SOZIALES SCHAUFENSTER

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4.100.000 Google-Treffer werden angezeigt, wenn man die Begriffe “Adventskalender Gewinnspiel” eingibt. Die meisten Teilnehmer gehen leer aus, dafür haben die Anbieter die Namen und andere persönliche Daten eingeheimst. Hier läuft es etwas anders: Die Namen der Teilnehmer sind schon vorher bekannt, und zu gewinnen gibt es nichts – außer der Ehre, hinter einem Türchen vom Stadtrats-Adventskalender von Regensburg Digital zu stecken. Das große Los in Folge 5 haben Brigitte Schlee und Irmgard Freihoffer gezogen.

Brigitte Schlee, die treue Seele

Brigitte Schlee ist die gute Seele der CSU-Fraktion. Sie engagiert sich sozial für Obdachlose, Behinderte und Senioren, ist Mitglied bei Donum Vitae, im VdK und im Hospizverein, und ihre Loyalität dem Oberbürgermeister gegenüber ist unübertroffen. Was ihr das nicht schon alles an Watsch’n eingebracht hat! Bei CSU-Wahlen hat sie schmerzhaft wenig Stimmen kassiert, sie stand und steht – felsenfest – im Kreuzfeuer der parteiinternen Gegner vom Kreisverband, sollte aus den CSU-Kreisvorstand entfernt werden und wurde mit Parteiausschlussverfahren bedroht. Ihre CSU-Parteimitgliedschaft ist für Schlee seit Jahren mehr Leid als Freud‘, doch sie weicht keinen Millimeter. In Treue fest steht sie zu Hans Schaidinger und Christian Schlegl, zu Letzterem verbindet sie nicht nur eine über 50-prozentige Namensübereinstimmung, sondern ein ganz besonderes Verhältnis. Fast schon mütterlich kümmert sie sich um den Fraktionsvorsitzenden und sagt selbst, dass sie für den Christian so eine Art „Ersatzmutti“ geworden ist. Doch auch einer so treuen Seele kann man das Kraut ausschütten. Und wenn man in Regensburg in der CSU ist, findet sich auch garantiert schnell jemand aus dem gegnerischen Lager, der darauf rumstampft. Offenbar war der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat das Treiben der katholischen Kirche irgendwann zu bunt geworden. Sie trat 2011 lautlos aus. Als ein Jahr später Franz Rieger davon Wind bekam, bemühte er sich nicht, das verlorene Schaf wieder in den Schoß von Mutter Kirche zurückzuholen – im Gegenteil, er wollte sie gleich aus dem nächsten „christlichen“ Verein schmeißen. Dass Schlee schon vorher auf der Abschussliste des CSU-Kreisverbandes stand, habe angeblich keine Rolle gespielt. Wer’s glaubt… Sie wissen schon… Doch Schlee bleibt ihrem Wesen entsprechend standhaft. Was sie von der Kirche hält, ist ihre Privatmeinung. Nicht mehr lange privat bleiben dürfte ihr Engagement für die „Bürger für Regensburg“. Das wäre ihr schon mehrfach fast zum Verhängnis in der CSU geworden. Da der Verein nun sicher bei der nächsten Kommunalwahl mit einer eigenen Liste auftreten wird, wird sie sich entscheiden müssen. Erfolgreiche Wahlen vorausgesetzt, haben die BfR mit Brigitte Schlee aber immerhin das, worauf die CSU dann verzichten muss: eine – wie sie selbst sagt – „Stadträtin für alles“.  

