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Anstrengender Stadtrat im Visier

Wegen Hochhaus-Antrag: Standpauke für den Störenfriedl

Einen Antrag von Stadtrat Jakob Friedl nutzt die Oberbürgermeisterin, um ihn vor versammelter Mannschaft abzuwatschen. Wieder einmal. Ein weitergehendes Rederecht wird ihm mit Stimme der OB verweigert.

Das frühere Divisionsstabsgebäude auf der Pionierkaserne als Modell. Studentinnen der TU München haben verschiedene Vorschläge für eine Nutzung erarbeitet. Foto: as

Die Oberbürgermeisterin ist genervt. „Der Herr Friedl“ sei doch so geübt im Fragen stellen. Jede Woche kriege sie „mindestens fünf Fragen“ an die Verwaltung von ihm. Warum er denn da jetzt einen Antrag gestellt habe, anstatt „ganz einfach“ nur zu fragen, das sei „schon schwierig“. Dann hätte sich doch alles ganz schnell aufklären lassen, „sehr unkompliziert“ hätte es da Antworten gegeben, und es hätte diese ganze Sitzung und die von Friedl verursachte falsche Berichterstattung im Vorfeld auch gar nicht gebraucht, meint Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

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Wir befinden uns in einer Sitzung des Grundstücksausschusses. Und der Mann, den die OB gerade abwatscht, beileibe nicht zum ersten Mal, ist Stadtrat Jakob Friedl. Der hatte vor drei Wochen einen Antrag gestellt, um zu erfragen, in welchem Zustand sich das leerstehende Hochhaus auf der früheren Pionierskaserne im Stadtosten befindet.

2020 kaufte die Stadt Regensburg das Hochhaus in der Daimlerstraße vom Bund. Foto: as

Flankiert hatte er den mit aktuellen Fotos, die einen erheblichen Wasserschaden im obersten Stockwerk zeigen und anhand derer er die Vermutung äußerte, dass da wohl immer noch ein undichtes Dach vorhanden sei und man dagegen doch etwas unternehmen müsse.

Stadt wollte drei Wochen lang keine Fragen beantworten

Auch wir hatten darüber berichtet. Insbesondere über den Eindruck, dass da immer noch das Wasser eintreten würde. Und darüber, dass sich die Stadt Regensburg im Vorfeld weigerte, auch nur eine Frage zu unserer Redaktion beantworten. Wörtlich beschied die städtische Pressestelle unsere Fragen am 7. Juli mit:

„Da diese Anfrage des Stadtratsmitglieds Jakob Friedl am 25. Juli 2023 auf der Tagesordnung (öffentlich) des Grundstücksausschusses steht, kann die Stadt im Vorfeld dazu leider keine Stellung nehmen. Wir bitten um Verständnis.“

Auch eine längeres Telefonat, um zumindest die wesentlichen Punkte zu klären, brachte kein anderes Ergebnis. Da sage man nichts im Vorfeld. Sonst könne man sich ja die Sitzung sparen. Das habe man schon immer so gemacht. Und das bleibe auch so. Punkt.

In seinem Antrag dokumentiert Friedl diesen Wasserschaden im siebten Stockwerk des Gebäudes. Der sei da, aber es sei trocken, sagt die OB.

Dabei wäre die Antwort recht einfach gewesen, wie sich nun, am 25. Juli, herausgestellt hat. Um es kurz zu machen: Was es gibt, ist ein „trockener Wasserschaden“, entstanden vor dem Kauf des Gebäudes. Seitdem wurde das Dach abgedichtet. Weitergehende Schäden sind der Stadt nicht bekannt. Also alles halb so wild. So stellt es die Oberbürgermeisterin in der Sitzung des Grundstücksausschusses dar.

Kein Rederecht für den Stören-Friedl

Einen Gutteil dieses einzigen öffentlichen Tagesordnungspunkts aber nutzt die OB, um „den Herrn Friedl“, der die Verwaltung regelmäßig mit Fragen bombardiert, also das tut, was die in der Gemeindeordnung vorgesehene Aufgabe eines Stadtrats ist, ordentlich abzuwatschen. Er stelle die Verwaltung in einem falschen Licht dar. Er mache die Stadt schlecht. Und überhaupt.

