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Max Mannheimer: \99728 – das ist die Nummer, die Max Mannheimer wenige Tage vor seinem 23. Geburtstag in den linken Unterarm tätowiert wurde. Nur wenig jünger sind die Schülerinnen und Schüler des K12 am Gymnasium Burglengenfeld, denen der heute 88jährige am Donnerstag einen Besuch abstattet. „Ich komme als Zeuge, nicht als Richter oder Ankläger“, ist ein Kernsatz, den der Holocaust-Überlebende seinen zahllosen Vorträgen und Zeitzeugengesprächen häufig voraus schickt. Heute nicht. Mit „Uropa ist eingetroffen“ begrüßt er seine jugendlichen Zuhörer, ein Lächeln im Gesicht. 1920 wurde Mannheimer in Neutitschein in der Tschechoslowakei geboren. Dass im Frühjahr 1939, als das Sudetenland unter die Herrschaft der Nazis geriet, für Mannheimer die schrecklichste Zeit seines Lebens begann, merkt man seiner Stimme nicht an, als er beginnt, davon zu erzählen. Von der ersten Deportation, von Schutzpolizisten, die nicht Beschützer, sondern Unterdrücker waren, von den ersten Ausgangssperren für Juden, vom „J“, das ihm in den Ausweis gestempelt wurde und davon, wie er und seine Familie schließlich – 1941 – dazu gezwungen wurden, den Judenstern zu tragen. Dass dieser Weg in die Rechtlosigkeit im KZ enden würde, konnten sich Mannheimer und seine Familie damals nicht vorstellen. „Wir waren zu gutgläubig.“ Seine Erinnerungen hat Mannheimer erst viel später – 1967 – niedergeschrieben. Für seine damals 17jährige Tochter. Wiederum fast 20 Jahre später – 1986 – wurde sein „Spätes Tagebuch“ erstmals veröffentlicht. Seitdem ist Mannheimer unermüdlich bei Vorträgen, Zeizeugengesprächen und Diskussionen unterwegs. Ursprünglich wollte er das Land seiner Peiniger nie wieder betreten. Doch schon 1946 kehrte er wegen seiner zweiten Frau nach Deutschland zurück und gründete in München eine Familie. In der Nacht vom 1. auf den 2. Februar 1943 kam Mannheimer mit seiner Familie an der Selektionsrampe im Konzentrationslager Auschwitz an. Er und sein Bruder Edgar wurden nach links, sein Vater nach rechts geschickt – in die Gaskammer. Das wusste Mannheimer zu diesem Zeitpunkt noch nicht und er nahm es noch nicht ernst, als ihm ein älterer Häftling auf die Frage, was mit den Frauen und Kindern passiere, antwortete: „Die gehen durch den Kamin.“ Von den 1.000 Menschen, die mit dem Güterzug in Auschwitz ankamen, wurden noch in derselben Nacht über 700 ermordet. Mannheimers erste Frau hat den Holocaust ebenso wenig überlebt wie seine Eltern, seine Brüder Erich, Jakob und seine Schwester Käthe. Manchmal sind es nur Bruchstücke dieser Zeit, die Mannheimer – fast ein wenig anekdotenhaft – erzählt. Wie er vor Hunger um die Kartoffelschalen anderer Häftlinge bettelte. Wie ein junger Mann aus Weißrussland von einem KZ-Aufseher mit der Schaufel totgeprügelt wurde, weil er humpelte. Von dem Tag, als er daran dachte sich selbst umzubringen und sein jüngerer Bruder ihn fragte „Willst Du mich allein lassen?“ „Von diesem Tag an wollte ich immer leben“, sagt Mannheimer. Mannheimer und sein Bruder Edgar haben die Konzentrationslager überlebt. Über Warschau kamen beide ins Konzentrationslager Dachau. 1945 wurden sie von den Amerikanern während eines Zugtransports bei Tutzing befreit. „Ich wundere mich, dass ich noch lebe. Damals war ich fast schon eine Leiche.“ Mannheimer bei einer Demonstration gegen das neue Bayerische Versammlungsgesetz: \Lebendig wirkt er trotz seiner 88 Jahre auch an diesem Vormittag. Immer wieder stellt er Fragen an die Schüler, rät ihnen, viele Sprachen zu lernen („Damit öffnen Sie nicht nur die Hirne, sondern auch die Herzen“) und schwärmt fast davon, wie er – als 16jähriger – einen Kuss von seiner ersten großen Liebe, Sarah Bachner, bekommen hat. Das passierte just an einer Straße in Auschwitz, wo er Jahre später als KZ-Häftling Zementsäcke schleppen musste. Jetzt erinnert er sich aber an Sarah Bachner – mit einem Lächeln. Trotz all der anderen, schlimmen Erfahrungen in Auschwitz. „Härte muss nicht hart machen.“

