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Beiträge mit Tag ‘Bischof Müller’

Der Papst verklagt Titanic? „Wir dachten zunächst selbst an einen Scherz“, sagt uns Chefredakteur Leo Fischer. Doch tatsächlich hat die Bischofskonferenz bestätigt: Gottes Stellvertreter will gegen das Satire-Magazin weltliche Gerichte bemühen.

UPDATE: Zwischenzeitlich hat das Landgericht Hamburg eine Einstweilige Verfügung gegen Titanic erlassen. Titel- und Rückseite dürfen nicht mehr gedruckt werden. Hefte, die schon im Handel sind, dürfen aber verkauft werden.

Zufall oder Vorsehung – auf jeden Fall weht bereits kurz nach der Ernennung von Gerhard Ludwig Müller zum Großinquisitor im Vatikan ein neuer Wind: Wegen „Verletzung der Persönlichkeitsrechte“ will Papst Benedikt XVI. das Satire-Magazin Titanic verklagen. „Es ist das erste Mal, dass ein Papst zivilrechtlich gegen Titanic vorgeht“, teilt die Redaktion – fast schon etwas stolz – in einer aktuellen Pressemitteilung mit. Anlass dafür, dass Gottes Stellvertreter auf Erden nun auch weltliche Gerichte bemüht, ist das aktuelle Titelbild („Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden“, geschwärzte Abbildung oben) und die Rückseite (brauner statt gelber Fleck).

„Wir dachten zunächst an einen Scherz“

Anfang der Woche trudelte ein Fax der Bonner Kanzlei Redeker/ Sellner/ Dahs in der Frankfurter Titanic-Redaktion ein. Das Magazin wird darin namens des Papstes aufgefordert, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Der Streitwert wurde von der Kanzlei auf 15.000 Euro festgesetzt. „Wir dachten zunächst selbst an einen Scherz“, sagt uns Chefredakteur Leo Fischer am Telefon. Zwischenzeitlich aber habe die Kanzlei die Echtheit des Schreibens bestätigt. Ebenso der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp. „Der Heilige Vater beauftragt Sie, gegen die Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte vorzugehen“, heißt es in der umfänglichen Vollmacht, die der Papst „nach Kenntnisnahme der Veröffentlichung“ erteilt hat.

„…ein Liebhaber des Erfrischungsgetränks ‘Fanta’“

Fischer bezeichnet das Ganze als „ein Missverständnis“. Der Titel zeige einen Papst, der nach der Aufklärung der Spitzelaffäre („Vatileaks“) feiert und im Überschwang ein Glas Limonade über seine Soutane verschüttet habe. „Es ist allgemein bekannt, dass der Papst ein großer Freund des Erfrischungsgetränks ‘Fanta’ ist“, so Fischer. Man hoffe nun auf ein persönliches Gespräch mit dem Heiligen Vater, um das Missverständnis auszuräumen. Die Unterlassungserklärung werde man einstweilen nicht unterzeichnen. Unabhängig von der Klage bezeichnet Fischer sich auf Nachfrage als „Müller-Opfer“. Der 31jährige ist in Regensburg aufgewachsen, wo Müller vor seinem Wechsel in den Vatikan durch diverse Gerichtsprozesse – gegen Medien, Buchautoren und Leserbriefschreiber – für Furore gesorgt hatte.

Schon 2006 verklagte der Papst einen Journalisten

Auch Papst Benedikt hatte sich in Regensburg schon als recht klagefreudig erwiesen. 2006 ließ er im Vorfeld seines Besuchs in Regensburg einen Journalisten vor Gericht zerren, weil der eine Künstlergruppe dabei gefilmt hatte, als sie beim Privathaus des Papstes in Pentling Wasser abgezapft hatte, um gegen die Vermarktung des Papstbesuchs zu protestieren. Der Journalist wurde nach einer spektakulären Durchsuchungsaktion der Regensburger Kripo in seinen Privat- und Redaktionsräumen wegen Diebstahls verurteilt und erhielt Papstwiesen-Verbot.

Bischof Ackermann schreibt an Bischof Müller

„Dinge, die nachdenklich stimmen“

Der Umgang des Bistums Regensburg mit Missbrauchsopfern wird zunehmend innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz ein Thema. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann hat seinem Regensburger Amtskollegen nun einen Brief geschrieben. „Es gibt Dinge, die nachdenklich stimmen“, sagt er dazu gegenüber einer Trierer Zeitung.

Bischof Müller verharmlost Missbrauchsskandal

Der Uneinsichtige meldet sich wieder zu Wort

Hinter den Spekulationen darüber, ob der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nun nach Rom „befördert“ wird oder nicht, geht es fast ein wenig unter: Müller hat sich – wieder einmal – zum Missbrauchsskandal geäußert. Seine Aussagen sind bemerkenswert. Bemerkenswert unverschämt.

