Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Der Rechtsanwalt Günther Herzogenrath-Amelung war stets eine beliebte Adresse von Alt- und Neonazis. Ein Versuch der rechtsextremen „Gesellschaft für freie Publizistik“, ihn bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zu installieren ist kürzlich gescheitert.

Günther Herzogenrath-Amelung im Kreis von Neonazis um den damaligen Regensburger NPD-Vorsitzenden Willi Wiener (rechtsaußen noch zu sehen). Foto: indymedia, CCC-Lizenz

Er hat das „Who is Who“ der rechtsextremen Szene – vom NS-Kriegsverbrecher Erich Priebke, über die Skinheads Sächsische Schweiz und mehrere NPD-Funktionäre bis hin zum Rechtsterroristen Martin Wiese – vertreten. Er ist regelmäßiger Gast bei Holocaust-Leugner-Prozessen in Regensburg. Die Rede ist vom Regensburger Rechtsanwalt Günther Herzogenrath-Amelung.

Schulung für JN und Wiese-Kameradschaft

Herzogenrath-Amelung galt nach dem(verstorbenen) Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger lange als eine der ersten Adressen für Rechtsextreme und Neonazis auf der Suche nach juristischem Beistand. Rechtsschulungen gab es für die NPD-Jungendorganisation JN ebenso wie für das „Aktionsbüro Süd“ von Martin Wiese. Nun sollte offenbar der Bock zum Gärtner gemacht werden. Wie die Kieler Nachrichten am 22. Februar berichteten, sollte Herzogenrath-Amelung als Beisitzer in die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften“ entsandt werden (zum Bericht der dapd). Die Prüfung rechtsextremer Musik, Internetseiten, Filme und Druckwerke bildet seit Jahren einen immer größeren Schwerpunkt bei der Prüfstelle.

Vorschlag kam von Rechtsextremen

Der Vorschlag Herogenrath-Amelung kam von der „Gesellschaft für Freie Publizistik e.V.“, ein Sammelbecken von rechtsextremen Verlegern und Publizisten. Man verstehe sich „als Dachverband der Verlage und Autoren, die sich der Meinungsfreiheit verschrieben haben“, heißt es in der Selbstdarstellung. Gegründet wurde die GfP 1960 von ehemaligen NSDAP- und SS-Funktionären. Unter anderem fordert der Verein die Abschaffung des Paragraphen 130, also die Legalisierung von Holocaustleugnung und Volksverhetzung. Das Bundesamt für Verfassungsschutz spricht von der „größte(n) rechtsextremistische(n) Kulturvereinigung“ Deutschlands. Es bestehen enge Kontakte zur NPD. Das Bundesfamilienministerium hat den Vorschlag der GfP abgelehnt. Die Ziele der Organisation seien nicht mit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen in Einklang zu bringen, heißt es den Kieler Nachrichten zufolge in der Begründung des Ministeriums.

Holocaustleugnung juristisch korrekt…

Wo Günther Herzogenrath-Amelung steht, kann man nicht nur an seiner Mandantenliste und der Tatsache entnehmen, dass die GfP ihn als würdigen Vertreter bei der Bundesprüfstelle empfunden hätte. Von ihm selbst ist ein Zitat überliefert: „Fahren Sie nach Auschwitz. Informieren Sie sich und dann zeigen sie mir ein einziges Foto einer Gaskammer.“ Am Rande eines Prozess in Regensburg gegen den Holocaustleugner Gerd Walther ließ Herzogenrath-Amelung sich gegenüber Medienvertretern über „diesen Scheiß-Prozess“ aus und stand stets im engen Austausch mit Hitler-Verehrerin Sylvia Stolz, Lebensgefährtin des passionierten Antisemiten und Terroristen Horst Mahler und selbst wegen Holocaust-Leugnung einschlägig vorbestraft.
„Bürger für Regensburg“ beschließen eigene Liste

Kommunalwahl 2014: Die CSU gibt’s (mindestens) zwei Mal

Die „Bürger für Regensburg“ treten bei der Kommunalwahl 2014 mit einer eigenen Liste an. Das teilt der aus der CSU abgespaltene Verein heute in einer Presseerklärung mit. Der CSU-Kreisvorsitzende Armin Gugau zeigt sich davon nicht überrascht, rechnet mit Parteiausschlussverfahren und macht dem als OB-Kandidaten der BfR gehandeltem Christian Schlegl ein „Angebot“. Der hat schon darauf reagiert.

