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Bürgermeisterin weiht Sitzbank ein

Auf die Bänke, fertig, los!

In Steinweg wurde eine Sitzbank eingeweiht. Ein Thema, das eine grundsätzlichere Würdigung verdient. Eine Reportage im Bankmilieu.

Nagelneue Sitzbank in Steinweg. Foto: om

Das Handy klingelt erneut. Der Chef beschimpft mich, weil ich zunächst 25 Anrufe von ihm weggedrückt habe. Mei, man wird ja wohl noch vier Stunden Mittagspause machen dürfen, wenn’s genehm ist. Ja, was ist denn? Stefan A. schon ganz nervös, irgendwas zwischen er- und aufgeregt: Morgen, 9.30 Uhr Ortstermin in Steinweg. Es ist wichtig! Bürgermeisterin Astrid Freudenstein weiht eine Bank ein. Also eine Sitzbank.

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Ich löchere ihn mit Fragen. Nur die Bürgermeisterin? Kommt der Bischof und segnet? Oder salbt gar der Apostolische Nuntius das Holz? Blaskapelle, Defiliermarsch, Freibieranstich? Wird Goldie aus der Gruft geholt? Er weiß es nicht, aber letzteres wohl nicht, nuschelt er in den Telefonhörer. Corona verhindert auch hier wieder einmal ein tagelanges berauschendes Fest.

Steinwegs großer Tag

Aber halten wir fest: Einweihung einer Sitzgelegenheit durch die Bürgermeisterin. Das reicht mir. Ich wittere meinen reporterischen Durchbruch. Wegen solcher Geschichten macht man diesen Job als Lokaljournalist schließlich. Nah an der Politik. Nah am Menschen. Das Ohr ganz fest an die Schlagader dieser wunderschönen Stadt gepresst. Hoffentlich gelingt es mir, das beste Bild der künftigen Oberbürgermeisterin zu schießen! Steinweg wird schließlich noch sehr lange von diesem Moment zehren.

Donnerstag kurz vor 9:30 Uhr, Schleuse am Europakanal, Nordseite. Die Bürgermeisterin, der Außenbezirksleiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau, der Vorsitzende des Seniorenbeirates und die Initiatorinnen begutachten die Sitzbank, die ein paar Meter weiter südwestlich sogar einen Zwilling hat. Es seien hier schon früher Bänke gewesen, jedoch mit Blickrichtung zur Straße hin, berichtet eine Initiatorin, die sich dafür eingesetzt hat, dass hier wieder Bänke hinkommen. Diesmal richtig herum.

Probesitzen mit Bürgermeisterin für den Urlaub zuhause. Foto: om

Astrid Freudenstein gibt zu Protokoll, dass sie sich selbst über die falsche Blickrichtung gewundert habe, als sie einst nach der Arbeit an genau dieser Stelle vorbeikam. Sie wohne ja in Stadtamhof wie alle wissen. Es menschelt. Ich notiere das Gesagte in den Block und ertappe mich bei dem Gedanken: Ja klar, wenn die Bänke schon vorher richtig rum gestanden wären, wäre es auch irgendwie nicht Regensburg. Legendär ist etwa die Bank am St. Georgen-Platz, die einen unverstellten Blick zur Hausfassade des Lokals Barbarossa gewährte. Direkten Augenkontakt mit dem Parkhaus der Bayerischen Geschichte gab es hingegen nur mit Nackenverspannung.

„Urlaub zuhause“

Die Steinweger Bänke stehen jetzt aber bereits wenige Monate nach der Initiative der Seniorinnen, unbürokratischer Abklärung mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt – das Gelände gehört dem Bund – endlich in Richtung Regensburger Suezkanal. „Hier ist schon was los, wenn geschleust wird,“ so die Bürgermeisterin. Die Anwohnerinnen und Anwohner können hier fortan unkompliziert rasten. „Urlaub zuhause,“ bemerkt Freudenstein freudestrahlend. Der sei den hiesigen Anwohnerinnen aber auch vergönnt, denke ich. Abfalleimer fehlen noch, so eine Initiatorin.

Der Ortstermin selbst verläuft letztlich schlicht, etwas anekdotenhaft aber trotzdem unprätentiös und ist nach knapp zehn Minuten beendet. Man verzichtet sogar darauf, zur Einweihung eine Sektflasche an der Bank zu zerschlagen. Das übernehmen früher oder später sowieso die Jugendlichen. Die Seniorenbürgermeisterin bekommt ihr Foto. Ich knipse. Ein, zwei, drei, egal Haushalte. Die Sonne scheint schön.

