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Informiert wird erst am Freitag

Städtischer Christkindlmarkt: Ja, nein, vielleicht – wieder einmal

Nur wenige Tage vor der geplanten Eröffnung hat die Stadt Regensburg eine entsprechende Pressekonferenz zu den Märkten am Neupfarrplatz und am Lucrezia-Markt auf Freitag verschoben. Dazu, ob auch eine Absage im Raum steht, will man sich vorab nicht äußern.

Wartet in Sachen Christkindlmarkt auch dieses Jahr ab: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Foto: Archiv/Staudinger

Noch sechs Tage sind es bis zum offiziellen Eröffnungstermin des städtischen Christkindlmarkts auf dem Neupfarrplatz und noch zehn bis der Lucrezia-Markt am Haidplatz öffnen soll. Doch ähnlich wie im letzten Jahr fällt die Entscheidung erst kurz vor knapp. Eine ursprünglich für den heutigen Dienstag angesetzte Pressekonferenz wurde auf den Freitag verschoben. Und es scheint entgegen früherer Aussagen nun auch möglich zu sein, dass beide Märkte komplett abgesagt werden.

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Auskunft gibt es erst drei Tage vorher

Die Frage, ob der Verschiebung der Pressekonferenz lediglich noch die Abstimmung des Hygienekonzepts zugrunde liegt, das Warten auf entsprechende Vorgaben des Freistaats oder ob der Christkindlmarkt grundsätzlich zur Debatte steht, beantwortet die städtische Pressestelle nämlich ausdrücklich nicht. „Da die aktuelle Situation aus infektiologischer und organisatorischer Sicht nochmals evaluiert werden muss, bitten wir um Verständnis, dass wir dazu erst am Freitag Stellung nehmen werden“, so eine Sprecherin.

Regensburg ist zwar nicht allein mit dieser zögerlichen Haltung, auch Landshut hat beispielsweise die Eröffnung erst einmal verschoben, allerdings sind die Städte, die bereits in Eigenregie eine Entscheidung getroffen haben, in der Mehrheit.

Freistaat plant kein grundsätzliches Verbot

In Nürnberg etwa hat man sich zur Durchführung des dortigen Christkindlesmarkts entschlossen, wenngleich mit deutlichen Einschränkungen – weniger Buden, lockerer über die Stadt verteilt, mit Maskenpflicht und gesonderten Bereichen für Glühweinstände, zu denen nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben werden. Auch in München (UPDATE: München hat den Markt am Dienstagnachmittag nun doch abgesagt.), Passau oder Selb werden die Märkte stattfinden. Städte wie Moosburg, Rosenheim, Ingolstadt oder Bad Füssingen haben bereits abgesagt.

Worauf die Stadt Regensburg genau wartet, ist unklar. Gegenüber den Nürnberger Nachrichten hatte Ministerpräsident Markus Söder noch am Montag bestätigt, „dass man von politischer Seite her derzeit nicht plane, Weihnachtsmärkte abzusagen“. Wenn, dann solle eine Entscheidung dieser Größenordnung bundesweit getroffen werden, jedoch nicht von einzelnen Bundesländern.

Kittel-Markt und Adventsmarkt im Spital finden statt

Entsprechend geht der Veranstalter Peter Kittel davon aus, seinen „Romantischen Weihnachtsmarkt“ auf Schloss Thurn & Taxis durchführen zu können. „Wir sehen kein realistisches Szenario, das den pünktlichen Start unseres Projekts gefährden könnte“, verkündete der 62-Jährige kürzlich gegenüber der MZ. Mittlerweile wurde das Hygienekonzept verschärft – Zutritt sollen nur noch Geimpfte und Genesene haben. Auch der Adventsmarkt der Stadtmaus im Spitalgarten soll stattfinden. „Wir sind voll in der Planung“, heißt es auf Anfrage.

Und wie die Stadt Regensburg es halten wird, erfahren Beschicker und Öffentlichkeit dann wohl am Freitag, wenn der „Romantische Weihnachtsmarkt“ bereits öffnet. Würde man dem Beispiel der Stadt München folgen, würde dies die Absage des städtischen Markts bedeuten – und ein 2Gplus-Regelung für die Märkte der privaten Veranstalter.

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Kommentare (32)

  • Christian

    |

    “Bundeseinheitliches Vorgehen” = Team Vorsicht macht sich ins Hemd

  • Hartl Norbert

    |

    Wenn in Innenräumen ab sofort 2 G gilt, dann muss im Außenbereich eines Christkindlmarkt dies mindestens auch gelten. Sollte der städtische Christkindlmarkt abgesagt werden, dann müsste die Begründung auch für den Markt im Schloss gelten. Es wäre allerhand, wenn die Bürgerinnen und Bürger einen Markt besuchen könnten, bei dem Eintritt verlangt wird, der städtische Markt würde aber abgesagt. So etwas würde ich als Vorteilsgewährung bezeichnen. Die Beschicker des städtischen Marktes, die alle Vorbereitungen getroffen haben, würden möglicherweise auf Ihren Unkosten sitzenbleiben, wenn die Stadt nicht einspringt. Die Sicherheit ist wichtig, wenn aber Nürnberg ein Konzept, dass den Markt erlaubt, machen kann, dann sollte dies in Regensburg mit 2G, bzw. 3G und einem entsprechenden Konzept auch möglich sein.

