SOZIALES SCHAUFENSTER

Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Viel Dreck und Zukäufe

Mieses Zeugnis für die REWAG

Die höchste Beteiligung der E.ON AG in ganz Bayern, der höchste CO2-Ausstoß, kaum selbst produzierter Strom: eine beschämende Bilanz für die REWAG. Über das neue Energiekonzept des Energieversorgers darf die Öffentlichkeit nichts erfahren.

REWAG-Chef Norbert Breidenbach (re.) bei der Eröffnung einer neuen Windkraftanlage. Trotz solcher Investitionen hinkt die REWAG bei den Erneuerbaren weit hinterher. Foto: REWAG

Rankings. Wenn es in Regensburg darum geht, dann wird das meistens groß und öffentlich abgefeiert: eine der lebenswertesten Städte, jede Menge Arbeitsplätze, glücklichste Bewohner usw. usf.. Was der Stadt billig ist, kann dem kommunalen Energieversorger nur recht sein: Auch dort feiert man Rankings. Zuletzt im Juni vermeldete die REWAG, dass man es (einem Bericht der Bildzeitung zufolge) bei einer Umfrage in über 1.400 Kommunen zu den günstigsten Energieversorgern auf Platz 7 geschafft habe.

CO2: gestiegen statt gesunken

Beschämend für die REWAG ist allerdings ein anderes Ranking: Im bayernweiten Vergleich der zehn größten Städte ist der Strom, den der Regensburger Energieversorger verkauft der dreckigste: Über 830.000 Tonnen CO2 wurden 2010 in die Luft geblasen – das ist fast mehr als das Doppelte wie in den vergleichbaren Städten wie Augsburg (459.000) oder Würzburg (485.000). Darauf weist das Regensburger Bündnis für Atomausstieg und Erneuerbare Energien in einer aktuellen Pressemitteilung hin. Gegenüber 2009 hat die REWAG demnach ihren CO2-Ausstoß sogar noch um 110.000 Tonnen erhöht. Beim Pro-Kopf-Ausstoß liegt die REWAG auf dem letzten Platz in Bayern.

„Rechte Dritter“ stechen Rechte der Bürger

Erst kürzlich hat der Regensburger Stadtrat ein neues Energiekonzept für die REWAG diskutiert – Details durfte die Öffentlichkeit nicht erfahren. Mit Verweis auf „Rechte Dritter“, die der Geheimhaltung unterlägen, blieben Bürger und Medien, aber auch Verbände bei den Beratungen darüber außen vor. Wo diese „Rechte Dritter“ liegen ist klar auszumachen: Der Energieriese E.ON ist mit 35,48 Prozent an der REWAG beteiligt – das ist übrigens die höchste Beteiligung der E:ON bei einen kommunalen Energieversorger in ganz Bayern.

Strom: 96 Prozent werden eingekauft

Eigenen Strom produziert die REWAG kaum: Fast 96 Prozent werden zugekauft, etwa ein Drittel stammt aus erneuerbaren Energien, Platz 7 im Ranking der zehn größten Städte Bayerns ist das. Nach den Beratungen zum Energiekonzept verschickte CSU-Fraktionschef Christian Schlegl eine Jubelmitteilung, in der davon die Rede ist, dass die Versorgung aller Privathaushalte mit „grünem Strom“ noch vor 2020 zu erreichen sei. Geschehen werde dies – die REWAG produziert selbst, wie erwähnt, fast keinen Strom – erneut zu einem großen Teil durch Zukäufe, aber auch neue eigene Anlagen. Die Stadträte der Linken, Irmgard Freihoffer und Richard Spieß, kritisierten denn auch das Konzept als „kaum ambitioniert“. Es gebe noch jede Menge Luft nach oben. Wie dieses Konzept aber konkret aussieht, wird mit Rücksicht auf die E.ON geheim gehalten. Durchgesickert ist immerhin eines: Ursprünglich wollte die REWAG bis 2020 300 Millionen Euro in den Ausbau der Erneuerbaren investieren, dieser Anteil ist auf knapp über 100 Millionen Euro geschrumpft.
Kulturausschuss: Stadtarchiv und Koordnationsstelle in der Kritik