Ungleichbehandlung von Sitzbänken

Schön: Stadtamhof. Foto: om

Gelungenes bürgerschaftliches Engagement ist das. Nichts ist unmöglich in Regensburg. Doch kaum formuliere ich wiederum diesen Gedanken, beschleicht Wehmut mein Gemüt. Ja klar, die Steinweger Bänke, wie sie jetzt stolz dastehen mit ihrem edel lackierten Holz, angeschrägter Sitzfläche, Lehne und formschön verschweißten Metallrahmen. Können sich schon was darauf einbilden. Eine Initiative aus der Bürgerschaft, eine offizielle Einweihung, ein Foto mit der künftigen Oberbürgermeisterin. Welche Bank kann das schon von sich behaupten?

Ich frage nach. Gleich auf der anderen Seite des Kanals steht eine schlichte dreifache Hockerbank mit Unterflurbefestigung. Die Betonmauer mit aufgeschraubten Gitterzaun im Norden definiert die Blickrichtung nach Süden, nach Stadtamhof (Straße). Hier interessiert man sich nicht für das Schleusenspektakel, denn Stadtamhof (Straße), die einzige Prachtstraße von Stadtamhof (Stadtteil) liegt einem vom Pylonentor ausgehend zu Füßen. Drei Stadtamhofer Familien à zwei Kinder und 500.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen sowie vier Lastenfahrräder haben hier in pandemiefreien Zeiten normalerweise auf und neben der Bank Platz. Während Corona auch. Dem Alkoholkonsumverbotsschild wird freundlich mit dem Aperol Spritz zugewunken.

Bank gibt sich resigniert

Angesprochen auf die Einweihungsparade in Steinweg gibt sich die Hockerbank mit Holzbohlen aus heimischem Lärchenholz resigniert. Ein paar Jahre stehe sie hier schon rum und werde regelmäßig von irgendwelchen Noahs und Ann-Sophies mit zuckerfreien Frozen Joghurts beschmiert, aber nein, die hohe Politik habe sich hier noch nicht blicken lassen. Na ja, was will man machen?

Hat schon lange keine Bürgermeisterin mehr gesehen: Bank. Foto: om

Auf gut 3.000 schätzt die Stadt Regensburg das Bankaufkommen in Grünanlagen und im öffentlichen Raum auf Nachfrage. Nicht jede Bank erfährt dabei gleiche Aufmerksamkeit und es spricht schon Bände, dass die Stadt die Zahl schätzen muss. Offensichtlich ist nicht jede Bank gleich viel wert. Das bestätigt mir auch die vermooste Bank gleich am Protzenweiher neben der Kuchenbar. Es müsse ja nicht unbedingt die Bürgermeisterin kommen, aber ein Dampfstrahler einmal im Jahr wäre schon gut.

Monolithische Sonderform am Rathaus ist sauer

Stehen an zentralen Stellen, aber werden ignoriert. Foto: om

Ein ähnliches Bild ergibt sich am Römerrastplatz. Wo einst Marc Aurel philosophierend seinen Royal TS verspeiste, steht ein grauer Metallverhau. „Mir gönnen die da oben nicht einmal Holz als Sitzfläche,“ empört sich die „Bank“ am Eingangstor zur Stadt.

Ins gleiche Horn bläst die monolithische Sonderform (heißt offiziell so) direkt am Portal des Alten Rathauses. Auch ihr gönnt man keine Sitzunterlage aus Holz. Und der Kontakt zur Politik? „Ach, hören Sie mir auf. An mir hat sich allenfalls Schaidinger den Hundedreck von der Schuhsohle gerieben.“

Auch politisch sind Bänke als solche übrigens höchst umstritten. Für einen hochrangigen €DU-Zombie ohne Amt sei die öffentlich finanzierte Ruhebank im Gegensatz zur Investmentbank „Gift für das Bruttosozialprodukt“.

Und eine Seniorin, die sich zu so einer Bank schleppe, um dort zu faulenzen, könnte locker noch zwei, drei Jahre in der Fleischfabrik für Wachstumsraten der deutschen Wirtschaft sorgen. Eine Sitzbank, wenn es denn schon unbedingt sein müsse, dürfe dabei allenfalls so groß wie ein Bierdeckel sein. Eine dort verrichtete Rast sollte so unbequem wie möglich gestaltet und der rastende Mensch dabei stets zur Leistungserbringung animiert werden.

