Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Erst stolz, jetzt erschüttert

Ehrenbürgerschaft von Papst Benedikt steht auf der Kippe

Der gescheiterte Papst: Benedikt XVI. Foto: Archiv/ Staudinger

Bisherige Stimmen aus dem Regensburger Stadtrat klingen alle ähnlich: Nach den Erkenntnissen aus dem Münchner Missbrauchsgutachten und Falschaussagen Joseph Ratzingers muss darüber diskutiert werden, ob Papst Benedikt XVI. die Ehrenbürgerwürde aberkannt wird. Kritik gibt es auch wegen Äußerungen von Bischof Rudolf Voderholzer.

Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks ist in Regensburg eine Diskussion über die Ehrenbürgerschaft von Papst Benedikt XVI. entbrannt. Hintergrund sind Vorwürfe im Münchner Missbrauchsgutachten, die Joseph Ratzinger in Zusammenhang mit seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising gemacht werden. Erst vor kurzem hatte der emeritierte Papst eingeräumt, dazu falsche Angaben gemacht zu haben.

WERBUNG

Man sei es den Opfern sexueller Gewalt unbedingt schuldig, sich mit der städtischen Ehrung von Papst Benedikt auseinanderzusetzen, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer auch gegenüber regensburg-digital. Alles, was bislang medial bekannt sei, auch wenn sie das Gutachten nicht im Detail kenne, spreche dafür, dass sich alle politischen Gruppierungen im Stadtrat mit dieser Frage beschäftigen müssten.

Oberbürgermeisterin: „Stadtrat muss diskutieren und entscheiden.“

Regensburg sei dabei nicht die einzige Stadt, wo sich diese Frage stelle. Auch in Marktl am Inn, Traunstein und Freising wird diese Frage debattiert. Zum Procedere in Regensburg sagt die Oberbürgermeisterin: „Die Ehrenbürgerwürde wurde dem Papst vom Stadtrat mit breiter Mehrheit verliehen. Dort muss auch die Diskussion über eine mögliche Aberkennung geführt und darüber entschieden werden.“ Wünschenswert sei auch hier eine möglichst breite Mehrheit. Es sei aber sicher nicht falsch, zunächst noch das weitere Verfahren abzuwarten, ehe man endgültig entscheide.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer hält eine Diskussion für unbedingt notwendig. Foto: Staudinger/Archiv

Die Ehrenbürgerwürde war Joseph Ratzinger anlässlich seines Besuchs in Regensburg 2006 verliehen worden. Dass der Titel nun zur Disposition steht, hängt mit Ratzingers Umgang mit einem Missbrauchstäter in den 80-er Jahren zusammen.

„Lügengebilde“ Ratzingers in der Kritik

Trotz bekannter Missbrauchstaten im Bistum Essen wurde der Priester Priester Peter H. nahezu nahtlos im Erzbistum München und Freising wieder in der Gemeindearbeit eingesetzt. Es kam zu neuerlichen Übergriffen. 1986 wurde der H. wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Ratzinger bestritt zunächst, in die Angelegenheit involviert gewesen zu sein. Später, nachdem diese Aussagen widerlegt waren, räumte er ein, die Unwahrheit gesagt zu haben und ließ über seinen Sprecher Georg Gänswein mitteilen, es habe sich um ein „Versehen bei der redaktionellen Bearbeitung“ seiner ersten Stellungnahme gehandelt.

Die katholische Reformbewegung Wir sind Kirche bezeichnet diese Stellungnahme Ratzingers als „peinlich“. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller wirft dem 94-Jährigen vor, weiterhin die Unwahrheit zu sagen. Benedikt bestreite weiter wahrheitswidrig, etwas über die Vorgeschichte H.s gewusst zu haben. Das Münchner Missbrauchsgutachten aber belege klar, dass dies falsch sei. Ratzinger verstricke sich immer mehr „in seine Lügengebilde“.

Auch die Fraktionen wollen diskutieren

Stefan Christoph, Fraktionschef der Grünen im Regensburger Stadtrat, hält angesichts all dessen, was bisher bekannt ist, eine Diskussion über Ratzingers Ehrenbürgerschaft für dringend notwendig. „Wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass ein Ehrenbürger diese Würde nicht verdient hat, dann muss darüber diskutiert werden – das gilt auch für einen Papst“, so Christoph. Und aktuell gebe es „mehr als genügend Anhaltspunkte“ für diese Annahme.

Sieht „mehr als genügend Anhaltspunkte“, die eine Aberkennung wahrscheinlich machen: Stefan Christoph. Foto: Staudinger

„Erschüttert“ über die Vorwürfe gegen und das Verhalten von Papst Benedikt zeigt sich CSB-Stadtrat Christian Janele. Er hatte vor einigen Jahren, noch vorgeschlagen, einen Platz nach ihm zu benennen. „Damals waren wir so stolz auf unseren Papst.“ Doch das hat sich nun geändert. Zwar hält auch Janele eine breite politische Debatte für notwendig, glaubt aber, dass die Ehrenbürgerwürde nicht zu halten sein wird. „Damit würde man den Opfern nicht gerecht werden.“

CSU-Fraktionschef Jürgen Eberwein will sich einer Diskussion über die Ehrenbürgerwürde nicht verweigern. Allerdings habe man innerhalb der Fraktion bislang noch nicht über das Thema gesprochen. Das soll nun am Montag nachgeholt werden. Zuvor wird es wohl, davon gehen auch Janele und Maltz-Schwarzfischer aus, schon Gespräche im Koalitionsausschuss geben.

Kritik an Voderholzers „Relativierung“

Stefan Christoph übt gegenüber unserer Redaktion auch Kritik an Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer. Dieser hatte das Missbrauchsgutachten und die Vorwürfe gegen Joseph Ratzinger am vergangen Sonntag in seiner Predigt thematisiert.

„Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Kirche, und noch einmal personalisiert, Papst Benedikt, zum Sündenbock für ein gesamtgesellschaftliches Problem gemacht wird, ein Blitzableiter, auf dem alles abgeladen wird, damit man sich ansonsten nicht mehr damit befassen muss“, hatte Voderholzer dabei unter anderem erklärt. Die Kirche sei bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch Bereichen wie dem Sport oder dem schulischen Bereich „meilenweit voraus“, glaubt der Bischof.

Rudolf Voderholzer sieht die Kirche als „Blitzableiter“ und warnt vor dem synodalen Weg. Foto: Archiv/ Staudinger

Mit Blick auf das Münchner Missbrauchsgutachten spricht Voderholzer davon, dass es ihm schwer falle, „hinter dem Zeitpunkt der Veröffentlichung, der medialen Vorbereitung und der inhaltlichen Ausrichtung nicht einen weiteren Akt der Instrumentalisierung des Missbrauchs zu sehen“. Verantwortlich für die Empörung über den Missbrauch macht Voderholzer zudem den synodalen Weg innerhalb der katholischen Kirche, den er erbittert bekämpft.

Stefan Christoph sieht hinter solchen Worten ein unangemessenes Ablenkungsmanöver Voderholzers. „Angesichts der bekannten Vorwürfe halte ich es nicht für besonders klug, wenn der Regensburger Bischof versucht, diese Vorwürfe mit Verweis auf ein gesamtgesellschaftliches Problem zu relativieren.“ Voderholzer solle vielleicht noch einmal in sich gehen.