„Auf dass die Schafe auf immer Schafe blieben“

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Bei der Firma Pustet, die seit bald zweihundert Jahren Messbücher druckt, ist der Gottseibeiuns zu Gast. Er ist 62 Jahre alt, heißt Andreas Altmann und hat ein Buch geschrieben mit dem schönen Titel: „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“. Es handelt vom Gnadenort Altötting, davon, wie man dort in den 50er und 60er Jahren aufgewachsen ist: unter der Fuchtel prügelnder und misshandelnder Gottesmänner, und, im Fall Andreas Altmann: als „Punchingball“ eines gewalttätigen Vaters. Bei der Lesung wurde viel gelacht.

„Ein System wie bei der Stasi“

Am kommenden Freitag ist der Theologe und Bestseller-Autor David Berger zu Gast in Regensburg. Mit seinem Buch „Der heilige Schein. Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche“ beendete er seine Karriere innerhalb der katholischen Kirche und brachte (nicht nur) Hardliner auf die Palme. Der Umgang mit Homosexualität begünstigt die Vertuschung von sexuellem Missbrauch bei der katholischen Kirche, sagt Berger im Interview.

Bischöfliche (K)lagebewertung: Missbrauchsopfer sind bestürzt

Eine Stellungnahme, die das bischöfliche Ordinariat Regensburg gegenüber der Bayerischen Staatszeitung abgegeben hat, sorgt für Bestürzung und Wut bei Missbrauchsopfern. Es geht um ein Buch, in dem Betroffene von sexuellem Missbrauch ihre Geschichte erzählen. Folgt man dem Bericht, schließt das Ordinariat eine Klage dagegen nicht aus. Alles hängt offenbar davon ab, welche Öffentlichkeit das Buch erreicht.

Steinmeier im Dom: Nur ein Glaubensbekenntnis

Fein säuberlich verteilt liegen sie auf den Kirchenbänken – die Textblätter mit der Bayernhymne. Denn auch wenn das Regensburger Domforum jedes Mal mit diesem „religiösen Lied“ (Bischof Müller) beschlossen wird – wenigstens die zweite Strophe hat auch manch eingefleischter Katholik nicht immer präsent. Ein Katholik ist es nicht, der da eben eine gesprochen hat und […]

Jüngstes Gericht für Kirchensteuer

Ist katholisch, nur wer zahlt? Die Kirche in Deutschland meint “Ja” und darf sich in dieser Auffassung über tatkräftige staatliche Unterstützung freuen. In Bayern hat sich sogar das Innenministerium eingeschaltet, um die Austrittserklärung eines katholischen Kirchensteuerrebellen für unwirksam zu erklären. Nach wie vor gilt in Deutschland: Wer nicht zahlt, kommt in die Hölle. Dem Vatikan scheint hingegen mehr am Seelenheil seiner Schäfchen, denn an ihrer Wolle zu liegen. Im kommenden Jahr entscheidet das oberste weltliche Gericht in Deutschland darüber, ob katholisch nur sein kann, wer zahlt. Der Gang vors oberste Kirchengericht im Vatikan steht noch aus.

Laienbündnis: Bischof verschleudert Kirchensteuern

Bischof Müller soll mit seinem Privatvermögen klagen, fordert ein Bündnis kritischer Laien. Foto: Staudinger Die Ankündigung des Regensburger Bischofs, im Rechtsstreit mit dem Buchautor Michael Schmidt-Salomon vor den Verwaltungsgerichtshof nach Leipzig ziehen zu wollen, sorgt nun auch innerhalb der katholischen Kirche für Kritik. Das Bündnis „Laienverantwortung Regensburg“ hat Gerhard Ludwig Müller aufgefordert, den Rechtsstreit sofort […]

Rechtsstreit mit Buchautor: Bischof Müller legt nach

Auf Kreuzzug gegen Religionskritiker: Gerhard Ludwig Müller. Foto: Archiv Anmerkung der Redaktion: Wir haben die ursprüngliche Überschrift des Artikels (Bischof erklärt Kampf „bis zum natürlichen Tod“) abgeändert, da sie den Inhalt von Bischof Müllers Aussagen sinnentstellt wiedergibt. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler. Im Rechtsstreit mit dem Buchautor Michael Schmidt-Salomon gibt Gerhard Ludwig Müller nicht […]

Gericht: Kein Freifahrtschein für Predigt-Lügen

Zieht häufiger gegen Kritiker vor Gericht: Gerhard Ludwig Müller. Dieses Mal war es umgekehrt. Foto: Archiv Eine Predigt ist kein Tatsachenbericht, doch auch ein Bischof hat die „Pflicht zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit“. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof festgestellt und Ende Februar einer Klage des Schriftstellers Michael Schmidt-Salomon gegen den Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller […]

