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Flugblatt der Deutschen Studentenschaft von 1933.   Foto: wikipediaVor 75 Jahren brannten in Deutschland die Scheiterhaufen. Bücher verfemter Autoren wurden öffentlich von Studenten in das Feuer geworfen. Auch in Regensburg. Von 10. bis 12. Mai wurden tausende von Büchern im ganzen Deutschen Reich verbrannt. Erst Ende Januar 1933 ernannte der greise Reichspräsident Paul von Hindenburg den Nationalsozialisten Adolf Hitler zum Reichskanzler. Bereits im März festigte die NSDAP durch diverse Verordnungen und Gesetze ihre Machtposition. Die Demokratie in Deutschland lag in den letzten Zügen. Die öffentliche Bücherverbrennung stellte einen Vorgeschmack dessen dar, was das Regime von Andersdenkenden hielt. Das goebbelsche Propagandaministerium verfolgte systematisch mit der „Aktion wider den undeutschen Geist“ jüdische, kommunistische und kritisch eingestellte Schriftsteller. Die Deutsche Studentenschaft führte zum größten Teil die Bücherverbrennungen durch. Diese Organisation wurde seit 1931 vom NS-Studentenbund dominiert. Die Studenten sahen in der Bücherverbrennung einen symbolischen Akt: So wie man in der Vorzeit dem Feuer eine reinigende, Krankheit austreibende Wirkung zusprach, so sollte zum Ausdruck kommen, „dass in Deutschland die Nation sich innerlich und äußerlich gereinigt hat“. Amtlich reglementierte Bücherverbrennung Am 12. Mai 1933 wurden auf dem Neupfarrplatz in Regensburg öffentlich Bücher verbrannt. Mit einem Flugblatt unter der Schlagzeile „Wider dem undeutschen Geist!“ wurde in Regensburg und anderen Städten auf die öffentliche Bücherverbrennung aufmerksam gemacht. In zwölf Punkten wurde dabei festgestellt, dass „heute ein Widerspruch zwischen Schrifttum und deutschen Volkstum“ besteht. Das Flugblatt gipfelte in den Forderungen, Studenten und Professoren. die „nicht deutschen Geistes sind“ auszuschließen. Auch in Regensburg hielt man sich an das amtliche Rundschreiben vom 9. Mai.1933. Darin regelte der Hauptamtsleiter Hans-Karl Leistritz detailliert, wie die Bücherverbrennung einheitlich und ritualisiert durchzuführen war. Ein Fackelzug führte die Aktivisten der HJ nach Einbruch der Dunkelheit zum Ort des Geschehens. Ein Scheiterhaufen war dort bereits aufgeschichtet. Im Carre standen die Beteiligten der SA, HJ und Zuschauer um das Feuer. Am Neupfarrplatz trat dann der erste Rufer vor und sagte folgende Worte, wie sie im Rundschreiben festgelegt waren: „Gegen Klassenkampf und Materialismus, für Volksgemeinschaft und idealistische Lebenshaltung! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky.“ Nachdem deren Werke in den entzündeten Scheiterhaufen geworfen waren, trat der zweite Rufer hinzu. Er forderte: „Gegen Dekadenz und moralischen Zerfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.“ Insgesamt traten neun Rufer vor und es wurden unter anderem Bücher von Bertolt Brecht, Otto Dix, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Franz Kafka, Erich Kästner, Karl Kraus, Heinrich Mann, Klaus Mann, Carl von Ossietzky, Alfred Polgar, Erich Maria Remarque, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky und Stefan Zweig verbrannt. Nicht nur die Werke von deutschsprachigen Autoren wurden am 12.Mai 1933 auf dem Neupfarrplatz verbrannt. Auch Bücher von Ernest Hemingway, Jack London und Maxim Gorki fielen den Nationalsozialisten zum Opfer. Und heute? Eine Bibliothekarin bringt es auf den Punkt: „Heute hat jeder die Freiheit, das zu lesen und zu schreiben was er denkt. Doch keiner tut es. Die Anzahl der ausgeliehenen Bücher geht zurück. Lediglich neue Medien wie DVDs oder CD Roms sind bei Jugendlichen beliebt.“ Ein Blick in die Regale der Stadtbibliothek beweist es. 1933 verfemte Autoren wie Tucholsky, Feuchtwanger oder Remarque sind heute alles andere als viel gelesen. Staub sammelt sich auf deren Buchrücken an oder 1933 verbrannte Werke fehlen im Angebot der Bibliothek. Zumindest die Kinder freuen sich nach wie vor über die zeitlosen Bücher von Erich Kästner. Er stand 1933 zufällig dabei, als seine Bücher verbrannt wurden. Vielleicht ist es eine kleine und stille Wiedergutmachung, am 12. Mai ein Buch in die Hand zu nehmen, das vor 75 Jahren verbrannt worden wäre. Es waren viele kleine Repressalien, die zu der großen Katastrophe in Deutschland führten. Die Bücherverbrennung war ein Schritt in den Holocaust und den zweiten Weltkrieg. „Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“ Heinrich Heine.