Kardinal Müller war involviert

Die Stimme der Verharmlosung: Gerhard Ludwig Müller. Foto: Archiv/ Staudinger

In Verharmlosung ergeht sich derweil Voderholzers Vorgänger, Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Müller, der in Regensburg eine Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs lange verhindert hatte und für seine respektlosen Umgang mit Betroffenen bekannt ist, bezeichnete es als „klar“, dass Ratzinger als Erzbischof von München und Freising „nicht wissentlich etwas falsch gemacht“ habe. Das Gutachten, das diese Einschätzung widerlegt, habe er „nicht gelesen“. Interessant in diesem Zusammenhang: Müller, ein enger Weggefährte Ratzingers, war in den Fall Peter H. involviert.

Wie der Rechercheverbund Correctiv berichtet, war der Kardinal als Chef der Glaubenskongregation 2013 in die Entscheidung darüber involviert, ob man den zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach vorbestraften Missbrauchstäter unmittelbar aus dem Priesterdienst entfernt, das hatte unter anderem Bischof Reinhard Marx gefordert, oder ihm zuvor, wie von diesem gewünscht, ein kirchenrechtliches Verfahren gewährt.

Am Ende entschied die Glaubenskongregation „nach intensiver Beratung und Abwägung“, dass ein „außergerichtliches Strafverfahren auf dem Verwaltungsweg“ stattfinden solle. Dieses Verfahren ging für Peter H. 2016 glimpflich aus, auch weil die Richter keine eigenen Untersuchungen anstellen konnten. Laut den Recherchen von Correctiv behielt er seine Pensionsansprüche als Priester im Ruhestand.

Print Friendly, PDF & Email

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (56)

  • Mr. T.

    |

    Bei Hitler war die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft angeblich aus formalrechtlichen Gründen nicht möglich. Ist das bei Ratzinger jetzt schon möglich? Oder streicht man ihn auch einfach nur von der Liste oder distanziert sich von der Entscheidung?
    Vielleicht sollte man in dem Zusammenhang alle Ehrenbürgerschaften, die in den letzten Jahrzezhnten verliehen wurden, auf den Prüfstand stellen. Boll, Strauß und Schaidinger sind ja auch nicht gerade als vollkommen unbelastete Persönlichkeiten in Erinnerung. Da könnte man ja fast meinen, in Regensburg wird man nur Ehrenbürger, wenn man es schafft, ein besonders großes Mißverhältnis aus krimineller Energie und Strafverfolgung zu erreichen. Wenn das wirklich so ist, hat der BGH zumindest bei einem dafür gesorgt, dass er nie Ehrenbürger werden kann.

    Ansonsten würde ich es sehr begrüßen, dass dieser Vorgang nicht noch ewig rausgezögert wird und sich Ratzinger der Schmach durch vorzeitiges Ableben entziehen kann. Ich wünsche ihm aus vollem Herzen ein langes Leben bei klarem Verstand, um die langsame Aufarbeitung aufmerksam miterleben zu dürfen.

  • KW

    |

    @Mr. T
    +1
    Insbesondere diese Satz: “Ich wünsche ihm aus vollem Herzen ein langes Leben bei klarem Verstand, um die langsame Aufarbeitung aufmerksam miterleben zu dürfen.”

  • Mathilde Vietze

    |

    Ich bin eine kritische Katholikin, wünsche mir aber, daß es unsere Kirche auch noch in
    Zukunft gibt. Mit Rücksicht auf das Ansehen der vielen unbescholtenen Geistlichen
    müssen die Übeltäter und deren Vertuscher bestraft werden. Und da darf auch vor
    Kirchenfürsten, die angeblich “von nichts gewußt” haben, nicht Halt gemacht werden.
    Wir dürfen unsere Kirche nicht dem Hass der Kirchenfeinde zum Fraß vorwerfen.

  • Nocheinüberlebender

    |

    Also langsam geht das nicht mehr, dass ich als Lügner und Betrüger hingestellt werde, denn durch meine Nicht-Anerkennung heißt das doch nur, der hat gelogen und betrogen und wir haben den “überführt”; gleichzeitig stellt sich heraus, wer hier die “Gutmenschen” sind und wer hier mit der Wahrheit nicht so recht sorgsam umgegangen ist. Wann werden Konsequenzen gezogen und die ausstehenden Anerkennungen werden jetzt langsam auch in Angriff genommen, damit einer Gerechtigkeit genüge getan wird – nur so geht es.

  • Daniela Camin-Heckl

    |

    Symbolische Aberkennung der Ehrenbürgerschaft erfolgte posthum bspw. Düsseldorf 2000, Saarbrücken 2001 für Adolf Hitler. Auch, wenn rechtlich eigentlich ‘sinnfrei’, da die Ehrenbürgerschaft mit dem Tode endet. So ist es doch ein Zeichen, statt einfach nur zu streichen und dann taucht es doch mit dem Vermerk ‘ aus der Liste…gestrichen’ bei Wikipedia auf.
    Ganz ehrlich, manche gehören da erst gar nicht hin.

    2/3 Mehrheit des Stadtrates erforderlich. Das sollte doch zu schaffen sein?

    Bei Josef Ratzinger, da noch lebend, kann doch der Stadtrat machen.

  • xy

    |

    Ich an Ratzingers Stelle würde meinen Regensburger Kritikern den Ehrenbürger-Titel vor die Füße pfeffern. Wer mich nicht als Ehrenbürger haben will, dem muß ich auch nicht die Ehre geben, Ehrenbürger zu sein!

  • Jakob

    |

    @xy

    Das wäre aber ein harter Schlag für die Stadt Regensburg, wenn Ratzinger seinen Ehrenbürgertitel zurückgeben würde…
    Ob man sich davon jemals wieder erholen würde?

  • Jolo

    |

    Man wusste schon im Jahr 2006 über Ratzinger Bescheid, auch und vor allem was er sich als Großinquisitor auf unterschiedlichen Kontinente geleistet/zugelassen. Niemand konnte damals sagen, er/sie habe nicht gewusst, es war offensichtlich. Die Verantwortlichen wußten Bescheid und wollten ihn als Ehrenbürger haben, als Statement gegenüber dessen Opfern.

  • Luck

    |

    Ja, so weit kann’s gehen.
    Erst sind wir noch Papst und dürfen uns ein wenig im Abglanz dieser Macht mitsonnen.
    Und dann kommt es gar noch so weit, zumindest unwissentlich Komplizen von (mindestens einem) Kinderschänder zu sein. Das mag zwar vielleicht juristisch nicht ganz korrekt sein, sofern die Unschuldsvermutung greifen sollte.

    Intellektuell sollten dessen Werke eigentlich genügend Gründe offenbart haben, von einer Ehrenbürgerwürde abzusehen, sofern Bierzelt-Theologie kein Beförderungsinstrument darstellen sollte.

  • joey

    |

    man sollte aufhören, Straßen nach Personen zu benennen und sie mit irgendwelchen Würden zu ehren. Es scheint so, daß die Heiligen früher oder später vom Thron gestoßen werden. Gibt es ein Protokoll der Sitzung, bei der Bene die Ehrenbürgerwürde erhalten hat? Wer hat mitgejubelt?
    Dr. h. c. Franz Josef Strauß ist auch Ehrenbürger. Na, der hat NIE gelogen oder gar eine Sauerei gedeckt… Da ist ein Schaidinger glatt ein unbedeutendes Fischl im Brackwasser des politischen Sumpfs.