Irmgard, die Schöngeistige

Irmgard Freihoffer ist der Schöngeist des Stadtrates. Selten hat ein Kommunalpolitiker sich so sehr für die schönen Dinge des Lebens begeistert und sich so ausgiebig damit beschäftigt. Dank Irmgard Freihoffer kommen endlich Dinge zur Sprache, die im Alltagsgeschäft zwischen Kanalerneuerung, Industrieansiedlung und Gehsteigerneuerung sträflich vernachlässigt werden. Bevor sie 2008 in den Stadtrat kam, wusste beispielsweise kaum jemand um den schmerzlichen Verlust, den Regensburg durch die Abwesenheit von Beutekunst erleidet. Auch das Stadtarchiv war zwischen Straßenerneuerung und Brückendiskussion fast gänzlich aus dem stadträtischen Bewusstsein verschwunden, bis Irmgard Freihoffer diese Unsäglichkeit entdeckte und seit Jahren unbeirrt auf den fatalen Internetauftritt und die katastrophalen Öffnungszeiten hinweist. In Sachen Kunstbeflissenheit und Ästhetik war der Regensburger Stadtrat wohl ziemlich unterbelichtet, bis Irmi die wirklich wichtigen Themen aufs Tableau brachte. Oh, du schnöder Stadtrat, was würdest du versinken im traurigen Grau-in-Grau des Straßenbaus, in der Betonwüste zwischen Ostumgehung und Busbahnhof, brächte nicht Irmgard dir die erhellende Fackel der Ästhetik! Doch ach! Nicht alle lassen sich bekehren und kehren ihr verirrtes Aug‘ zur Sonne! Unbeeindruckt von Fassadenkritik und Architektenschmach bleibt mindestens Oberbürgermeister Hans Schaidinger. Unter anderem wegen ihres Engagements für die Linkspartei sieht sich Irmgard Freihoffer immer wieder fiesen Spitzen aus dem Köcher des Oberbürgermeisters ausgesetzt. Dabei ist sie nicht einmal Parteimitglied. Doch das stört den OB wenig, und so muss sie sich immer wieder allerlei Unterstellungen anhören, beispielsweise dass sie sich für die Nachfolgepartei der SED engagieren würde oder dass sie „zu faul oder zu unfähig“ sei, Verwaltungsvorlagen zu lesen. Liegt gerade keine Beleidigung auf der Hand, gibt er sich alle Mühe, ihr das Wort abzuschneiden, oder Anträge, die später erfolgreich von anderen Stadträten gestellt werden, mit einem Redeschwall als ungültig abzubügeln. Freihoffer indes, nach Luft ringend, verleiht ihrer Empörung Ausdruck, ist aber dem ungebremsten  OB meist nicht gewachsen. Doch innerlich rumort es weiter, und so hat Freihoffer das Mittel der offenen Briefe für sich entdeckt. Regelmäßig wendet sie sich über die Medien und sonstige Verteiler an den OB, klärt ihn über die neuere deutsche Geschichte auf, fordert Entschuldigungen ein oder mahnt ein anderes Verständnis von Demokratie an. Schaidinger pflegt Freihoffers öffentliche Anklagen meist zu ignorieren – wie alle anderen offenen Briefe übrigens auch. Dass ihre Wünsche und Aufforderungen nicht immer erhört werden, dürfte Freihoffer gewohnt sein: Unter Schülern gilt die Englisch- und Musiklehrerin als williges Opfer für Lausbubenstreiche, und auch im Stadtrat kann sie sich nicht immer des Eindrucks erwehren, dass sich ihr Publikum lieber anderen Dingen als ihren Ausführungen zuwendet. Eine pädagogisch geschickt platzierte Ermahnung hilft weder hier noch dort zwingend weiter, wie sie beispielsweise bei ihrer Haushaltsrede 2011 feststellen musste. Vielleicht sollte man Freihoffers Wunsch nach mehr Freistunden nachkommen; diese fordert sie zwar hauptsächlich ein, um sich auf die Stadtratssitzungen vorzubereiten, doch manchmal scheint es, als bräuchte sie die Freizeit eher, um sich davon zu erholen. Alle Türchen in unserem Adventskalender gibt es hier.
Vorschlag offenbart Differenzen in der Koalition

Bezahlbarer Wohnraum: Verwaltung fordert höhere Auflagen für Bauherren

Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, will die Verwaltung die Auflagen für Investoren verschärfen. Die Debatte im Stadtrat offenbart: Gerade jene, die vorgeben, in punkto Wohnraumförderung alles und das auch noch besser zu wissen, scheinen sich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigt zu haben.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 4

Dieses Jahr haben ja alle Angst vor mit Öl verunreinigten Adventskalendern. Angeblich kommt er aus der Farbe, mit der die Pappe bedruckt ist. So ein Glück, dass Regensburg Digital völlig papierfrei auskommt! So muss sich auch niemand vor verunreinigten Leckerlis fürchten und kann unseren Stadtrats-Adventskalender völlig unbeschwert und bedenkenlos genießen. Hinter dem heutigen Türchen warten Dr. Wolfgang Mache und Peter Welnhofer.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 1

