Das JUZ in Burglengenfeld ist eines der ältesten selbstverwalteten Jugendzentren überhaupt und gilt weit über die Grenzen des Landkreises Schwandorf hinaus als Institution. Einen kürzlich bekannt gewordenen Vorstoß des CSU-Landrats, dem Trägerverein nach fast 50 Jahren zu kündigen, kann man eigentlich nur als politisch motivierte Attacke bezeichnen.
Herbstfest im JUZ Burglengenfeld 2021. Wenn es nach dem Landrat geht, könnte damit bald Schluss sein. Foto: privat
Thomas Ebeling ist ein Politiker zum Anfassen. 2014 wurde er zum Landrat in Schwandorf gewählt – als erster CSU-Politiker in der Geschichte des Landkreises überhaupt. Damals noch knapp vor der SPD-Politikerin Marianne Schieder, bei seiner Wiederwahl 2020 schon unangefochten mit fast 70 Prozent. In regelmäßigen Bürgersprechstunden auf seinem Facebook-Kanal scheut Ebeling auch unangenehme Themen nicht. Er spricht über Corona-Zahlen und Verschwörerdemos, über Flüchtlinge, die Energiewende und die Feuerwehr. Man kann dem Landrat dabei zuschauen, wie er E-Gitarre spielt und man erfährt, dass er mit seinem getreuen Bürgersprechstunden-Moderator, dem Autor Fabian Borkner, schon mal einen Schoko-Zauberstab verspeist hat. Dialog und Dialogbereitschaft – das sei einfach das Wichtigste, vor allem dann, wenn man nicht einer Meinung sei, betont Ebeling dabei immer wieder.
Am Dienstag wurde nicht nur die Sperrstunde für die Gastronomie in Bayern gekippt. Auch für die Kultur gibt es Lockerungen. Ab sofort ist zumindest eine Auslastung von 75 Prozent möglich. Das kommt nicht zuletzt den kleineren Bühnen zugute.
Bevor Mitte November die Winterpause im Art Lab am Gleis 1 des Hauptbahnhofs Einzug hält, lädt der Donumenta e.V. zu einer Weltpremiere der bekannten Künstlerin Thamiko Thiel und ihres oberpfälzer Partners „/p”. „Enter the Plastocene” lädt ein zu einer Reise in eine sonderbar wirkende virtuelle Welt, die doch ganz nah an der Realität ist.
Am Wochenende startete auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne die kulturelle Zwischennutzung. Mindestens bis Ende 2022 wird auf einem Teilstück des Areals der neugegründete Kulturviertel e.V. ein Testlabor für kreative Köpfe bieten.
Der Kultursommer 2021 wurde bereits auf der Seidenplantage eröffnet. Das Programm und die genauen Spielorte lassen bisher noch auf sich warten. Mindestens 100 Veranstaltungen an dezentralen Orten erwartet die Stadt aber während des gesamten Sommers. Es gibt auch zahlreiche weitere Open-Air-Angebote.
Social Distancing und gemeinsames Tanzen. Eher ein Widerspruch. Am vergangenen Samstag sorgte das für eine ganz besondere Spannung. Im Ostpark feierte das Tanzstück „Summertime“ Premiere.
Schon das ganze Jahr über lädt die Stadt dazu ein, den öffentlichen Raum künstlerisch zu nutzen und zu erforschen. Nun soll eine neukonzipierte Stadtkarte auch bereits vorhandene und nicht selten etwas versteckte Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts entdecken helfen.
Bis Ende 2022 sollen auf der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne (PLK) sämtliche Gebäude abgerissen und das Areal für ein neues, modernes Stadtquartier vorbereitet werden. Doch schon jetzt wagt die Stadt auf einem Teilstück ein Experiment, das Vorbildcharakter bekommen könnte.
Darauf hat Regensburg lange gewartet. Der Kultursommer kann endlich beginnen. Während das Stadttheater im Ostpark und am Hafen mittlerweile seine Open Air-Bühnen aufgebaut hat, startete die DEZ-Bühne vergangenen Donnerstag bereits mit einem Best-Off eines großen deutschen Humoristen.