Wenn es um Jakob Friedl geht, kann Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer regelmäßig etwas aus der Fassung geraten. Foto: Archiv/om

Damit es nicht allzu viele Widerworte gibt von diesem Friedl, hat ihm der Ausschuss mit der denkbar knappsten Mehrheit – einem Patt, das Ablehnung bedeutet – ein weitergehendes Rederecht verweigert. Das ging nur mit der Stimme der Oberbürgermeisterin. Friedl hat das Recht, seinen Antrag zu begründen. Und für ein Schlusswort. Mehr nicht.

Und hier gibt sich der Ribisl-Stadtrat durchaus einsichtig. Ja, es sei wahrscheinlich ein Fehler gewesen, mit dem Foto so schnell plakativ nach vorne zu preschen. Das tue ihm leid. Missverständliche Aussagen aus einer früheren Sitzung führt er als Hintergrund an, nicht ohne Unterbrechungen der OB.

OB wirft Friedl „Verfälschungen“ und „Verdrehungen“ vor

Die wirft ihm „Verfälschungen“ und „Verdrehungen“ vor. Kritisiert an einer Stelle nicht ganz zu Unrecht, dass das, was er jetzt sage mit dem Antrag doch gar nichts zu tun habe, mal dass vieles in dem Antrag gar nicht in diesen Ausschuss gehöre (in den der Antrag in ihrer Verantwortung verwiesen wurde und behandelt wird). Dass sie Friedl am Ende sein Schlusswort einfach abschneidet, scheint Maltz-Schwarzfischer nicht einmal aufzufallen. Vielleicht ist es ihr auch egal. Und als Friedl noch etwas sagen will, schließt die OB einfach die Sitzung.

Ein umtriebiger Stadtrat, der viele Fragen stellt und dabei gelegentlich übers Ziel hinausschießt: Jakob Friedl. Foto: privat

Was aus dem früheren Divisionsstabsgebäude werden soll, das die Stadt 2020 vom Bund erworben hat, bleibt derweil nach wie vor unklar. Die OB verteidigt den Kauf, der dem Vernehmen nach mit knapp 1,5 Millionen zu Buche schlug, inklusive 5.000 Quadratmeter Grund.

Die Stadt habe sich vorgenommen, „jeden Quadratmeter“ der früheren Bundeswehrliegenschaften zu erwerben, den man kriegen könne – so auch das Hochhaus nebst Grundstück. Was man damit mache, nachdem sich die Pläne für einen weiteren Verwaltungsstandort zerschlagen haben, bleibe derweil noch Gegenstand von Untersuchungen.

Studenten-Teams machen Vorschläge zur Nutzung des Gebäudes

Dazu, inwieweit hier die Vorschläge von Architekturstudentinnen der TU München einfließen könnten, äußert sich die OB nicht konkret, wenngleich sie das ganze wohlwollend erwähnt. Neun Dreier-Teams haben sich das frühere Divisionsstabsgebäude und das benachbarte Pförtnerhäuschen im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit vorgenommen – buchstäblich vom Keller bis zum Dach.

Ein Zelötdach auf der Spitze des Hochhaus gehört zu den Vorschlägen der stuidentischen Teams. Foto: as

Ein Museum im Bunker, ein alles überspannendes Zeltdach ganz oben, eine flexible Nutzung von der Kita und Café bis zu Beratungsstellen und medizinischen Angeboten für Geflüchtete und Bewohner des Stadtteils in den unteren Stockwerken sind nur drei Projekte, die in diesem Zusammenhang erarbeitet wurden. Die Nutzung des Pförtnerhäuschens als Begegnungsort – etwa für den wieder einmal heimatlosen Kunstverein Graz – ist ein weiteres. Kürzlich wurden sie auf der Zwischennutzungsfläche der Prinz-Leopold-Kaserne vorgestellt.

Eine Präsentation vor Ort, direkt beim Hochhaus, untersagte die Stadt.

Die Präsentation der Arbeiten musste kurzfristig verlegt werden. Foto: as

Auch der Sozialamtschef war interessiert

Immerhin unter Anwesenheit von gut 50 Interessierten fand diese sechsstündige Veranstaltung statt, darunter auch führende Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Zum Beispiel Sozialamtschef Christoph Gailer, dessen Chefin, Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein, über eine Nutzung als Flexi-Haus für Obdachlose nachdenkt.

