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Der aktuelle Favorit: Modellfotos der Stadt Regensburg zur Westtrasse.

Die von manchem vielleicht erhoffte Vernichtung der „Riepl-Röhre“ war es nicht. Dennoch ist seit Dienstag klar: Zu dem Preis, wie von den Freien Wählern kalkuliert (17 Millionen Euro), ist ein Bustunnel nicht zu machen. Der von der Stadt Regensburg beauftragte Gutachter Professor Wolfgang Baltzer legte im Planungsausschuss klar: Ein Tunnel, der den höchsten Sicherheitsstandards genügt und bei dessen Bau man keine Idealstbedingungen ansetzt, kostet 33 Millionen Euro. Allenfalls eine Spanne von 20 Prozent nach unten räumte Baltzer ein. Ein zu hoher Preis für die Mehrheit des Planungsausschusses: Gegen die Stimmen von Günther Riepl (Freie Wähler) und Irmgard Freihoffer (Linke) wurde beschlossen, den Tunnel endgültig ad acta zu legen. „Das ist finanziell zu keinem Zeitpunkt zu stemmen“, so CSU-Fraktionschef Christian Schlegl. Sein SPD-Pendant Norbert Hartl bekannte sich klar zu einer Brückenlösung, Favorit sei die Westtrasse. Dass die Debatte weniger hitzig verlief als erwartet, ist zu einem Gutteil den ausgewogenen Erläuterungen Baltzers zu verdanken. Er bestätigte grundsätzlich die Kostenschätzung der Verwaltung. Ebenso, dass für höchste Standards in punkto Sicherheit und Barrierefreiheit ein breiterer Tunnelquerschnitt erforderlich sei – Einwände, wie sie etwa SPD-Fraktionschef Norbert Hartl in der Vergangenheit erhoben hatte. Panikmache vermied Baltzer dabei: Grundsätzlich sei der Bustunnel ungefährlicher als jeder Tunnel für den Individualverkehr. Für den ÖPNV seien aber höchste Standards unbedingt notwendig. Das bedeutet: Eine geringere Steigung, um adäquate Fluchtmöglichkeiten zu gewährleisten, ebenso breitere Gehwege. Weil unter diesen Prämissen die von den Freien Wählern vorgelegte Tunnelroute auf 35 Millionen kommen würde, schlägt Baltzer eine Tunnelführung um den Grieser Spitz vor, die billiger käme (33 Millionen) und höchsten Standards genügen würde. Der Nachteil: Während der Bauarbeiten müsste erheblich in die Grünflächen am Grieser Spitz eingegriffen werden. Andere Argumente gegen die Tunnellösung verwies Baltzer hingegen ins Reich der Mythen. Ein einspuriger Tunnel genügt demnach grundsätzlich den bestehenden Sicherheitsstandards. Ebenso ist damit eine „reibungslose Verkehrsabwicklung“ möglich. Nicht weg diskutieren konnte Günther Riepl, der die Tunnel-Idee seit 1998 propagiert, trotz alledem, dass man bei der Machbarkeitsstudie der Freien Wähler von sehr idealen Bedingungen ausgegangen ist. Die Kosten seien „unter bestimmten Umständen real“, erklärte Baltzer, ließ aber gleichzeitig durchblicken, dass er diese Umstände nicht als sonderlich realistisch einschätzt. Den Löwenanteil bei der Kostensteigerung macht der Unterschied bei der Tunnelbohrung aus. Während in der Studie der Freien Wähler von 6,5 Millionen Euro die Rede ist, veranschlagt Baltzer hier 17 Millionen. Er geht davon aus, dass ein neuer „Bohrer“ angeschafft werden muss, wohingegen die Freien Wähler mit einem bereits vorhandenem Bohrer kalkuliert haben, der ihnen über ein an der Studie beteiligtes Unternehmen zugesagt worden sei. „Die Maschine ist da“, so Günther Riepl. Ob das auch beim Baubeginn noch der Fall wäre, steht dagegen in den Sternen. Dass der Tunnelvorschlag nach Dienstag endgültig in der Versenkung verschwindet, ist indessen nicht zu befürchten. Eine Brückenlösung bezeichnete Günther Riepl als nicht durchsetzbar. Er bleibt bei der Überzeugung, dass man – ähnlich wie beim Stadthallen-Standort – irgendwann auf seinen Vorschlag zurückkommen werde. Anders sieht es Joachim Graf (ödp). Brücke nicht durchsetzbar, Tunnel zu teuer – da bleibe eben nur die „Bürgertrasse“. Oder, um es kurz zu machen: Es bleibt alles wie gehabt. Unverständlich bei alledem bleibt die immer wieder vorgetragene Verärgerung von Planungsreferentin Christine Schimpfermann darüber, dass man 40.000 Euro für Baltzers Studie habe ausgeben müssen. Abgesehen davon, dass in der Vergangenheit schon weit größere Summen für weit fragwürdigere Untersuchungen ausgegeben wurden – man erinnere sich nur an die hemmungslose Geldverschwendung, um eine Stadthalle am Donaumarkt durchzusetzen am Dienstag wurde auch klar: Die Argumentation der Verwaltung zum Tunnel war ebensowenig objektiv wie jene der Freien Wähler. Das ist allein dadurch belegt, dass nicht nur Christine Schimpfermann stets 250.000 Euro jährlichen Unterhalt für einen Tunnel als Gegenargument in den Raum gestellt hatte. Dazu sagt Wolfgang Baltzer: „Der Tunnel verursacht nur 70.000 bis 80.000 Euro an Mehrkosten. Den Rest haben Sie für eine Brücke auch.“

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