  • Mich

    |

    @joey Doppelmoral ist hier das Zauberwort ;)

  • Martin

    |

    Was ich noch vermisse ist eine offizielle Stellungnahme unserer Lady Gaga, sprich Gloria und Ihrem Partyfreund, dem Müller Lucki, Gerhardl.
    Aber ich denke, dass wir uns auf deren Niveau eh nicht begeben müssen. Es hätte wahrscheinlich nur weiteres Kopfschütteln oder Headbanging zur Folge.
    Wichtige Frage: Ist der damals verkaufte Golf auf ebay vom Bene dann überhaupt noch was wert?

    Mit werten Grüssen

  • Bernhard

    |

    @joey
    Ganz überraschend ist der Fall von Diktatoren und sogenannten Lichgestalten für mich nicht, die strahlen oft so hell, dass ihr dunklen Seiten erst gesehen werden, wenn sie ableben oder die Macht verlieren. Je weiter sie in den Himmel gehoben wurden, desto größer auch die Gefahr, dass sie Charakterschwächen ausleben durften und gleichzeitig mit Ehrenbekundungen überhäuft wurden. Vielleicht täuscht mich meine Menschenkenntnis, aber bei scheinbar uncharismatischen Personen wie Angela Merkel halte ich die Gefahr für geringer, dass dieser Mechanismus greift. Wenn YouTube doch ein Faktenkanal ist und Angela Merkel durch reptiloide Ausserirdische gesteuert wird, nehme ich diese Fehleinschätzung natürlich betroffen zurück! Bis dahin hätte ich bei einer Angela-Merkel-Strasse vergleichsweise wenig Angst vor einem Schilderwechsel. Dagegen werden von den Putin und Jinping Straßen und Plätzen in 50 Jahren nicht mehr viele übrig sein. Da gibt’s die Vladimir Putin Avenue in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny, da werden die später nochmal drüber nachdenken, wenn Putin wirklich anfängt in Nachbarländer einzumarschieren. Aber natürlich erst nach seinem Ableben, bis dahin würde ich an ihrer Stelle hoffen, dass das Bild von einfahrenden russischen Panzern auf der Vladimir Putin Avenue so grotesk ist, dass sie erst gar nicht kommen, wenn mal sich mal wieder auseinandergelebt hat ;)

  • Mathilde Vietze

    |

    Auch mit einem verklärten Gesicht kann man gemachte Fehler nicht weglächeln.

  • joey

    |

    @Bernhard
    Stalin “lebt” aber schon recht lang und Mao ist immer noch nicht aufgearbeitet – es würden ja zahlreiche Grüne mit ihrer Verflechtung auffallen. Angela Merkel könnte schneller fallen, wie es halt mit dem Euro und Energiepreisen (Atomdiskussion) weitergeht: das ist ziemlich offen.

    Ich empfehle eine ruhige und ausgiebige Diskussion. Die Jakobiner waren ja eines der kurzlebigsten Regimes mit dem Impetus “Tugend”.

  • Angelika Oetken

    |

    Die Stadt Regensburg ist nicht die einzige Kommune, in der man sich mit dem Gedanken trägt, Joseph Ratzinger seine Ehrenbürgerschaft zu entziehen. Abseits der offiziellen Begründungen wird es weitere Motivationen dafür geben.
    Eine gute Gelegenheit für Medienleute, in den betreffenden Orten ZeitzeugInnen oder sogar Missbrauchsopfer zu finden, die bereit sind, ihr Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen.

  • Ehemaliger Domspatz

    |

    Was da noch alles heute ans Tageslicht kommt. Auch in Bayern, Oberpfalz, wurden damals Heimkinder bewusst kreuz und quer verfahren, damit irgendwelche Pedo-Netzwerke Ihren Trieb haben stillen können. Da dreht, s einem ja den Magen um.
    +++++++++++++++++++++++++++++++
    https://www.br.de/mediathek/video/kontrovers-die-story-vergewaltigt-und-weitergereicht-ehemalige-heimkinder-klagen-an-av:60ca19d7cbf4f00007455acc
    ++++++++++++++++++++++++++++++++
    Auf diesem Portal finden Sie Geschichten von Menschen, die in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle Gewalt erfahren haben. Mit ihrem Einverständnis dürfen wir sichtbar machen, worüber betroffene Menschen meist erst nach Jahren und Jahrzehnten sprechen können: über das erlebte Unrecht, das Leid, die Folgen des Missbrauchs, aber auch über ihre Kraft und ihren Mut, das Geschehene zu bewältigen.
    https://www.geschichten-die-zaehlen.de/

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu Günther Herzig: Also, von einem gebildeten Menschen, wie Sie offenbar einer sind,
    erwarte ich schon, daß er das Gelesene nicht so herumdreht, daß es in sein Weltbild
    paßt. Ich bin verantwortlich für das, was ich schreibe, nicht für das, was Sie heraus-
    lesen. Es grenzt schon fast an Unverschämtheit, mir zu unterstellen, daß ich die
    Aufklärer als Kirchenfeinde sehe. Nein, es m u ß alles restlos aufgeklärt werden,
    damit eben diejenigen, die herumposaunen, daß die g e s a m t e Kirche ein
    Sauhaufen ist, keinen Anlaß mehr haben. Sie müssen meine Meinung nicht
    teilen, aber etwas so zu verdrehen, wie Sie das getan haben, ist mir auch noch
    nicht passiert.

  • Bertl

    |

    Zu @Mathilde Vietze:
    Frau Vietze, jetzt muss ich mich zu Ihren Beiträgen, die ich nicht immer, aber oft schätze, äußern: Offensichtlich ist Ihr Beitrag vom 22.1./16.47h nicht nur bei mir als nicht angemessen zu dem Kirchenskandal angekommen. Und Herr Herzig äußert sich dazu (was ich mir verbissen habe) in einer Weise, der ich nur zustimmen kann.
    Eines, Frau Vietze, haben Sie meiner Meinung nach gemeinsam mit vielen der von Ihnen verteidigten “Guten” der Katholischen Kirche: die Selbstgerechtigkeit.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu “Bertl” – Natürlich hätte ich für den Kirchenskandal noch viel schärfere Worte
    gebrauchen können. Diese Täter haben dem Ansehen der Kirche massiv geschadet
    und müssen hart bestraft werden, ebenso wie die Vertuscher. Wie aber kommen
    Sie dazu, mir Selbstgerechtigkeit zu unterstellen, weil ich es mir verbitte, daß
    a l l e Geistlichen, auch die Untadeligen mit den Saubären in einen Topf geworfen
    werden? Ich mache mich bei manchen Ober-Frommen sehr unbeliebt, wenn ich
    ihnen Selbstgerechtigkeit vorhalte, aber das juckt mich nicht. Ich bin eine sehr
    kritische Katholikin; Sie mögen mich meinetwegen als frech bezeichnen, aber
    nicht als selbstgerecht. Ich hoffe, daß jetzt alle Mißverständnisse ausgeräumt
    sind.

  • Luck

    |

    Warum hat Ratzinger/Benedikt überhaupt die Ehrenbürgerwürde bekommen?
    Wohl deswegen, weil er Macht und Einfluss ausstrahlte.
    Intellektuell dürften seine Anhänger wohl eher der an Teilblindheit leidendenden Theologenkaste angehören, welche ihre mangelnden intellektuellen Fähigkeiten durch einen besonders hohen Gehorsamsanspruch und damit Hörigkeit einzufordern wissen.
    Dass damit die eigentliche Substanz von Katholizismus ausgehöhlt wird, will hier nur angedeutet werden.

    Eines steht aber eigentlich fest:
    Ratzinger/Benedikt ist ein struktureller NICHT-KATHOLIK.

    Aber dabei ist er gar nicht so alleine.
    Seinen Vorgänger kann man durchaus auch in diese Riege einordnen.

