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Stadtrat

OB übersteht Machtprobe um Container-Depot

Mit den Stimmen der Rest-Koalition, eines Teils der Grünen, der Brücke und CSU-Stadträtin Kathrin Fuchshuber bringt OB Maltz-Schwarzfischer das Container-Depot durch den Planungsausschuss.

Bernadette Dechant ist eine der schärfsten Kritikerinnen der DEpot-Pläne – sie hatte am Ende die Mehrheit der CSU-Fraktion auf ihrer Seite. Doch das reichte nicht. Foto: mb

Falsche Zusammenhänge, unzulässige Vergleiche und im Grunde keine Ahnung – was Dr. Jan-Erik Beuttel den Gegnern des Container-Depots beim Ostbahnhof um die Ohren haut, kann man getrost als Wutrede bezeichnen, zumindest als Gardinenpredigt. Und die richtet sich vor allem an die CSU, die vergangene Woche angekündigt hatte, gegen das Projekt zu stimmen.

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Gut 90 Minuten hat der Abteilungsleiter und stellvertretende Chef des Amts für Wirtschaftsförderung bei der Stadt Regensburg der Debatte im Planungsausschuss zugehört. Jetzt appelliert er mit eindringlichen und teils deutlichen Worten um Zustimmung für das Projekt.

Wirtschaftsförderer watscht CSU-Stadtrat ab

Bereits vor über 30 Jahren sei der nun zur Debatte stehende Standort als geeignet identifiziert worden. Gegenstand langjähriger Beratungen sei er gewesen. Und wenn hier teilweise so abfällig über die Logistik geredet werde und darüber, dass man doch lieber andere Arbeitsplätze auf der Fläche zwischen Odessa-Ring und Max-Planck-Straße ansiedeln solle, dann müsse man sich auch mal klarmachen: „Die Logistik ist die Lebensader unserer Wirtschaft.“

Immer wieder versucht CSU-Stadtrat Josef Zimmermann Beuttel ins Wort zu fallen – doch der lässt sich nicht beirren. Unternehmen in Regensburg würden es sich gut überlegen, weiter zu investieren, wenn ihre Versorgungssicherheit nicht gewährleistet sei. Deshalb brauche man dieses Depot. Und ganz grundsätzlich rät Beuttel den (oder zumindest einigen) Stadträten, sich das Ganze vielleicht einmal anzusehen, ehe man darüber rede.

Erwidern kann Zimmermann, dem Beuttel vorwirft, das Abstimmungsverhalten der CSU in der Vergangenheit falsch darzustellen, darauf nicht mehr. Er hat seine beiden Wortmeldungen bereits verbraucht – und niemand aus der Fraktion springt ihm zur Seite.

CSU gibt Abstimmung doch frei

Ohnehin scheint der Druck von IHK, Logistikunternehmen und zuletzt auch BMW seine Wirkung nicht verfehlt zu haben – entgegen einer ersten Ankündigung hat die CSU die Abstimmung über das umstrittene Projekt nun doch freigegeben.

Fraktionschef Jürgen Eberwein, bekanntermaßen ein Befürworter des Depots ist zwar nicht da, aber seine Stellvertreterin Kathrin Fuchshuber ist derselben Ansicht. „Ich halte dieses Depot wichtig für unsere Wirtschaft. Deshalb stimme ich zu“, so Fuchshuber. Mehr gebe es dazu nicht zu sagen.

Und so fällt die Entscheidung am Ende doch deutlicher aus, als erwartet. Nur die CSU-Stadträte Zimmermann, Bernadette Dechant und Dagmar Schmidl sowie Irmgard Freihoffer (Linke), Benedikt Suttner (ÖDP) und AfD-Stadtrat Erhard Brucker stimmen gegen das Projekt.

Grüne sind geteilter Meinung – doch das reicht der OB

Die Zustimmung von Grünen, Brücke und Fuchshuber sichert der Oberbürgermeisterin eine satte Mehrheit von elf Stimmen im Ausschuss. Die Grünen hatten sich nach interner Debatte ebenfalls entschieden, die Abstimmung freizugeben. Während die Vertreterinnen im Planungsausschuss (Maria Simon, Michael Achmann und Hans Teufl) geschlossen für das Projekt stimmen, sind die Meinungen innerhalb der gesamten Stadtratsfraktion dem Vernehmen nach etwa gleich stark verteilt.