Brückengegner und Brückenheilige

Vor allem Joachim Wolbergs ist es, der den Donauanliegern stinkt. Während die CSU nie einen Hehl daraus gemacht hatte, dass der Grieser Spitz als potentielle Ersatzbrücken-Trasse in Frage kommt, hatte Wolbergs noch kurz vor der Stichwahl erklärt: „Eine Grieser Brücke gibt es mit der SPD unter keinen Umständen, auch kein Provisorium, denn nichts hält so […]

Schlechte Karten für Martin Daut und Kritik am Aufsichtsrat

Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr ist es her, seit Martin M. Daut am 8. Januar einen Auflösungsvertrag mit der Stadtbau GmbH unterzeichnete. Er verlor mit sofortiger Wirkung seinen Posten als Geschäftsführer, behielt aber sämtliche Pensionsansprüche und sein Gehalt für weitere zwei Monate. Wenige Tage später hat Daut diesen Vertrag angefochten. Er sei […]

Trotz Make Up am Donaumarkt – das Misstrauen wuchert

„Das ist wie wenn man Hautkrebs hat und macht Make Up drüber. Es schaut schöner aus, aber es löst das Problem nicht.“ Das ist der Kommentar eines Ostengasslers zur „Rasenskulptur“ am Donaumarkt. Das grüne Fleckchen schaut schon ganz gut aus (Auch wenn sich manchem der Kunstcharakter einer Rasenfläche verschließen mag.). Vertrauen mit Bezug auf die […]

Freie Wähler: Mit Trio in den Wahlkampf

Dass man mit Sachthemen auf Granit beißen kann, ist Günther Riepl gewohnt. Seit 18 Jahren sitzt er im Regensburger Stadtrat und die Vorschläge des Freien Wählers wurden von der – damals noch allmächtigen – CSU fast schon prinzipiell abgelehnt. Insofern ist der 61jährige gut gerüstet, sollte ihm im September der Sprung in den Landtag gelingen. […]

Mittwoch: Martin Daut contra Stadt(bau)

War der Rausschmiss von Martin Daut (im Bild) rechtens oder nicht? Der ehemalige Geschäftsführer der Stadtbau GmbH musste seinen Hut nehmen, nachdem Ende Dezember 2007 eine Bestechungsaffäre öffentlich geworden war. Eine Mitarbeiterin hatte Wohnungen gegen Schmiergeld vergeben. Die Affäre wurde unter der Decke gehalten und hatte für die Mitarbeiterin keine Konsequenzen. Nachdem das Wochenblatt die […]

Ganghoferer wollen Ausverkauf stoppen

„Muss i denn, muss i denn zur Siedlung hinaus, weil mein Häuschen wird verkauft.“ Laut waren die rund 60 Ganghoferer, die am Samstag „gegen den Ausverkauf“ ihrer Siedlung demonstrierten, auf jeden Fall. Singend, scheppernd und trommelnd zogen sie durch die Altstadt, vielfach begleitet von fragenden Blicken; vielen Passanten ist die Ganghofersiedlung kein Begriff. In einem […]

Willkommen im Teletubbie-Land

Es hat schon etwas Unwirkliches. Am Gelände, das seit Jahrzehnten Zankapfel zwischen Stadtoberen und Bürgern ist, konnte Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Freitag, den wohl verkehrlich am besten erschlossenen Park von ganz Regensburg eröffnen. Pardon, nicht Park. Es handelt sich um eine „temporäre Skulptur“, die vor der Wurstfabrikruine Ostermeier die Regensburger ab sofort zum Picknick locken […]

Förderverein für regensburg-digital.de

Liebe Leserinnen und Leser, seit knapp drei Monaten betreiben wir – nach der Trennung vom Regensburger Wochenblatt – unsere Internetseite regensburg-digital.de in Eigenregie und bieten im Regensburger Informations- und Meinungsspektrum kontroverse, kritische und vernachlässigte Neuigkeiten und Standpunkte. Das alles nahezu ausschließlich ehrenamtlich. Unabhängig und unterfinanziert könnte man das wohl nennen. So kann das nicht weitergehen. […]

CSU: Der Machtkampf geht weiter

In Regensburger Wirtshäusern kann man es auch nach der Wahl manchmal noch hautnah miterleben, wie der Lagerkampf in der CSU auch nach der Kommunalwahl weiterbrodelt. Da listet der eine schon mal am Biertisch auf, wer nun die „Anständigen“ und wer die „Rechtslastigen“ sind und es wird schon mal darüber gewitzelt, wer über den Ausspruch „Kanake“ […]