    Das mag jetzt zwar etwas unglaublich klingen. Theologisch steht dieser Begriff aber in einem Spannungsverhältnis, welcher mit dem berühmten Satz “Roma locuta, causa finita” ad absurdum gefűhrt wird.
    Denn mit einer Basta-Theologie nach Amtskirchen-Herrenart lässt sich Katholizismus eben nicht vereinbaren, solange die in der Kirche wirkenden Charismen nicht hinreichend bzw. meist gar nicht beachtet werden.
    Aber mittlerweile ist selbst der (für mich) Heilige Rutilio Grande selig gesprochen worden.
    Der Kettenhund der Kurie, Gerhard Ludwig Müller, hat über ein seltsames Christologie-Verständnis versucht, die Befreiungstheologie in ein minderwertiges theologisches Anhängsel abzuqualifizieren.

    Was aber ist der eigentliche Kern einer Theologie der Befreiung?

    Der eigentliche Kern einer solchen Theologie ist nichts anderes, als das, wovon schon im Alten Testament die Rede ist: Keinem Götzenkult zu dienen.

    Was aber ist Götzendienst?

    Götzendienst ist immer dann gegeben, wenn man sich Mächten bedingungslos unterwirft, um diese zu besänftigen und somit für sich persönlich ein gutes Auskommen zu erlangen.
    In einem solchen Weltbild rechtfertigt sich Macht durch sich selbst.
    “Quod jovi, non bovi licet” war die Kernparole eines gläubigen Römers.
    Eigentlich müsste aber an einen Gott höhere moralische Anforderungen gestellt werden als an einen Ochsen.

    Weil dem aber anscheinend nicht so ist, kann man deren Ursache durchaus zu ergründen versuchen.
    Wenn man sich in der Welt so umblickt, dann ist Macht in vielen, sogar wohl den meisten Fällen, auf den eigenen Vorteil erpicht. Dieser Vorteil lässt sich aber nur durch den relativen Nachteil für Andere erkaufen.
    Damit eine solche Macht wirksam ist, braucht sie aber auch genügend getreue Büttel, wobei diejenigen mit einem gewissen intellektuellen Anstrich dafür sorgen, dass durch eine Schein-Ideologie auch der moralische Interpretationscharakter strukturell ausbeuterischer Herrschaft gewährt bleibt.

    Kurzum: Eine solche Form von Gottesherrschaft ist von den Maßstäben dieser Welt geprägt und nicht von lauterer Jenseitigkeit.

    Der berühmte Ketzer aus Nazareth namens Jesus hat dies erkannt und die das eigentliche Leben bereichernden Liebesmomente seines Glaubens, dem Judentum, als den zentralen Kern seines Glaubens und damit auch seiner Botschaft in den Mittelpunkt gestellt.
    Er sprach ja nicht umsonst vom Guten Hirten.
    Ein guter Hirte zeichnet sich aber dadurch aus, für die Herde da zu sein und gerade nicht dadurch, dass die Herde für ihn da ist.
    Für einen aufrechten Gott mit solchen Eigenschaften ist also der Mensch (wozu auch die Schöpfung gehört, welche durchaus evolutional entstanden ist) das höchste zu beachtende Wesen, wie es Marx als Kategorischen Imperativ formuliert hat (und weswegen Prometheus der oberste Heilige im Philosophischen Kalender sein sollte).
    Ein Kadavergehorsamsglaube dagegen, bei welchem das Stockholmsyndrom aus jeder Pore drüst, ist nichts anderes als Götzendienst und damit meinte Jesus den Tempeldienst und die Brandopfergaben bei diesem. Deswegen hat er die Händler und Geldwechsel vertrieben. Nicht weil diese die Gläubigen übervorteilt hätten, sondern weil sein Gott als Guter Hirte keiner solcher Opfergaben bedarf, an welcher sich die Priesterschaft bereichert.

    Dass ein Gott solchen Charakters auch keines Opfertodes seines “Sohnes” bedarf, sollte unzweifelhaft feststehen.
    Und wenn die Liebesbeweise wirklich ansprechen, braucht auch keine skurille “Auferstehung-Story”, welche wiederum dem Macht-Glossar entstammt.

    Wenn aber die Liebe, das grundsätzliche Wohlwollen gegenüber dem Mitmenschen, das zentrale Bekenntnis eines Menschen ist, dürfte es ziemlich belanglos sein, ob es einen Gott gibt oder nicht gibt.

    Wenn man aber Gott und den Mitmenschen aus ganzem Herzen liebt, etwa als Gutmensch, kann es nicht sein, dass man sich selbst verleugnet, wenn man Jesus nachfolgt.

    Diese Position der Selbstverleugnung und der Angst vor Gott vertrat Paulus, welcher ideologisch damit eindeutig die Position des Höhen Rates vertrat. GOTTESFURCHT ist aber immer mit dem “Fürchte dich nicht!” und dem Gleichnis vom Guten Hirten unvereinbar.

    Wenn man noch der Dualitäts-Lehre abschwört, welche im wesentlichen ein vom Christentum übernommenes Hirngespinst ist, das wiederum auf allzu Weltlichem fußt und damit auch die Reinheitslehre auf das Maßhalten relativieren kann, hat man die wesentlichen Ziele einer Reform erreicht.

    Dann gibt es auch keine Rechtfertigung mehr für Macht Missbrauch, wozu auch der sexuelle gehört.

    Ob die Kirchen diesen Weg aber auch gehen wollen und damit die Worte Jesu zuzulösen?

    Man verzeihe mir die Ausschweifungen, aber wie kann man die Gemengelage anders darstellen?
    Danke!

  • C.B.

    |

    @Mathilde Vietze: Die Täter haben in erster Linie den Opfern massiv geschadet, unter gütiger Mithilfe vieler Kirchenmänner. Bevor das nicht auf sämtlichen Ebenen der Kirche angekommen ist, sind alle Äußerungen von Seiten der Kirche nur hohle Phrasen.

  • Daniela Camin-Heckl

    |

    @ Ehemaliger Domspatz

    Ich habe gerade den br Beitrag, den Sie dankenswerter Weise verlinkt haben, angesehen. Die Informationen daraus muss ich erst einmal gedanklich verarbeiten. Eines jedoch kann ich sagen, alljährlich flattert der Kirchensteuerbescheid rein, wir haben schon öfters nach gedacht, aus der Kirche zu treten, wegen eben besagter Informationen. (Ich mag es gar nicht formulieren, aussprechen…, So widerwärtig kommt es mir an. ) Wir haben uns immer dagegen entschieden, aus zu treten, des Glaubens Willen, der kirchlichen Wohlfahrt wegen….es gab immer Gründe, es nicht zu tun. Ich kann daher Mathilde Vietze verstehen, austreten ist keine Lösung, vielmehr kritisch die Aufklärung zu fordern…und die, die vertuschten, sind mit nichts zu entschuldigen, ihnen kommt die gleiche Schuld, wie den Tätern selbst.

  • Ehemaliger Reg Domspatz

    |

    @D C Hecckl
    Ich habe versucht diesen Bericht ausführlich zu lesen, mit Übersetzung. Musste leider abbrechen, nach fasst 100 Seiten., denn man kann das gelesene wirklich sehr sehr schwer verarbeiten……….

