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Spaziergang ohne Westtrasse

Modellfotos der Stadt Regensburg zur Westtrasse.Ruhig ist es in den letzten Monaten in der Diskussion um eine Ersatztrasse anstelle der Steinernen Brücke geworden. Die Verwaltung arbeitet derzeit noch an den Vorbereitungen für einen zweistufigen Wettbewerb; zunächst sollen für beide Varianten – Ost- und Westtrasse – Entwürfe erarbeitet werden (Kostenpunkt: 600.000 Euro). Stadtrat Günther Riepl (Freie Wähler) arbeitet derweil – allem Widerspruch aus der Verwaltung zum Trotz – nach wie vor an einer Machbarkeitsstudie für die Tunnellösung. Abseits von diesen internen Vorgängen herrscht allerdings Ruhe. Für trügerisch halten diese Ruhe offenbar die Mitglieder des Vereins Donauanlieger, die für kommenden Sonntag (16 Uhr, Litfasssäule am Schopperplatz) zu einem „Spaziergang ohne Westtrasse“ eingeladen haben. „Wir wollen durch Informationen vor Ort zeigen, dass die geplante Ersatztrasse nicht gebaut werden kann und nicht gebaut werden darf“, bringt der Vorsitzende der Donauanlieger, Oliver Wolf, das Ziel der Veranstaltung auf den Punkt. Während gegen den Bau der Osttrasse über den Unteren Wöhrd eine – zunächst unter Verschluss gehaltene – artenschutzrechtliche Prüfung erhebliche Bedenken anführt, sind es bei der Westtrasse vor allem Denkmalschützer, die sich widerständig zeigen. Neben dem Forum Regensburg und den Altstadtfreunden ist es insbesondere das bayerische Landesamt für Denkmalpflege, namentlich Generalkonservator Professor Egon Johnannes Greipl, der dem Bau einer Brücke von der Donaulände zum Schopperplatz mehrfach eine Absage erteilt hat. Eine heftige Diskussion um die Westtrasse entbrannte Ende des letzten Jahres innerhalb des deutschen Zweigs der Unesco-Fachberatergremiums Icomos. Nachdem Professor Dr. Achim Hubel seine persönlichen Bedenken gegen dieses Bauwerk öffentlich gemacht hatte, wurde er schließlich zum Rücktritt von seinem Amt als Berichterstatter für Regensburg gedrängt. Professor Dr. Michael Petzet, Präsident des ICOMOS-Nationalkomitees, bezeichnete die Regensburger Brückenplanungen seinerzeit als „vergleichsweise harmlose Angelegenheit“. anzeige1
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Kommentare (3)

  • Altstadtbewohner

    |

    Wenn es links, rechts und oben nicht geht dann wird ein Tunnel die beste Lösung sein.
    Armer Herr Riepl, für so eine Einsicht werden bei den Regensburger Planern 12 Jahre ins Land ziehen. Historisch betrachtet wird jede Menge Geld für Schwachsinnsplanungen, Machbarkeitsstudien und für Ausschreibungen aufgewendet werden, oder???

  • hansdampf

    |

    Das Problem bei Baustellen die ein wenig in den Regensburger Untergrund gehen ist halt, dass man da so viel Zeug findet dass 12 Jahre Bauzeit noch optimistisch geschätzt ist!
    Und da wäre noch das Hochwasser… Ich bin kein BauIng. aber kann mir vorstellen, dass Hochwasser und Tunnell nicht gut miteinander können!

  • Altstadtbewohner *; - ))

    |

    Lieber hansdampf,
    in Hamburg gibt es seit 1911 einen Elbtunnel, heute alter Elbtunnel genannt. Derzeit gibt es vier weitere Röhren, die als neuer Elbtunnel bekannt sind. Hamburg hat eine Tiede, also Ebbe und Flut. Selbst diese Naturgegebenheit störte und stört diese Ingenieurstleistung nicht.
    Für Visionen bedarf es Menschen, zumeist aus der Region mit Herz und Seele. Ein Freilassinger denkt bei einer Röhre wahrscheinlich an einem Maulwurf und wenn der Freilassinger den absolut unanzweifelbaren Überdenker miemt, dann ist das so und wer anders denkt, der wird zerstört oder zumindest verhöhnt.
    Armer eindimensionaler Hans mit Gefolgschaft. Tretet endlich zurück, damit unsere schöne Stadt wieder atmen kann.
    Mit einer Westtrasse verhält es sich so wie bei dem Gelenkbus durch die Andreasstraße. Ihr armen Planer, mein sechs jähriger Sohn begreift das heute schon, armes Regensburg, arme Besetzer. 600.000.– € rausgeschmissenes Geld. Verwaltungsapparat = Gängelungsmaschinerie. Die Osttrasse wird am Bürgerwillen scheitern.

    1996
    Schreckenstage
    durch Schaidinger
    Zum Gedenken
    an die Opfer
    2009

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