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Kirchenkampf in Regensburg

Die CSU katholisch machen

Mit der CSU ist das ungefähr so wie mit dem FC Bayern: Wer was werden will, muss Vereinsmitglied sein. Nicht nur in der CSU, sondern auch bei der Kirche. Das meint zumindest der Regensburger Landtagsabgeordnete Franz Rieger. Nein, nein. Er sei nicht gegen Glaubensfreiheit, sagt Franz Rieger (Foto). Und natürlich gebe es eine Trennung von Kirche und Staat. Das sei schon gut so. Gott bewahre. Aber eines müsse schon klar sein: „Wer in der CSU eine Führungsposition bekleidet, muss Mitglied in der Kirche sein.“ Zumindest in Regensburg. „Uli Hoeneß wäre ja beim FC Bayern auch nichts geworden, wenn er kein Vereinsmitglied wäre“, so der Landtagsabgeordnete und stellvertretende Regensburger CSU-Chef. Rieger ist natürlich katholisch. Außerdem noch „Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“.

Ohne Kirche kein Parteiamt

Ganz so streng müssen es andere zwar nicht halten, die in der CSU was werden wollen – evangelische Kirchenmitgliedschaft gilt Rieger zufolge freilich auch. Aber: Das müsse dann schon sein. Die CSU habe schließlich das „C“ im Namen und stehe – laut Parteiprogramm – für christliche Werte. Und wer christlich sein will, der muss dann eben schon (außer in der CSU) noch Mitglied in einem der anderen beiden großen C-Vereine – Kirchen – sein – sonst ist’s mit der Parteikarriere Essig. In Regensburg jedenfalls. Mit dem CSU-Streit vor Ort habe das natürlich nichts zu tun. Auch nicht mit dem derzeit angestrengten Parteiausschlussverfahren gegen drei Mitglieder des anderen Lagers. „Absolut nicht“, betont Rieger.

„Zurück ins Mittelalter“

Aber es trifft sich irgendwie doch ganz gut, dass just eines der drei Mitglieder, die man grad loswerden will, aus der Kirche ausgetreten ist (vor einem Jahr) und deren Name irgendwie gerade jetzt in der Zeitung aufgetaucht ist: Brigitte Schlee, Stadträtin und Vorsitzende der Frauenunion. Am Telefon wirkt Schlee ein wenig amüsiert, ja fast so, als ob sie die ernsten Worte des Herrn Rieger nicht ernst nehmen würde. Eigentlich sei das zwar ihre Privatangelegenheit, aber es könne auch jeder wissen, dass sie ausgetreten sei. „Um christliche Werte wie Nächstenliebe zu leben, muss ich nicht bei einer Kirche sein.“ Aber wenn Franz Rieger eben meine, dass man in der Kirche sein müsse, um in der CSU an exponierter Stelle zu sein, dann solle er das eben sagen. „Wir haben ja Meinungsfreiheit.“

CSU-Zentrale: „Privatmeinung“

In der CSU-Zentrale in München scheint man angesichts von Riegers Aussagen nicht sonderlich begeistert zu sein. Das sei Herrn Riegers „Privatmeinung“, ließ ein Sprecher am Freitagnachmittag gegenüber dem Bayerischen Rundfunk verlauten. Ansonsten: Kein Kommentar. „Das ist meine Überzeugung, die ich egal gegenüber wem vertreten werde“, sagt Rieger, als er damit konfrontiert wird. Und natürlich: Jedes einfach Mitglied dürfe natürlich glauben, was es wolle. Schließlich gebe es ja Glaubensfreiheit. Und die gilt auch in Regensburg. Zumindest, wenn man öffentlich den Mund hält. Foto oben: Günther Staudinger
Die Reise der Regensburger Ballonauten

Unruhen in Chemnitz

Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland – wir veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Eisenberg-Stück „zwölf zu null“

Unerwartet unvoreingenommen

Am Montag veröffentlichte regensburg-digital (basierend auf der Generalprobe) eine Kritik des Stücks „zwölf zu null“, das derzeit noch am Regensburger Unitheater läuft. Hier nun eine etwas andere Sicht der Dinge in einem Gastbeitrag von Loyd Spencer zur Uraufführung am Sonntag.

Zwölf Kugeln, zwölf Fragen, drei Jahre

Nach drei Jahren behauptet Benedikt Schindler, Mitbegründer der Initiative „12 Kugeln, 12 Fragen“, zwar, dass sich die Fragen zum Thema „Tennessee Eisenberg“ geändert hätten. Erledigt hat sich der Fall des beim Polizei-Einsatz getöteten Studenten immer noch nicht. Und viele Leute, die am Sonntag bei der Demonstration zum Jahrestag teilgenommen hatten, stellen die alten Fragen immer noch. Beantwortet sind sie nämlich immer noch nicht.

Ansichten eines ödp-Stadtrats

Konkurrenz des Gedenkens

Als “Häppchen” zwischen der Nicht-Diskussion um den Nicht-Skandal der Falsch-Abrechnung ging es im letzten Stadtratsplenum auch um die Regensburger Gedenkkultur. Angestoßen von ÖDP-Stadtrat Eberhard Dünninger stritten sich der honorable Professor a. D., OB Hans Schaidinger, der dritte Bürgermeister Joachim Wolbergs und Richard Spieß um Gedenktafeln, die Rolle des SPD-Bürgermeisters und der Privatperson Wolbergs und ganz am Rande auch um die Aktivitäten Verfassungsschutzes.

Nicht-Thema hält Stadtrat in Atem

“Eigentlich” wollte niemand mehr drüber reden. Dennoch diskutierte das Stadtratsplenum über den “Abrechnungsskandal”. Schelte gab es – ohne Namen, versteht sich – für “die Berichterstattung”, die Diskussionen angeschürt hätte, wo gar keine wären. Immerhin gab sich eine der Falsch-Abrechnerinnen reumütig – obwohl die Mehrheit wohl keinen Grund zur Reue sieht.

Frisch, fromm, fröhlich, frei zum “eigenbetriebsähnlichen Regiebetrieb”

„Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein“ – Oberbürgermeister Hans Schaidinger erteilt dem liberalen Luftschloss von Horst Meierhofer für das Jahn-Stadion eine Absage und übt sich in letzter Zeit immer öfter in Bescheidenheit. Es gibt kein Hotel, es gibt keine Konzerte, sondern ganz pragmatisch Fußball und vermietbare Logen und Foyer – und eine Gesellschaftsform, die zumindest bislang finanziell vernünftig und verwaltungstechnisch praktikabel klingt.

„Regensburger Gedenkkultur“

Zeichen der Annäherung?

Ein Anliegen, zwei Veranstaltungen: Das Gedenken an die NS-Opfer bleibt in Regensburg auch in diesem Jahr gespalten. Zum ersten Mal seit 40 Jahren nimmt aber ein Bürgermeister auch beim Gedenkweg am 23. April teil. Das ist wenigstens so etwas wie der Anfang eines gemeinsamen Gedenkens.

Hochwasserschutz sehr, sehr ernst genommen

In Erwartung reißender Fluten

Wenn die Polarkappen einmal abgeschmolzen sind, Hochwasser und starke Regenfälle unser Land heimsuchen und auch die komplette Oberpfalz vom Absaufen bedroht ist, dann bleibt als letzter Fluchtpunkt nur noch eines: auf nach Lappersdorf. Keine Gemeinde in der Oberpfalz scheint derart gut gegen Hochwasser gewappnet zu sein.

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