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Umfrage

„Ein fundiertes Meinungsbild zur Kommunalwahl“

Wie werden sie am 15. März wählen? Welche Themen beschäftigen sie? Was sagen sie zur momentanen Regierungssituation und welche Auswirkungen haben die Ermittlungen, Anklagen und Prozesse in Zusammenhang mit auffälligen Parteispenden auf ihr Wahlverhalten? Zu diesen und weiteren Themen werden derzeit Regensburger Wählerinnen und Wähler im Auftrag von regensburg-digital befragt. Was diese Untersuchung leisten kann, erläutert Dr. Herbert Endres. Der Wissenschaftler und Dozent an der Universität Regensburg führt die Umfrage für uns durch.

Hallo Herr Endres, Sie führen für regensburg-digital eine Umfrage zur anstehenden Kommunalwahl durch. Solche Umfragen gab und gibt es ja für Regensburg immer wieder – mit unterschiedlichen Ergebnissen. Ist so etwas tatsächlich mehr als Lesen in den Eingeweiden?

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Jeder einzelne von uns lebt in seiner sogenannten „Blase“. Ein konservativer katholischer Christ wird zum Beispiel kaum Berührungspunkte mit einem atheistischen Alternativen haben und hat aufgrund seines Umfelds einen begrenzten und auch verzerrten Eindruck von der Stadtpolitik und der Meinung der Regensburger Wählerinnen und Wähler. Auch Journalisten leben in so einer “Blase”. Wissenschaftlich fundierte Umfragen bzw. Studien können uns helfen ein „neutraleres“, weniger verzerrtes Bild von einem Thema zu bekommen.

Durch die Umfrage erhält man Einschätzungen von Personen, zu denen man keinen direkten Kontakt hat. Die persönliche Neigung und das durch persönliche Beziehungen beeinflusste Antwortverhalten ist also außen vor. Somit weiß man mit den Ergebnissen unserer Befragung weitaus mehr, als wenn man sich auf seine eigene Meinung oder die Meinung seines Umfeldes verlässt.

Wie viele Menschen werden Sie dafür befragen?

Unser Ziel ist es, am Ende 150 qualifiziert ausgefüllte Fragebögen auswerten zu können. Aus meiner bisherigen Erfahrung weiß ich, dass ich mit einer Rücklaufquote von zehn Prozent schon ziemlich gut bedient bin. Das heißt, wenn wir 150 Personen haben wollen, die qualifiziert antworten, werden wir mindestens 1.500 kontaktieren müssen.

Eine Umfrage unter 150 Leuten kann ja wohl kaum repräsentativ sein.

Die Frage ist, ob eine Umfrage, die auf einer Stichprobe basiert, überhaupt repräsentativ sein kann bzw. überhaupt repräsentativ sein muss. Der Begriff Repräsentativität wird in der Alltagssprache sehr unterschiedlich verwendet. Es gibt unterschiedliche Vorstellungen davon, aber keine exakte Definition. In der Wissenschaft wird eher der Begriff Stichprobenfehler und weniger der Begriff Repräsentativität verwendet, um die Qualität bzw. Aussagekraft der Stichprobe zu beurteilen.

Was bedeutet „repräsentativ“ überhaupt?

Eine häufige Vorstellung von Repräsentativität ist die, dass eine bestimmte Stichprobe repräsentativ ist, wenn die Zusammensetzung der Stichprobe der Struktur der sogenannten „Grundgesamtheit“ entspricht, in unserem Fall also aller Regensburger Wählerinnen und Wähler. Dies würde aber bedeuten, dass sämtliche Aspekte der Grundgesamtheit (Geschlecht, Alter, Berufsgruppe, Branche, Familienstand, Ausbildung, Einkommen, Persönlichkeit, etc.) in gleichen Anteilen von der Stichprobe abgedeckt sein müssten, was quasi unmöglich ist, auch nicht mit Stichproben von über 1.000 Probanden.