Es sei klar, dass es Logistikflächen brauche, begründet Hans Teufl seine Zustimmung. Entweder im Stadtosten oder an anderer Stelle. Ebenso klar sei, dass man diese Fläche auch bei der Ansiedlung von anderem Gewerbe überbaue. Insofern nehme er der CSU ihr plötzlich entdecktes Herz für Lärmschutz und Ökologie nicht ab.

Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber man müsse sich unter anderem verdeutlichen, dass es Zugeständnisse beim Lärmschutz gegeben habe. Während an den Depots in Burgweinting 24/7 gearbeitet werde, sei dies auf dem geplante Depot nicht der Fall. Hier werde zwischen 22 und sechs Uhr Nachtruhe eingehalten.

Dechant hat Angst vor „Sozialghetto“

Ansonsten bringt die rund zweistündige Debatte, die von einer Reihe Anwohnern aus dem Stadtosten am Hohen Kreuz verfolgt wird, kaum etwas Neues. Über das Für und Wider wurde in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder diskutiert und gestritten – die Fronten sind klar, wenngleich es ungewöhnlich wirken mag, dass die CSU aktuell auf einer Seite mit ÖDP und Bund Naturschutz steht (die allerdings eine Bebauung der Fläche generell ablehnen).

Kritiker des Projekts, allen voran CSU-Stadträtin Bernadette Dechant, die vor Beginn der Sitzung noch eine kleine Ehrenrunde durchs Publikum dreht, prophezeien mehr Lärm und LKW-Verkehr für den Stadtosten.

In einer vorbereiteten Rede spricht Dechant von einem „schwarzen Tag für Regensburg“. Anstatt endlich „Fehlentwicklungen der letzten Jahrzehnte zu korrigieren“ werde der Stadtosten durch diese Entscheidung mit „mehr Lärm, Dreck und Lkw-Verkehr“ konfrontiert sein und sich langfristig zum „Sozialghetto“ entwickeln. Sie und ihre Mitstreiter aber würden sich davon nicht beirren lassen und weiter „kämpfen für ein gerechtes Regensburg“.

Die Oberbürgermeisterin bezeichnet solche Darstellungen als falsche „Horrorszenarien“. Manche Ausführungen seien „unverantwortlich“ und sie nehme ein Diskussionsklima wahr, in dem Argumente und Fakten einfach nicht mehr zur Kenntnis genommen würden.

Wie geht es weiter mit der Koalition?

Mehrfach kommt am Dienstag die Koalition zur Sprache. Er habe das Gefühl, dass mit der CSU keine Großprojekte mehr umsetzbar seien, so Thomas Thurow (Brücke), der dabei auch auf das Thema Stadtbahn verweist.

Hans Teufl geht noch einen Schritt weiter. Der Zustand der Koalition sei „erschütternd“, sagt er in Richtung der Oberbürgermeisterin. „Es wäre vielleicht an der Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen.“ Das möge sein, gibt Gertrud Maltz-Schwarzfischer zurück. Aber diese Sitzung hier sei dafür nicht der richtige Ort.

Die anschließende Abstimmung im Stadtrat fand erst nach Redaktionsschluss statt, galt aber nach einhelliger Einschätzung nur noch als Formsache. Die Oberbürgermeisterin hat die Machtprobe mit der CSU gewonnen.

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Kommentare (24)

  • Mr. T.

    |

    Ohne jetzt das Thema zu betrachten, aber s
    o geht Demokratie – quer durchs Parlament, ohne Notkoalitionen, über Parteigrenzen hinweg und ohne die Feinde der Demokratie.
    Beendet endlich die unselige Graue Koalition, die eh nur von der CSU zur Profilierung und Destruktion genutzt wird.

  • peter sturm

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    kann sein, dass bernadette dechant die koalition zerstört hat!

  • Regensburger

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    Sehr gut. Diese wild gewordene CSU muss in ihre Schranken gewiesen werden. Gratulation an die Oberbürgermeisterin und ihre SPD, die hier definitiv Stärke zeigen.