Professor Niklas Fanelsa und Christoph Gailer bei der Präsentation auf der Prinz-Leopold-Kaserne. Foto: as

Professor Niklas Fanelsa und Christoph Gailer bei der Präsentation auf der Prinz-Leopold-Kaserne. Foto: as

Bemerkenswert bei diesen Arbeiten, die am Lehrstuhl von Professor Niklas Fanelsa erarbeitet wurden: Der zentrale Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Bestandsgebäuden und deren möglichst ressourcenschonender Ertüchtigung mit vorhandenen Materialien bzw. Unternehmen und Lieferanten aus der Nähe. Jedes Projekt wird untermauert mit einer CO2-Bilanz, möglichen Partnern in der Nähe, zum Teil gibt es kleinere Gutachten zur Umsetzbarkeit oder Muster für Nutzungsverträge.

„Zirkuläre Pioniere“ nennen sich die Studentinnen und Studenten, die aus ganz Europa stammen. Man wolle den vorhanden Bedarf mit vorhandenem Leerstand zusammenbringen, lautet ein Ziel.

Fragen nur mit Augenmaß

Friedl regt bei der Sitzung des Grundstücksausschusses an, die Ergebnisse der Arbeiten über die Stadt einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch, dass die Stadträtinnen doch das Gebäude mal besichtigen sollten, um ihre Entscheidungen auf einer anderen, einer besseren Basis zu treffen, schlägt er vor.

Doch auch das, so bekommt Friedl von der OB zu hören, habe nichts mit seinem Antrag zu tun, das gehöre nicht in den Ausschuss und sei außerdem wieder eine Unverschämtheit gegenüber der Verwaltung, der er damit unterstelle, dass sie nicht ausreichend informieren würde. Dabei würden die Stadträte ja hier bestens mit allem versorgt, was sie wissen müssten. Und wenn nicht, dann können sie ja einfach fragen. Wenn es schön höflich ist und nicht zu sehr nervt…

Der Stadtrat überwacht die gesamte Stadtverwaltung, insbesondere auch die Ausführung seiner Beschlüsse.
Art. 30, Absatz 3, Bayerische Gemeindeordnung

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Kommentare (31)

  • Spartacus

    |

    Demokratische Prozesse und am Ende auch noch kritische Nachfragen scheinen für die OB schon sehr anstrengend zu sein…
    Gerade im Bereich Immobilien ist die Stadt Regensburg und deren Verwaltung schließlich seit eh und je ein leuchtendes Beispiel für Souveränität und korrektem Handeln. Schließlich ist insbesondere für diesen Bereich die Stadt Regensburg bundesweit bekannt für seine vorbildliche Rolle!
    Da soll sich der Friedl mal gefälligst zurück halten und den guten Ruf der Stadt und ihrer Verwaltung nicht schlecht machen!

  • Günther Herzig

    |

    “Gertrud zeig ihm wo es lang geht!”

  • Hthik

    |

    “… denkbar knappsten Mehrheit …”

    Das ist mehr als bei anderen Themen. Immerhin. Für die wichtigen Dinge schafft die Koalition noch die Mehrheit.

    “Was es gibt, ist ein „trockener Wasserschaden“, entstanden vor dem Kauf des Gebäudes.”

    Das deswegen billiger war? Oh Mist, das war ja jetzt eine Frage. Hilfe, ich bin bin auch betroffen. Wo geht es hier zu den anonymen Vielfragern?

    “Das tue ihm leid.”

    Amateur. Sowas will Politiker sein.

  • Hthik

    |

    @Günther Herzig 28. Juli 2023 um 17:36

    “Gertrud zeig ihm wo es lang geht!”

    Jawoll, das hätte er fragen sollen. Oder wo der Hammer hängt. Man muss sich eben schon bemühen, die richtigen Fragen zu stellen.

    Niemanden hat es zu interessieren, wo der Barthel den Most holt.

  • Robert

    |

    Kein Wunder das der ESPEDE die Wähler davon laufen.

  • SPD4ever

    |

    Haha! Den wähle ich nochmal! Soll er die ruhig etwas nerven!