Gut dotiertes Unwissen: Der Verwaltungsrat der Bayerischen Landesbank

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) und ihr Verwaltungsrat, dem auch Hans Schaidinger angehört, kommen aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Die Pressemitteilung vom 7. Mai liest sich auf den ersten Blick erfreulich. „ BayernLB operativ gut gestartet“, heißt es da. Doch nur drei Zeilen weiter gesteht die Bank des Freistaates ein: „Wertkorrekturen drücken Ergebnis vor Steuern […]

In der SPD haben sich alle lieb

Selten erlebt man so harmonische Pressekonferenzen. Joachim Wolbergs bekam sogar eine Krawatte geschenkt. Der neue, einstimmig gewählte Vorstand der SPD-Stadtratsfraktion sprühte im Dalberg-Zimmer des Hotels Bischofshof geradezu vor Optimismus, gegenseitigem Lob und Schulterklopfen. Norbert Hartl – „das wandelnde Lexikon mit viel Temperament“ (Margit Wild), der „Mann, der Antworten auf alle Fragen weiß“ (Thomas Burger) – […]

Mindestlohn: Volksbegehren oder Wahlkampfthema

Von der Kritik der CSU-Generlsekretärin Christine Haderthauer zeigen sich die Gewerkschaften unbeeindruckt. Auch in Regensburg. Die Unterschriftensammlung für in Volksbegehren in Sachen Mindestlohn läuft auf Hochtouren. Bayernweit sind 25.000 Unterschriften notwendig. 23.000 waren es am 1. Mai. Haderthauer hatte die Unterschriftensammlung als „Show-Veranstaltung“ bezeichnet. Die Gesetzgebungskompetenz für die Festlegung von Mindestlöhnen liege beim Bund. Den […]

Wahlrecht für alle

Es ist eine alte Forderung, die von den etwa 25 Demonstranten gestern zur konstituierenden Sitzung des Stadtrats erneut aufgestellt. Migrantinnen und Migranten in Deutschland sollen kommunales Wahlrecht erhalten. Der „Regensburger Aufruf“, den die Demonstranten gestern vor dem Neuen Rathaus verteilten spricht von 5.542 Menschen, die in Regensburg leben, arbeiten und Steuern zahlen, aber vom Wahlrecht […]

Bus rammt Haus

War es ein Schwächeanfall? Der Busfahrer selbst konnte sich gegenüber der Polizei an nichts mehr erinnern. Gestern, kurz vor 17 Uhr, bohrte sich ein Linienbus regelrecht in ein Wohn- und Geschäftshaus am Bismarckplatz. Von den 20 Fahrgästen wurden elf verletzt. Eine 69jährige schwebte gestern noch in Lebensgefahr. Der Busfahrer wurde hinter seinem Lenkrad eingeklemmt und […]

Ein guter Tag für Joachim Wolbergs

Für die neue große Koalition lief heute alles nach Plan. Joachim Wolbergs fuhr mit 34 Stimmen ein Top-Ergebnis ein und ist ab sofort dritter Bürgermeister (Besoldungsstufe B5). Die große Koalition aus CSU und SPD verfügt inklusive Oberbürgermeister Hans Schaidinger über 28 von 51 Stimmen. Gegenkandidat Ludwig Artinger (Freie Wähler) erhielt zwölf Stimmen. Zuvor war Gerhard […]

Augen zu und durch? Der „große Wurf“ der SPD

Große Koalition: SPD lässt ein paar Wahlversprechen einfach sausen Für die SPD läuft alles nach Plan. In der heutigen kostituierenden Sitzung des neuen Stadtrats wird Joachim Wolbergs aller Voraussicht nach zum Bürgermeister gewählt. Mit den Stimmen von CSU und SPD. Dass es Abweichler geben wird, die ihm bei der geheimen Wahl ihre Stimme verweigern werden, […]

Marathon oder Volksmarsch?

Beim Regensburg Marathon ist längst nicht alles Gold was glänzt Mit einer Siegerzeit von 2:19:32 Stunden überquerte der Brasilianer Badista Filho Nivalda die Ziellinie des Regensburg Marathons. Ebenfalls von der Copacabana kam die schnellste Frau über die Marathondistanz: Solares Adao Arlete siegte in 2:44:10 Stunden. Der selektive 42,195 Kilometer lange Kurs zuerst die Pendelstrecke nach […]

Kinderfest contra Brückenbau

Im Wahlkampf hatten sich Teile der SPD noch ausdrücklich gegen ein Brückenprovisorium über den Grieser Spitz ausgesprochen. Die gestern vorgestellte Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CSU spricht dagegen eine weit weniger deutliche Sprache. „Für ein ggf. notwendiges Provisorium wird eine breite Information der Öffentlichkeit sichergestellt“, heißt es dort. Als Favorit für diese provisorische Trasse gilt der […]