Panoptikum Dörnberg

Aber ich gehe weiter ins Dörnberg-Quartier, wo selbst Wohnen dem Prinzip folgt, sich hier nur solange wie unbedingt nötig aufzuhalten. Das Dörnberg. Die Gegend, wo man nicht weiß, wo die Wohnsiedlung aufhört und die JVA anfängt, gibt ein diffuses Allerlei an Bänken her. Mal verfährt man nach dem „Strafbankprinzip“ und platziert die Sitzmöbel mitten in die Gefängnishöfe und gibt sie den neugierigen Blicken dutzender Zellen (Wohnungen) frei. Allein die panoptische Anordnung übt genug sozialen Druck aus, um möglichst wenig zu rasten.

Oben: Rasten unter Blicken: Dörnberg. Unten: Bank oder Nicht-Bank? Fotos: om

Mal reiht man unmotiviert Betonquader aneinander und überlässt ihre Funktion der Phantasie der Bevölkerung. Darf ich mich da hinsetzen oder kommt gleich der Hausmeister und streicht mir den Hofgang wegen missbräuchlicher Nutzung des von der Wohnungseigentümergemeinschaft in zähen Verhandlungen zum Einschluss eines prächtigen Kiesgartens bereitgestellten Betons? Ich gehe schnell weiter.

Gesamtkunstwerk Parkbänke

Was lobe ich mir da die Parks! Es gibt sehr schöne in Regensburg. Herzogspark, Gewerbepark, Stadtpark. Der letztere dürfte für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger die größte Ansammlung an Bänken bereithalten, die es in der gesamten Oberpfalz überhaupt gibt. Wer hier keinen Sitzplatz findet, ist schon auch wirklich selber schuld. Bitte nicht immer auf die Politik schimpfen. Würde hier die künftige Frau Oberbürgermeisterin jede Bank einzeln einweihen, sie könnte wochenlang kein anderes Fotomotiv in der Zeitung platzieren.

Artist: Mitbürgerinnen und Mitbürger. Fotos: om

In Reih und Glied und andächtig majestätisch, aber auch ein bisschen zerstreut stehen die weißen Bänke der Firma Runge im Nordteil des größten innerstädtischen Parks. Die Blickrichtung ist hier frei wählbar. Man kann sich aussuchen, ob man die Brunnenbaustelle oder die Unter-den-Linden-Baustelle betrachten möchte. Ganz und gar zer- und verstreut stehen die ebenfalls auffallend weißen Bänke in der großen Grünfläche des benachbarten Dörnbergparks. Ein tieferer Sinn der Anordnung erschließt sich der geneigten Betrachterin nicht. Es muss sich um ein dadaistisches Gesamtkunstwerk der Regensburgerinnen und Regensburger handeln.

Derry, Londonderry, Regensburg

Auch nur als Gesamtkunstwerk – diesmal vonseiten der Stadt – ist die Bankpolitik in der Fürst-Anselm-Allee zu erklären. Wer sich vom Schwammerl in Richtung Westen begibt, begegnet etlichen auffällig orangen Sitzbänken, welche die Stadtverwaltung ausnahmsweise planvoll am Wegesrand hingestellt zu haben scheint. Aber nein, halt! Doch nicht! Auf Höhe des Ostflügels von Schloss St. Emmeram ändert sich die Bankfarbe plötzlich in Grün. Warum? Derry, Londonderry? Wer will das schon entscheiden?

Orange, orange, orange, orange und plötzlich grün. Fotos: om

Über das, was da einmal am Roten Herzfleck veranstaltet wurde, möchte ich am liebsten gar nicht reden. Eine Sitzbank wie ein Straflager. Drei Personen können hier theoretisch sitzen und um Armlehnen streiten. Kleine Quadrate drücken sich wie Kainsmale ins Sitzfleisch. Wartezimmer-Feeling direkt am Zentrum der Macht. Hier ist nix mit „Urlaub zuhause“. Es ist der ultimative Terror.

Da ein paar Meter weiter immer der OB-Chaffeur wartet und die Chefin zu Terminen abholt, besteht hier aber die tatsächliche Chance, dass die jetzige – oder auch die künftige – Oberbürgermeisterin mal kurz innehält und diese gestalterische Scheußlichkeit abmontieren lässt. Bitte mit Pressetermin. Ich komme.

Bitte wegmachen: Scheußlichkeit. Foto: om

Liebe Regensburgerinnen und Regensburger, gehen Sie mit offenen Augen durch das Welterbe. Wissen Sie unsere Bänke zu schätzen – auch und vor allem solche, die nicht im Lichte der Öffentlichkeit stehen. Streichen Sie Ihnen auch mal sanft über die Bohlen. Und wenn Sie es sich ganz emsig wünschen, kommt vielleicht die Bürgermeisterin vorbei und lässt sich mit Ihnen und Ihrer Lieblingsbank fotografieren.

