SOZIALES SCHAUFENSTER

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Das Thema Burnout betrifft derzeit viele Menschen: von der Angestellten im öffentlichen Dienst über den Lokführer und die Krankenschwester bis zum Manager. Und eben auch die Professorin für Kommunikationswissenschaft Miriam Meckel, die ihre Erfahrungen in einem Buch verarbeitet. Wer sich aber erhofft hat, in diesem Buch von einer gescheiten, belesenen und intellektuellen Frau neue Erkenntnisse über Burnout zu erhalten, sieht sich getäuscht. Miriam Meckel beschreibt weniger ihre Erfahrungen mit ihrem Burnout, sondern vor allem ihre Erlebnisse in einer psychosomatischen Klinik. Diese sind teilweise banal, da wird von der Patientenküche berichtet, die sich nicht leicht auf den besonderen Ernährungsbedarf der prominenten Patientin einrichten kann, oder es wird die Erkenntnis beschrieben, dass man sich in den Mitpatienten leicht täuscht und daher nicht mit Vorurteilen an Begegnungen herangehen sollte. Meckel zeigt sich beeindruckt von der Wirksamkeit bekannter psychotherapeutischer Methoden. Sie berichtet aber nicht etwa von Erkenntnissen über sich selbst, die sie dabei gewonnen hätte, sondern über die Familienaufstellung einer Mitpatientin. Dort, wo sie sich an eigene schmerzvolle Erfahrungen wie die Trauer über den Tod ihrer Mutter heranwagt, wird ihr Text stellenweise sehr abstrakt („Wie können wir denn trauern außer in Bezug auf uns selbst? Ich glaube, das geht gar nicht anders. Der Mensch kann nicht aus sich heraustreten, sich als dritte Person betrachten, um dabei festzustellen, ob die eigene Trauer objektiviert werden kann. Wozu sollte das auch gut sein?“ S. 131). Die letztgenannte Frage stellt man sich als Leser übrigens häufiger – bei den vielen pseudo-tiefgründigen Gedanken. Meckels Text scheint größtenteils in den zwei Tagen entstanden zu sein, in denen das therapeutische Konzept der Klinik für sie eine Auszeit in ihrem Zimmer vorsah und ihr das Lesen und Sprechen, aber nicht das Schreiben verbot. Sie berichtet, was sie aus ihrem Zimmerfenster sieht und wie gern sie Assam-Tee trinkt, aber bitte nicht aus dem Teebeutel. Dieses Schreiben hatte für Miriam Meckel sicher einen stabilisierenden und positiven Effekt. Aber der Erkenntnisgewinn für andere ist so gering, dass auf eine Veröffentlichung hätte verzichtet werden sollen. Meckel belegt ihre Belesenheit durch viele, zu viele Zitate und Anmerkungen. Aber es gelingt ihr dennoch nicht, tiefer in das ihr erkennbar fremde Thema einzudringen. Vieles ist so banal, dass der Eindruck entsteht, die Autorin hätte den Text nicht einmal mehr (selbst-) kritisch durchgelesen, sondern ihn direkt aus der Klinik zum Verleger geschickt, vielleicht um die durch die Krankheit verlorene Zeit im Veröffentlichungs-Wettbewerb auszugleichen. Die öffentliche Resonanz auf ihr Buch und ihre zahlreichen Einladungen in Talkrunden belegen, dass ihre Strategie aufgegangen ist. Miriam Meckel: Brief an mein Leben. Erfahrungen mit einem Burnout. Rowohlt Verlag 2010

Unsere Stadt soll sauberer werden…

Haben Sie’s schon gehört? Wohin unser Sozialbürgermeister dieses Jahr in Urlaub fährt? Böse Zungen behaupten ja, dass Joachim Wolbergs sich nach Singapur aufgemacht hat, um dort Erfahrungen im Umgang mit Müll- und Kippen-Sündern zu sammeln. Sie wissen schon – diese bösen Menschen, die ihre Zigarette einfach auf den Boden schnippen und Regensburg damit zu einer […]

Türkische Schüler verlassen Regensburg

Ein Bericht in der Europa-Ausgabe von Hürriyet brachte Regensburg breite Aufmerksamkeit in den türkischen Medien … Die in Regensburg gestrandete Schülergruppe aus der türkischen Stadt Adana wird Deutschland in Kürze verlassen. Das hat die – für die Förderung des Projekts zuständige – nationale Bildungsagentur in der Türkei (TRNA) unserer Redaktion in einer Stellungnahme mitgeteilt (der […]