Mit der Erhöhung der Stichprobe steigt zwar die Wahrscheinlichkeit, der tatsächlichen Meinung näherzukommen, weil dann leichte Schwankungen beim Antwortverhalten weniger ins Gewicht fallen. Aber sicherstellen kann man das aus wissenschaftlicher Sicht auch mit einer höheren Stichprobe nicht.

Durch meine Forschungstätigkeit kann ich sehr gut einschätzen, wann eine Untersuchung valide ist und welche Voraussetzungen eine Umfrage bzw. Studie erfüllen muss, um diese beispielsweise in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlichen zu können. Nach diesen Kriterien werden wir auch unsere Umfrage durchführen.

Wir versuchen, die Altersstruktur und Geschlechterverteilung der Wähler in der Stadt Regensburg abzubilden. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ, im Sinne von übertragbar auf alle Wähler in der Stadt Regensburg, können aber exemplarisch (auf Basis ähnlicher Altersstruktur und Geschlechterverteilung) als ein Indikator für die Kommunalwahl gesehen werden, als Meinungsbild von Wählerinnen und Wählern.

Ist das, was wir dann in knapp zwei Wochen veröffentlichen werden, eine Prognose für das Wahlergebnis?

Grundsätzlich ist es nicht einfach, Wahlprognosen aus Umfragen abzuleiten, da verschiedene Ereignisse noch vor der Wahl eintreten können, die zu Meinungsänderungen der Wähler führen. Zudem kann man mit Umfragen immer nur ein exemplarisches Meinungsbild der Wähler abbilden.

Je öfter man ein bestimmtes Verfahren wie eine Umfrage zu einem bestimmten Thema anwendet, desto größer ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Ergebnisse der Umfrage z.B. Wahlergebnisse vorhersagen. Dazu müssen allerdings die Berechnungen des Prognoseverfahrens auf Basis wissenschaftlicher Methoden an die Abweichungen der Umfrageergebnisse angepasst werden.

Zudem ist es so, dass die zeitliche Distanz der Umfrage zur Wahl entscheidend ist. Je kürzer der Zeitabstand zwischen Umfrage und Wahl ist, desto tendenziell besser die Prognosequalität. Unsere Umfrage ist keine 100prozentige Prognose, liefert aber ein fundiertes und qualifiziertes Meinungsbild der Wählerinnen und Wähler der Stadt Regensburg.

Wie gehen Sie bei der Befragung vor? Welche Methode wählen Sie?

Wir machen eine Online-Befragung. Hier fällt die Verzerrung durch persönlichen Kontakt schon mal weg. Bei persönlichen Interviews gibt es immer die Gefahr von Verzerrungen. Wenn ich eine gutaussehende Frau in die Innenstadt von Regensburg schicke, um eine Befragung durchzuführen, wird das Antwortverhalten von Männern bestimmter Altersgruppen anders ausfallen, als gegenüber einem älteren Mann mit Bierbauch. Auch die Neigung der Interviewer bei der Personenauswahl für die Befragung fällt bei einer Online-Befragung weg.

Ähnliche Vorteile gibt es auch gegenüber einer Telefonbefragung. Man weiß, dass die Reaktion auf eine weibliche Stimme oder eine tiefe männliche Stimme das Antwortverhalten verzerren kann. Zudem kann es bei einer Telefonbefragung auch sein, dass man in einer ungünstigen Situation angerufen wird. Man ist beispielsweise gerade im Stress, beim Kochen – man will die Person vielleicht möglichst schnell wieder abschütteln und antwortet eher schnell als überlegt und richtig. Das Ausfüllen eines Fragebogens ohne persönlichen Kontakt läuft dagegen sozusagen auf neutralem Boden ab.

Wie gehen Sie bei der Online-Befragung vor?

Wir arbeiten dazu mit einem Panel, einer Art Datenbank von Personen, die über verschiedene Medienkanäle für Marktforschungszwecke rekrutiert wurden und sich schon länger bereit erklärt haben, an Online-Befragungen teilnehmen. Aus dieser Personengruppe werden wir jetzt eine Stichprobe auswählen, die die Alters- und Geschlechterstruktur der Wählerinnen und Wähler der Stadt Regensburg weitestgehend abbildet.

