Ein Brückenschlag sollte der 99. Katholikentag werden. Auf der einen Seite moderate Katholiken um den Verein Donum Vitae und auf der anderen Seite radikale Schwangerschaftsabbruchs-Gegnerinnen, die sich selbst „Lebensschützer“ nennen. Letztere bekommen viel Raum, um homophobe, völkische, antifeministische und andere rechte Positionen zu verbreiten.
Von Mathias Roth
“Die Wahrheit” und andere Abscheulichkeiten. Infomaterial der “Aktion Lebensrecht” beim Katholikentag. Fotos: Roth
Schon im Vorfeld des Katholikentags gab es intern heftige Debatten darüber, ob der Verein Donum Vitae auf einem Podium teilnehmen dürfe. Das Brisante an dem Verein ist, dass dieser in Bayern eine Schwangerenkonfliktberatung mit der Vergabe des Beratungsscheins anbietet, der auch zwingende Voraussetzung für einen Schwangerschaftsabbruch ist. Die Amtskirche lehnt Donum Vitae deshalb ab. Reaktionäre GegnerInnen werfen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Donum Vitae Beihilfe zum Mord vor.
Der Theologe und Philosophieprofessor der Philosophisch-theologische Hochschule (PTH) Josef Engert gilt als Vater der Universität in Regensburg. Ein städtischer Preis trägt seinen Namen. Tatsächlich war Engert ein Antidemokrat und Antisemit. Nachdem im ersten Teil unserer vierteiligen Serie die Zeit vor 1933 behandelt wurde, wird nun versucht, anhand von ausgewählten Briefen und Schriften Engerts anwachsendes völkisch-christliches Engagement für den Nationalsozialismus nachzuzeichnen.
Fehlender Aufklärungswille und zu viel Toleranz gegenüber Tätern: Bei einer der wenigen Veranstaltungen auf dem Katholikentag zu sexuellem Missbrauch musste sich Bischof Stephan Ackermann scharfer Kritik stellen. Er räumt seine eigene Machtlosigkeit ein.
„Gegen das Vergessen, Verschweigen, Verleugnen und Vertuschen.“ Bei der Eröffnung des Katholikentages gingen missbrauchte Domspatzen mit dieser Forderung auf die Straße. Sie sprechen von mehr als 60 Missbrauchsfällen.
Ein Preis der Stadt Regensburg trägt seinen Namen, er gilt als Vater der Universität: Josef Engert. Doch der vor 50 Jahren verstorbene Theologe war ein Antidemokrat und Antisemit. Eine Recherche von Robert Werner.
Für einen Zechpreller aus der Oberpfalz ließ das Regensburger Amtsgericht heute Milde walten. Fast schon priesterlich wurde der Richter in seiner Urteilsbegründung.
Für viele Kumpfmühler ist das Wirtshaus Eisbuckel so etwas wie das zweite Wohnzimmer. Das liegt nicht nur am bayerischen Ambiente, sondern auch an Pächterin Susanne Gleich. Die 52-jährige Wirtin ist für ihre Gäste längst zu einer guten Freundin geworden.
Mit drei Millionen Euro wird der Katholikentag in Regensburg bezuschusst. Für den zeitgleich stattfindenden Humanistentag wurde ein ungleich geringere Förderung abgelehnt. Begründung: Keine Relevanz.
Eine Flüchtlingsfamilie soll nach Afghanistan abgeschoben werden, obwohl der Vater dort fürchten muss, von einem namhaften Warlord ermordet zu werden. Der Grund: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hält den „Blutrachezoll“ für „ausgeglichen“ und sieht deshalb keine Gefahr für die Familie.
Weil er einen Polizisten als „Clown“ bezeichnet haben soll, wurde ein 27jähriger Regensburger vergangene Woche zu 750 Euro Geldstrafe verurteilt. Von der Richterin gab es am Ende noch einen Rat…
Um ihre Konzerthalle zu retten, gingen die Macher der H5 sogar einen Pakt mit der CSU ein. Gebracht hat das nichts. Das Ordnungsamt hat ein weiteres Konzert verboten. Nimmt man den Bescheid wörtlich, bräuchte es wohl einen Neubau der Halle.
Erster Schlagabtausch im Regensburger Stadtrat. Eine kurzfristig vorgelegte Änderung der Geschäftsordnung verärgert die CSU. Der Rest des Stadtrats watschte die einstigen Machthaber ob ihrer Einwände zum Teil genüsslich ab.
Im Februar 2013 kam es vor der Karma Lounge zu einer wilden Schlägerei, an der Gäste und Türsteher beteiligt waren. Am Mittwoch mussten sich deshalb fünf junge Männer vor dem Amtsgericht Regensburg verantworten.
Eine junge Frau wurde am Samstag auf der Dult zuerst rassistisch beleidigt, dann brach ihr eine unbekannte Täterin das Bein. Die Polizei will bei der Vermutung eines fremdenfeindlichen Hintergrundes „keine voreiligen Schlüsse ziehen“. Trotzdem ermittelt jetzt der Staatsschutz.
Fast wäre eine 72jährige grundlos in der Psychiatrie gelandet. „Ein Versehen“, heißt es dazu vom Regensburger Amtsgericht. Wie es dazu kommen konnte, will ihrem Sohn bis heute niemand erklären. Statt einer Entschuldigung hieß es: „Angelegenheit erledigt“. Jetzt hat sich Markus Bauer mit einer Petition an den Landtag gewandt.
Stadtrat Eberhard Dünninger will zur CSU wechseln. Damit muss die CSB wieder Unterschriften sammeln, um bei der nächsten Wahl überhaupt nochmal antreten zu dürfen. Als Dr. Eberhard Dünninger im Oktober 2013 die ÖDP verließ (Streit um NSDAP-BVP-CSU-Politiker Hans Herrmann) und zur CSB wechselte, war dies für die „Christlich Sozialen Bürger“ ein Grund zum Feiern: Kurz […]
Nach 18 Jahren im Mittelpunkt des städtischen Medieninteresses hat ein scheidender Oberbürgermeister zwar viel zu sagen, aber nicht immer Lust dazu. Wenige Tage vor seinem Abschied nahm sich Hans Schaidinger trotzdem die Zeit, unserer Redaktion ein Interview zu geben. Er sprach übers Fliesenlegen, erklärte, warum er über die Altersgrenze für Oberbürgermeister ganz froh ist, und träumte ein bisschen von Groß-Regensburg. Eine Abschieds-Plauderei.