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Guido Westerwelle und zwei Regensburger Hechte: Thomas Dechant will in den Landtag, Gabriele Opitz kandidiert für den Bezirk. Foto: StaudingerEin politischer Zwerg ist die FDP mit ihren rund 60 Mitgliedern in Regensburg. Zur Kundgebung des Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle haben sich am Freitag auf dem Haidplatz aber kaum weniger Menschen eingefunden wie anlässlich des Besuchs von Ministerpräsident Beckstein vor knapp drei Wochen. Bei dessen Partei, der CSU, will sich die FDP als Koalitionspartner andienen. Denn, das macht Westerwelle im Lauf seiner Rede mehrfach deutlich, für eine bunte Koalition unter SPD-Führung stehen die Freien Demokraten nicht zur Verfügung. Westerwelle ist bei der FDP das, was Gysi und Lafontaine beim politischen Erzfeind, der Linken („Kommunisten und Sozialisten“), sind: ein routinierter Rhetoriker. Beifall und Gelächter begleiten seine Rede. Dabei kommt es gar nicht darauf an, „ob man jeden Satz so flüssig bringt“, meint Westerwelle in Anspielung auf seine etwas steifen Vorredner. Für den Regensburger Spitzenkandidaten Thomas Dechant war es die erste Rede vor so großem Publikum. Man hatte es gemerkt. Auch am Applaus. Ebenso bei Martin Zeil, Spitzenkandidat der Oberpfalz-FDP. Aber, so Westerwelle, „die haben etwas Anständiges gelernt“, „eine Lebensleistung vorzuweisen“. Es seien eben keine „Menschen, die schon im eigenen Leben scheitern“ – wie ein SPD-Bundestagskollege, über dessen Studienabbruch nach 30 Semestern und die damit einhergehende „Autorität seines persönlichen Lebens“ der FDP-Chef philosophiert. Bei alledem bemüht sich Westerwelle sichtlich, das Image des Politikers an sich aufzupolieren. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, die nicht nach Macht, Posten und Auskommen schielten, sondern sich für Ideale einsetzten. „Die Demokratie lebt von Demokraten.“ Und ihnen gebühre der Dank – über Parteigrenzen hinweg. Aber natürlich ist am Freitag die FDP, die Westerwelle als politische Mitte zwischen konservativ (CSU) und links (fast alle anderen) verortet wissen will, etwas Besonderes. „Wir haben nicht nur ein Programm, sondern auch Persönlichkeiten“, eine „innere Philosophie“. Die lautet – „im Gegensatz zu allen anderen Parteien“ – weniger Staat, weniger Bürokratie. Vor allem steht die FDP aber für eines: Steuersenkungen. „Steuerwehr“ heißt es auf Flyern, die am Haidplatz verteilt werden. Beschützer der Schwachen vor den \Diesem Thema widmet Westerwelle denn auch einen Großteil seiner Rede. Denn: „Der Staat hat Geld wie Heu. Er verplempert es nur.“ Zum Beispiel für Entwicklungshilfe an China. 200 Millionen Euro zahle die Bundesrepublik dem schärfsten Konkurrenten um den heißbegehrten Titel „Exportweltmeister“ in diesem Jahr. „ Das ist wie wenn ich meinem Konkurrenten beim 100-Meter-Lauf höchstpersönlich die Doping-Spritze ins Gesäß gebe.“ Während es einst Bauernkriege gegeben habe, weil „der Zehnte“ zu zahlen war „wäre man heute froh, wenn man nur den Zehnten zum Finanzamt tragen müsste.“ Westerwelle: „Wo bleibt das steuerrebellische Bewusstsein?“ Über 400 Vorschläge zur Steuereinsparung habe man schon gemacht, ein zweistelliger Milliardenbetrag sei dabei zu gewinnen. Sapperlott! Applaus. Es folgt der parteiübergreifende Slogan „Leistung muss sich wieder lohnen.“ Dabei will Westerwelle aber nicht falsch verstanden werden. Es gehe nicht darum, „dass ein paar Reiche noch reicher werden.“ Es gehe um die Leistungsträger, den – gleichfalls von allen Parteien hofierten – Mittelstand, „die Mehrheit, die Spaß hat, morgens aufzustehen und zu arbeiten.“ Entsprechend auch Westerwelles Plädoyer für den „starken Sozialstaat“. Der schütze, geht es nach der FDP, „die Schwachen vor den Starken – und den Faulen“. Lauter Applaus. Es sind nicht viele „Faule“ da. Gegen Ende seiner Ausführungen erinnert Westerwelle an die Bundestagswahl 2005. Damals habe man wie versprochen auf alle Posten verzichtet und sei zu keiner Ampelregierung bereit gewesen. Auch dieses Mal werde die FDP ihr Versprechen halten. „Die Karpfen (=CSU) brauchen ein paar Hechte (=FDP)“, so Westerwelles Koalitionsversprechen 2008. Mehr Fotos bei Staudinger Pressefoto.

