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Archiv für 27. März 2008

Karlheinz OssovskyKarlheinz Ossovsky starb am Dienstag – ein Nachruf. „Der a.a.a. ist doch der geilste Verein in der ganzen Stadt.” Das hat Karlheinz Ossovsky noch gesagt, bevor er mit Frau und Tochter in den Osterurlaub nach Berlin fuhr. Die Neuwahl des Vorstands beim „Arbeitskreis für ausländische Arbeitnehmer” war gut gelaufen, viele Mitglieder waren da und nach dem Urlaub wollte er das „ordentlich feiern”. Dazu kam es nicht mehr. In Berlin erlitt der 51jährige Kämpfer für eine tolerante und bunte Stadtgesellschaft einen tödlichen Herzinfarkt. Bekannt wie ein bunter Hund war Karlheinz Ossovsky in Regensburg. Als heiterer Mensch. Als einer, der gern Witze und Wortspiele macht. Und einer, der bei allem Humor und aller Heiterkeit nie um deutliche Worte verlegen war, wenn es um Integration auf der einen oder Rassismus auf der anderen Seite ging. „I love my Kids, I love my Job”, war ein Leitspruch des Sozialpädagogen, der vor 25 Jahren als Praktikant zum a.a.a. stieß und dem die Arbeit bis zuletzt eine Herzensangelegenheit war. Die Integrationsarbeit mit den „Kids” – Kindern aus Migrantenfamilien – hat er seitdem maßgeblich geprägt, Praktikanten organisiert und angeleitet, die den Sprachunterricht für diese Kinder gaben. Dabei hat er immer wieder betont: „Integration ist mehr als Sprache.” Ossovsky plädierte für einen „Dialog der Herzen” zwischen Migranten und Deutschen. „Das wir einander fremd sind, dürfen wir uns ruhig eingestehen.” Deshalb forderte Ossovsky mehr Teilhabe für Migranten am öffentlichen Leben, dadurch einen besseren Kontakt zwischen Ausländern und Deutschen. Nahezu jede Einladung hat er wahrgenommen, um auf dieses Anliegen hinzuweisen, Unterstützer und Spendengelder einzuwerben. Den das Geld war beim a.a.a. immer knapp. Ab 2009 hat der Freistaat Bayern sämtliche Gelder für die Arbeit des Vereins gestrichen. Ein Umstand, wegen dem Ossovsky zuletzt immer stärker unter Druck stand und den er mehrfach öffentlich kritisierte. Ein „Slogan ohne Wert” waren für ihn die öffentlichkeitswirksamen Werbekampagnen der Staatsregierung für Integration, während gleichzeitig die Gelder gekürzt und schließlich völlig gestrichen wurden. In Regensburg hatte Ossovskys Einsatz Erfolg. Zum einen bei den Offiziellen: Fast unisono haben mehrere Parteien im Wahlkampf versprochen, die Stadt werde die Kürzungen des Freistaats in voller Höhe auffangen. Neue Räume für die Arbeit des a.a.a. mit den „Kids” hat die SPD zugesagt. Der größere Erfolg ist aber der Zuspruch, den der a.a.a. und die dort geleistete Arbeit gerade nach Ossovskys Tod erfahren. Das Telefon steht bei Barbara Schießl nicht mehr still. Sie hat fünf Jahre mit Ossovsky zusammengearbeitet und ist im Moment die einzige hauptamtliche Vertreterin des Vereins. Ehemalige Praktikanten und Mitarbeiter haben sich gemeldet, sorgen dafür, dass die Arbeit, mit der Ossovsky ein wichtiges Stück Regensburger Sozialgeschichte geschrieben hat, auch nach seinem Tod weiter läuft und fortgeführt wird – auch wenn er als Mensch nicht zu ersetzen ist. Ossovsky selbst kann das leider nicht mehr miterleben. Er würde es aber, bei allen Schwierigkeiten und allem Druck, vermutlich „geil” finden. Am Freitag um 10 Uhr wird Karlheinz Ossovsky in Plattling beerdigt. Der a.a.a. und die Sozialen Initiativen haben einen Bus gemietet. Wer mitfahren möchte, kann am Freitag um 8.30 Uhr zum Dachauplatz kommen.

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