Wie bewegen Sie die Angeschriebenen überhaupt dazu, zu antworten?

Wir bezahlen dafür. Das ist ein gängiges Verfahren. Ansonsten müsste man die Teilnehmer mehr oder weniger gängeln, zu antworten. Freiwillig machen das nicht viele. Dadurch, dass wir dafür bezahlen, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann auch eher wohlwollend eingestellt gegenüber einer solchen Umfrage und füllen diese in der Regel eher gewissenhaft aus.

Wie viele thematische Fragen werden gestellt und wie?

Wir werden etwa zehn bis 15 Fragen stellen – zum Wahlverhalten, zu politischen Themen und auch zur momentanen Regierungssituation. Zur Qualitätssicherung werden wir außerdem verschiedene Kontrollfragen einbauen.

Bei unseren Fragen achten wir darauf, keine Tendenz oder Konnotation vorzugeben und diese so neutral und verständlich wie möglich zu stellen. Auch die Struktur des Fragebogens werden wir so aufbauen, dass kritischere Aspekte eher am Ende stehen und offenere und neutrale Aspekte eher am Anfang, um dadurch die Beeinflussung vorangehender Fragen auf das Antwortverhalten bei späteren Fragen zu minimieren.

Kann man garantieren, dass die Fragebögen auch tatsächlich gewissenhaft und nicht einfach schnell, schnell ausgefüllt wurden?

Wir prüfen die Glaubwürdigkeit der Antworten. Dazu gibt es verschiedene Verfahren, zum Beispiel das Speedster-Verfahren. Man überprüft, wie schnell jemand den Fragebogen ausgefüllt hat. Je schneller, desto skeptischer sollte man sein, ob die Fragen auch richtig beantwortet wurden, sondern einfach nur irgendwie schnell, um das Entgelt zu bekommen. Dann gibt es die „Durchkreuzer“, Leute, die einfach immer nur das oberste ankreuzen. Auch das überprüfen wir.

In den letzten acht Jahren habe ich zudem gute Erfahrungen mit den bereits erwähnten Kontrollfragen gemacht. Auch diese helfen, die Qualität sicherzustellen. Zum Schluss wollen wir auf jeden Fall mindestens 150 qualifiziert ausgefüllte Fragebögen haben.

Wie lange dauert es jetzt noch, bis wir die Ergebnisse haben?

Wir haben die Struktur der Stichprobe bereits ausgewählt, den Fragebogen konzipiert, programmiert und online gestellt. Seit letzter Woche kontaktieren wir die Personen aus dem Panel. Um 150 qualifiziert ausgefüllte Fragebögen zu bekommen, rechne ich aktuell noch mit einer Dauer von etwa einer Woche..

Wir sind gespannt und werden Ende der kommenden Woche erste Ergebnisse veröffentlichen.

Zur Person: Dr. Herbert Endres

Dr. Herbert Endres, Dipl.-Kfm., MBA (USA) ist Wissenschaftler, Dozent und Berater für Marktforschung, Marketing und Innovationsmanagement an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Regensburg. Zudem ist er seit 2019 Gastforscher an der Stanford Graduate School of Business, USA.

Bevor Dr. Endres im akademischen Bereich tätig wurde, arbeitete er in führenden Marketing- und Innovationsmanagementpositionen bei mehreren großen Unternehmen. Dort verantwortete er zahlreiche Marktforschungsstudien. Seit mehr als acht Jahren unterstützt er Firmen durch wissenschaftlich fundierte Marktforschung, Analysen und Vermarktungskonzepte, auch in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg.

Regelmäßig veröffentlicht und präsentiert Dr. Endres seine Forschungsergebnisse auf internationalen Konferenzen der Academy of Management oder der American Marketing Association, von der er für eine seiner Arbeiten ausgezeichnet wurde. 

Zur Homepage von Herrn Endres

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Kommentare (12)

  • XYZ

    |

    Ja sehr rühmenswert. Micky mouse im Magazin 05/2020: Für den reichen Dagobert Duck ist jedes Schaltjahr – oder Wahljahr – ein Alptraum, denn da dürfen sich die Entenhausener was wünschen. Kann nur noch Donald Duck helfen – oder facebook.