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Kommentare (12)

  • Robert Fischer ÖDP

    |

    Sehr launiger Artikel.

    Influencer anwesend? Könnte tatsächlich ein witziger Trend werden #mylovelyparkbank #parkbankchallenge

  • Mr. B.

    |

    Ein guter und wichtiger Beitrag!!!
    Mal eine bescheidene Wahlwerbung der CSU!

  • Lump

    |

    Wie Bertold Brecht so schön schreibt:

    “Was ist ein Übernachten auf einer Bank gegen die Einweihung einer Bank”

  • sportler

    |

    Ein wirklich sehr schöner , erheiternder Artikel.

  • Martin

    |

    klasse recherchiert und äusserst amusant geschrieben.
    ich hätte da mit sicherheit auch noch ein paar beispiele.
    zum monolithen vorm alten rathaus muss ich allerdings sagen, dass ich ihn über die jahrzehnte sehr lieb gewonnen habe, da ich des öfteren mal freischaffend in dem gebäude arbeite und mir bei einer kaffepause jedesmal bewusst werde oder wurde, auf wievielen jahrhunderten ich da sitze. der monolith schweigt einfach und lässt mich ohne beschwerde auf sich sitzen und da passen auch kein lerchenholz geschweige denn sitzkissen .einen kalten arsch muss man da halt in kauf nehmen. dabei denke ich dann auch des öfteren an die gesandten des immerwährenden reichtags. wieviele mögen dort wohl zwecks einer pfeifenpause um 3 uhr nachts vollkommen übermüdet gesessen sein, um dann letztendlich irgendwas auf die schnelle zu beschliessen oder zu unterschreiben, weil sie eh nur noch in´s bett wollten. möcht nicht wissen, wie die bänke im bundeskanzleramt aussehen.

    weiter so im bankgewerbe

    martin

  • xy

    |

    Schöne Gelegenheit, wieder einmal daran zu erinnern, dass Regensburg ein viel innigeres Verhältnis zu Banken hat, als aus der Glosse hervorgeht. So stammt die Redewendung “etwas auf die lange Bank schieben” aus der Zeit des Regensburger Reichtstags: “Im alten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg (1663-1806) war die “lange Bank” die Bank der Reichsstände. Vertreter zahlreicher Interessentengruppen saßen dort. Wenn etwas vom Reichstag dorthin zur Beratung gegeben wurde, brauchte es immer sehr lange, um zu einer Lösung oder Einigung zu kommen” (https://www.sprichwoerter-redewendungen.de/redewendungen/etwas-auf-die-lange-bank-schieben) oder so ähnlich. Und wenn es nicht stimmt, ist es wenigstens gut erfunden…

  • Elena

    |

    Nagelneue Sitzbank? Bild1
    Wetten das da kein einziger Nagel drin ist.

  • Albert B.

    |

    Was man nicht alles dafür tut um auch in der Coronazeit mit guten Nachrichten in der Zeitung steht

  • Giovanni Bavarese

    |

    Eine Bank
    Jenseits des Kanals
    (War der weite blaue Himmel)

  • Jakob Friedl

    |

    […] Ein ähnliches Bild ergibt sich am Römerrastplatz. Wo einst Marc Aurel
    philosophierend seinen Royal TS verspeiste, steht ein grauer
    Metallverhau. „Mir gönnen die da oben nicht einmal Holz als Sitzfläche,“
    empört sich die „Bank“ am Eingangstor zur Stadt. […]

    An der Metal-Bank am öden Römerrastplatz sind Skatestopper
    aufgeschraubt, siehe Bild. Ohne grindet es sich besser. Siehe RAW
    Footage: https://youtu.be/yYde2QDiXn8

    Bei der Bodenpinkleranlage am Römerrastplatz
    beginnt wohl auch „Die Straße der Kaiser und Könige”. Das Produkt
    vermittelt die außergewöhnliche Möglichkeit, sich auf die Spuren jener
    großen Machthaber von einst zu begeben, die als Kulturmäzene, aber auch
    als Lebensgenießer Vorbild für viele wohlhabende Menschen waren und auch
    heute noch sind. U. a. auf die Spuren Marc Aurels, Friedrich Barbarossas und der
    Habsburger. VO/21/17687/RIV Vorlage für den Stadtrat am 25.03.2020:
    Mitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft “Die Donau – Straße der
    Kaiser und Könige”
    https://ribisl.org/die-donau-strasse-der-kaiser-und-koenige/
    Übrigens: Das Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) veranstaltet in
    Kooperation mit der Stadt Regensburg vom 22. Juni 2021 bis 16. Januar
    2022 in Regensburg die Bayerische Landesausstellung „Götterdämmerung II
    –Die letzten Monarchen“. Die Stadt Regensburg beteiligt sich mit 100
    000€ und einem Begleitprogramm aus zahlreichen Veranstaltungen etc.