Unger und Wolbergs gehen auf Distanz

Klemens Unger ist ja gerne mal der Prügelknabe für alles Mögliche, was im Kulturbereich in Regensburg schief läuft. Häufig fällt es dem Kulturreferenten auch schwer, sich aus den Miseren, die ihm – sei es zu Recht oder zu Unrecht – angedichtet werden, rauszuwinden. Ganz anders in der letzten Sitzung des Kulturausschusses: Diplomatisch, aber unmissverständlich distanziert sich Unger von den personellen Problemfällen seines Hauses, allen voran von Dr. Martin Angerer. Der ist in letzter Zeit vor allem durch Abwesenheit und eine weiße Seite im Jahresbericht 2011 des Kulturreferats aufgefallen. Schützenhilfe bekam Unger dabei von Bürgermeister Joachim Wolbergs, der ungewöhnlich deutliche Worte fand.

A weißes Blattl Papier

Dass man im Kulturreferat manchmal vor dem Nichts steht, mag den einen oder anderen Kritiker nicht mehr überraschen. Dass man diese Tatsache allerdings frank und frei einräumt und sichtbar im Jahresbericht zur Schau stellt, ist als frappierender Akt der Ehrlichkeit zu bewerten. Nachzusehen im Jahresbericht 2011. Nachlesen wäre etwas schwierig…

Bayern-Museum

Wettern gegen Schiffe, Rampen und Spekulanten

Das wird super (meint die Stadt). Das wird ein Krampf (meinen Bürgerinitiativen). Das wird schon gut und wenn es schlecht wird, dann kann ich nix dafür (mein Richard Loibl). 2018 soll das Museum für bayerische Geschichte am Donaumarkt eröffnet werden. Darüber, wie dieses Museum und dass Umfeld aussehen wird, wurde am Donnerstag diskutiert. Mit viel Verve und ohne Annäherung.

Sozialer Wohnungsbau

Das Jammern der Bauträger

Da könnten einem fast die Tränen kommen: Mit dem Bau von Wohnungen scheint man in Regensburg einfach kein Geld verdienen zu können. Die hohen Energiestandards, barrierefrei soll heute alles sein, womöglich noch hochwertiges Material und dann will die Stadt die Bauträger noch mit einer Sozialwohnungsquote von 15 Prozent belasten. Da bleibt doch kaum noch was zum Leben übrig.

Gegen das Totschweigen

Domspatzen gründen Missbrauchs-Archiv

Die Mauer des Schweigens in der Diözese Regensburg will eine Gruppe ehemaliger Domspatzen nun durchbrechen. Vergangenes Wochenende trafen sie sich im Altmühltal und brachten ein Archiv auf den Weg, in dem sie möglichst viele Fälle sexuellen Missbrauchs dokumentieren und veröffentlichen wollen. Dem eben nach Rom beförderten Gerhard Ludwig Müller bescheinigen sie: „Er hat es nicht mehr verdient, als ‘Seelsorger’ bezeichnet zu werden.“

Serie: Die Reise der Regensburger Ballonauten

Die politischen Sachsen

Nach eineinhalb Monaten Pause setzen wir unsere Ballonauten-Serie fort. Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland. Zwischenzeitlich haben das Fußball-Magazin Elf Freunde und das Magazin MUH sich in längeren Berichten der beiden Ballonauten angenommen. Wir in loser Folge veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Dieter Wieland allein gegen Deutschland im Halbfinale

Unsre Stadt soll hässlich werden!

Deutschland steht im Halbfinale, und die Altstadtfreunde laden zu einem Vortrag ein: Haben die eine Meise? Da kommt doch kein Mensch! – Irrtum: der Saal im Leeren Beutel war fast voll am Donnerstagabend. Doch der Name des Referenten erklärt alles: Dieter Wieland. Der Architekturkritiker sprach über „Die große Freiheit der Ellbogen“ im Städtebau im allgemeinen und in Regensburg im besonderen.

Kriegsende in Regensburg

Debatte um die Revision einer Legende

Im Rahmen einer dreiteiligen Serie hat unser Autor Robert Werner das kürzlich erschienene Buch „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ besprochen. Dabei hat Werner auch die Rolle von Stadtheimatpfleger Dr. Werner Chrobak kritisch beleuchtet. Am Montag haben wir dazu eine Erwiderung von Dr. Chrobak veröffentlicht. Hier folgt nun eine erneute Entgegnung von Robert Werner.

drin