25 März2010
„Das Fremde ist nicht immer gleich auszumachen“
Ein Vegetarier und ein Fleischesser kämpfen um die Gunst einer Jury? Emanzipation durch Erotikshows? Das sollen Themen für einen Film sein? Vielleicht nicht in Hollywood, aber wer gestern Abend bei der Regensburger Kurzfilmwoche einen Preis haben wollte, musste schon etwas kreativer sein.
„Eine Rede geschrieben?“ Pekka Veikkolainen (Foto) lacht bis über beide Ohren. „Nein ich habe improvisiert.“ Vor einer halben Stunde, wurde ihm und seinen Kollegen Hannes Vartiaien der Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg, für sein Werk „Hanasaari A“ übergeben. „Das ist das erste Mal, dass wir eine internationale Auszeichnung, außerhalb von Finnland erhalten.“ Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wurde von einer Jugend-Jury des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums verliehen. Um Geld ging es ihm aber nicht. „Der Film handelt von der Zerstörung eines Kraftwerks in unserer Heimatstadt. Ich habe gleich in der Nähe gewohnt und wusste, dass wir es vermissen würden. Darum haben wir eineinhalb Jahre Zerstörung gefilmt und 65 Tage Filmmaterial gesammelt.“ Neben den Finnen gab es sechs weitere Jung- und Altregieseure, die eine Auszeichnung bekommen haben.
„Der Film war kein Angriff gegen Vegetarier“, erklärte Erik Grun, während er den Regionalfenster-Preis für „Aus Fleisches Lust“ entgegen nimmt. In seinem Streifen verliert der Vegetarier beim Wettessen mit dem Fleischgourmet. Seine Mutter hat daraufhin so ein schlechtes Gewissen, dass sie nur noch mit einer Salami unter ihrem Bett einschlafen konnte. „Und danke, dass ihr den Wiederaufbau der DDR unterstützt habt.“
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