wurde, unterscheiden sich die überzeugten Gotteskrieger kaum von den liberalen Weicheiern, die sie sonst so gern kritisieren. Versuch einer Ehrenrettung.
2014 findet der Katholikentag in Regensburg statt. Mit keinerlei Belegen und hellseherischen Gaben sichert die Mittelbayerische Zeitung schon im Vorfeld einen Auftrag für einen Duz-Freund des Herausgebers ab.
Das Kultur- und Kongresszentrum soll auf den Ernst-Reuter-Platz. Darauf hat sich der Stadtrat am Mittwoch mehrheitlich festgelegt. Es wird aber noch viele Jahre dauern, bis gebaut wird. Ein Ausblick.
Es könnte schon sein, dass ein iranischer Flüchtling bei seiner Rückkehr in den Iran hingerichtet wird. Das Regensburger Verwaltungsgericht sieht dafür allerdings keine ausreichende Wahrscheinlich keit und rät: Abschieben!
„Eigentlich ist es egal, weswegen Du in der Zeitung stehst. Hauptsach’, Du stehst in der Zeitung!“ So lautet der Rat, den ein altgedienter Regensburger CSU-Stadtrat in kleiner Runde schon mal jüngeren Polit-Einsteigern mit auf den Weg gibt. „Wenn dei Gsicht koaner kennt, hilft Dir de ganze Politik nix.“
Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…
An eine Lotterie erinnert der Umgang Bundesverfassungsschutzes mit Daten und Akten einen CDU-Politiker im NSU-Untersuchungsausschuss. Was dem Bundesamt recht ist, ist dem bayerischen Geheimdienstlern nur billig.
Es weihnachtet sehr: Mitten im Sommer diskutiert der Stadtrat über Peter Kittels “Romantischen Weihnachtsmarkt”. Und hart und unerbittlich, wie die Burschen und Mädels aus den Parteien nun mal sind, haben sie kein Herz für arme Unternehmer. Stattdessen verlangen sie – eiskalt und erbarmungslos – fast 3.500 Euro von Kittel. Das muss ein harter Schlag für den Weihnachtsmarkt-Giganten sein – bei geschätzt über einer Million Euro Einnahmen!
„Ich trinke immer auf den Weltfrieden.“ Hunderte, wenn nicht gar tausende Male gibt Phil Connors diesen Trinkspruch zum Besten, um seine Arbeitskollegin Rita (Andi McDowell) ins Bett zu kriegen. Doch so oft er es auch versucht – es will nicht klappen.