SPD startet geschwächt in den Landtagswahlkampf

Mit der Geschlossenheit der Regensburger SPD ist es nicht allzu weit her. Während die Delegierten noch dem Koalitionsvertrag mit der CSU inklusive des Bruchs diverser Wahlversprechen geschlossen zustimmten und damit das Bürgermeister-Amt von Joachim Wolbergs absicherten, wurde der Vorstand bei den Neuwahlen am Montagabend sauber abgewatscht. Die Vorsitzende Margit Wild erhielt – obwohl es keinen […]

Das viele schöne Geld

Helle Aufregung herrscht im Stadtrat. Der SSV Jahn hat der Stadt aber auch eine saubere Rechnung beschert. Am Dienstag Nachmittag wird der Sportausschuss 275.000 Euro bewilligen, um die – vom DFB geforderten – sicherheitstechnischen Umbauten im Jahn-Stadion zu finanzieren. Werden die nicht gemacht, gibt’s keine Lizenz für die Dritte Liga. Und das will keiner. Insgesamt […]

Sallerner Regenbrücke: Ratsbegehren gefordert

Die Diskussion um die Sallerner Regenbrücke geht weiter. In der nächsten Stadtratssitzung wollen die Freien Wähler den Antrag stellen, ein Ratsbegehren über das umstrittene Bauvorhaben durchführen zu lassen. Bekanntermaßen war die BI LOS mit ihrem Vorhaben, einen Bürgerentscheid zu den Themen Sallerner Regenbrücke und Überdeckelung der Osttangente vor dem Regensburger Verwaltungsgericht gescheitert. Gleichwohl sei es […]

Zwei Brände: Drei Leichtverletzte

Drei Leichtverletzte und fünf ausgebrannte Fahrzeuge – das ist die Bilanz eines Feuers in der Mühlhausener Straße am Sonntagmorgen. Gegen 8.30 Uhr hatten Anwohner die Feuerwehr über den Brand einer Gartenlaube unterrichtet. Das Feuer griff auf die benachbarten Garagen über, wo drei Pkws und zwei Motorräder geparkt waren. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann einen […]

Demo: Ganghoferer contra “Grüne Mitte”

Allen Beteuerungen und Beschwichtigungsversuchen der „Grünen Mitte“ zum Trotz: Die Bewohner der Ganghofersiedlung haben offenbar nur wenig Vertrauen in die Tochtergesellschaft des Immobilienzentrums Regensburg. Für den kommenden Samstag hat die „Interessensgemeinschaft Ganghofersiedlung“ deshalb zu einer Demonstration durch die Altstadt aufgerufen. Die „Grüne Mitte“ hat die 149 Siedlerhäuschen im September 2007 erworben. Nun steht unter der […]

BRN zieht erfolgreiche Bilanz und diskutiert mit FW-Artinger

Eine durchweg positive Bilanz zog kürzlich der Bürgerverein Regensburg Nord (BRN) um seinen Ehrenvorsitzenden Helmut Meier und den einstimmig wiedergewählten Vorsitzenden Armin Gugau. Neben Ausflügen und Fahrten in Land- und Bundestag beschäftigte sich der Verein im Rahmen von 17 öffentlichen Veranstaltungen mit Themen rund um den Stadtnorden. Unter anderem waren ein Radverkehrskonzept, die Forderung nach […]

Brennender Lastzug

Zu einem schweren Verkehrsunfall kam es am Dienstag gegen 15.15 Uhr auf der A 3. Zwischen den Anschlussstellen Regensburg-Ost und Regensburg-Burgweinting kollidierten zwei Lastwagen. Das Führerhaus des auffahrenden Sattelzuges ging in Flammen auf, dessen Fahrer zog sich Verletzungen zu. Kompliziert wurde das Geschehen dadurch, dass der andere beteiligte Lkw Gefahrgut geladen hatte. Zu dem Unfall […]

„Das Salz der Demokratie“

„Die Gesetzesvorlage wird (…) mit Sicherheit weder zurückgezogen noch wesentlich verändert.“ Diese von Peter Welnhofer zum Ausdruck gebrachte Einstellung der Bayerischen Staatsregierung mit Blick auf die Kritik an der geplanten Verschärfung des Versammlungsgesetzes in Bayern braucht eigentlich nicht zu wundern. Ob es nun 2.000 (laut Polizeiangaben) oder „über 5.000“ Teilnehmer (laut Gewerkschaftsangaben) waren, die dem […]

Doppelmord: 32jähriger ersticht seine Eltern

Für die beiden Opfer kam jede Hilfe zu spät. Eine 68jährige Frau und ihr 66jähriger Mann wurden gestern abend in ihrer Wohnung mit einem 30 Zentimeter langem Küchenmesser erstochen. Dringend tatverdächtig ist der Sohn des Ehepaars. Gegen 20 Uhr meldete sich ein Anwohner in der Roritzer Straße bei der Polizei. Ein unbekannter Mann wolle sein […]

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