    Betreff: Katholische Kirche
    330.000 Missbrauchsopfer in Frankreich – Stand: 05.10.2021 14:19 Uhr
    Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Frankreich hat einer Untersuchungskommission zufolge erschreckende Dimensionen. Seit 1950 gab es demnach Hunderttausende minderjährige Opfer
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-kirche-missbrauch-101.html
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    hier auf der Webseite der Kommission sind verschiedene Versionen zum Download, darunter auch eine englische Zusammenfassung. – in pdf

    https://www.ciase.fr/rapport-final/
    https://www.ciase.fr/rapport-final/

    Die hervorragende Arbeit der französischen Kommission in nur drei Jahren (!) macht noch mal deutlich, was uns hier in Deutschland bislang fehlt: ein zusammenhängendes Aufarbeitungsprojekt.

    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

  • Mr. T.

    |

    Für alle Katholiken, egal ob in Amt und Unwürden oder nur das Fußvolk gilt: Es reicht nicht nur, selber keine Kinder zu mißbrauchen, um nicht Mittäter zu sein. So einfach kann sich niemand aus der Verantwortung stehlen.

    Und nein, das sind keine “Saubären”, sondern hochgradig Kriminelle. Ein Saubär ist für mich vielleicht jemand, der sich nicht die Hände wäscht, wenn er vom Abort kommt. Noch mehr verharmlosen kann man das kaum noch.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu Mr. T. Ich bin für l ü c k e n l o s e Aufklärung und Bestrafung. Und – was glauben
    Sie, wie es die Täter wütend macht, wenn man sie als S a u b ä r e n betitelt. Und
    genau d a s habe ich erreichen wollen.

  • Hutzelwutzel

    |

    Entschuldigung, aber diese Absicht hat für mich jetzt eher was von “Aus den Augen, aus dem Sinn!” Vielleicht später mal, aber jetzt erwarte ich mir deutliche Stellungnahmen führender, aktiver Politiker:innen, die noch 2005 – um ihn rumgekrochen waren, oder auch wie der früheren Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller im konkreten Regensburger Umfeld zum Verhindern einer Aufklärung beigetragen hatten. Schon ein starkes Stück, dass der jetzt wieder im Vatikan sitzt, und wie es seiner kruden Impfkritik zu entnehmen ist, trotz päpstl. Forderung an alle im Vatikan ungeimpft zu sein scheint.

  • SgG

    |

    @Math Vietze
    Genau um das geht es, eben mit diesen Saubären,
    Fakt ist doch, nehmen wir das Thema Domspatzen und Bischof Müller zur Aufklärung bei Seite.
    Diese Saubären werden doch seit Jahrzehnten immer nur gedeckt.
    Schon vor 10 Jahren hat doch dieser Bischof Müller dieses Thema derart anders bearbeitet. Es sollte bitte einmal ausfühlich und anstandig aufgearbeitet werden was der jetzige Kardinal Müller zur zum Thema Regensburger Domspatzen hat unter den Tisch fallen lassen. Der jetzige Bischof V. predigt von irgendwelchen Blitzableitetn etc. Fakt ist doch, dass in den letzten Jahrzehnten eben viele Pedo Priester von der Kath Kirche schutzbefohlene Kinder Missbraucht haben, und die Täter dann eben von ihren Vorgesetzten oder Bischöfen gedeckt wurden.
    So schaut, s aus… ., Siehe auch Thema Regensburger Domspatzen
    https://www.regensburg-digital.de/anmerkungen-zum-domspatzen-abschlussbericht/04082017/
    Bischof Müller: Ist er die Wahrheit und das Leben?
    https://www.regensburg-digital.de/bischof-muller-%e2%80%9eich-bin-die-wahrheit%e2%80%9c/03052011/

  • SgG

    |

    @GHerzick
    Zum Thema Saubären……
    Fakt ist doch, dass diese Saubären für diese Kath Kirche als Priester arbeiten. Ich finde, das dieses Zölibat daran Schuld ist, wenn diese Pedopriester eigentlich in Keuschheit leben müssen, sich aber dann an wehrlose und schutzbefohlene Kinder vergreifen. Von diesem Bischof V. bin ich so derart maßlos enttäuscht. Anstatt man uns in den Predigten den Glauben vermittelt und uns über die 10 Gebote etwas mitteilt, , geht’s jetzt nur noch vielleicht um die Blitzableiter., etc.
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Voderholzer: Missbrauch ist nicht die Kirchenkrise-Wurzel – Gewaltiger Erosionsprozess des Glaubens

    https://www.kath.net/news/77399

    +++++++++++++++++++++++++++++++++++

  • lauberzehrling

    |

    Unabhängig davon, was das WSW-Gutachten über mögliche Verfehlungen von dem damaligen Erzbischof Ratzinger aussagt und unabhängig vom Inhalt der Sitzung zur Aufnahme des H. in die Diözese: Eine Lüge im Sinne einer bewussten Falschbehauptung kann man Benedikt XVI. kaum unterstellen. An der fraglichen Sitzung hat der damalige Erzbischof teilgenommen, wie es in der Biografie von Peter Seewald auf S. 938 zu lesen ist. Damit hat WSW der Welt jedenfalls keine Neuheit präsentiert. Weshalb sollte Papst em. Benedikt XVI. hinsichtlich einer bereits bekannten Tatsache etwas gegenteiliges behaupten? Die Vermutung eines Versehens liegt hier in meinen Augen sehr viel näher als der Verdacht der Lüge.

  • Bertl

    |

    Auch hier im Forum gelangen die Opfer in den Hintergrund. Da diskutiert und mutmaßt man über den Papst und ob er ehrlich war, oder vielleicht schon senil und deshalb die falsche Aussage, oder ob ihm die Aussage untergeschoben wurde.
    Das alles ist zweitrangig. Fakt ist: Der Kirche wurden Kinder von Eltern (die meisten selbst Gläubig) anvertraut, um sie gut gerüstet ins Erwachsenenleben entlassen zu können.
    Das Gegenteil war der Fall: Viele Hunderte und Tausende weltweit wurden schlimmsten missbraucht, verletzt, seelisch und körperlich nicht wieder gutzumachen geschädigt.
    Und das alles mit Wissen und Duldung bis in die oberste Spitze des Vereins.
    Da frage ich mich schon, was müssen das für Menschen sein, die immer noch Mitglied in diesem Verein sind, das in der Hierarchie untere Personal – wenngleich Nichttäter aber zum großen Teil Mitwisser – verteidigt und vom kriminellen Geschehen ablenkt, weiter in blindem Gehorsam.
    Wir konnten doch Erfahrungen sammeln, wenn auch im politischen Bereich. Die schlimmste Vergangenheit und das Regime Hitlers war doch nur durch Mitläufer möglich, die das alles noch entschuldigt haben mit “aber es war nicht alles schlecht”.
    Und später landeten viele wieder auf wichtigen Posten in Justiz und Verwaltung.

    Der Missbrauch in der Kirche und alles drum herum wie Blindheit, absoluter Gehorsam,
    Vertuschung, Lügen usw. wird nicht aufhören, wenn es die Mitglieder selbst nicht schaffen, sich von dieser Kirche zu lösen und ihren Glauben ohne die 2000 Jahre alte kriminelle Institution neu aufzubauen. Das wünsche ich jedem Katholiken, der den Glauben braucht, damit er diesen wieder ohne Schuld leben kann.

  • Mr. T.

    |

    Ich gebe mich geschlagen und erkenne hiermit an, dass die Täter sicherlich eher freiwillig mit gefalteten Händen knienend aufs Schafott kriechen, als sich von Frau Vietze einen Saubären nennen lassen zu müssen. Das ist Strafe genug.

    Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass sämtliche Katholiken in diesen Fällen strukturellen Mißbrauchs Mittäter sind. Man kann den Kopf einziehen, sich aber nicht der Schuld entziehen.