Von „Deutschenfeindlichkeit“ und „Volkstod“

Vom „Extremismus“ der „Mitte“

Das ZDF lädt einen Griechenland-Experten ins heute-journal, der keine Berührungsängste mit Neonazis zu haben scheint, Familienministerin Schröder fabuliert über „Deutschenfeindlichkeit.“ Bei„1.000-Kreuze-Märschen“ gegen Abtreibung und Homosexuelle sieht man NPD-Kader ebenso wie Erzkatholiken. Die sogenannte „Mitte“ ist weit weniger demokratisch als man meint. Ein Vortrag in Regensburg. (Text geändert am 05.03.12, Anm. d. Red.)

Wie das Bistum Regensburg Missbrauchsopfer abfertigt

Demütigung in Serie

Die Bischofskonferenz tagt noch bis Donnerstag in Regensburg. Mit viel Pomp und frohen Botschaften. Unter dessen speist das Bistum Missbrauchsopfer per Serienbrief ab. regensburg-digital liegen mehrere wortgleiche Schreiben vor, in denen Betroffene zu Lügnern abgestempelt werden. Erschütternd ist der Fall eines 61jährigen, der zusammen mit der Missbrauchsbeauftragten der Diözese seinen einstigen Peiniger getroffen hat. Der bat ihn um Verzeihung. Die Diözese kann die Schilderungen des Mannes dennoch „nicht nachvollziehen“. Die Bischofskonferenz äußert sich zum Verhalten der Regensburger Diözese nicht.

ARD-Reportage am Donnerstag

„Regensburger Zustände“/ UPDATE: Link zum Online-Video

Fünf Tage war ein Fernsehteam der ARD in Regensburg unterwegs. Gut ein Jahr, nachdem die katholische Kirche angekündigt hat, Konsequenzen aus den Missbrauchssfällen zu ziehen, wollte man konkret erfahren, wie Opfern geholfen wurde. Das Ergebnis der Recherchen ist kommenden Donnerstag im ARD-Morgenmagazin zu sehen.

Serie: Die Reise der Ballonauten

Ballonauten-Tagebuch: Ein paar Bier mit dem Bürgermeister

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten. Heute: Fronleichnam in Mitterteich In Tirschenreuth ab 25. Mai 32 früh 10 1/2 Uhr. In Mitterteich an um 3 Uhr nachmittags, Gasthaus zum Bären. Besitzer Richtmann DT Lokal abgestiegen, […]

Niveau des Irrationalismus

Ursula Caberta ist ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete in Hamburg und leitete 18 Jahre lang, bis zu deren Auflösung, die „Arbeitsgruppe Scientology“ bei der Behörde für Inneres in Hamburg. Nach ihrem „Schwarzbuch Scientology“ von 2007 legte sie 2010 das „Schwarzbuch Esoterik“ vor. „Wir sind auf einem Niveau  angekommen, das endlich ernst genommen werden muss“, konstatiert sie auf S. […]

Die CSU hat einen Integrationsbeauftragten

Die große Klappe der Integration

Im Sommer 2011 wurde Bora A. – Sohn türkischer Eltern, 36, seit 2008 CSU-Mitglied, Moslem – vom Kreisverband zum Integrationsbeauftragten gewählt. Seitdem sieht man ihn bei vielen Gesprächen, beim Posieren für Fotos und beim Verteilen von Visitenkarten. Er sucht die Öffentlichkeit und hat Forderungen, von denen seine Partei noch nichts zu wissen scheint.

drin