Beate Uhse hat einen, Autobild, die Bundesliga und Takko auch: einen Adventskalender. Da darf Regensburg Digital nicht fehlen! Bis Weihnachten öffnen wir jeden Tag ein Türchen und präsentieren bis zum großen Finale am 24. Dezember in heiter-ironischem, Ton, aber immer liebevoll und hoffentlich angemessen festlich zwei bis drei Stadtratsmitglieder. Die erste (etwas verspätete) Folge: Günther […]

Toni Deboni: Krimis für die Westentasche

Seit 2009 hat Regensburg einen neuen, heimlichen Krimi-Helden: Toni Deboni – ein obercooler Motorradfahrer, der Sprüche klopft und den Frauen nachstellt, ein Bier trinkender und fluchender Grobian mit Sinn für soziale Gerechtigkeit. Zunächst als Hauptkommissar in Zürich, löst Toni Deboni schon bald seine Fälle als privater Ermittler in Regensburg. Fünf spannende Bände sind inzwischen erschienen, […]

Umfrage zum Semesterticket beendet

Studenten stimmen für teureres Solidarmodell

Die Studenten haben abgestimmt: Das Semesterticket soll erhalten bleiben, am liebsten ist über 70 Prozent ein Solidarticket für 72 Euro. Das Opt-in-Modell, das als Kompromiss aus Verhandlungen zwischen Studenten, Stadt, Landkreis und RVV hervorgegangen ist, lehnen sie mehrheitlich ab. Ob die Variante eines Solidartickets zu diesem Preis machbar ist, ist noch unklar. Für das Studentenwerk würde das möglicherweise ein unkalkulierbares Risiko bedeuten.

Nebeneffekte des Geldwäschegesetzes

Vom Immobilienmakler zum „IM Makler“

Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, muss damit rechnen, dass sein Name beim Bundeskriminalamt landen könnte: als Geldwäscher oder Terrorverdächtiger. In Bayern haben Immobilienmakler kürzlich Post vom Innenministerium bekommen. Das im vergangenen Jahr verschärfte Geldwäschegesetz verpflichtet sie unter Androhung hoher Geldstrafen zum Anlegen von Dossiers und Verdachtsmeldungen an das BKA. Der unklar definierte Spitzelauftrag gilt für viele Branchen.

Stadtrat beschließt Haushalt 2013

Der Versuch, das Unmögliche zu schaffen

Das Investitionsprogramm gilt als finanzierbar, aber nicht als umsetzbar. Schlegl und Hartl loben die CSU-SPD-Koalition, der Rest haut mal mehr, mal weniger fest drauf, und der Oberbürgermeister hat sich von diesem parteipolitischen Hick-Hack schon längst verabschiedet. Die Bilanz einer Haushaltsdebatte.

Haushalts-Vorgeplänkel im Verwaltungs- und Finanzausschuss

Da müssen wir mal drüber reden… Oder nicht?

Warum muss man über einen Haushalt eigentlich debattieren? Diese verwegene Frage warf Ludwig Artinger im Verwaltungs- und Finanzausschuss auf. In den anderen Parteien ließ man sich davon nicht groß irritieren und diskutierte munter drauf los. Eine Feststellung diesseits und abseits von Sachfragen: Im Haushalts-Prozedere gibt man sich gerne traditionell.

Titanic Taskforce in Regensburg - ein Vorabinterview

10 Fragen an Leo Fischer

Der Papst hätte ihn schon fast verklagt, aber irgendwie ging es doch noch gut aus für Leo Fischer. Wie wird der Titanic-Chefredakteur in seiner Heimatstadt Regensburg wohl empfangen werden, wo hier doch mindestens jeder Zweite stolz drauf ist, Benedikt XVI. persönlich oder zumindest über maximal drei Ecken zu kennen? Werden die Regensburger ihre heimlich gehorteten Mistgabeln zücken und Fischer aus der Stadt jagen? Oder werden sie Fanta schlürfen, Hanuta knabbern und andächtig lauschen?

drin