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Zu lang dauern darf es nicht („Die nächsten Termine drängen.“). Kopien oder Fotos sind nicht erlaubt („Das geht nicht.“). Zu langes Abschreiben einzelner Passagen wird nicht gern gesehen. Am Donnerstag konnte unsere Redaktion – zusammen mit dem Leiter des Amts für Arbeitssicherheit, Egon Reichsthaler, dem städtischen Sicherheitsingenieur Ralph Schweiger und einer Vertreterin der Pressestelle – Einsicht in einige Protokolle der Schadstoffmessungen am Regensburger Goethe-Gymnasium nehmen. Vor eineinhalb Monaten wurde die dortige Turnhalle auf öffentlichen Druck hin gesperrt. Seitdem laufen Schadstoff-Messungen (alle Berichte dazu). Seitdem ist ein gewisser Sinneswandel bei der Stadt zu erkennen. Man geht etwas transparenter mit Informationen um, die aus Steuergeldern finanziert werden.
„Messprotokolle legen wir nicht öffentlich aus. Eine Weitergabe an die Medien käme ja dem gleich.“
Antwort der Stadt am 22. Februar nach einer erste Anfrage zur Einsichtnahme in die Messprotokolle
„Natürlich werden wir Ihnen die Einsichtnahme nicht verwehren, wenn Sie darauf bestehen. Es gibt nichts zu verheimlichen. Allerdings sollten zuerst (…) Schulleitung und Elternbeirat Gelegenheit zur Einsicht in die Messprotokolle erhalten.“
Antwort der Stadt am 1. März nach nochmaliger Anfrage und Veröffentlichung der ersten Antwort
Nachdem am 17. März Schulleitung und Elternbeirat zu einem eineinhalbstündigen Termin geladen waren und dabei sogar eine von der Stadt zusammengestellte Auswahl an Messergebnissen erhalten haben (hier abrufbar), Nachdem zuvor schon die nach wie vor ermittelnde Staatsanwaltschaft Regensburg sämtliche Messprotokolle bei der Stadt angefordert hatte, konnten nun auch wir einen Blick in einige Messprotokolle werfen.

Empfehlung des Gutachters verschwiegen

Dabei hat sich bestätigt, was wir von Anfang an berichtet hatten: Die im Januar veröffentlichten Messergebnisse – eine Reaktion auf Beschwerden von Schülern und Lehrkräften – wurden bewusst beschönigt dargestellt. „An einer Stelle in der Sporthalle wurde der Wert 86 µg/m³, an einer weiteren Stelle 87 µg/m³ gemessen. Damit liegen beide Werte unter dem Leitwert von 120 µg/m³“, hieß es wörtlich in der Pressemitteilung vom 10. Januar. Was dabei verschwiegen wurde: Das mit der Messung beauftragte Gutachterbüro weist im entsprechenden Protokoll vom 3. Januar ausdrücklich darauf hin, dass der Leitwert 120 bei realistischen Temperaturen überschritten wäre. Ebenso wird auf den halb so hohen Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation verwiesen. Darüber hinaus bezeichnet das Gutachter-Büro „eine effektive Lüftung nach Lüftungsplan“ als „zwingend erforderlich“. Tatsächlich funktioniert die Lüftung erst seit Februar. Im nun veröffentlichten Dokument für Schulleitung und Elternbeirat bleiben die flankierenden Bemerkungen des Gutachters erneut unerwähnt.

Drei Messungen belegten erhöhte Werte

Was aber trotz allem aus aus der Aufstellung hervor geht: Schon vor der veröffentlichten Januar-Messung gab es wenigstens zwei weitere Messungen, bei denen der Eingreifwert überschritten war. Am 16. Dezember 2010 wurden 171 µg/m³ Raumluft gemessen – laut Stadt zu „unrealistischen Bedingungen“ (unter denen allerdings zuvor Sportunterricht stattgefunden hatte). Zuvor waren am 9. Juli 2010 schon 124 bzw. 126 µg/m³ Raumluft gemessen worden. Es war also klar, dass mehrere Messungen unter unterschiedlichsten Bedingungen belegt haben, dass es erhöhte Formaldehyd-Werte in der Halle gibt. Und es ist nun endgültig klar, dass Öffentlichkeit und Schulfamilie von den Verantwortlichen der Stadtverwaltung, die Einblick in diese Messprotokolle hatten, bewusst in die Irre geführt wurden – aus welchen Gründen auch immer. So weit zur Vergangenheitsbewältigung, die man gerne komplett ausblenden möchte.

Nur das Mindestmaß an Transparenz

Das aktuelle Vorgehen erscheint transparent und könnte sogar den Vertrauensverlust in der Vergangenheit ein Stück weit wettmachen. Neben den Messwerten legt die Stadt nun auch die Messbedingungen – Temperatur, Lüftung und Luftfeuchtigkeit – offen und ermöglicht es wenigstens Experten, diese Werte realistisch einschätzen zu können. Dass es dieses Mindestmaß an Transparenz aber erst auf öffentlichen Druck hin gibt, Dass gutachterliche Empfehlungen und Bemerkungen nicht vollständig veröffentlicht werden, Dass Teile der Regensburger Stadtverwaltung nach wie vor nicht in der Lage sind, eigene Fehler offen einzugestehen und zu kommunizieren, reduziert diesen eventuellen Rückgewinn an Vertrauen fast auf Null.

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