  • Daniela

    |

    ‘lilarum, wer nicht fragt, bleibt dumm…’

    Aber doch bitte nicht im Stadtrat bei Frau OBin. Das stört doch nur die Harmonie im Stadtrat! Ist doch nervig, gefragt zu werden, was nun werden soll, wenn der Plan den Bach runter läuft. Und überhaupt, so böse, die Arbeit der Stadtverwaltung zu hinterfragen…!

    Oh, prächtige, allmächtige OBin, wie kann er nur? Dich so nerven?

    Wenn ich demnächst Zeit habe geh ich in den Keller… zum lachen.

  • Anwohner

    |

    @Daniela
    Ich muss sie korrigieren.
    Es heißt:
    “Wieso Weshalb Warum
    wer nicht fragt bleibt dumm”

    Sollte es ihre Version auch geben, ziehe ich meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil.

  • Paul

    |

    Servus miteinander.

    Ja der Stadtrat überwacht die Verwaltung.

    Gut so…auch wenn der Herr Friedl vielleicht zuviel schreibt anstatt zu reden.

    Allerdings

    Zitat aus dem Beitrag:

    “Warum er denn da jetzt einen Antrag gestellt habe, anstatt „ganz einfach“ nur zu fragen, das sei „schon schwierig“. Dann hätte sich doch alles ganz schnell aufklären lassen, „sehr unkompliziert“ hätte es da Antworten gegeben, und es hätte diese ganze Sitzung und

    die von Friedl verursachte falsche Berichterstattung im Vorfeld

    auch gar nicht gebraucht, meint Gertrud Maltz-Schwarzfischer.”
    “von Friedl verursachte falsche Berichterstattung im Vorfeld ”

    ist nicht ok.

    Somit sind hier klare Worte der OB in auch angebrachaben

    Achja

    Es gibt da so n ytube Video……wo es um Ahnung haben geht:

    „Wenn man keine Ahnung hat: ………..“

    Quelle Alfred Tetzlaff

    Ansonsten eine gute Zeit.

  • Mr. B.

    |

    Früher gab es doch offensichtlich auch keine Fragen aus dem Stadtrat.
    Bauen war doch “Chefsache”.
    Jetzt kommt da einer einfach daher……Ja geht’s noch?
    Hatte sonst noch jemand Fragen?

  • Anomaler Circus

    |

    Klingt ganz so, als hätte sie den selben Rhetorik-Kurs besucht wie unsere kleine Eva. Diese Frau OB gerät auch ganz schnell ins Keifen, wenn man ihr Fragen stellt, welche die Stadt seit Jahren nicht beantwortet. Wer sie stellt, ist im Prinzip egal, das Gros des Stadtrates ist ohnehin vollauf mit Lobbyarbeit beschäftigt, Außendienst wird nur bei persönlichem Interesse geleistet.

  • Hthik

    |

    @Paul 29. Juli 2023 um 09:06

    “Allerdings

    Zitat aus dem Beitrag:

    “Warum er denn da jetzt einen Antrag gestellt habe, anstatt „ganz einfach“ nur zu fragen, das sei „schon schwierig“. Dann hätte sich doch alles ganz schnell aufklären lassen, „sehr unkompliziert“ hätte es da Antworten gegeben, und es hätte diese ganze Sitzung und

    die von Friedl verursachte falsche Berichterstattung im Vorfeld

    auch gar nicht gebraucht, meint Gertrud Maltz-Schwarzfischer.”
    “von Friedl verursachte falsche Berichterstattung im Vorfeld ”

    ist nicht ok.

    Somit sind hier klare Worte der OB in auch angebrachaben”

    Allerdings auch ein Zitat aus dem Beitrag

    “Auch eine längeres Telefonat, um zumindest die wesentlichen Punkte zu klären, brachte kein anderes Ergebnis. Da sage man nichts im Vorfeld. Sonst könne man sich ja die Sitzung sparen.”

    Skandal mit Ansage. Man wollte sich die Sitzung nicht sparen, denn wenn man sie sich gespart hätte, hätte man Herrn Friedl nicht vorführen können und ihm vorwerfen können, dass er eine Sitzung verursacht hat, die man sich hätte sparen können.

    Juristen kennen diese Strategie als “dulden und liquidieren”.