Bereits vor einigen Monaten hatten die Regensburger Musiker Markus Engelstädter, Gerwin Eisenhauer und Uli Zrenner-Wolkenstein ihre Idee einer „Corona is over Party“ vorgestellt. Am Mittwoch gaben sie nun einen ersten Zwischenstand ihres Projekts „Stand by us“ bekannt.
Eine Stornierung nach der anderen, leere Bühnen und volle Lager bei den Veranstaltungstechnikern. Und Novemberhilfen, die wohl erst im Januar kommen. Wer sich mit Personen der Kulturbranche unterhält, der hört weiterhin vor allem Wut und Trauer, aber auch immer wieder die Ansage, man werde den Mut noch nicht verlieren. So auch am Donnerstagabend im Presseclub. Dort waren Undine Schneider, Leiterin des Turmtheater und Initiatorin der DEZ-Bühne, die Musikerin Steffi Denk und der Veranstalter Alex Bolland zu Gast.
Die Debatte um ein Betretungsverbot städtischer Freiflächen offenbart ein generelles Problem der Stadtentwicklung. Denn bisher fehlt ein Gesamtkonzept, um die Stadt nachhaltig und dezentral zu entwickeln. Ein Kommentar.
Der Stiftungsausschuss des Regensburger Stadtrats hat eine Zwischennutzung des Evangelischen Krankenhauses für Vereine mehrheitlich abgelehnt. Das Gebäude soll vielleicht irgendwann als Übergangsquartier genutzt werden, wenn das Neue Rathaus saniert wird, teilt die Oberbürgermeisterin mit.
Mit dem Projekt „360°. Kunst an Litfaßsäulen“ wollen Kulturreferat und Kulturamt der Stadt Regensburg Plattformen für Künstlerinnen und Künstler schaffen, um diese zu unterstützen. Das Stadtbild soll dadurch wieder kulturell belebt werden. Grundsätzlich steht die Kulturszene weiter vor ungewissen Zeiten.
Seit gut vier Jahren wartet die Stadt Regensburg auf ein Nutzungskonzept für das Evangelische Krankenhaus. Das Gebäude steht weitgehend leer und die Evangelische Wohltätigkeitsstiftung scheint sich gegen eine Zwischennutzung für Vereine zu sperren. Zumindest wirken die Argumente fadenscheinig. Die Grünen haben nun einen Antrag für die nächste Sitzung des Stadtrats gestellt.
Der Kulturszene und ihren vielen freiberuflich Tätigen soll finanziell geholfen werden. Da war man sich in der bayerischen Staatskanzlei einig, als Anfang Mai der „kulturelle Rettungsschirm“ offiziell verkündet wurde. Doch hört man sich bei den Künstlerinnen und Schauspielern um, dann herrscht weiterhin Unmut und immer mehr Unverständnis.
In der High School nannten sie ihn Kermit – nun hat Adam Lederway seine ganz persönliche Muppet Show gestartet. Seit einem knappen Monat ist er mit Ghost Town Radio jedes Wochenende live „On Air“ und fordert zum Applaus auf – für Discjockeys, Features, Gesprächspartner und jeden, der mitmachen will.
Vergangene Woche haben Bund und Land ein Verbot von Großveranstaltungen bis 31. August verkündet. Wirkliche Klarheit bringt das nicht, kritisieren Festivalmacher bundesweit. Sie fordern Rechtssicherheit, klare Ansagen und finanzielle Unterstützung.
Folgt man einer heute verschickten Pressemitteilung der Stadt zu einem gemeinsamen Gespräch mit Gastro-Vertretern, dann gibt es auch nach deren Einschätzung keine generell härtere Gangart gegen DJs, sondern lediglich „Missverständnisse“.
Schriftstellerinnen im Exil: Şehbal Şenyurt Arınlı (Türkei) und Yirgalem Fisseha Mebrahtu (Eritrea) lasen und berichteten im Evangelischen Bildungswerk, moderiert von Barbara Krohn.