Sie sind klein, pink und recken die Hand zum Hitler-Gruß – die 1.000 Gartenzwerge, die das Bündnis „Keine Bedienung für Nazis“ nach Regensburg holen will.
Straubing haben sie weltbekannt gemacht: Bis nach China reichte die Berichterstattung über die so genannten „Hitler-Zwerge“. 1.250 schwarze Gartenzwerge reckten vor knapp drei Jahren in der Altstadt ihren Arm zum Hitlergruß in die Höhe: Die Installation mit dem Namen „Dance with the Devil“ stammte vom Nürnberger Kunstprofessor und Bildhauer Otmar Hörl.
Poisoned, vergiftet, nennt er sie, diese Zwerge, die für durchaus kontroverse Reaktionen sorgten. Als Hörl kurz zuvor einen goldenen Hitler-Zwerg in einer Galerie in Nürnberg ausgestellt hatte, prüfte die dortige Staatsanwaltschaft kurzzeitig sogar ein Strafverfahren, sah dann aber davon ab, weil Hörl den Nationalsozialismus eindeutig der Lächerlichkeit preisgeben wolle.
Warnung vor der Manipulation durch Diktatoren
Hörl selbst hat erklärt, dass er mit den Zwergen generell vor der Manipulation der Massen durch Diktatoren warnen wolle – ohne erhobenen Zeigefinger. Das „Führer-Prinzip“, das Streben, Menschen zu manipulieren oder Menschen zu diktieren sei eine latent gefährliche Idee und in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden, so Hörl. „Welche Art von Gefühlen die Menschen bei der Betrachtung oder Kommunikation mit dieser Figur einnehmen, steht nicht mehr in meinem Zusammenhang.“
Geht es nach dem Bündnis „Keine Bedienung für Nazis“ sollen die vergifteten Zwerge nun auch in Regensburg Station machen. Mitinitiator Ludwig Simek bestätigt entsprechende Pläne. Pink soll sie werden, die Zwerge, die einen – bislang noch nicht bekannten – Regensburger Platz für einige Wochen in Beschlag nehmen könnten, so denn alles klappt.
Gibt’s einen Platz und Unterstützung?
Von Otmar Hörl selbst habe man bereits positive Rückmeldung erhalten. Für mehr als die Hälfte der Kosten von geschätzten 50.000 Euro will der Künstler demnach selbst aufkommen, beim Rest hoffe man auf Sponsoren, so Simek.
In trockenen Tüchern ist das Projekt allerdings noch nicht. „Wir verhandeln noch mit der Stadtverwaltung über einen geeigneten Platz.“ 400 Quadratmeter Fläche wären nötig, damit die angepeilten 1.000 Zwerge nach Regensburg einfallen könnten, Neupfarr- oder Haidplatz sind im Gespräch. „Und dann bleibt noch die Frage, ob die Stadt selbst das Projekt unterstützt und was man für den Platz verlangt.“ Aus einzelnen Fraktionen im Stadtrat scheint es durchaus positive Reaktionen zu geben. Unter anderem von Christa Meier (SPD), Richard Spieß ( Linke) und Jürgen Huber (Grüne) habe man Zuspruch bekommen, so Simek.
Deutschland steht im Halbfinale, und die Altstadtfreunde laden zu einem Vortrag ein: Haben die eine Meise? Da kommt doch kein Mensch! – Irrtum: der Saal im Leeren Beutel war fast voll am Donnerstagabend. Doch der Name des Referenten erklärt alles: Dieter Wieland. Der Architekturkritiker sprach über „Die große Freiheit der Ellbogen“ im Städtebau im allgemeinen und in Regensburg im besonderen.
Es ist ein Novum: Wenn die SPD im Oktober ihre Kandidaten für den Bezirkstag offiziell nominiert, wird es einen Gegenkandidaten für Norbert Hartl geben. Das erste Mal seit 30 Jahren.
Die Pläne für den Abriss und Neubau des Karmeliten-Hotels stoßen im Regensburger Stadtrat auf nahezu einhelliges Lob. Unter anderem als wichtiger Schritt im Kampf für mehr Wohnungen. Die Wohnungen im „Karmeliten-Palais“ kratzen bei den Quadratmeterpreisen an der 5.000-Euro-Schallmauer.
