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„Katholische Grundhaltung“

„Pille danach“: JuLis starten Flyer-Kampagne

In Regensburg ziehen die katholischen Krankenhäuser und das weltliche Uniklinikum an einem Strang: Sie verweigern in Regensburg Frauen ein Rezept für die „Pille danach“. Mit einer Flyeraktion wollen die Jungen Liberalen heute (Freitag) und am kommenden Donnerstag auf diesen Missstand aufmerksam machen. „Wir wollen mit dieser Aktion vor allem junge Menschen über diese Praxis aufklären und informieren, wo man im Notfall auch in Regensburg ein Rezept für die ‘Pille danach’ erhalten kann“, so der Vorsitzende der Regensburger JuLis Loi Vo. Wie berichtet und von zahlreichen Leserinnen im Nachhinein weiter bestätigt, weisen die katholisch getragenen Häuser Hedwigsklinik, St. Joseph und Barmherzige Brüder Frauen die Tür, wenn diese ein Rezept für die „Pille danach“ brauchen. Man verweist durchweg auf die „katholische Grundhaltung“.

WHO: Wirkstoff ist unbedenklich

Abgesehen von Ärzten, die – katholische Grundhaltung hin, katholische Grundhaltung her – das Rezept unter der Hand ausstellen, bleibt in Notfällen, außerhalb der regulären Sprechzeiten, nur der Gang zum Evangelischen Krankenhaus oder – bis 20 bzw. 21 Uhr an Wochenenden die Bereitschaftspraxis der Kassenärztlichen Vereinigung. Das Regensburger Universitätsklinikum – das eng mit St. Joseph und der Hedwigsklinik kooperiert – stellt ebenfalls keine Rezepte aus: Man habe keine eigene gynäkologische Abteilung, heißt es zur Begründung. Tatsächlich kann jeder Zahnarzt ein solches Rezept ausstellen. Der Wirkstoff Levonorgestrel ist bereits seit Jahren im Einsatz und wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO auf Basis mehrerer Studien als unbedenklich eingestuft. Levonorgestrel kann den Eisprung verzögern oder blockieren. Je früher es nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen wird, desto besser. Selbst eine unnötige Einnahme sei im Zweifelsfall vertretbar, so die WHO. Auf eine Schwangerschaft habe der Wirkstoff keine negativen Auswirkungen. Eine gynäkologische Untersuchung – wie sie etwa am Uniklinkum vorgeschoben wird, um dann angesichts fehlender Gynäkologie eine Rezeptabgabe zu verweigern – wäre damit unnötig.

Frauenärzte blockieren Freigabe

Ohnehin fordert die WHO deshalb seit Jahren eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“. In 28 Ländern in Europa ist das gängige Praxis, in Deutschland scheitert dies insbesondere am Widerstand der Frauenärzte-Lobby. „Man befürchtet finanzielle Einbußen und den Verlust von Patientinnen“, so eine Sprecherin Organisation pro familia. Ein Antrag der Regensburger JuLis für eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ wurde in diesem Jahr beim Bundeskongress mit breiter Mehrheit verabschiedet. Nun sollen Bayern- und Bundes-FDP folgen. „Wir suchen jetzt auch den direkten Kontakt zu Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, um das Thema voranzutreiben“, so der Regensburger JuLi-Vorsitzende Loi Vo. Nun wollen die JuLis auch vor Ort darüber informieren, wie Regensburger Krankenhäuser es mit der „Pille danach“ halten. Am heutigen Freitag und am Donnerstag werden, jeweils um 19 Uhr, Flyer mit Informationen und möglichen anderen Anlaufstellen auf dem Bismarckplatz verteilt.
Und sie bewegt sich doch

Colosseum: Stadt holt Experten ins Boot

Man muss nur ein paar Jahre hartnäckig bleiben – und schon tut sich was. In der Debatte um ein angemessenes Gedenken für die Opfer des KZ-Außenlagers Colosseum in Stadtamhof hat sich die Stadt nun dazu durchgerungen, auf den Rat von Experten zu setzen. Das gab Kulturreferent Klemens Unger am Mittwoch in der Sitzung des Kulturausschusses bekannt.

Champions-League-Finale in Wolkering

352 Bier!

Es hat nicht sollen sein für den FC Bayern, aber immerhin war’s ein turbulenter und spannender Abend. Das dachten sich auch die gut 200 Gäste, die sich am Samstag in Wolkering versammelt hatten, um neben der Kirche des kleinen Dorfes im Süden von Regensburg, vor und in der Scheune der Familie Binner das „Spiel des Jahres“ mit einer zünftigen Bierprobe zu verbinden.

Nürnberger Ermittler eingeschaltet

Prügelvorwürfe: Zeugen melden sich bei Polizei

Hat ein Polizeibeamter auf einem am Boden liegenden Mann mit der Faust eingeschlagen? Das haben vergangene Woche zwei Zeugen gegenüber unserer Redaktion eidesstattlich versichert. Zwischenzeitlich haben sich die beiden auch bei der Polizei gemeldet. Die Prügelvorwürfe gegen einen Regensburger Polizeibeamten sollen nun von der Dienststelle „Interne Ermittlungen“ in Nürnberg aufgeklärt werden. Wie berichtet soll der […]

Die Reise der Regensburger Ballonauten

Zum Essen bei den Nazis

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Bestandsaufnahme

Messerschmitt und Regensburg

Als beispielhaft für wirtschaftlichen „Fortschritt, politisch demokratische Stabilität und kulturelle Identität“ gelten die Messerschmitt-Werke laut der Regensburger Bewerbung für das Museum Bayerische Geschichte (2011). Eine kleine Bestandsaufnahme zu dem Rüstungsindustriellen Willy Messerschmitt und Regensburg.

Transition Town erobert Regensburg

„Die Stadt im Wandel“

By design or by desaster? Wie soll er aussehen, der unvermeidliche gesellschaftliche Wandel, der uns angesichts schwindender Rohstoffe und steigenden Energiebedarfs bevorsteht? Am Donnerstag stellte attac Regensburg das Modell „Transition Town“ im L.E.D.E.R.E.R. e.V. vor.

Verbrechen Liebe

Seit Jahren arbeitet der BR-Autor Thomas Muggenthaler zum „Verbrechen Liebe“ während der NS-Zeit. Erst vor kurzem hat er den Ort der Hinrichtung eines polnischen Zwangsarbeiters ausfindig gemacht (am kommenden Montag Thema in der Sendung “Aus Schwaben und Altbayern”) . In seinem 2010 erschienenem Buch dokumentiert Muggenthaler das Schicksal von über 20 polnischen Männern, die wegen Beziehungen zu deutschen Frauen hingerichtet wurden.

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