  • Hindemit

    |

    Sehe es ähnlich wie Herr T. Das ganze Koalitionsschlamassl hat womöglich für die eher konstruktiven Kräfte im Stadtrat was gutes. Die OB sollte sich nicht länger von der radikal egoistisch/populistischen CSU einschüchtern lassen. Die Wahl hat ein anderes Ergebnis in der Ausrichtung. Das in weiten Teilen bräsige Personal der CSU muss durch neue Abstimmungsmehrheiten in die Schranken verwiesen werden. Was ist über das Abstimmungsverhalten der übrigen CSUler bekannt? Waren ausser den den dreien alle auf´m Klo, nicht anwesend oder haben sich enthalten? Evtl. kann der Autor das bitte aufklären. Danke.

  • Wuzzi

    |

    Dass es beim Depot um Logistik geht, ist weit hergeholt. Hier sollen dreckige und defekte Container repariert und gereinigt ist werden. Auch LKW-Werkstätten sind keine Logistikunternehmen..

  • Wilfried Süß

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    @Wuzzi
    Natürlich braucht man zur Logistik Container und deren Instandhaltung und Instandsetzung. Welchem Wirtschaftszweig würden Sie denn diesen Bereich zuordnen?

  • Anwohner

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    Die Oberbürgermeisterin mag die Machtprobe mit der CSU im Stadtrat gewonnen haben, unbegreiflich ist hierbei jedoch, dass sie dies auf Kosten der Anwohner tut. Zumindest den Anwohnern mit Garten in den der sog. Schäferwiese am nächsten gelegenen Reihen der Wohnbebauung wird durch den Betrieb des Containerterminals tagsüber von 6 bis 22 Uhr die Möglichkeit entzogen, ihren Garten dahingehend zu nutzen, sich in ihrem Eigenheim zu erholen. So ziemlich jeder wird verstehen, dass ein Garten mit Nutzungszeitraum zu Erholung von 22 bis 6 Uhr letztlich wertlos ist. Damit verliert der ein oder andere Anwohner sein Zuhause, seinen Rückzugsort und gegebenenfalls sogar seine Existenz, sofern es ihm wegen der hohen Immobilienpreise nicht möglich ist ein vergleichbares Objekt in einem ruhigen Wohngebiet innerhalb des Stadtgebietes Regensburg zu bekommen. Die Verzweiflung derer steigt mit dem heutigen Beschluss ins Unermessliche…

  • Hedonist

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    @Anwohner
    Ach Sie meinen den Garten direkt an der Osttangente?

  • Silvia

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    Es gab schon immer Geschrei in dieser Stadt, sobald sich Veränderungen ankündigten. Hätten Unbeweglichkeit und Skepsis gesiegt, hätten wir heute weder Uni, noch BMW oder Klinikum, um nur ein paar herausragende Beispiele zu nennen. Dann wäre Regensburg geistig und wirtschaftlich immer noch im Dornröschenschlaf.

  • Hindemit

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    Das (seit mehreren bis vielen Jahren) ausgewählte Gelände ist eingerahmt vom Odessa Ring (wie hoch ist die “Tangente” an der Stelle, 8-10 m?), Max Plank Allee (4-spuriger Zubringer zu BMW/Conti/Infineon), dem riesigen DHL Frachtpostzentrum und im Süden mehreren Gleisen. Wegen den vorhandenen Gleisen ist das Containerterminal an der Stelle auch seitens der Bahn schlüssig angesiedelt. Frau Dechant sollte nicht den Eindruck erwecken, als ginge es um das Zerstören eines Naherholungsgebietes. Ich möchte besorgte Anwohner:innen ernst nehmen, aber es müssen schon plausible Argumente sein, keine Pauschalisierungen a la Sozialghetto (im Gewerbe- und Industriegebiet)

  • Auch a Regensburger

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    Unglaublich enttäuschend.
    Wieder zeigt sich, dass der Regensburger Stadtrat nicht fähig ist Projekte zu hinterfragen und von den Antragssteller vorgekaute Argumentationsketten ohne Reflektion übernimmt.
    Die übertragene Verantwortung der Bürger wird nicht erfüllt.