Zwei Maß plus X

Unsere Redaktion bezweifelt, dass Ministerpräsident Günther Beckstein sein Hinweis, mit zwei Mass Bier könne man gegebenfalls noch Auto fahren, bei der Wahl ernsthaft schaden wird. Im Gegenteil. A gstandner Landesvater sollte auch nach etlichen Maßen noch in der Lage sein, ein Fahrzeug sicher durch weiß-blaue Lande zu steuern. Das will der Wähler! Einen Plakat-Vorschlag für […]

Ersatztrassen: Einigung am Protzenweiher! Recycling am Gries?

Der Bund und die Stadt Regensburg sind sich einig. Von den Kosten für ein Provisorium für die Protzenweiherbrücke wird der Bund 500.000, die Stadt ca. 600.000 Euro übernehmen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und des Bundes am Donnerstag in Nürnberg. „Das Provisorium beinhaltet einen einspurigen ampelgeregelten Brückenübergang für den Bus- […]

Was ist eine Machbarkeitsstudie?

Nicklichkeiten tauschten Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Stadtrat Günther Riepl (Freie Wähler) in der gestrigen Marathonsitzung des Planungsausschusses (über sechs Stunden) so einige aus. Einen kleinen Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung bei Tagesordnungspunkt 20. Die Freien Wähler hatten eine Machbarkeitsstudie für eine einspurige Tunnellösung als Ersatz für die Steinerne Brücke beantragt. In der Vergangenheit hatte Oberbürgermeister Hans […]

Dr. Arthur Bechert: “KGB-Methoden”

Nach unserem Bericht zu Fotos, die CSU-Kandidat Dr. Arthur Bechert gemeinsam mit dem Regensburger Vorsitzenden der rechtsextremen NPD zeigen, hat uns Herr Bechert folgendes Schreiben geschickt, das wir in Absprache mit ihm ungekürzt veröffentlichen: Sehr geehrter Herr Aigner, leider kann ich Ihnen bei Ihrem Ehrgeiz, aus diesen anonymen, nichts sagenden Fotos eine Sensationsstory zu konstruieren, […]

NPD-Verbot? Skepsis im Presseclub

Der politische Wille für ein NPD-Verbot ist nicht da. In diesem Punkt waren sich alle Teilnehmer auf dem Podium weitgehend einig. SPD-Stadtrat Professor Tonio Walter von der die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen Oberpfalz hatte am Montag eingeladen. Mit rund 30 Besuchern war der Regensburger Presseclub voll besetzt. Bereits 2003 gab es einen Versuch, die […]

Busse über den Grieser Steg?

Noch keine neuen Ergebnisse in Sachen Ersatztrasse kann die Verwaltung am Mittwoch im Planungsausschuss präsentieren. Zwar wird Planungsreferentin Christine Schimpfermann einen ersten Zwischenbericht zum Regionalen Nahverkehrsplan abgeben, der auch Ergebnisse in Sachen Ersatz für die Steinerne bringen soll, allerdings wird das mit „Donauquerung“ überschriebene Thema erst „in einem seperatem Tagesordnungspunkt in einer der nächsten Sitzungen“ […]

Margit Wild fordert „Klarstellung“

Unsere Berichterstattung über ein Intermezzo des CSU-Landtagskandidaten Dr. Arthur Bechert mit dem stadtbekannten Rechtsextremisten Willi Wiener schlägt Wellen. Die Regensburger SPD-Vorsitzende Margit Wild fordert Aufklärung. Sie hat dem Regensburger CSU-Chef Dr. Franz Rieger einen offenen Brief geschrieben, der gestern Abend auch an die Medien verschickt wurde. Wie regensburg-digital.de am Montag berichtete, trafen sich Bechert und […]

Mittwoch: Sallerner Regenbrücke geht in die nächste Phase

Am Mittwoch wird das umstrittene Großprojekt Sallerner Regenbrücke voraussichtlich in die nächste Runde gehen. Zur Abstimmung im Planungsausschuss (16 Uhr, Neues Rathaus) steht der überarbeitete Entwurf für den weiteren Ausbau der Nordgaustraße und die Sallerner Regenbrücke. Außerdem soll das Planfeststellungsverfahren für das Bauprojekt bei der Regierung der Oberpfalz beantragt werden. Die BI LOS hatte ein […]

Muss man Willi Wiener kennen?

„Niemand in der CSU ist rechtsradikal, aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht missverstanden werden.“ Diesen Satz prägte vor knapp eineinhalb Jahren Oberbürgermeister Hans Schaidinger im Zuge der von ihm angestoßenen medialen Fürst-Hatz. Gegen Ende der CSU-Schlammschlacht wurden beide Seiten nicht müde, sich gegenseitig der „Rechtslastigkeit“ zu zeihen. Das ist lange her. Die Hatz ist […]

Kein Asyl für Khalaaf A. – Verwaltungsgericht weist Eilantrag ab!

