MZ-Verlag: „Union Busting wie aus dem Lehrbuch“
Der Mittelbayerische Verlag hat zu den Entlassungen langjähriger Mitarbeiter eine Erklärung abgegeben. Die Gründe für die Betriebsstilllegung des Druckservice Regensburg klingen vorgeschoben. Die Gewerkschaft vermutet: Es ging darum, Beschäftigte, die sich an Streiks beteiligten loszuwerden und durch billige Leiharbeiter zu ersetzen.

Verlagschef Peter Esser (li.) wurde 2010 das Verdienstkreuz für „unternehmerischen und ehrenamtlichen Verdienste um die oberpfälzische Wirtschaftsregion sowie im kulturellen und sozialen Bereich“ verliehen. Foto: pm
Der Mittelbayerische Verlag gerät angesichts seines rücksichtslosen Umgangs mit langjährigen Mitarbeitern in Erklärungsnöte. Wie berichtet, hatte die Geschäftsführung der MZ-Tochter „Druckservice Regensburg“ (DSR), die Beschäftigten am 17. August vor vollendete Tatsachen gestellt: Das Unternehmen wird zum 1. September stillgelegt, sie haben Betretungsverbot im Betriebsgebäude. Dieselbe Arbeit an derselben Maschinen wird ab sofort von einer weiteren MZ-Tochter der „M-Logistik“ zu Billiglöhnen erledigt. Zur Durchsetzung dieses Vorhabens wurde der bekannte Berliner Rechtsanwalt Dr. Johannes Weberling engagiert. Er verfügt über einschlägige Erfahrungen, Medienhäuser beim knallharten Vorgehen gegen Gewerkschaften und Betriebsräte zu unterstützen.