    Wäre das nicht geplant, wäre es nur ein wenig unsouverän. Der Antrag wurde behandelt, wie es die Form erfordert. Denkbar aber rein spekulativ ist, dass, wer auf besserem Fuße mit der Obrigkeit steht, vielleicht kurz informell einen Anruf bekommen hätte, in dem ihm die Lage erklärt wird und gefragt wird, ob er den Antrag den aufrecht erhalten will. Reine Spekulation. Tatsache ist, ein gewisser Friedl hat den Antrag gestellt.

  • Paul

    |

    Kommentar gelöscht. Die Kommentarspalte ist nicht für Copy&Paste da.

  • Paul

    |

    Servus

    Hier die Korrektur zu dem Hinweis des Herrn

    Hthik

    29. Juli 2023 um 13:50 | #

    Anfrage der Redaktion an die Stadt !

    Also nix von ihrer Spekulation.

  • Mr. T.

    |

    Was haben die OBin und ihre Verwaltung nur angestellt, um mit einem umtriebigen, fleißigen Stadtrat wie dem Störenfriedl bestraft zu werden. Vielleicht braucht er nur ein Tablet und ein paar Bier, damit ihm wärend der Sitzungen nicht langweilig wird und er gezwungen wird zuzuhören. Nicht jedem ist es vergönnt, alles Wurst zu sein, wenn man mitbekommt, dass etwas falsch läuft.

  • Native II

    |

    Man möchte es nicht glauben, wenn es die OB nicht selbst gesagt hätte. Es gibt einen Beschluss, dem zufolge die Stadt jedes vom Bund angebotene bebaute oder unbebaute Grundstück kauft, auch wenn keine Idee für dessen Verwendung vorhanden ist. Welch eine Verschwendung von Steuergeld der Bürgerinnen und Bürger. Es gibt einen tiefen Einblick in die Qualität und die Verantwortungsbereitschaft des politischen Führungspersonals. Aber darüber wurde auf dieser Plattform schon mehrmals diskutiert.

  • Ernst

    |

    Natürlich werde ich wieder Ribisl wählen. Danke fürs Nerven unserer bräsigen Verwaltung.

  • Daniela

    |

    Anwohner
    29. Juli 2023 um 01:17 | #

    @Daniela
    Ich muss sie korrigieren.
    Es heißt:
    “Wieso Weshalb Warum
    wer nicht fragt bleibt dumm”,

    lieber Anwohner, Sie haben Recht. Anmerkung am Rande, dies sang mein Enkel im Kindergarten falsch, dann ging der Zeigefinger der Erzieher*innen hoch. Jeden Falls schien mich der Gesamtvorgang daran zu erinnern. Kindergarten halt.

  • einsZweidrei

    |

    Natürlich und selbstverständlich muss die Stadt alles erdenkliche erwerben um handlungsfähig in Bezug auf gesetzliche Pflichtaufgaben wie Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulbau, usw zu bleiben. Ohne Flächen, keine Baumaßnahmen. Ist ziemlich easy. Kauft die Stadt nicht, kaufen andere.

  • R.G.

    |

    Schwarze Pädagogik für einen unbequemen Friedl.

    Aus welchem Jahrhundert hat sie ihre Erziehungsmethoden ?

  • Jakob Friedl

    |

    Zur Information aller, die sich (auch) inhaltlich mit dem Thema und weniger mit mir als Person befassen möchten: Hier der illustrierte Ribisl-Antrag auf Berichterstattung, ein Link zur Aufzeichnung des öffentlichen Teils der Grundstücksausschusssitzung, weitere Fotos vom Divisionsgebäude und vom Pförtnerhaus… und Fotos von den Präsentationen der TU München auf der PLK, sowie weitere Anträge und Nachfragen zur benachbarten PLK: https://ribisl.org/divisionsgebaeude-wasserschaden-vermeiden/

    Die “Pförtie”-Öffnungsperformance durfte leider nicht vor Ort stattfinden, die Student*innen bildeten stattdessen den Grundriss des Nebengebäudes im zwischengenutzten Bereich der PLK ab und präsentierten neben Anregungen und Argumenten für eine zivilgesellschaftliche Aktivierung der Liegenschaft über das Nebengebäude auch einen ausgeklügelten Mustermietvertrag für Pioniere aus der Stadtgesellschaft oder Nachbarschaft. Als zentraler Ansatz zur Entwicklung eines multifunktionalen Divisionsgebäudes wurde vorgeschlagen unter Beteiligung der Stadt eine Genossenschaft zu gründen – alle Parteien hätten eine Stimme.