  • Realist

    |

    Ich bin bekennender Christ und auch katholisch, aber was gerade wieder an Lügen und Vertuschungen passiert ist nicht mehr nachvollziehbar. Ich denke man sollte hier nicht nur über einen Kirchenaustritt nachdenken, vielmehr gehört m.E. auch rechtlich abgeklärt inwieweit es möglich ist die Kirchensteuern zurückzufordern. Ich denke das sollten alle die austreten auch in Erwägung ziehen. Wäre interessant was hier die Juristen dazu sagen. Ich denke, man kann die eventl. über viele Jahre zurückfordern. (evtl. wegen arglistige Täuschung oder irgendeinem Irtum….Anspruchgrundlagen über die man nachdenken kann dürfte es einige geben). Und auch der Staat solltenachdenken ob die Praxis des Kirchensteuerrechtes und auch Handhabung der Einziehung über die staatlichen Behörden moralisch noch vertretbar ist. Wird spannend…

  • Angelika Oetken

    |

    @Realist,
    weil Lügen, Verleugnen und Vertuschen, inkl. der Diffamierung und gezielten Retraumatisierung der Opfer in allen Kontexten, in denen Minderjährige sex. missbraucht werden, leider immer noch die Regel ist, reagieren so viele Menschen ob des Verhaltens der Kirchenverantwortlichen überrascht bis empört. Hätten wir als Gesellschaft eine andere Haltung zum Kinderschutz und zu Sexualstraftaten, betrüge die Missbrauchsopferrate in der Bevölkerung nicht 13 % – und das seit vielen Jahrzehnten.

    Bei der Katholischen Kirche ist lediglich der Skandalisierungseffekt sehr groß, weil deren Selbstbild und moralisierende Attitüde so sehr von der Realität abweichen.

  • Nocheinüberlebender

    |

    Bertl: “Der Missbrauch in der Kirche und alles drum herum wie Blindheit, absoluter Gehorsam,
    Vertuschung, Lügen usw. wird nicht aufhören, wenn es die Mitglieder selbst nicht schaffen, sich von dieser Kirche zu lösen und ihren Glauben ohne die 2000 Jahre alte kriminelle Institution neu aufzubauen.”
    Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl, als mich Georg Ratzinger damals bei den Domspatzen aufnahm. Ich glaube heute, Kinder haben ein Gefühl, Missbrauch kann dadurch verhindert werden und ich wünschte mir, es wäre damals die Stärke vorhanden gewesen, nein zu sagen; heute ist das ähnlich, denn, sind Menschen nicht stark genug, so werden sie vertrauen und hinnehmen, selbst wenn es sich um Verbrecher handelt. Wir müssen also die Kinder stärken, sie sollen nein sagen dürfen, sie sollen ihren Gefühlen vertrauen dürfen… darum geht es.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu “Mr.T.” – Nun, so müssen Sie jetzt nicht übertreiben. Die Saubären würden mir
    böse Briefe schreiben und meinen rechten Glauben in Abrede stellen. Bei allem
    Abscheu vor diesen Typen muß ich doch feststellen, daß nicht die ganze Kirche
    eine Mitschuld hat, sondern eben diejenigen, die geschwiegen und weggeschaut
    haben, so wie unser “geliebter” Gerhard Ludwig Müller. Und da fällt mir ein Spruch
    von Papst Franziskus ein: “Mir ist ein anständiger Atheist lieber, als ein scheinhei-
    liger Katholik.” Mir auch!

  • Daniela Camin-Heckl

    |

    Ich meine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft Regensburg zu Lebzeiten!

    Das wäre eine öffentliche Ächtung! Weit über Stadtgrenzen hinaus, mutmaßlich bis in Vatikan!

  • Mr. T.

    |

    Frau Vietze, und diejenigen, die geschwiegen und weggeschaut
    haben, sind eben quasi alle Katholiken. Deswegen bezichtige ich sie auch alle der Mittäterschaft. Das sind nicht nur der GLM und ein paar weitere Kirchenfürsten. Das ist eben auch jedes einzelne Kirchenmitglied, das nicht aufs schärfste protestiert und Konsequenzen gezogen hat. Das ist ja nicht alles erst seit ein paar Tagen bekannt.

  • wieselhoarig

    |

    Gut das sich der schwarzgewandete Karnevalsverein mit seinem hochbetagten Vatikanelferrat endlich selbst demontiert, leider knapp 2000 Jahre zu spät da wär der Menschheit viel erspart geblieben.
    Das Checken die aber vor lauter Selbstherrlichkeit ja nicht mal.
    Einen Verein und genau das ist die Kirche mit unter Umständen horrenden vom Jahreseinkommen abhängigen Mitgliedsbeiträgen, aber ohne Gegenleistung und davon werden dann auch noch die ganzen Machenschaften finanziert , braucht kein Mensch.
    Glauben kann man auch so, ohne Zugehörigkeit zu irgendwas , Tennisspielen kann man ja auch ohne Clubmeierei.
    ,…Pfuideibl

    Und vor X-Jahren als unserem Bene die Ehrenbürgerschaft mit großem Trara verliehen wurde wusste man noch nichts von den Kirchenmissständen? ah geh!!
    Ja da hatte man keine Zeit für sowas , weil man damit Beschäftigt war noch einen Platz unter der päpstlichen Soutane zu ergattern um sich schön vor lauter “lassts mich auch mit” und “ach so wichtig sein” in den Faltenwurf des weißen Gewandes zu wanzen und sich daran die geifernden Mundwinkel abzuwischen. Wie war das mit den ersten Stein schmeißen?… liebe damaligen und heutigen Regensburger Honoratioren..?
    ,..zweites Pfuideibl

    nix für Unguad

  • Hutzelwutzel

    |

    @wieselhoarig: So isses! Leider wird es genauso weiter gehen, denn die AbnehmerInnen für Minderjährige soll es auch in anderen besser “betuchten Kreisen” geben. Mit der Individualisierung auf den Ex-Papst gibt man öffentlich sehr gut zu erkennen, dass das dahinter stehende “System” nicht entdeckt werden will.

  • Andreas

    |

    Dass fromme, konservative “Weltchristen“ – wie Voderholzer kirchliche Laien bezeichnet – an diesem Korpsgeist nicht unschuldig sind und ihren Beitrag zu all diesen Verbrechen geleistet haben, ist bereits länger festgestellt worden (s. auch den Hinweis von Dr. Christiane Florin letzten So. bei Anne Will).

    Im WSW-Gutachten (Fall 7, S. 459) steht ein solch klassisches Beispiel: “Ein Polizeibeamter habe sich über den ‚nicht einwandfreien Umgang des Priesters mit Mädchen der 4. Hochschulklassen‘ beschwert. Da auch die Tochter des Polizeibeamten in dieser Klasse sei, habe er von einer Anzeige absehen wollen, wenn die Angelegenheit sofort abgestellt werde. In erster Linie sei es ihm daran gelegen, dass den Kindern ‚die Achtung und Ehrfurcht vor den Priestern‘ bewahrt werde.” Das spricht Bände!

    Nicht nur den geweihten Hochwürdigsten Herren ging es darum, die Heilige Mutter Kirche zu schützen, sondern eben auch solch ultrakonservativen Familien – und das war der Heiligen Mutter Kirche nur recht so.

    “Mitarbeiter der Wahrheit” meint natürlich die Wahrheit der Kirche, wie sie sie seit über 1.500 Jahren in ihrer eigens erfundenen Wissenschaft, genannt „Theologie“, geformt hat, um selbst den größten eigens erfundenen religiösen Schwachsinn den “Weltchristen” irgendwie plausibel zu machen.