Dubiose „Bildungsreise“ schlägt hohe Wellen

Die türkische Zeitung Hürriyet am Dienstag: Regensburg ist Top-Thema. Die Berichterstattung in den türkischen Medien könnte breiter kaum sein: Regensburg ist in den Schlagzeilen. Die gestrandete Schülergruppe, über die zunächst die Zeitung Hürriyet in ihrer Europaausgabe berichtet hatte, ist mittlerweile Top-Thema bei zahlreichen Zeitungen und Fernsehkanälen in der Türkei. Dort laufen bereits Ermittlungen. Dem Hürriyet-Bericht […]

Böse MITgespielt…

Für einen allenfalls mittelmäßigen Witz dürfte man bei der Mittelbayerischen Zeitung eine Postkarte halten, die diese Woche an einige Regensburger Haushalte verteilt wurde. „Mitbestimmen“ prangt da in großen MZ-Lettern auf der Vorderseite. „Die Mittelbayerische braucht ihre Hilfe“ lautet der Appell an die Leserinnen und Leser auf der Rückseite. Die dürfen mittels Umfrage darüber abstimmen, ob […]

EU-Geld für Horrortrip

Auf die Titelseite der größten türkischen Tageszeitung in Deutschland hat es Regensburg am vergangenen Sonntag geschafft. „Mit beschränktem Budget am Boden zerstört“, titelt Hürriyet Europa. 24 Berufsschüler aus der türkischen Stadt Adana sollten demnach im Rahmen des EU-Förderprogramms „Leonardo da Vinci“ ein Zertifikat als Schweißer bei den Eckert Schulen in Regenstauf erwerben. Drei Monate soll […]

Flashmob gegen Atomkraft

Am Atomausstieg festhalten – das ist, diversen Umfragen zufolge, Mehrheitsmeinung in Deutschland. Am Wochenende hat das Kampagnennetzwerk Campact dieser Forderung in rund 40 Städten Nachdruck verliehen und die lokalen Bundestagsabgeordneten von CSU und FDP aufgefordert, sich gegen die geplante Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke zu stellen. So auch am Neupfarrplatz in Regensburg, wo Peter Aumer (CSU) und […]

Buchbesprechung: Schindlerjüdin

Mit „Schindlerjüdin“ hat Raimund Mader seinen zweiten Kriminalroman mit dem Regensburger Kommissar Adolf Bichlmaier vorgelegt. Wie schon im ersten Band „Glasberg“ (fast alle Titel des Gmeiner Verlagsprogramms bestehen aus einem einzigen Wort und werden auf der Homepage in alphabetischer Reihenfolge präsentiert) liegt die Lösung für die aktuellen Verbrechen weit in der Vergangenheit. In „Schindlerjüdin“ wird […]

Auf leisen Sohlen durch die Altstadt

Auch im August, wenn die Straßen Regensburgs vergleichsweise verwaist sind, sich eine gewisse Trägheit, ja Langeweile bei Bewohnern wie Besuchern breit macht und Taxi-Fahrer ebenso über weniger Geschäft klagen wie viele Gastronomen, geht er weiter – der mühselige Kampf gegen Lärm und Schmutz in der Altstadt. Kurz vor seinem Urlaub hat sich Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs […]

Schluss mit den Phrasen!

Phrasendrescher, Sprücheklopfer und sonstige Schlaumeier – sie gehen Thomas Pfeiffer gehörig auf die Nerven. Das Fass zum Überlaufen brachte aber Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin, der schon des öfteren mit seinen rassistischen Ausfällen von sich reden machte. Zuletzt hat er Anfang Juni erklärt: „Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer.“ Die Schuld dafür gibt der 65jährige Einwanderern […]

Nazis sollen draußen bleiben

Seit Mittwoch ist es amtlich. „Keine Bedienung für Nazis“ heißt das Bündnis, das nun an die Öffentlichkeit gegangen ist und dessen Aufruf (hier als PDF) sich bislang 89 Regensburger Wirte angeschlossen haben. „Nazis und andere Rassisten haben in unseren Räumen nichts zu suchen. Wir dulden keine rassistischen, diskriminierenden Äußerungen in unserem Lokal. Wir werden diese […]

Hauptsache Law & Order

„Kriminalität verbieten“, plakatierte bei der letzten Kommunalwahl Europawahl die Bayernpartei. Ähnlich sinnhaft hört sich die Forderung nach einem Betretungsverbot für die Grünfläche zwischen Regensburger Hauptbahnhof und Albertstraße an. Anlass ist eine Messerstecherei zwischen zwei Männern vergangenen Donnerstag, bei der ein 39jähriger schwer verletzt wurde. Beide waren betrunken. Polizeidirektor Wolfgang Mache (Foto), der in diesem Zusammenhang […]

