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Feministen im Stadtrat

Schulden in der Chauvi-Kasse

Mehr Straßen mit Frauennamen? Ja, wo kämen wir denn da hin? Warum Frauen mit entsprechenden Verdiensten nur schwer zu finden sind und warum sich Hans Schaidinger aus der (noch einzuführenden) Chauvi-Kasse eigentlich ein paar Euros genehmigen dürfte, diskutierten die Stadträtinnen und Stadträte letzten Dienstag. Vieles lässt sich über die langjährige politische Tätigkeit von SPD-Fraktionschef Norbert Hartl sagen. Dass er sich als Verfechter des Feminismus besonders hervorgetan hätte, allerdings nicht. Zumindest bis Dienstag. Da wurde nämlich im Stadtplanungsausschuss ein Antrag von ihm und Gertrud Maltz-Schwarzfischer diskutiert. Die Verwaltung solle bei Straßenbenennung in neuen Baugebieten in Zukunft vorrangig Namen von Frauen berücksichtigen. Namensvorschläge machten die Sozialdemokraten keine, es sollten aber doch solche Frauen sein, die sich „mit ihrer Leistung Verdienste erworben“ hätten. Schließlich gebe es nur wenig Straßen in Regensburg, die Namen von Frauen trügen. Frauen seien unterrepräsentiert in der Gesellschaft, vor allem in Spitzenpositionen, so Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Und vielleicht würden es gerade erfolgreichen Frauen, wie beispielsweise Stadtplanungsreferentin Christine Schimpfermann eine sei, gerne sehen, wenn ihre Arbeit im Zuge von Straßenbenamungen gesellschaftlich mehr gewürdigt würde.

Alles historisch bedingt

Dem Oberbürgermeister schmeckte dieser Antrag ganz und gar nicht. Hans Schaidinger rief dazu auf, ihn abzulehnen. Er wehre sich nämlich gegen „Scheuklappen“, die ein Stadtratsausschuss der Verwaltung verordnen wolle. Diese solle frei von jeglichen Einflüssen arbeiten können, auch bei der Straßenbenennung. Außerdem wolle er hier schon mal betonen, dass Christine Schimpfermann „ihren Posten nicht hat, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie gut ist”. Überhaupt, so der OB, kämen die vielen Männer-Straßennamen in Regensburg daher, dass man früher kaum Frauen berücksichtigt habe. Das sei historisch bedingt. Und in Regensburg stehe man schließlich zu seiner Geschichte. Oder? So geht’s eine ganze Weile hin und her, teils recht launig. Jeder gibt da seinen Senf ab, wie er denn die Sache mit den Frauen hält. So sekundiert etwa CSU-Stadträtin Dr. Astrid Freudenstein dem OB und gibt zu bedenken, dass es in der Geschichte eben wenig Frauen gebe, die in Frage kämen für so eine Straßenbenennung. Naja, was für ein Glück, dass die Frauen nicht erst mit der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts die Geschichte prägen, sonst wär’s düster gewesen für die Menschheit.

„Die Chauvi-Kasse hat Schulden bei mir.“

Schließlich meldet sich Altoberbürgermeisterin Christa Meier zu Wort, auch eine von den erfolgreichen. „Wenn’s eine Chauvi-Kasse gäbe, dann müssten Sie fünf Euro in die einzahlen, Herr Schaidinger.“ Denn so verfahre man in dieser von ihm geleiteten Runde immer mit derlei Themen. Die würden schnell ins Lächerliche gezogen und schließlich einfach beiseite gelegt. Chauvi-Kasse? Die fünf Euro würde er sofort in selbige einzahlen, meint darauf der OB. „Die hat nämlich Schulden bei mir.“ Schließlich habe gerade er, Schaidinger, dafür gesorgt, dass so viele Frauen in hohe Positionen zum Beispiel in der Verwaltung gelangt seien. Bei so viel hin und her wird es selbst CSU-Fraktionschef Christian Schlegl zu viel, der meint: „Aber Herr Oberbürgermeister, die haben sie doch alle eingestellt, weil sie gut sind.“

Nur Hartl ist schuld, sagt Hartl

Als der Ton trotz aller Launigkeit zunehmend rauer wird, schlägt die Stunde von Norbert Hartl. Galant fährt er dem OB in die Parade und hält den Schild vor seine Kolleginnen in der SPD-Fraktion. Er, Hartl, er allein sei überhaupt schuld daran, dass man diesen Antrag so formuliert habe. Nein, nein, Frau Kollegin Maltz-Schwarzfischer, das könne er schon auf seine Kappe nehmen, wenn er das gemacht habe. Dafür stecke er die Prügel gern ein. Am Ende einigt sich der so ritterlich agierende SPD-Fraktionschef mit dem Chauvi-OB auf eine vage Absichtserklärung. Die Verwaltung muss nun keine Frauennamen suchen. Der ursprüngliche Antrag wandert in die Mottenkiste. Statt der Verwaltung sollen nun Stadtrat oder Stadträtin, ja vielleicht sogar der Oberbürgermeister, sich Namen von Frauen suchen, die sich „mit ihrer Leistung Verdienste erworben haben“. Vielleicht gibt es dann auch entsprechende Straßennamen, wenn denn den Fraktionen welche einfallen. Eine „Chauvi-Kasse“ für den Stadtrat indes wäre keine schlechte Idee. Vielleicht könnte man ja so die städtischen Finanzen noch schneller sanieren.
Kulturfest im Stadtpark

Vom Klüngel für die bürgerliche Mitte

Ein Kulturfest in einer von Regensburgs schönsten Grünflächen zur Bereicherung der sommerlichen Kultur-Tour-de-Force? Das klingt schön, wenn auch nicht besonders innovativ. Vier Abende im Stadtpark sind vom 28. Juni bis zum 1. Juli dieses Jahres geplant, der Slogan des Festes: „Von Regensburg für Regensburg“. Ein Fest für alle! Für alle jedenfalls, die auf Verdi, Orff oder sinfonische Blasmusik stehen und einigermaßen solvent sind.

Heute vor 67 Jahren wurde in Regensburg ein KZ eröffnet

Cowboys im Vollrausch

Am Montag ist es auf den Tag genau 67 Jahre her, seit mitten in Regensburg ein KZ eingerichtet wurde. Doch bis heute schaffen es die Verantwortlichen an der Spitze der Stadt nicht, mit dem Thema offen und ehrlich umzugehen. Und hier nicht von Absicht zu sprechen, hieße, diesen Leuten eine Intelligenz im Bereich des Debilen zu attestieren.

Bischof Müller verharmlost Missbrauchsskandal

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Verbot der Linkspartei gefordert

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