    Die Ratzinger-Apologeten stürzen sich natürlich auf den Fall Peter H., dass dem Kardinal dabei nicht nachzuweisen sei, dass er von dessen Vorgeschichte gewusst haben soll. Ein Fall fällt dagegen leider (auch in den meisten Medien) unter den Tisch: Nr. 37 (Franz Josef B.) Wohlweislich gehen die Ratzingerianer auf diesen nicht ein, weil er für sie noch viel peinlicher ist. Eine Zusammenfassung auf Zeit online: https://www.zeit.de/2022/05/papst-benedikt-xvi-katholische-kirche-missbrauchsskandal?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

    Die BXVI-Apologeten verweisen darauf, dass man sich ja selber nicht mehr erinnern könne, was man vor 42 Jahren gemacht habe – erst recht als heute 95jähriger. Aber auch das gestehen weltliche Medien dem ehemaligen Stellvertreter Gottes auf Erden durchaus zu. Dass er aber den Gutachtern gegenüber angibt, dass er sich “an lange zurückliegende Sachverhalte vielmehr sehr gut erinnere” (!) und dass in der Sitzung offenkundig nicht über die Vorgeschichte von Peter H. gesprochen worden sei, in einer Sitzung, an der er freilich nicht teilgenommen haben will … Naja. Man erinnert sich halt nur, wenn es passt.

    Seine fanatischen Parteigänger nehmen ihm (natürlich) ab, dass in der Sitzung nicht über die Taten von Peter H. gesprochen worden sein soll – dies ist für sie glaubwürdig; dass BXVI in der Sitzung nicht dabei war, sich dann aber korrigieren musste, das ist natürlich dem Alter und (da entlastend) dem Erinnerungsvermögen geschuldet.

    Es ist die typische Quadratur des Kreises, die nur die kath. Kirche und ihre fanatischsten Anhänger und Theologen zu Wege bringen. Sie alle, Bene, Voderholzer, Müller, Gänswein, Woelki usw. hätten sich vor nicht allzu langer Zeit wohl nicht im Traum vorstellen können, dass eines schönen Tages höchst delikate kirchliche Personalunterlagen von außenstehenden Anwälten unter die Lupe genommen werden – und auch noch veröffentlicht werden. Ungeheuerlich!

    Eine Grundsatzfrage zum Schluss: Wen überrascht es eigentlich, dass es nicht nur in anderen Religionen, sondern eben auch bei uns, in der kath. Kirche, Fundamentalisten gibt – noch heute: Laien wie geweihte Hochwürdigste Herren?

    Oder wie es Pascal Fischer treffend auf den Punkt gebracht hat: “Wer die Jahrhunderte währende Evolution der menschlichen, allzumenschlichen Religionsverfertigung verfolgt, dem werden religiöse Wahrheiten insgesamt unwahrscheinlicher.” – https://www.swr.de/swr2/literatur/bookreview-swr-2082.html

  • Hutzelwutzel

    |

    Ich bezweifle, dass es wie unser aktueller Kanzler meint mit einer nun nach 12+ Jahren mit einer staatlichen Aufklärung besser wird. Wie bekannt ist der Vatikan ein souveränder Staat, und was jetzt noch nicht an Beweismitteln dort “vergraben” wurde ist des Mediums nicht wert, auf dem es gedruckt oder gespeichert ist. Man hat also politisch gefördert ? die Vertuschung unterstützt, und sucht nun einen Alleinschuldigen, der nur aus Tübingen fliehend in Regensburg Unterschlupf suchte. Dann glaubte durch Joh. P. II von dort “erlöst” zu werden. Aber ihm folgte “das Deutsche” nach, wie ein Pesthauch.

    Erinnert jemand noch den famosen Regensburger Dogmatiker Michael Schmauß? Der ging mit seiner Dogmatik ebenso unter, wie man Joseph Ratzinger’s dogmatische Ausführungen scheinbar nie begreifen wollte.

  • Dieter Rößler

    |

    AlsDomspatz wurde ich zwar nicht k, , körperlich angegriffen aber wenn ein Präfekt mit einem Mitschüler verschwamd, kam sogar Neid auf,ich muss te bei P. Witz meine Hand auf das errigierte Etwas drücken daswar unangenehm

  • Hutzelwutzel

    |

    Darf ich noch mal? ;-) Mir ist eben ein sehr plausibler Artikel in “Die Tagespost” von Guido Horst aufgefallen: https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/bistuemer/muenchen/o-ton-ratzinger-ist-das-nicht-art-225056

    Es macht Sinn, dass jemand der ziemlich neu in eine Diözese kommt und diese leiten soll erst einmal “Stallgeruch” annehmen muss. Bei den besonderen “Biotopen” die gem. herrschender Meinung in einschlägigen Kreisen bayerische Bistümer darstellen, war Ratzinger zumindest “stark überfordert”.

  • Stefan Egeli

    |

    @Vietze: Ich kann ebenso wie einige hier nicht verstehen, wie man noch Mitglied bei diesem Verein bleiben kann. Wenn ich an Gott glauben will, brauch ich diesen Verein nicht. Dieser Verein hat mir noch nie etwas gegeben, außer Schläge unsers Pfarrers bei Kommunionproben oder im Religionsunterricht. Schlimmeres blieb mir dann aber doch erspart . Ich bin aus Überzeugung ausgetreten, weil ich nicht mehr Teil dieses heuchlerischen Vereins sein wollte. Ich bin der Überzeugung, dass ich mich, wenn ich weiter bei diesem Verein geblieben wäre, alleine durch meine Zugehörigkeit ebenso an den Opfern schuldig gemacht hätte. Die Kirche ist schon viel zu lange ungeschoren davongekommen wie z.B. bei der Hexenverbrennung, Unterstützung der Rattenlinie und dann eben hin bis zur körperlichen und sexuellen Gewalt.

  • Daniela

    |

    @Stefan Egeli
    1. Februar 2022 um 15:53 | #

    Sie werden Frau Vietze, wie auch anderen, die nicht aus dem `Verein` ausgetreten sind, schon zubilligen müssen, dass diese in freier Entscheidung ihren Verbleib oder Rausgang selbst bestimmen. Ich finde es auch nicht richtig, dass in den Raum gestellt wird, dass jeder, der Mitglied der Katholischen Kirche ist auch Mitschuld an den Taten Einzelner bzw. auch dem Vertuschen dieser Taten trägt. Das wäre genau das selbe, wie, deine Mutter hat gestohlen, also bist du auch eine Diebin.
    Sie dürfen glauben, dass `einfache Kirchenmitglieder` nichts von den Taten oder dem Vertuschen (bis zum Bekanntwerden) mitbekommen haben. Dies wurde sicherlich nicht beim Sonntagsgottesdienst veröffentlicht. Und Kirchenmitglieder haben durchaus auch das Recht innerhalb Ihrer Glaubensgemeinschaft Aufklärung und Sühne zu fordern, wichtig ist, dass sie es tun. Es kann mitunter durchaus schwieriger sein, innerhalb einer Gemeinschaft diese Taten direkt und ungeschminkt zu hinterfragen, als einfach aus zu treten. Man geht nicht unbedingt den leichteren Weg, indem man bleibt.

  • Madame

    |

    Liebe mathilde ich kenne dich schon lange und gebe dir recht wenn du schreibst alle priester in der kath kirche sind auch keine saubärn. Natürlich ist eine schweinerei was man mit den schutzbefohlenen gemachat. Das hat folgen .