Am Freitag stimmt der Bundestag über den Fiskalpakt ab. In offenen Briefen haben der DGB und zwei Regensburger Stadträte die Abgeordneten der Region aufgefordert, gegen das vermeintliche Rezept zur Bewältigung der Schuldenkrise zu stimmen. UPDATE: Der Regensburger Landtagsabgeordnete Thomas Dechant (FDP) hat die FDP-Bundestagsfraktion in einem offenen Brief ebenfalls aufgefordert, dem Fiskalpakt nicht zuzustimmen.
Wenn eine Fußball-Europameisterschaft steigt, dann ist alles anders. Da werden bei BMW die Bänder abgeschaltet, da wird das Kulturreferat ungeahnt flexible und bei Jubelfeiern zeigt sich die Polizei generös. Bei Jubelfeiern, wohlgemerkt.
„Global denken, lokal handeln“ lautet der Slogan, der heute unter dem Stichwort „Transition Town“ eine Renaissance erleben soll. Ein Gespräch mit Birgit Kociper, die eine solche Initiative in Regensburg ins Leben gerufen hat.
Für Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist es ein „Ritt auf der Rasierklinge“, das Gezerre um das alte Jahnstadion. Ernster Miene und bedauernden Tonfalls versuchte er, die Stadträte darauf vorzubereiten, dass sie nun eine halbe Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit der Jahn die Lorbeeren seines Erfolges ernten und in der zweiten Bundesliga spielen kann. Eine halbe Million Euro – das kostet die Sanierung des alten Jahnstadions. Ein Stadion, das noch zwei, vielleicht drei Jahre vor sich hat.
Mit der Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ (2012), muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Doch wie kam es dazu, dass Bürgers Geschichtsklitterung Eingang in die Wissenschaft fand? Teil III unserer Serie zum Kriegsende in Regensburg.
Viel Lob und einen einstimmigen Beschluss gab es am Mittwoch im Stadtrat für den Bebauungsplan zur ehemaligen Zuckerfabrik. Diskutiert wurde dagegen viel über sozialen Wohnungsbau. Der CSU-Fraktionschef stellt die 15-Prozent-Quote erneut zur Disposition.
Auch wenn Regensburg im Vergleich noch gut da steht: Den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für ein- bis dreijährige Kinder wird die Stadt nicht erfüllen können. Das ist eigentlich allen klar, aber vor allem die CSU will nicht darüber reden.
Eine Einigung sieht anders aus. Vergangenen Mittwoch stellte OB Schaidinger den Kleingärtnern in Prüfening die Verlegungs- und Bebauungspläne für ihr Areal vor. Motto: „Will ich nicht gibt’s nicht“
Mit der bereits vorgestellten Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Falls es überhaupt Sinn macht von einem „Retter Regensburgs“ zu sprechen, wäre dieser Titel einem anderen zuzusprechen: Major Othmar Matzke. Teil II unserer Serie.
Peter Eiser und Günter Schießl haben Ende April 2012 mit „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ das verdienstvolle Ergebnis ihrer langjährigen Recherchen bzw. Forschungen vorgelegt. Die Autoren untersuchen und – um es vorweg zu nehmen – dekonstruieren die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg. Teil I unserer dreiteiligen Serie.
Der Wehrmachtsmajor Robert Bürger hat Regensburg vor der Zerstörung durch die amerikanischen Truppen gerettet: Mit dieser Legende hat das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ gründlich aufgeräumt. Unser Autor Robert Werner hat das Buch ausführlich besprochen und ist den Gründen für die willfährig unterstützte Geschichtsklitterung Bürgers nachgegangen. In einer dreiteiligen Serie veröffentlichen wir seine Ergebnisse, die wir hier zunächst kurz zusammenfassen.
Am kommenden Mittwoch werden die Stadträte im Planungsausschuss den Abriss des Karmeliten-Hotels beschließen. Der Eigentümer – das Immobilien Zentrum Regensburg – hat bereits alle Wohnungen, die dort entstehen sollen, verkauft.
Bestätigt fühlen sich alle: Mieterbund, Stadtverwaltung und Stadtbau – dem Ergebnis einer Studie, derzufolge in Regensburg günstiger Wohnraum fehlt, stimmen alle drei zu. Stadtbau-Chef Joachim Becker sorgt allerdings mit seinen Aussagen zum öffentlich geförderten Wohnungsbau für Erstaunen.