  • Giesinger

    |

    “Ist das, was wir dann in knapp zwei Wochen veröffentlichen werden, eine Prognose für das Wahlergebnis?”
    …….
    @Lieber Chef:
    Da kann ich doch gleich auf das Wahlergebnis warten, oder? Und ihr hättet euch die teure Umfrage vielleicht sparen können?

  • XYZ

    |

    Wahlprognose in zwei Wochen von rd anhand von Dr. Endres? Wird kaum zutreffen, da fehlen die unbewussten Motivationen.

  • Mr. Zwa

    |

    Bitte bedenken: So kurz vor der Wahl eine Wahlprognose zu veröffentlichen, ist halt auch eine Art der Beeinflussung.

  • Dieter

    |

    @Giesinger: Diese Fragen wirken naiv.

    Es ist dringend notwendig, den unsachlichen Ergebnissen der Spaßbefragungen, die schon durch die lokale Presse gegeistert sind, etwas fundierteres entgegenzusetzen – und zwar transparent und natürlich vor der Wahl. (Die BRUECKE wähnte sich übrigens schon als Spitzenkandidat.)

    Warum? Da verweise ich z.B. auf den aktuellen US-Wahlkampf, wo ein künstlich herbeigeredetes “Momentum” durchaus wahlbeeinflussend und wettbewerbsverzerrend sein kann.

    Ein neutrales und sachliches Meinungsbild kann hier entgegenhalten.

  • Tobias

    |

    Ich labe überraschenderweise als “Rechter” gar nicht in der Blase. Auf Arbeit alleine habe ich täglich Kontakt und Gespräche mit einer hartnäckigen Grünen, und wir treffen uns tatsächlich in der Mitte – allerdings mit einigen No-Go-Dingern, von denen einfach keiner abrücken möchte.

    Ich bin z.B. absolut gegen das Polizeiaufgabengesetz in dieser Form, bin also Rück and Rück mit den Grünen – als AfD-Wähler. Es gibt Punkte in unserem Sozialstaat, da stimme ich den Linken überein. Da ich aber gezwungen werde, für ganze Parteien zu stimmen, bleibt mir nur, auch viele saure Äpfel mitzunehmen. Meine zwei Gründe für Hellblau (im Allgemeinen jetzt): Migration und Rundfunkbeitrag. Ansonsten schneiden sich meine Linien mit nahezu allen Parteien. So auch bei dieser Wahl. Beispielsweise fahre ich mit dem Bus und müsste nun die Bruecke wählen, weil Wolbergs diesen günstig machen möchte und auch das Beschleunigen der Stadtbahn. Aber der Rest des Programms…

    Und Kommunalwahlen sind einfach zu Kleingliedrig. Was kann denn ein OB oder ein Stadtradt in so einer bunten Stadt wirklich entscheiden? Es klemmt doch alles gleich, wenn es um Bayern geht, und dort klemmt es, wenn es um Bundesangelegenheiten geht.

    Ich habe meinen Wahlschein zerrissen.

  • Piedro

    |

    @Tobias
    Die “sauren Äpfel” finde ich sehr verharmlosend wenn es um Gewaltphantasien gegen Abgeordnete und Andersdenkende geht. Die Gründe, sich damit abzufinden, sind für Sie Migration und Rundfunkbeitrag? Sorry, da komme ich nicht mit. Faschisten und Rassisten als Bollwerk gegen Migration? Weil die der Gesellschaft weniger Schaden zufügen als migrantische Arbeiter und Flüchtlinge? Und weil Ihnen Privatsender lieber sind als öffentlich-rechtliche mit Rundfunkbeirat und so? Ich gestehe: da komm ich nicht mit. Und was ist mit den Maximen in Sachen Familienpolitik (keine Unterstützung für Alleinerziehende, weil das ein “selbstgewähltes Lebensmodell” ist, Privatisierung der Arbeitslosenversicherung (wer sich das nicht leisten kann kriegt nix), Grenzkontrollen, ungeachtet wirtschaftlicher, politischer und ökologischer Nachteile (mit dem Fernziel des EU-Austritts nach britischem Vorbild), Repressionen gegen Journalisten, homophobe Positionen, rückständige Familienpolitik in der Förderung, angedachtes Wahlrecht für “Leistungsträger” (keine Erwerbslosen, keine Rentner an der Wahlurne)… um nur einiges zu nennen… Das sind für Sie saure Äpfel im Kompott, das mit Migrationsbeschränkung und GEZ-Abschaffung hinreichend versüßt wird? Na dann: wohl bekomms.

