Grüne Basis watscht Stadträte und Bürgermeister ab
Ein „Neuanfang“ sollte es vorgeblich sein, doch für die Stadträte und den Bürgermeister der Grünen geriet die geplante Abwahl des nicht willfährigen Kreisvorstands zum Desaster. Das Ergebnis kommt einem Misstrauensvotum gegen die Stadtratspolitik der Grünen gleich.

“Wenn ich mich auskotzen will, geh ich zu meiner Mama.” Bürgermeister Huber und die zurückgetretene Vorsitzende Judith Werner draußen vor der Tür. Fotos: as
„Ich habe nie gesagt, dass Grüne bessere Menschen sind. Wir haben nur die bessere Politik.“ Es klingt ein bisschen nach Entschuldigung, nach Rechtfertigung, was die Grünen-Fraktionschefin Margit Kunc um 19.30 Uhr, kurz vor Beginn der Kreisversammlung am Freitag zu unserer Redaktion sagt. Über vier Stunden später ist der maßgeblich von der Stadtratsfraktion initiierte Abwahlantrag gegen den jungen Kreisvorstand deutlich gescheitert. Jene, die man aus dem Amt bringen wollte, werden bestätigt. Walter Erhard hingegen, selbst Stadtrat und Unterstützer des Antrags, spricht die Grünen-Basis ihr Misstrauen aus und wählt ihn mit mehr als zwei Drittel der Stimmen als Vorsitzenden ab. Am Ende tritt die eben im Amt bestätigte Kreisvorsitzende Judith Werner sichtlich bewegt von ihrem Amt zurück und erhebt heftigen Vorwürfen gegen Bürgermeister Jürgen Huber. Sie sei „seelisch und menschlich zutiefst verletzt“. Doch von Anfang an.