    Die TU München arbeitet wohl weiter an dem Thema Divisionsgebäude. Ich würde mir wünschen, dass sowohl Stadträt*innen als auch die interessierte Öffentlichkeit Gelegenheit bekommen gemeinsam mit Stadtplaner*innen und Vertreter*innen der TU das Divisionsgebäude zu besichtigen. Vielleicht gelingt es ja jemanden die Student*innen der TU München zu einer kleinen Veranstaltungsreihe einzuladen. Die Vorschläge für dieses bislang ungenutzte städtische Gebäude verdienen ein größeres Publikum.

  • Hthik

    |

    @Paul 29. Juli 2023 um 17:53

    “Anfrage der Redaktion an die Stadt !”

    Die Frage ist: hätte sich durch eine Auskunft der Stadt die Behandlung des Antrags erübrigt. Dass die Stadt mit ihrer Haltung den Antrag als Antrag zu behandeln formal richtig gehandelt hat, glaube ich durchaus.

    Damit hier keiner auf dumme Gedanken kommt: Behörden bekommen mit solchem Verhalten gewöhnlich recht, Bürger eher nicht. Bei denen kann, auch wenn formell alles gut aussieht, ein Gericht schon mal der Ansicht sein, ein Anliegen wäre in der Praxis auf andere Weise einfacher durchsetzbar, es bestehe kein Rechtsschutzbedürfnis, die Rechtsverfolgung wäre rechtsmissbräuchlich und so weiter. Solche Entscheidungen zu finden ist nicht schwer. Solche Entscheidungen, die sich gegen Behörden richten sind rar. Kann natürlich daran liegen, dass die Behörden immer alles richtig machen, also ein Rechtsschutzbedürfnis haben etc.. Auch wenn ein Bürger bemängelt, dass die Verwaltung so handle, muss dazu nichts in der Entscheidung stehen. Die Gerichte sind nicht verpflichtet, jedes Vorbringen der Beteiligten ausdrücklich zu bescheiden. 1 BvR 345/83 vom 25.05.1993. Es ist also durchaus möglich, dass die Gerichte das bei Behörden genauso streng prüfen, aber immer zur Erkenntnis kommen das war in Ordnung, aber dazu nichts schreiben.

    Sowas

    “Wir können die Herrschenden und ihre Handlanger nicht dazu zwingen, die Wahrheit zu akzeptieren; aber wir können sie dazu zwingen, immer unverschämter zu lügen.” – Gudrun Ensslin

    ist naiver Kinderglaube. Jeder Journalist mit einem Minimum an investigativer Erfahrung weiß natürlich, dass etwa einfach die Antworten ausbleiben. Wie will man da jemanden “zwingen, immer unverschämter zu lügen.”? Das ist das Problem des deutschen Linksterrorismus: alles Idealisten durch und durch. Wären die etwas realistischer, oder manche mögen vielleicht sagen: zynischer gewesen, wäre uns das alles vielleicht erspart geblieben.

    Nochmal, damit das ganz klar wird: Dass es rechtlich zu beanstanden ist, dass die Verwaltung ganz streng den Antrag als solchen behandelt, sage ich nicht. Ob sie außerhalb dessen, wozu sie verpflichtet ist auch anders hätte handeln können, ist eine andere Frage.

  • Paul

    |

    Servus alle miteinander

    Das Thema und das Verhalten des Hern Friedl nebst beteiligten Akteuren”innen kocht.

    Mit Verlaub……die Audioaufzeichnung sagt alles .

    Somit kann jeder sich ein “Bild machen” über z.B. kein “Rederecht des …..” (demokratische Entscheidung des Ausschusses)

    interessant wäre welche Geschichte hinter dem Gebäude ist.
    Was bedeutet Division spezielle Op….. G3 OpFü Org…
    tolles Wappen…sagt was?

    Was will der Herr Friedl mit dem Zimmerschild in seinem Antrag mitteilen , was hat das mit dem “Dachschaden” zu tun.

    oder der Hinweis bei der Anfrage
    Dach Freizeitbereich?