„Dieser Tisch gefällt mir nicht“

Das „aran“ in der sanierten Häuserburg Schnupftabakfabrik muss seine bislang bewährte und gut angenommene Freisitzlösung überdenken und die schönen und teuren Eichenholz-Bänke weg räumen. Das Stadtplanungsamt duldet keine hölzernen Sitzbänke im Welterbe. Das Stadtplanungsamt hat sich durchgesetzt. Frau Ute Hick, die Leiterin des Stadtplanungsamts (vor der „quer“-Kamera des BR machte sie bereits letzte Woche den […]

Stadtbau ignoriert Gesundheitsgefährdung! Experte: „Sofortiger Handlungsbedarf!“

„Es ist erstaunlich, dass sich noch niemand damit ernsthaft auseinandergesetzt hat. Der Vermieter hat seine Instandhaltungspflichten erkennbar vernachlässigt.“ Das ist die abschließende Bemerkung des Baubiologen Klaus Peter, nachdem er die Wohnung der Familie Hicheri vergangene Woche in Augenschein genommen hat. Der Diplomingenieur betreibt eine Baubiologische Beratungsstelle in Amberg und arbeitet mit dem renommierten „Institut für […]

Weber: „Ich kandidiere!“

Gerhard Weber hat seine erneute Kandidatur für das Amt als 2. Bürgermeister gegenüber regensburg-digital.de bestätigt. Im Vorfeld der heutigen Sitzung des Bauausschusses legte Weber allerdings Wert auf die Feststellung, dass es darüber keine Kontroverse gegeben habe. Am Montag hatte sich die alte CSU-Fraktion getroffen. Eine Diskussion über seine erneute Kandidatur sei dabei „kein Thema“ gewesen.

Bombenfund!

Ein Schreck in der Morgenstunde! 4.000 Mitarbeiter von Toshiba und Osram mussten gestern evakuiert werden, nachdem gegen 9.30 Uhr bei Bauarbeiten an der Marie-Curie-Straße eine Fliegerbombe gefunden wurde. Ein Baggerfahrer stieß beim Graben auf den metallischen Gegenstand. Die Begutachtung ergab, dass es sich dabei um eine fünf Zentner schwere amerikanische Fliegerbombe handelte. Ein Zünder war […]

Regensburg hilft erfolgreich

Bereits im September 2008 soll an der Grundschule in Kalmunai im Osten von Sri Lanka der normale Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen werden. Spätestens dann wird nämlich der Neubau der von der Tsunami-Welle im Dezember 2004 vollständig zerstörten Schule fertig gestellt sein. Rund 400 Kinder können dann dort unterrichtet und durch ergänzende sozialpädagogische Maßnahmen unterstützt werden. Dies […]

Bürgermeister-Posten: Weber meldet Ansprüche an

Wenn sich am 5. Mai der neue Stadtrat konstituiert wird manchem Parteistrategen nicht nur beim ökumenischen Gottesdienst vor der Sitzung zum Beten zumute zu sein. Bei der Besetzung der heißbegehrten beiden Bürgermeister-Posten wird es nämlich langsam eng. Gerhard Weber (CSU), bislang als zweiter Bürgermeister für Sport und Schulen zuständig, hat im Rahmen der gestrigen Fraktionssitzung […]

Bustickets für Flüchtlinge: Spendable Stadträte?

Ist nun doch eine unbürokratische Lösung für die 220 in Regensburg lebenden Flüchtlinge in Sicht? Das Regensburger Flüchtlingsforum war mit einer Anfrage an die RVB abgeblitzt. Die Bitte, Monatstickets für die Flüchtlinge zum auf zehn Euro reduzierten Preis bereit zu stellen, war mit der Begründung abgelehnt worden, es gebe keinen Sozialtarif mehr. Die Diskussion beschäftigt […]

Regenbrücke! Jetzt demonstrieren die Befürworter

Die Ankündigung der SPD, ein Ratsbegehren zur umstrittenen Sallerner Regenbrücke auf den Weg zu bringen, stößt den Befürwortern dieser Baumaßnahme sauer auf. Für den kommenden Freitag hat das Bürgerforum Sallern zu einem „Schweigemarsch“ durch die Amberger Straße aufgerufen. Dabei macht man keinen Hehl daraus, dass es darum geht, noch vor der Neubesetzung des Stadtrats Druck […]

In eigener Sache

Liebe Leserinnen und Leser, seit die Wochenblatt Verlagsgruppe und unsere Redaktion die Zusammenarbeit vergangenen Freitag beendet haben und Wochenblatt digital zu Regensburg digital geworden ist, haben uns zahlreiche Anfragen erreicht. Zeit, Sie darüber zu informieren, wie es ab sofort auf unserer Seite weiter geht. Vorneweg: Vermutungen, Wochenblatt digital sei eingestellt worden, weil die Berichterstattung zu […]

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