Ausgefuchst
Vom Feldherrenhügel zurück in den Schützengraben: Michael Fuchs legt sein Amt als Generalvikar im Bistum Regensburg nieder und begibt sich zurück in den seelsorgerlichen Dienst als Pfarrer. So steht es in einer Harmonie verbreitenden Pressemitteilung des Bistums. Dass Fuchs jahrelang mit der wichtigste Handlanger des früheren Bischofs Gerhard Ludwig Müller beim Kleinreden des Missbrauchsskandals war, bleibt nicht nur unerwähnt. Seine Rolle wird ins Gegenteil verkehrt.

Generalvikar Michael Fuchs: “Nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.” Foto: Archiv/Werner
Ist es ein selbstgewählter Akt der Buße oder die geschickte Abmoderation eines Rauswurfs? Wie das Bistum Regensburg am Dienstag mitgeteilt hat, wird Generalvikar Michael Fuchs sein Amt im September nach 15 Jahren aufgeben, „um noch einmal als Pfarrer in die Leitung einer Pfarrei wechseln zu dürfen“. Damit verzichtet Fuchs freiwillig auf eine durchaus machtvolle und einflussreiche Position. Eine Position, die er unter Voderholzers Amtsvorgänger Gerhard Ludwig Müller insbesondere dazu genutzt hat, sexuellen Missbrauch zu verharmlosen und Betroffene dieses Missbrauchs vor den Kopf zu stoßen – sei es nun aus Überzeugung oder Opportunismus.