Tarifstreit bei Bischofshof: Tageszeitung hofiert treuen Anzeigenkunden

In den Verhandlungen um eine Auslagerung von Teilen der Bischofshof-Brauerei hat die Geschäftsführung Zugeständnisse gemacht. Im Bild: Brauereidirektor Hermann Goß und Bischof Gerhard Ludwig Müller.„Wir werden den Mitarbeitern bis zum Rentenalter nichts wegnehmen“, so Bischofshof-Geschäftsführer Hermann Goß. Das sei der „ausdrückliche Wunsch“ der Geschäftsführung und der Eigentümerin, der Diözese Regensburg. Bei der Pressekonferenz zur Jahresbilanz […]

Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Kirchen-Brauerei?

„Wenn sich heute unter ganz anderen politischen und ökonomischen Bedingungen ein so profanes Unternehmen wie eine Bierbrauerei im Besitz einer Diözese befindet, dann stellt sich der wache Zeitgenosse die Frage nach der Rechtfertigung einer solchen Verknüpfung von Kirche und Wirtschaftsunternehmen.“ Bischof Gerhard Ludwig Müller bei einer Predigt anlässlich des 360. Jubiläums der Brauerei Bischofshof Die […]

Ex-Domspatz fragt: Wo bleibt der Bericht zu Gewalt und Missbrauch?

„Was wollen Sie denn noch? Wir haben Ihnen doch zugehört.“ Das war das letzte, was Udo Kaiser von der Diözese Regensburg gehört hat. Seitdem wartet er. Auf einen Bericht zu den Fällen von Gewalt und Missbrauch im Bistum. Auf eine offizielle Entschuldigung. Auf ein Statement von Gerhard Ludwig Müller. „Bisher muss ich mir ja vom […]

Dem Bischof vors Schienbein treten

„Wenn einer von uns stirbt, geh’ ich nach Paris“. Knapp ein Jahr nach dem deutschen Kinostart dieses Dokumentarfilms über sexualisierte Gewalt in Familie und Kirche wird er nun endlich auch im Bistum Regensburg gezeigt. Am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, läuft der aufwühlende Film des Fernsehjournalisten Jan Schmitt in der Filmgalerie Leerer Beutel. In seinem erschütternden […]

Angst ums Geld? Kirchenrebell wieder katholisch gemacht

Andreas Janker ist wieder katholisch – vorerst. Wie berichtet, hatte der 48jährige beim Standesamt seinen Austritt aus der „Körperschaft des öffentlichen Rechts römisch-katholische Kirche“ erklärt. Daraufhin wurde er von der Diözese Regensburg exkommuniziert. Schreiben Jankers an Bischof Gerhard Ludwig Müller, mit der Bitte, die Exkommunikation rückgängig zu machen, änderten an dieser Entscheidung nichts. Ebensowenig die […]

Diözese Regensburg bekräftigt: Keine Kirchensteuer, keine Kommunion!

Die Diözese Regensburg bleibt hart: Ein standesamtlicher Kirchenaustritt zieht automatisch die Exkommunikation nach sich, wird in einer gestern verbreiteten Stellungnahme bekräftigt. Mit der Erklärung reagiert die Diözese auf den Fall von Dr. Andreas Janker, der vergangenes Jahr seine Austritt aus der „Körperschaft öffentlichen Rechts katholische Kirche“ erklärte hatte, sich aber gleichzeitig gegen seine Exkommunikation wehrt. […]

Klage gegen deutsche Kirchensteuerpraxis

Jetzt muss das Kirchengericht entscheiden. Dr. Andreas Janker hat gegen seine Exkommunikation Klage bei der Apostolischen Signatur, dem höchsten Gericht im Vatikan, eingereicht. Wie berichtet hatte der gebürtige Regensburger vergangenes Jahr seinen Austritt aus „Körperschaft öffentlichen Rechts katholische Kirche“ erklärt. Die Exkommunikation folgte auf dem Fuß. Doch der Ingenieur wehrt sich. Persönliche Erfahrungen mit dem […]

Katholisch ohne Kirchensteuer? Zustimmung aus dem Vatikan

Wer keine Kirchensteuer zahlt, fliegt raus. Das ist in der katholischen Kirche gängige Praxis – in Deutschland wohlgemerkt. Wer hier vor dem Standesamt seinen Austritt aus der katholischen Kirche erklärt, wird automatisch exkommuniziert, damit aus der Glaubensgemeinschaft und von allen Sakramenten ausgeschlossen. Was für viele wie eine logische Konsequenz klingen mag, ist kirchenrechtlich höchst umstritten. […]

drin