  • Jonas Wihr

    |

    Da bin ich mal gespannt, was dabei rauskommt. Ich wurde letzte Woche von zwei Befragerinnen des Filtermagazins gefragt, ob ich wähle, wen ich warum wähle und warum wen nicht. Viermal! Einmal am Brunnen beim Bodenreflief, dann am Kiosk. Eine gute Später wieder von der jungen Frau am Kiosk, dann von der am Brunnen. – So geht repräsentativ!

  • highwayfloh

    |

    @Tobias:

    Zitat: ” Da ich aber gezwungen werde, für ganze Parteien zu stimmen, bleibt mir nur, auch viele saure Äpfel mitzunehmen. ”

    Dieser Aussage kann ich nicht zustimmen. Man kann seine Stimmen “stückeln” und gezielt, diejenigen mit Stimmen beglücken, welche mit der persönlichen politischen Ansicht am meisten übereinstimmen, dies über sämtliche Parteigrenzen hinweg. Dies bedeutet im Vorfeld natürlich einen gewissen Aufwand an persönlicher Recherche bezüglich der entprechenden Bewerber und man hat dennoch keine Garantie, dass diese wirklich zu ihren Wahlversprechen stehen. Dennoch ist dies – meiner Meinung nach – die derzeit beste Wahlstrategie im Gegensatz zum pauschalen “Listenkreuz”.

  • R.G.

    |

    Herr Dr. Endres hat eines jetzt schon bewiesen, man kann ein offizielles Foto von sich machen lassen, auf dem man einfach nur seriös wirkt.

    Das heisst, dass man sich nicht – wie es in irgendeiner Stadt irgendwelche Politiker gemacht haben sollen – mit weit gespreizten Beinen im Boot, locker an eine Mauer gelehnt, mit Racheblick, und auch nicht wie eine Englische Gouvernante darstellen muss.

  • highwayfloh

    |

    Insgesamt bleibt zu wünschen, dass die Parteidoktrin erst ein mal aussen vor bleibt. Wichtig für die Zukunft Regensburgs ist doch vielmehr, dass man sich über die grundsätzlichen Ziele einig ist und diejenigen, welche entsprechend gutes versprechen, grundsätzlich unterstützt.

    Bei den “Don Camillo & Peppone”-Filmen hat es diesbezüglich einen schönen Satz gegeben, denn ich sinngemäß zitieren möchte:

    “Beide wollen im Prinzip das gleiche, doch über den Weg sind Sie sich nicht einig. Dennoch wartet der eine auf den anderen, wenn er merkt, dass der andere hinterherhinkt.”

    Warum kann man es nicht ebenso handhaben? Sozusagen das GGV (größte gemeinsame Vielfache) anzustreben anstatt immer nur den KgT (kleinsten gemeinsamen Teiler) und damit den schlecht-möglichsten Kompromiss zu suchen und einzugehen?

    Erstmal muss doch das grundlegende Ziel feststehen, dass man anstrebt, egal von wem es verfolgt und / oder vorgeschlagen wird / wurde. Dann kann man die Details erläutern, was Finanzierung usw. anbelangt, aber hier ebenso wieder einen gemeinsamen Weg gehen, auch wenn der “beste Vorschlag” dafür eben _nicht_ aus der eigenen Partei kommt usw.

    Dies ist doch IMHO immer noch besser, als wenn etwas sinnvolles, alleine wegen Detail-Fragen, welche dem etablierten Partei-Geschachere geschuldet sind, NICHT umgesetzt wird.

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drin