SOZIALES SCHAUFENSTER

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Ein Bauherr hätte gerne sein Siedlerhäuschen in der Ganghofersiedlung erweitert. So wie fast alle anderen auch. Doch er darf nicht – und das hat Gründe.

Vorgaben eines Bebauungsplans: Das Häuschen links hinter dem Mehrfamilienhaus dürfte eigentlich gar nicht mehr stehen. Jetzt darf es zwar aus Gründen des Bestandsschutzes bleiben, aber einen Erweiterungsbau gibt es nicht. Fotos: Herbert Stolz

„Ungeachtet der sozialen Bauchschmerzen, die eine Luxussanierung mit sich bringt, werden die Investitionen durch mögliche Denkmalschutzabschreibungen interessant. (…) Um eine moderne Bebauung überhaupt erst möglich zu machen, hat die Stadt den Denkmalschutz aufgeweicht. (…) Zudem können die kleinen Häuschen durch einen Anbau auf fast 150 Quadratmeter erweitert werden. Billig ist das nicht. Unrenovierte Häuschen kosten zwischen 250.000 bis 350.000 Euro, fertige dürften je nach Aufwand zwischen 500.000 und 750.000 Euro den Besitzer wechseln. (…) Die Chancen stehen gut, dass die Siedlung zu einer gutbürgerlichen Wohngegend aufsteigt.“

Josef Mös: „Es ist an der Zeit, … der Siedlung den Namen ihres Gründers zurückzugeben, den Namen eines aufrechten, zutiefst menschlich denkenden Mannes, Dr. Otto Schottenheim!“ Foto: Archiv/Staudinger
Erinnerungs- und Gedenkpolitik in Regensburg

Die Sehnsucht nach Entlastung

Berichte über ein Geheimzimmer, in dem angeblich Juden versteckt worden sein sollen, eine nichtssagende und intransparente Pressemitteilung der Stadt Regensburg, in der von einer „umstrittenen Rolle“ des NS-Karrieristen Walter Boll die Rede ist, eine städtisch geförderte Ausstellung, in der ein Fan von Otto Schottenheim den Nazi-OB abfeiern durfte. Es sind nur ein paar Beispiele für erhebliche Defizite in der Erinnerungs- und Gedenkkultur von Regensburg. Wir veröffentlichen dazu einen Einwurf der Journalistin und Autorin Waltraud Bierwirth („Die Firma ist entjudet“, „Der Fall Elly Maldaque“, „Das Novemberpogrom und der lange Weg zu einer neuen Synagoge“).

Die Tolerantel

Nix ist passiert!

Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Sind Sie sich eigentlich klar darüber, wie froh Sie sein dürfen, in Regensburg zu wohnen, wo das Morgen stets wieder zu einem Heute ohne Gestern wird?

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