Wirte-Bündnis: „Nazis werden nicht bedient!“

“Kein Bier für Nazis” heißt es seit 2008 in Darmstadt. In Regensburg haben sich jetzt mehrere Gastronomen zu einem ähnlichen Bündnis zusammengeschlossen. Eineinhalb Monate ist es her, seit mehrere Neonazis ein Café in der Weißen-Lamm-Gasse überfallen und den Barkeeper krankenhausreif geschlagen haben. Schon zuvor hatten die Männer in der Regensburger Altstadt randaliert. Keine zwei Wochen […]

Sommerpause!

Mit einer Reihe von Fragen haben die politischen Vertreter Regensburgs ihren Untertanen hinterlassen, ehe sie sich in ihre wohlverdiente Sommerpause begeben haben. Da ist die Frage nach einer Ersatztrasse. Kommt sie und wenn ja wohin und wann? Wird es einen Architektenwettbewerb geben? Ein Bürgerbegehren gar? Was wird Hans Schaidinger mit seiner angekündigten Intervention bei der UNESCO […]

Platzverweis für Integration

Die Unterkunft in der Plattlinger Straße: Auf ihrem Gelände hat die Regierung ein Nachbarschaftsfest erfolgreich verhindert. Ein Fest, bei dem sich Asylbewerber und Nachbarn besser kennenlernen – ist das eine gute Idee? Ja, dachten sich verschiedene Regensburger Organisationen unter dem Dach der Sozialen Initiativen. Kurzerhand organisierten sie für den 18. September ein interkulturelles Flüchtlings- und […]

Brückenstreit: CSU-Fünferbande fordert Ratsbegehren

Gewohnt uneinig auch in der Brückenfrage: Die CSU-Lager um Christian Schlegl auf der einen und Franz Rieger auf der anderen Seite. Foto: Archiv/ StaudingerSauber! Nach der Anregung von CSU-Fraktionschef Christian Schlegl, doch einen Ideenwettbewerb für die Abfahrtsrampe der Westtrasse durchzuführen, hat nun das andere CSU-Lager gleichfalls einen Vorschlag präsentiert, um Bewegung in den Regensburger Brückenstreit […]

Ideenwettbewerb für Brückenrampe?

Es ist ein durchaus bemerkenswerter Vorschlag, den Christian Schlegl am heutigen Dienstag macht. Nachdem die UNESCO das umstrittene Gutachten zur Welterbeverträglichkeit einer Ersatzbrücke nicht behandelt hat, regt der Fraktionschef der Regensburger CSU nun einen Ideenwettbewerb für die südliche Abfahrtsrampe der Westtrasse an. Er erwarte sich „eine Versachlichung der Debatte, wenn einmal visualisierte Lösungsansätze auf dem […]

Bettenburg am Donaumarkt

Was eine Bedarfsanalyse der Stadt Regensburg ebenso angedeutet hatte wie erste Konzepte des Stadtplanungsamts aus dem Jahr 2007 wird nun zunehmend konkreter: Auf dem Donaumarkt, Filetgrundstück in Besitz der städtischen Tochter Stadtbau GmbH, soll ein Hotel gebaut werden – genauer gesagt, auf dem Rasenkunstwerk am Ostermeier-Gelände. Bei der Stadt wurden dazu bereits Ende 2009 zwei […]

So geht man mit Radlern um…

Kinder sind was unglaubliches! Ich habe das erst gar nicht so realisiert – bis mein Neffe kam. Und es ist schon erstaunlich. Kinder verstehen schon sehr früh sehr viel. So mit eineinhalb – zwei Jahren. Auf jeden Fall bin ich mit Hans unterwegs auf dem Weg in die Allee am Schwimmbad vorbei. Hansi darf schon […]

Ironman (II): Mit zweierlei Maß gemessen

Am Freitag haben wir über das kostspielige Regensburger Sportevent namens Ironman am kommenden Sonntag und die nicht nachzuvollziehenden Milchmädchenrechnungen der Stadtverwaltung berichtet. Da stellt sich so manchem womöglich die schlichte Frage: Wieso eigentlich kauft man sich für teures Geld ein kommerzielles Sportereignis ein, statt längst bestehende, etablierte und überregional bekannte Veranstaltungen zu fördern? Derart überregionale […]

drin