    Sitz-Eck-Versteck: Nachbau der rostigen Römertafel als Holzbank:
    http://europabrunnendeckel.de/?p=8033

  • Lenzerl

    |

    Danke für diesen launigen Artikel aus der Sicht des schreibenden Flaneurs bzw. flanierenden Schreibers. Würde ich selber nicht schon seit Jahren Haustüren, Schilder u.Ä. städtische Accessoires mit Leidenschaft fotografieren, wäre die Parkbank mein nächstes Thema. Mal abgesehen davon, dass die Sitzbänke als Draußen-Treffpunkte nicht nur von Jugendlichen in Corona-Zeiten eine ganz neue gesellschaftliche Bedeutung bekommen haben. Wenn man wie im Artikel mal die unterschiedlichen Standorte und Bankarten bewusst macht, erfährt man viel über Stadtgestaltung und Baupolitik sowie gesellschaftliche Wertschätzung der Aufstellorte … und ich krieg trotzdem jedes Mal wieder einen Hals, wenn um, neben oder unter einer Bank egal an welchem Ort sich der Müll ansammelt, aus Zigarettenkippen, ToGo Verpackungen, Chipstüten und leeren Flaschen. Und das ist kein Appell an die Stadtreinigung, sondern an uns alle, unsere ureigenste Stadt nicht zu vermüllen … oder auch mal hinzulangen und den Müll des Vorgängers in den nebenstehenden Abfalleimer zu werfen.

  • Jakob Friedl

    |

    „[…] Ganz und gar zer- und verstreut stehen die ebenfalls auffallend weißen Bänke in der großen Grünfläche des benachbarten Dörnbergparks. Ein tieferer Sinn der Anordnung erschließt sich der geneigten Betrachterin nicht. Es muss sich um ein dadaistisches Gesamtkunstwerk der Regensburgerinnen und Regensburger handeln.[…]“

    Die beweglich umherwandernden Bänke im Dörnbergpark werden in Zukunft an genau definierten Stellen am Wegesrand festgeschraubt, damit keine Trampelpfade und zertrampelte Lieblingsorte mehr entstehen, auf denen dann keine artenreiche Wiese mehr wächst. Für Liegebedürftige und Rumrenner werden einzelne Teilbereiche als Buchten gemäht.

    Im Sinne der denkmalpflegerischen Bedeutung für die Welterbestätte Dörnbergpark wurde empfohlen, auch die ornamentalen Schmuckbeete mit Zierhecken auf der Wiese westlich des Gesellschaftshauses wieder herzustellen. Eine ziemlich pflegeintensive Maßnahme für den Grünflächenunterhalt und zudem für erholungssuchende Regenburger*innen oder spielende Kinder wenig interessant, wie ich finde.
    Zum Erhalt und zur Restauration der Parkanlage werden die Orginalpläne von 1867 herangezogen, Sichtachsen berücksichtigt und z.B. ein Pavillon mit heutigen Mitteln nachempfunden. Bemerkenswert finde ich, dass in eigenen Bereichen Bäume vor Ort nachgezogen werden um keine Pilze einzuschleppen.

    Fachvortrag über die „Umsetzung des Parkpflegewerks für den Dörnbergpark“ am 23.02.2021 im Ausschuss für Umweltfragen, Natur- und Klimaschutz; TOP 4 bei 2:30 min der Aufzeichnungsleiste: https://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/stadtrat/aufzeichnungen-der-stadtratssitzungen/oeffentliche-sitzung-des-ausschusses-fuer-umweltfragen-natur-und-klimaschutz-vom-23-02-2021

    Vgl. Beschlussvorlage: VO/21/17596/67 (einfach in die Suchmaschine eingeben)

    Zusammenstellung der ermittelten Kosten (brutto): Sanierung der historischen Parkanlage 960.000.- Euro Sanierung der baulichen Anlagen 500.000.- Euro (Laubengänge und Einfriedung) Planungskosten 250.000.- Euro / Gesamtsumme 1.710.000.- Euro brutto

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drin