Jetzt bleibt nur noch eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht. Einen Eilantrag, der die Abschiebung von Khalaaf A. nach Griechenland verhindern sollte, hat das Verwaltungsgericht Regensburg als unzulässig abgewiesen. Der 20jährige Kurde war aus dem Nordirak nach Griechenland geflohen, nachdem sein Vater und sein Bruder auf offener Straße erschossen worden waren. In Griechenland wurde er drei Monate […]

„So ein Gefühl, dass es ungerecht ist“

Gregor Gysi hat es eilig. Als er am Samstag leicht verspätet ins Kolpinghaus kommt, marschiert er ohne großes Begrüßungszeremoniell sofort zum Rednerpult. Der kleine Kolpingsaal ist voll und es klingt ein wenig despektierlich, als Gysi zu Beginn seiner Ausführungen anmerkt: „Übrigens – die CSU ist in Berlin nicht in der Opposition.“ Tatsächlich könnte man das […]

„Viele schöne Worte“ – Steinmeier war da

„Je schlimmer die Lage ist, desto stärker muss man auf den Putz hauen“, ruft Frank-Walter Steinmeier – in Richtung CSU – ins knüllevolle Hahn-Zelt. Ein selten gesehener Sicherheits- und Polizeiaufwand bei der Dult ist es, der den Auftritt des Außenministers begleitet. Nicht von schlechten Eltern ist allerdings auch der Aufmarsch von Genossen aus Stadt und […]

Provisorium für Stadtamhof: Es wird weiter verhandelt

Grundsätzlich sind sich der Bund und die Stadt Regensburg einig: Für die im März zerstörte Protzenweiherbrücke muss ein Provisorium her. Das ist das wesentliche Ergebnis eines Gesprächs zwischen Vertretern der Stadtverwaltung, der Leiterin des Wasserstraßen-Neubauamtes Aschaffenburg, Mareike Bodsch, und einem Vertreter der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Süd am Donnerstag. So weit, so gut. Offen ist allerdings […]

Horst Seehofer: Mutmacher vor leeren Rängen

Das erste Thema des Abends wird Horst Seehofer vorgegeben. Mit einer Aktionstour haben sich das Online-Netzwerk campact und ein breites Bündnis aus Umwelt-, Bio- und Imkerverbänden an die Fersen des Bundeslandwirtschaftsministers geheftet und fordern ein Verbot von Gen-Mais in Deutschland. So auch am Dienstag in Regensburg. Der Gen-Mais MON810 des internationalen Saatgutkonzerns Monsanto ist derzeit […]

Abschiebung ja oder nein? Schicksal von Khalaaf A. bleibt ungewiss

Hat der öffentliche Druck gewirkt? Nachdem mehrere Medien über die drohende Abschiebung des 20jährigen Kurden Khalaaf A. berichtet hatten, gingen offenbar mehrere Protestnoten beim Bundesamt für Migration ein. Dort will man nun, so berichtet Marion Puhle vom Regensburger Flüchtlingsforum, „der Sache annehmen“. Khalaaf A. lebt seit Juni in Regensburg. Nachdem er aus dem Nordirak nach […]

„Vorher bringt er sich um!“ Kurden droht Abschiebung

„Die Sache eilt“, sagt Marion Puhle vom Regensburger Flüchtlingsforum. Anfang 20 ist der irakische Flüchtling Khalaaf A., der nach dem Willen des Bundesamts für Migration nach Griechenland abgeschoben werden soll. Von dort droht ihm die Abschiebung in den Irak, wo schon sein Vater und sein Bruder auf offener Straße erschossen wurden. Khalaaf A. ist jesidischer […]

Antikriegstag: Der unbemerkte Notstand

Stell Dir vor, es ist Antikriegstag und keiner geht hin … Von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt wird der Antikriegstag am 1. September in Regensburg begangen. Während es in der Vergangenheit noch Kundgebungen auf dem Neupfarrplatz, anlässlich des Jahrestags des deutschen Überfalls auf Polen gegeben hatte, traf man sich dieses Mal – am Montag – […]

„Arenageil“: Ein SSV-Stadion wie in Paderborn?

Horst Eberl hat sich verliebt. Beim Auswärtsspiel des SSV Jahn in Paderborn hat der sportliche Leiter ein Stadion genau nach seinem Geschmack entdeckt. „Eine Stadion wie die die Paragon-Arena wäre ideal für unsere Bedürfnisse“, schwärmt er. Die Paragon-Arena ist überdacht, bietet Platz für 15.000 Zuschauer. Die reine Bauzeit für eine solche Arena beläuft sich dank […]

Braun, nicht blau!

Sicher! Politikverdrossenheit ist dieser Tage ein weit verbreitetes Übel. Unzufrieden ist man mit den Regierenden, aber auch der Opposition und häufig weiß man gar nicht so recht, was man auf dem Wahlzettelchen nun ankreuzen soll. Schlimm, schlimm. Die Überlegungen, wie man den Wähler wieder zur Urne bringen könnte, sind zahllos. Ob die aktuelle Kampagne einer […]

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