  • Madame

    |

    Selbst der jetzige papst hat es in dieser zeit schwer, dieses ganze szenario zu ertragen. Dass es schweine in dieser riesengroßen organisation ist klar. Diese verbrecher sollten im weltlichen bereich abgestraft werden. Denn sie kassieren auch die steuergelder von uns.

  • Stefan Egeli

    |

    @Daniela:Oje, genau darin liegt das Problem. Es wird immer wieder kleingeredet. Sie vergleichen ernsthaft solche Verbrechen mit einem Diebstahl? Nehmen Sie doch mal ein anderes Beispiel. Ein Mann missbraucht immer wieder eines seine r Kinder. Seine Angehörigen wissen das, decken ihn und halten weiter zu ihm. Geben vielleicht auch noch dem Opfer die Schuld. Oder der Gesellschaft, aber nicht dem Täter. So, und nun sagen Sie mir, ob sich die Angehörigen nicht doch schuldig machen? Der Missbrauch war lange bekannt, aber keiner wollte es hören.

  • Daniela

    |

    @Stefan Egeli
    1. Februar 2022 um 19:48 | #
    Ich verstehe sogar Ihre Entrüstung.
    Das mit dem Dieb zielte vielmehr auf das Prinzip Sippenhaft ab. Ich will es einmal anders formulieren. Nehmen wir: Dein Vater ist ein verurteilter Mörder, deshalb kannst auch Du nur ein Mörder sein.
    Ihr Beispiel setzt voraus, dass alle Mitglieder (Angehörige) gewusst hätten, dass diese Taten geschehen, aber diese nicht angezeigt hätten. Sie dürfen davon ausgehen, dass ich bei Kenntnis einer solchen Tat, aber sofort Strafanzeige gestellt hätte und zwar ganz weltlich. Auch hatte ich bereits erklärt, das den Vertuschern die gleiche Schuld zukommt, wie dem Täter. Die Opfer trifft keine Schuld!
    Ansonsten versichere ich Ihnen, weil wir bereits Erfahrungen mit so einigen Geschichten der Kirche haben sammeln müssen, dass dies ohne Zögern den entsprechenden Stellen, außerhalb der Kirche, bekannt gegeben wurde. Man ” protokolliert ” es, was mit der Strafverfolgung dann geschieht, erfährt man ggfs. gar nicht mehr. Die einzige Reaktion kam häufig nur von Kirchenvertretern selbst, da war schon einiges dabei, von Hausverbot, exterritorialen Gebieten, damit das Hausverbot aufrecht erhalten werden kann, bis hin zur Androhung der der Exkommunizierung…. Wie ich bereits sagte, manchmal ist es schwieriger drin zu bleiben, als einfach nur weg zu rennen.
    Ich hatte mich bereits einmal klar ausgedrückt hier im Forum

  • SG

    |

    Diese kath. Kirche denkt natürlich in keinster Weise an die Opfer von Missbrauch und Gewalt. Diese vielen Opfer tragen ein Leben lang ihre Schäden mit sich herum. Haben bis heute kein anständiges Leben, haben keine Familie, haben keinen Schulabschluss und vor allem haben Sie immense Persönlichkeitsstoerungen bis heute in die Gegenwart.
    Diese Kath. KIRCHE soll bitte einpacken, Danke!

    Sie, Sie müssen die Wahrheit sagen!*
    Papst Benedikt hat den Missbrauch in der Kirche zum Thema gemacht – nur will sich heute niemand mehr daran erinnern
    https://www.nzz.ch/feuilleton/benedikt-im-missbrauchsskandal-sie-muessen-die-wahrheit-sagen-ld.1667314

  • Stefan Egeli

    |

    @ Daniela: der einzige Grund, warum die Kirche so lange mit solchen Straftaten unbehelligt blieb, ist der , dass sie ein unglaubliche Macht hat, die nun mehr und mehr schwindet. Im Dorf stand der Pfarrer über Jedem. Das Volk lief der Kirche scheinheilig hinterher weil es sich niemand erlauben konnte, sich gegen deren Machenschaften aufzulehnen. Kinder, deren Eltern aus der Kirche ausgetreten waren, hatten es schwer, wurden wie Ausgestoßene behandelt. Das Volk und insbesondere die Mitglieder der kath. Kirche machten sich schuldig, weil sie alles stillschweigend hinnahm, nur um nicht in Ungnade zu fallen. Es wurde unter vorgehaltener Hand getuschelt. Gerade die alten Weiber im Dorf stellten sich doch sofort vor ihren Pfarrer, denn unser Pfarrer macht so was nicht . Ich prangere hier nicht das Christentum an, sondern die Kirche als Einrichtung. Und solange es Menschen gibt, die dieser längst überholten und noch nie notwendigen Institution nicht den Rücken kehren, wird sich die Kirche in den nächsten Monaten wieder von diesem Skandal erholen und es geht genau so weiter. Die Kirche steht nicht für das, was den Überlieferungen nach Jesus v. N. wollte. Es wird Zeit, dass die Kirche lernt, was Demut bedeutet.

  • Mathilde Vietze

    |

    Werte “Madame” – Da ich Deinen richtigen Namen nicht weiß, kann ich auch nicht
    erkennen, wie lange wir uns schon kennen. Obwohl ich selbst eine kritische
    Katholikin bin, mache ich mich in bestimmten katholischen Kreisen bewußt
    unbeliebt, wenn ich fordere, daß alle Straftäter und deren Vertuscher die
    Konsequenzen ihres Verhaltens ertragen müssen. Es genügt nicht mit einem
    Lippenbekenntnis “es tut mir leid” – das kann ich sagen, wenn ich im Bus
    versehentlich jemanden auf die Zehen trete.

  • Daniela

    |

    @Stefan Egeli
    2. Februar 2022 um 07:29 | #

    Jetzt kann ich Ihnen in weiten Teilen folgen und Ihnen auch zustimmen.
    Aber es gibt, wie fast immer im Leben nicht nur ein schwarz und weiß. Es wäre zu naiv, zu glauben, nur, weil ein paar mehr austreten, würde sich Kirche ändern. Was speziell die katholische Kirche angeht, gibt es in dieser ein paar wirksame Mechanismen.

    Auszug: Stimme 19. Dezember 2021, 18:05 Uhr | Update: 23. Dezember 2021, 03:33 Uhr

    `Spanien: Kirche ermittelt wegen Kindesmissbrauchs
    Auch in Spanien gibt es Vorwürfe gegen Geistliche wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Die katholische Kirche ermittelt gegen Hunderte Mitglieder des Klerus.
    ……..
    Die Zeitung schrieb weiter, Franziskus habe schnell reagiert und den Bericht der Kongregation für die Glaubenslehre zukommen lassen, die auch für die Untersuchung sexuellen Missbrauchs zuständig ist. Zudem sei der Bericht dem Präsidenten der spanischen Episkopalkonferenz übergeben worden, Kardinal Juan José Omella. Dieser habe die Kirchenjustiz informiert. Daraufhin seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Der Vatikan werde die Verfahren, gegen die es in der Landeskirche auch Widerstand gebe, überwachen, so «El País».`

    © dpa-infocom, dpa:211219-99-444512/2

    Der Papst nimmt das sehr ernst. Das weltliche Recht wird häufig sehr eingeschränkt, bzw. muss draußen bleiben, als Beispiel Kirchenasyl. Es gibt eben auch Gründe in der Kirche zu bleiben.

Kommentare sind deaktiviert

drin