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Ein Jahr nach Fukushima

Umweltschutz geht durch den Geldbeutel

Wie ist es um die „grünen“ Energien in Regensburg und Umland bestellt? Ein Jahr nach Fukushima lädt die Kreisgruppe des Bund Naturschutzes zum Pressegespräch.

Die großen Anti-Atomkraft-Demos (hier im April 2011 in Regensburg) sind ein Jahr nach Fukushima vorbei. Jetzt bremst die Bundesregierung den Ausbau der Erneuerbaren. Foto: Archiv

Ich komme zu spät. Durch die Stadt zu hetzen, mit einem engen Zeitplan ist manchmal sehr schwierig und kann bisweilen, verkehrsbedingt, etwas länger dauern. Genau wie der Atomausstieg, der ja seit der Laufzeitverlängerung auch von der Bundesregierung verschleppt wird. Für Otto Normalverbraucher ist er trotzdem ein wichtiges Thema ist, wie die zahlreichen Anti-Atom-Demos des vergangenen Jahres zeigen. Spätestens die erschreckenden Bildern von Fukushima haben der Energiefrage rund um den Atomausstieg und alternativen Energien neues Leben eingehaucht. Das stellt auch Hans Lengdobler fest, der „Chefdemonstrant“ der anwesenden Mitglieder. „Vor zwei Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich nochmal die ‘Atomkraft-Nein danke!’-Buttons sehen würde, die waren inzwischen gut verstaut, im Keller.” Und dann berichtet er von den Demonstrationen, an denen er beteiligt war, etwa in Stuttgart im März 2011.

Kleine Projekte auf lokaler Ebene

Der endgültige Ausstieg aus der Atomenergie ist das ferne Endziel, die großen Schlachten können aber dafür nicht auf lokaler Ebene ausgetragen werden. Da muss der Bund Naturschutz anders auftreten. „Einen Schritt nach dem anderen“– so könnte man das Konzept der Kreisgruppe nennen, mit kleinen, aber effizienten Projekten und Initiativen die Bürger erreichen, Bewusstsein schaffen. Der Regensburger Kreisverband ist aktiv beteiligt am Ausbau erneuerbarer Energien. Auf genossenschaftlicher Basis. „Die Energie muss wieder für den Menschen da sein.“ Da war man schon auf einem guten Weg, bis der Beschluss der Bundesregierung, die Zuschüsse für die erneuerbaren Energien zu kürzen, dem Vormarsch von Photovoltaik und Windkraft ein Ende gesetzt hat. Davon sind auch laufende Bauprojekte für Photovoltaik-Anlagen gefährdet, meint Walter Nowotny. „Die wirtschaftliche Lage ist da jetzt sehr unsicher.“ Er rechnet deswegen mit massiven Einbrüchen verglichen zu den Vorjahren. Wie es mit dem Ausbau der Erneuerbaren weitergeht, wird die Zukunft zeigen. Auch in der Stadt Regenburg könnte man da schon viel weiter sein. Es wäre nämlich viel Fläche vorhanden, die aber nicht genutzt würde, etwa die Dächer von Discounterfilialen. Warum zeigt man aber gerade im Stadtgebiet Regensburg, ganz im Gegensatz zu den Kommunen im Landkreis, da wenig Begeisterung?

Wenn Bilder für sich sprechen

Alternative Energien seien aber nur ein Aspekt, der andere sei Energieeinsparung, sagt der Kreisgruppenvorsitzende Raimund Schoberer. Neue, alternative Konzepte zur Produktion von Energie alleine reichen nicht, daneben müssten auch Konzepte zur Einsparung von Energie gefördert werden. Etwa mit der „Thermografieaktion“. Die Kreisgruppe fertigt gegen einen geringen Betrag Wärmebilder von Wohnung an, die die Temperaturen grafisch darstellen und so Abdichtungsschwachstellen offenlegen. Eine vollständige und teure Wärmeberatung will man aber nicht anbieten. „Die Bilder sprechen für sich.“ Denn die Heizverluste bedeuten Verluste im Geldbeutel. Durch die Aktion will man Menschen aktivieren, sie fürs Energiesparen interessieren. Das ist natürlich umso interessanter, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht.

„Convenient Umweltschutz“

Man wolle die „Hemmschwelle so gering wie möglich halten“, so Schoberer. Und das erfolgreich. Die Thermofotografie wird angenommen, die Wartelisten für Wärmefototermine sind lang, andere Kreisgruppen kopieren das Konzept. . Mit solchen und ähnlichen, kleinen, aber effizienten Schritten will man ein Umweltbewusstsein in der breiten Bevölkerung schaffen, um das große Endziel, die „grüne“ Energiewende zu erreichen. Kein Wunder, ist ja auch ein zeitgemäßer Ansatz: „Convenient“ Umweltschutz in Zeiten, in denen auf der ganzen Welt Convenient Food konsumiert wird. Man sagt: Liebe geht durch den Magen, analog kann man sagen: Umweltschutz geht durch den Geldbeutel.
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Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Heute: Fronleichnam in Mitterteich In Tirschenreuth ab 25. Mai 32 früh 10 1/2 Uhr. In Mitterteich an um 3 Uhr nachmittags, Gasthaus zum Bären. Besitzer Richtmann DT Lokal abgestiegen, […]

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Im Sommer 2011 wurde Bora A. – Sohn türkischer Eltern, 36, seit 2008 CSU-Mitglied, Moslem – vom Kreisverband zum Integrationsbeauftragten gewählt. Seitdem sieht man ihn bei vielen Gesprächen, beim Posieren für Fotos und beim Verteilen von Visitenkarten. Er sucht die Öffentlichkeit und hat Forderungen, von denen seine Partei noch nichts zu wissen scheint.

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