    A) Es handelt sich um ein Deluxe Grundstück. Als erstes muss die Frage gestellt werden, was hier für die Stadt die beste Nutzung ist. Wenn Industrie. Auswirkungen Stätdeplanerisch und Steuereinnahmen.

    B) Für wen ist das Terminal. Das scheint mir der geistig stärkste Tiefflug der Stadträte zu sein. Für Deutschland hat die DB Cargo 12 Terminals. Das in Regensburg soll Gebiete in Nord- Mittel und Ostbayern abdecken.
    Es ist nicht für Regensburg!!!!!
    Der mit Abstand größte Kunde ist BMW mit dem Bedarf aus Niederbayern.
    Entweder ist das Wiederholen des Arguments es wäre für die Regensburger Unternehmen unreflektiert dumm oder schlichtweg verwerflich.

    C) Was bedeutet es klimatisch für die Stadt. Durch die Hitzesommer beschäftigen sich viele Städte damit, wie es im Sommer erträglich gehalten wird. Regensburg entscheidet einen Hitzespeicher ins Stadtgebiet zu bauen.

    D) Was bedeudet eine derartige Schwerindustrie für das Stadtbild. Es ist Verkehrstechnisch eine der exponiertersten Stellen Regensburgs. Eine hässlichere Nutzung des Grundstücks gibt es nicht.
    (Reiht sich auch gut zwischen die Bürogebäude und dem Wasserschlößchen ein).

    E) Welche anderen Standorte wurden für das Terminal geprüft und v.a. warum haben Andere schon abgesagt?

    Das sind erstmal ganz grundlegende Fragen. Es geht nicht um ein Logistikhalle. Da ist es die Pflicht des Stadtrates entsprechende Fragen zu stellen und die Antworten zu bewerten.

    Auch hat der Stadtrat die Pflicht sich für seine Bürger einzusetzen. Das Terminal und der dazu gehörige Rangierbetrieb (die Züge rangieren ins Wohngebiet) wird das Leben vieler Stadtbewohner sehr stark negativ beeinflussen. Von 06:00-22:00 Uhr.

    Es gibt alte Projekte wie die soziale Stadt oder Planungen beim Pürkelgut Naherholung zu schaffen. Das Terminal torpediert diese Projekte.

    Für die Anwohner sind die Ergebnisse aus dem Verhalten der Stadt unerträglich. Die leeren Grundstücke sollten nach Jahrzehnten endlich bebaut werden. Die Stadt blockiert. Naherholung und Verbindung dér Viertel steht seit Jahren in den Startlöchern (Candisberg, Schäferwiese). Die Stadt kämpft dagegen.
    Lärmschutz Bahn und Osttangente seit Jahrzehnten kein Thema für die Stadt.

    Wie bei dem Containerterminal vorgegangen würde war ein Farce. Es gab Veranstaltungen. Die Einwände der Bürger wurden nach feinster Lobyyismusschule “verquatscht” und blieben unbeantwortet. Über Jahre hinweg. Alles eskortiert von der Politik und Verwaltung.

    Wir brauchen Schiene und die Regensburger Unternehmen brauchen das. Und damit ist es ein Freifahrtsschein und Alle Hirne sind ausgeschalten. So eine Stadtrat braucht man nicht.

    Symbolisch noch drei Errinerrungen zu einer Bürgerveranstaltung im Sommer auf der Schäferwiese.
    Der Chef der DB Cargo hat gesagt er kennt die Kundenstruktur von seinem Allerwichtigsten Investitionsvorhaben nicht. Haha.
    Die OB erwähnte Sie wäre das erste Mal vor Ort gewesen (2022 – bei Allem Ärger und Projekten die es hier gibt). Interesse ist hoch.
    Auf die Frage es eines Anwohners, dass man im Sommer ja bei den Kindern die Fenster zum Schlafen aufmachen müsste (Lärm und Züge bis 22:00 Uhr), antworte die OB bei der Hitze könnten die ja eh nicht schlafen. !! ja wirklich, das hat Sie gesagt ! Aber das ist auch ein blöder Einwand. Kinder die vor 22:00 Uhr schlafen sollen.

