Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

„Ein Appell an die Nachbarschaftshilfe“

Ab Mittwoch werden an alle Haushalte der Stadt Regensburg Coupons für Wertstoffsäcke verteilt. Die Bürger können damit an gekennzeichneten Ausgabestellen ihre gelben und grünen Säcke abholen. Die Aktion soll der Kostenreduzierung dienen, ob es sich aber rentiert wird sich wohl erst in den kommenden Monaten zeigen. Am Dienstag gab der Rechts- und Umweltreferent Dr. Wolfang Schörnig zusammen mit dem Unternehmer Reinhard Meindl Auskunft über das neue „Duale System“. Das Thema hatte schon im Vorfeld zu zahlreichen Protesten geführt. Einige Briefschreiber sahen darin eine unnötige Bürokratisierungsmaßnahme, andere befürchteten einen Verlust an Qualität beim Entsorgungsservice. Die Stadt wollte mit der Pressekonferenz wahrscheinlich weiterer Kritik vorbeugen und deshalb kamen nebst Referenten und Unternehmensvertretung, auch die Leiterin der Ökologieabteilung, Regina Elsner. Kommemnde Woche die Stadt die gelben und grünen Wertstoffsäcke an die Bürger. Gehen sie einmal aus, kann man sich mit einem für den Haushalt ausgestellten Coupon, der zugeschickt wird, an Ausgabestellen neue besorgen. Sollte das nicht reichen, gibt es die Möglichkeit per Internet, oder in den Bürgerbüros der Stadt ein neuer Sack beantragt werden. So soll nicht nur jeder Bürger, die Anzahl an Säcken bekommen, die er benötigt, sondern auch zu einem umweltbewussteren Verhalten bewegt werden. „Recycling ist der einfachste Weg zum Umweltschutz, um CO2 zu sparen, um Rohstoffe zu sparen.“, formuliert es Dr. Elsner. Meindl beziffert die Menge an Kunststoff, die jedes Jahr verarbeitet werden muss, um die Regensburger mit genügend Säcken zu versorgen: „50 Tonnen. Das sind ungefähr zwei LKW-Anhänger vollgefüllt mit Säcken.“ Dr. Schörnig betont, dass das soziale Leben bei eben solchen Kleinigkeiten anfange: Wenn in den Beuteln nicht der richtige Müll ist, oder sie nur halb gefüllt werden, ist das Rohstoffverschwendung und „eine Zumutung für die Mülltrenner.“ Und falls das System doch nicht funktioniert und ein Haushalt zu wenig Säcke hat? „Da wäre ein Appell an die Nachbarschaftshilfe angebracht.“
Print Friendly, PDF & Email

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (2)

  • Die Stimme aus dem Off

    |

    Soweit ich weiss gäbs auch schon sowas wie Mülltrennungsmaschinen. aber die sind dem herrn Meindl wahrscheinlich zu teuer. und wenn die Bürger eh schon so blöd sind, dass sie sich seit Jahren dazu benutzen lassen, diese Arbeit von sich aus auszuführen, wieso es eigentlich nicht auf die Spitze treiben und sie in vielleicht naher Zukunft auch noch dafür zur Kasse bitten .. ?! Während in den anderen Regionen Deutschlands EIN Sack für die Mülltrennung ( Papier und Glas nicht mitgerechnet..) vollkommen ausreicht, braucht man in Rgbg 2. und dann wird auch noch gejammert, dass man zuviel Plastik verbraucht…. tss.. ned ärgern nur wundern.. sag i da bloss…

  • grace

    |

    Müll (Plastik, Metall) beschert den Entsorgern bereits satte Gewinne.
    Vielleicht noch zu wenig? Darfs vielleicht a bisserl mehr sein, um vielleicht an der Börse notiert zu werden?
    Hier hat man (Was der Dr. Schörnig auf der PK macht, weiss ich nicht; ich dachte immer die Firma M. wäre eine Privatfirma) ein schikanöses bürokratisches Monster geschaffen.

    Man wähnt sich in längst vergangene Zeiten mit Rationen, Zuteilungsscheinen und Marken zurückversetzt.
    …gar in DDR-Zeiten… herrlich.
    Schikane ist doch was schönes.
    Ich sehs schon vor mir: Kolonnen von Autos, deren Fahrer in der Dämmerung “illegale” Säcke auf fremde Grundstücke schmeissen.

    Horden von Omis eiern bei Glatteis mit dem Rolli zur Tanke, um ihre Säcke-Zuteilung zu beantragen. Hausfrauen prügeln sich an der Säcke-Grabbelkiste,
    Aber das machen sie ja gern, weil sie so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden und die notleidende Wirtschaft stützen können.
    Sie nehmen dann gleich die Gegenstände des täglichen Bedarfs mit; bischen Bremsflüssigkeit kann man immer brauchen, Scheibenwischer für den Durchblick, ein Karton Wodka, ein Tragerl Bier. Was man halt so braucht.
    Die Tanke als sozialer Nucleus.
    Und die Wirtschaft boomt, die Umsatzsteuereinnahmen wachsen ins unermessliche.
    Aber net gleich diese zugegeben extrem stabilen, robusten S#cke zum Tragen hernehmen!
    Sonst is mit dem Aufschwung gleich wieder dahin!!!

    Wie wärs denn dann -nach einer gewissen Schamfrist-, Bezahlmodell für weitere Säcke-Rationen?

Kommentare sind deaktiviert

drin