    Wer hat dort seine Freizeit gestaltet?

    Wie wäre es wenn Licht ins Dunkle kommen würde, auch was es Bundeswehr und allgemein im Kasernenviertel so ab 1998 bis zum Nutzungsende dort war.

  • joey

    |

    @Jakob Friedl
    Die TU darf keine verwertbaren Entwürfe ausarbeiten, denn das ist dem Berufsstand der Architekten und Ingenieure vorbehalten. Wäre das Gleiche, wenn eine Berufsschule plötzlich kostenlos Brezen verteilt, weil die Schüler das in ihrer unbezahlten Schulzeit mit öffentlich finanzierten Lehrmaterial machen: die Bäcker würden sich über unlautere Konkurrenz beschweren und vor Gericht klar Recht kriegen (Architekten haben Recht gekriegt).
    Studenten dürfen sich mit dem Umbau des Doms in eine Wurstkuchl befassen oder ähnliche unrealistische Projekte. Daß frische Ideen und native Kreativität im Dunst der Professorenbüros untergehen, weil wenigstens ein Berufsanfänger an solchen evtl. Wettbewerben gar nicht teilnehmen darf, ist ein echtes Problem, das aber weder die Politik noch die Professoren in der Architektenkammer je wirklich interessiert hat.

  • Paul

    |

    Guten Abend Herr Hthik

    30. Juli 2023 um 13:23 | #

    Vielen Dank für Ihre Ausführung zu dem Thema.

    Einen guten Wochenstart oder besser für alle die jetzt Ferien haben

    Schöne Zeit..

  • Elmar

    |

    @ joey
    ‚ein Berufsanfänger an solchen evtl. Wettbewerben gar nicht teilnehmen darf‘
    Das dient vor allem dem Schutz, ein Anfänger müsste viel Geld und Wissen investieren. Allein ‚frische Ideen und native Kreativität‘ genügen bei der Verwirklichung von Großobjekten nicht

  • Jakob Friedl

    |

    @joey @Elmar
    Die Student*innen der TU München bearbeiteten im Rahmen ihrer Bachelorthesis mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit unterschiedliche Themenbereiche und Aspekte die Bausubstanz, Nutzung und Entwicklung der Liegenschaft, sowie die Kosten betreffend und präsentierten realistische, überprüfte und umsetzbare Vorschläge und zwar bin ins kleinste Detail durchdacht, nach neuesten Standards und Erkenntnissen. Im Rahmen ihres Studiums werden sie natürlich in die Lage versetzt, architektonische und städtebauliche Räume eigenständig zu entwickeln und eine Entwurfsplanung auszuarbeiten. Dabei berücksichtigten sie auch im Fall des Divisionsgebäudes sämtliche Auswirkungen einer möglichen Qualifizierung – sozialer, ökonomischer und ökologischer Art. Es entstanden so zukunftsweisende Empfehlungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit historischem Bestand. Ob diese dann von Architekt*innen in einer Ausführungsplanung aufgegriffen und konkretisiert werden oder nicht hängt natürlich vom jeweiligen Eigentümer, in diesem Fall der Stadt Regensburg, ab.

  • joey

    |

    @Jakob Friedl
    bekommen die Studenten eine Vergütung für ihre Arbeit?

  • Gondrino

    |

    Die Stadträte von oben herab behandeln und gar abzukanzeln, hat Tradition in dieser Stadt. Aus meiner Sicht nutzt die Exekutive hier ihren Informationsvorsprung aus und ist wie bisher üblich wenig transparent.

  • Jakob Friedl

    |

    @joey
    …es gab meines Wissens natürlich keine Vergütung für die Abschlussarbeiten.

  • joey

    |

    @Jakob Friedl
    Planungen haben einen Wert, auch wenn sie nicht ausgeführt werden. Gerade wenn auch Kostenberechnungen durchgeführt werden, … also insgesamt eine Realisierbarkeit möglich ist. Architektenwettbewerbe haben eine Reihe von Preisgeldern.
    Das ist das Problem, das in den Bereich Ausbeutung kommt. Die Studenten machen das ja nicht freiwillig, sondern für eine Note.

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drin