  • Charlotte

    |

    Aus meiner Sicht eine falsche Entscheidung. Wir müssen endlich anfangen, diesen Logistik-Irrsinn zu beenden. Erst wenn wir für Großkonzerne und Wirtschaft nicht mehr alles möglich machen, werden sich die Konzerne selbst bewegen und ihre Prozesse ändern. Was passiert denn seit 20 Jahren? Auf Kosten von Flächen und Umwelt, zum Wohl des eigenen Profits und weil die Politik immer wieder auf manipulierte Argumente hereinfallen, haben Konzerne Produktionsschritte zum Beispiel auch beim Auto so auf die gesamte Welt verteilt, dass dieser Logistik-Wahnsinn erst entstanden ist. Der Verbraucher hat nichts davon. Außer Nachteile: Lärm, Umwelt – und Lichtverschmutzung , noch mehr Frequenz in der Stadt und hohe Lebenshaltungskosten.
    Und das Argument drohender Arbeitsplatzverlust zählt in heutigen Zeiten überhaupt nicht mehr. Wir haben zuwenige Arbeitskräfte. Sorry, aber all das ist längst bekannt! Wir brauchen kein mehr mehr, sind wir froh wenn der Status quo gehalten werden kann. In vielerlei Hinsicht!

  • Friedhelm

    |

    +dreckige und defekte Container repariert+
    Endlich bekommt der Osten eine Perspektive.
    Das Klopfen und Hämmern auf die leeren Blechdosen wird sich wie ein Sinfonieorchester anfühlen.
    Das neue Baugebiet ums Pürkelgut wird Sinfoniequartier benannt und Heerscharen von Musikliebhaber werden ihn und auch das unweit liegende Wohnquartier am Kunstpark besuchen. Alle werden uns beneiden
    https://www.regensburg-digital.de/immobilien-zentrum-kauft-schloss-puerkelgut-von-thurn-und-taxis/21042016/

  • Nemo Udeis

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    Auf der einen Seite will die CSU im Interesse der Anwohner ein Containerterminal verhindern – auf der anderen möchte man gegen das Interesse der Anwohner die Geschwindigkeitsbeschränkung in der Weißenburgstraße kippen … Kriegen die manchmal überhaupt noch mit, was die vielzitierten Anwohner wollen?

  • joey

    |

    “es ist nicht für Regensburg”
    na, dann erzeugt mal alles selbst, was Regensburg braucht. Habt Ihr eine Gummiplantage für Fahrradreifen und eine Kupfermine für die Fahrradbeleuchtung und Bauxit für den Rahmen…?
    Regensburg ist ein Zentrum für Ostbayern. Das ist schon lange so, da sollte keiner überrascht sein. Fahrräder “nur aus Regensburg” wären aus Alteisen aus der Römerzeit.

  • Raimund Schoberer

    |

    Unglaublich enttäuschen!

    Danke zunächst an RD für die gute Berichterstattung zum Thema Container-Depot (und auch zum Thema Biotop- und Klimafläche Lilienthalstraße). Danke auch an „Auch a Regensburger“ (25. Januar 2023 um 09:15) für die Aufzählung der Gründe, welche die Entscheidung das Stadtrates deutlich hinterfragen. Die Liste ließe sich noch verlängern.
    Verwiesen sei hier auf die BN Stellungnahme https://regensburg.bund-naturschutz.de/aktuelles/artikel/stellungnahme-zu-bbp-nr-215-i-industriegebiet-am-ostbahnhof

    Festzuhalten ist: es handelt sich um eine der letzten großen Freiflächen im zentralen Stadtbereich die auch frei zugänglich und wohl nicht in privater Hand ist. Es werden dort nach BBP rund 50 000m² amtlich kartierte Biotopfläche vernichtet. Es werden darüber hinaus noch deutlich mehr Flächen vollständig versiegelt und vor der Öffentlichkeit abgeriegelt. Es entstehen dort zahlreiche Emissionen (Lärm, Hitze, Staub, Verkehr, …) und Regensburg ist zudem in Bayern eine der vom Klimawandel am meisten betroffenen Städte.

    Und das Ganze für ein „Container-Depot“?!

    Mir ist vor diesem Hintergrund völlig unverständlich, wie die Vertreter der Grünen Stadtratsfraktion dem BBP einhellig zustimmen konnten.

    Es hilft zudem nicht, Bürger-Beteiligungsformate für einen Regensburg-Plan 2040 und sonstige unverbindliche Pläne und Konzepte mit schönen Inhalten auch als Grundlage für schöne politische Sonntagsreden durchzuführen und bei der Entscheidung um hartes Baurecht so vorzugehen.

    PS: viele Kommentare werden bei RD in anonymer Weise abgeben, sind z.T. platt, wenig inhaltsreich und konfrontativ ohne in der Sache weiterzubringen. Das steht leider im krassen Widerspruch zu den journalistisch guten Beiträgen von RD. Es wäre schön, wenn es da mehr Transparenz gäbe, weil m.E. durch “Anonym-Beiträge” das ganze Format leidet.

    Raimund Schoberer
    Bund Naturschutz Regensburg

  • Dugout

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    In einer Stadt, in der man nicht mal mehr eine öffentliche Toilette auf öffentlichen Grund bauen darf, in der selbsternannte Donau-Zaren eine Radbrücke verhindern, in der noch nicht mal am Bahndamm Sozialwohnungen geduldet sind!
    Überrascht das Geschrei um Industrie im Industriegebiet nicht wirklich

  • Daniel

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    Wo ist das Problem? Ich bin selber am Hohen Kreuz aufgewachsen, Und wenn Frau Dechant angst hat das dort ein Ghetto entsteht dann soll sie doch mal vor ihrer Haustüre die Augen aufmachen was da draus geworden ist. Wie oft sind dort Razzien und Polizeieinsätze? Wo soll der Lärm herkommen? Es können ja nur die Heulsusen vom Ostheim sein die jammern, wenn dort ein Lärmschutz gebaut wird und ausreichend Fläche vorhanden ist dann hört man auch nichts mehr. Seit doch froh das Firmen in Regensburg sind ohne diese Firmen würde es Regensburg finanziell nicht so gut gehen. Auch bei der derzeitigen Misswirtschaft der Oberbürgermeisterin. Wann soll den der Nachtragshaushalt mal beschlossen werden? Damit die Mitarbeiter mal die Erhöhungen bekommen ,die ihnen zustehen oder müssen erst wieder alle vor Gericht? Wo soll den Sonst ein Terminal gebaut werden? Im Norden? Dort bietet es sich einfach an seit doch froh das der Osten Aufgewertet wird und das Arbeitsplätze entstehen. Egal was gebaut wird es wird gejammert und das auf hohen Niveau. Nur das Ihr im Rathaus egal ob Stadträte oder Angestellte seit Jahrzehnten nichts auf die reihe bekommt darüber redet ihr nicht dazu müsstet ihr euch ja eingestehen das ihr Fehler gemacht habt. Es ist auch Egal was ihr darüber denkt oder sonst etwas, ihr müsst Entscheidungen zum wohle der Bürger treffen und nicht das was euch Persönlich gefällt das wird ganz schnell vergessen. Es ist leider so das Regensburg von Versagern regiert wird egal in welcher Funktion das muss man einfach mal so sagen. Es werden Millionen für alte Immobilien ausgegeben und die Handwerksberufe sind alle unterbesetzt. Dann werden Firmen beauftragt um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen und dann heißt es in einem Amt ein Bereich ist ein Minus Geschäft nur das dieser Bereich unterbesetzt ist und vieles falsch läuft das wird nirgends erwähnt. Regensburg wird immer mehr zur Lachnummer, währe die Industrie nicht hier wären wir in Regensburg ganz Arm dran. Nur kapiert das hier niemand da euch der Wohlstand zu Kopf gestiegen ist…

  • Burgweintinger

    |

    Ja, Daniel, ich stimme dir zu, Gott sei Dank hat Regensburg Unternehmen, die Gewerbesteuer zahlen und viele Arbeitnehmer, die dies auch tun. Dadurch kann sich die Stadt Stadtbeamte leisten…

  • Hiesiger

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    Regensburg ist eine Stadt an der Kapazitätsgrenze, infrastrukturell, personell, flächenmäßig und auch ökologisch. Die Ressourcen sind endlich und aus einer homogenen Stadtgesellschaft mit ähnlichen Zielen, unter anderem das Wohlergehen aller, ist eine der individuellen Spaßgesellschaft unterworfene “Nehmergesellschaft” geworden. Wachstum ist endlich und ab einem gewissen Punkt sowohl ungesund, als auch nur noch ein Selbstzweck.
    Vernünftig wäre wohl die Stadtplanung neu zu denken mit in die Zukunft gerichteten Zielen, die sowohl Prosperität, als auch ökologisch sinnvolle Maßnahmen berücksichtigt.

    @Burgweintinger: Beschäftigte der Stadt sind in der Minderzahl Beamte und weiterhin nurmehr in seltenen Fällen Regensburger…

  • Gscheidhaferl

    |

    @Schoberer
    Sollten sie wirklich nicht verstanden haben, warum Pseudonyme es für viele erst möglich machen, sich am Meinungsaustausch zu beteiligen, ohne negative Folgen fürchten zu müssen? Das würde mich bei jemandem in Ihrer Position doch einigermaßen enttäuschen. Natürlich gibt es leider immer wieder Zeitgenoss*innen, die Anonymität nutzen, um sich unflätig zu äußern. Aber dafür gibt es letztlich die Kommentierregeln und die Moderation durch die Redaktion.

  • Gscheidhaferl

    |

    Ohne IHK und die Unternehmen wäre die Sache wahrscheinlich nicht durch den Ausschuss gekommen. Frau M.-Sch. dürfte insofern die ‘Kolateral-Nutznießerin’ dieses parteiinternen Kurzschlusses der CSU gewesen sein. Ob sie sich über den heutigen Tag hinaus davon irgendwas kaufen kann? Ich vermute eher nicht.
    Und was die Argumente der Vorhaben-Gegner angeht, muss ich gestehen, dass ich Vieles davon – aus Kenntnis der unmittelbaren Umgebung – nicht nachvollziehen kann. Und dass dann in diesem Zusammenhang z.B. auch noch von ‘Schwerindustrie’ oder ‘Hitzespeicher im Stadtgebiet’ gesprochen wird, hört sich schon arg nach wenig sachlichgemäßer ‘Schnappatmung’ an. Dass es grundsätzlich nicht wünschenswert ist, die Flächenversiegelung voranzutreiben, versteht sich von selbst. Auch der Idee eines Moratoriums für Regensburg kann ich grundsätzlich viel abgewinnen. Dass die Stadtplanung in Regensburg häufig alles andere als überzeugend ist, geschenkt. Aber hier scheint mir dann doch eine ganz gehörige Portion ‘St. Florian’ die nötige Güterabwägung zu beeinflussen.

  • Auch a Regensburger

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    @Gscheidhaferl:
    mit der IHK haben Sie Recht. Mit den Unternehmen eben nicht. Siemens, Conti und Co. würden sich sicherlich über zusammenhängende Büroflächen mehr freuen, anstelle die Belegschaft im Stadtgebiet zu verteilen. Weiterer Wachstum ist nur durch weitere Büroflächen möglich.
    Da ist die Herkunft der reparierten und gewaschenen Container sicher nicht ausschlaggebender.

    Und ein Industrie in der hundertemeterlange Züge rangieren, Kräne große Metallcontainer bewegen, diese Meter hoch gestapelt werden, industriell gereinigt und Schweißarbeiten druchgeführt werden, spreche ich schon eher von schwerer Industrie. Ebenfalls ist ja ein großes Gebiet damit beeinflusst.
    Dies hätte ein Bürogebäude nicht.

    Und zur klimatischen Einschätzung von Leercontainern empfehle ich Ihnen im Hochsommer Mal ein Metallbox in der Sonne stehen zu lassen. Am Nachmittag komme ich dann vorbei und ich halte meinen Hintern an Ihre Hauswand und Sie setzen sich auf die Metallbox.
    Bürogebäude vs. Container

    Und zu Anderen die sich um die Arbeitsplätze Sorge machen. Ist denn .eine Ecke denken so schwer. Wenn kein Terminal, dann andere Nutzung..ich tippe Mal, das direkt daneben bei Conti und Siemens 4000 Leute arbeiten. Für Arbeitsplätze in Regensburg ist es schon ein sehr cleverer und generöser Schachzug, ein so großes Industriegebiet für ein Containerterminal zu spendieren.

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