    Norbert Hartl

  • peter sturm

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    auch dieses jahr spielt man wieder bürgermeistermikado.
    dieter reiter hat bereits gehandelt!

  • Samson

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    In einer Woche haben wir eine Inzidenz von über 1000.
    Völlig überraschend.
    Jeder Infizierte steckt 1,4 neue an.
    Das wissen wir bereits.
    In einer Woche wird also plötzlich Panik ausbrechen.
    Völlig überraschend.

  • Peter Schrettenbrunner

    |

    Hallo,
    ich weiß, Verlinkungen sind hier nicht gern gesehen, dennoch, es könnte zum allg. Erkenntnisgewinn einen Beitrag leisten.
    An potentielle LeserInnen:
    … ist harter Tobak! Trinkt euren Glühwein lieber zuhause im kleinen Kreis.

    “35 führende Corona-Experten richten einen dramatischen Appell an die Politik”
    (erschienen am 13.11.21 – u.a. im hier verlinkten Kölner Stadt-Anzeiger)

    https://www.ksta.de/blob/39127224/ef5143adc2967d6cb4302074199b62c9/offener-brief-medizin-und-wissenschaft-data.pdf

    (Wäre schön, wenn ihr von RD diesen offenen Brief ebenfalls aufgreift, ich würde auf RD lieber verlinken als bis nach Köln.)

    @Samson: Wie wahr! Völlig überraschend!

  • Shorty

    |

    Es graut die Nacht, die Sanka-Leuchten blinken,
    in Intensivstationen die Pfleger vor Erschöpfung niedersinken,
    die Betten voll, der Andrang groß,
    heiliger Nikolaus, was ist da los?
    Ganz einfach, spricht der heil`ge Mann
    So was schon mal passieren kann,
    wenn die Politik zu feige zum Entscheiden
    dann muss die Mehrheit eben leiden,
    wenn zu wenige sich impfen lassen,
    ganz egal, Hauptsache es klingeln die Kassen
    und während auf den Gräbern so manche Kerze brennt,
    Corona ist`s und nicht Advent!
    (frei nach Loriot`s „Advent“)

  • Tüting Thomas

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    Solch eine Schlape.wie es in regensburg mit der jetzigen Bürgermeister gibt hab es bei den Herrn wollberg nicht gegeben .mann kann nicht immer verbieten .mann Mus ach mal geben.letztes Jahr schon nicht .sollen alles verbieten .

  • Nostradamus

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    Ich kann jetzt schon prognostizieren wie sich die OB dann nächstes Jahr verhalten wird. Weniger Arbeit für euch, einfach das Datum aktualisieren.

  • Madame

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    Ich gebe dem Norbert hartl recht,wie er das in seinem schrieb formuliert. Muss die allerchristlichte hoheit die fürstin gloria auch noch einen eintritt verlangen und somit noch die ärmeren ihren wundermakt vorenthalten. ? Sehr verehrte hoheit von t. u. t. Ihr buget an geld ist massenhaft gedeckt. Auch wenn sie geschäfte ihres sohnes noch führen. Die standbeschicker müssen eh mehr geld an gebühren. an sie abf0hren. Wird nun der markt am neupfarrplatz wieder abgesagt, gibt es ein sterben der standbeschicker. Die ob und ihre c Dame sind so nachhaltig zauderer,dass es schon schmerzen verursacht. Es gibt bestimmt lösungen für dieses Jahr LG grosse die madame von und zu.

  • Julian86

    |

    Die hiesigen MdB und andere mehr sollten sich vielleicht befassen mit der bereits bestehenden Ermächtigungsgrundlage für eine Impfpflicht:

    Laut § 20 Absatz 6 des Infektionsschutzgesetzes kann der Bundesgesundheitsminister mit Zustimmung des Bundesrates anordnen, “dass bedrohte Teile der Bevölkerung an Schutzimpfungen (…) teilzunehmen haben, wenn eine übertragbare Krankheit mit klinisch schweren Verlaufsformen auftritt und mit ihrer epidemischen Verbreitung zu rechnen ist”.

    Für den Markt kommt das freilich zu spät. München hat bereits abgesagt.

  • Ittenbach Waltraud

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    Man kann doch nicht einen Christkindlmarkt öffnen und den anderen nicht,besser ist es sowieso,man lässt die Vernunft walten und bleibt zu Hause.

  • Eva Oberberger

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    Also wenn der fürstliche stattfindet!
    Verstehe ich die Welt nicht mehr!
    Auch alle anderen Märkte in der Stadt Regensburg dürfen meiner Meinung nach nicht öffnen!!!

  • Charlotte

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    Ich bin wirklich sprachlos und kann nicht fassen, dass die Oberbürgermeisterin in dieser schweren Krise nicht schon längst reagiert hat. Seit Wochen, nein Monaten fällt Frau Maltz–Schwarzfischer als verantwortungsvolle und strategische Krisenmanagerin in der Corona Krise aus. Es ist unverantwortlich, die Weihnachtsmärkte nicht abzusagen. Bereits seit September / Oktober zeichnet sich ab, dass durch die Ignoranz der steigenden Infektionszahlen, komplett fehlende Kontrollen im öffentlichen Raum und der Gastronomie bzw. In Unternehmen auch in Regensburg die Zahlen explodieren und das Gesundheitssystem völlig überlastet ist. Mal abgesehen davon, dass es auch für alle Schausteller eine Zumutung ist, kurz vor Eröffnung abzusagen, ist es eben auch ein völlig falsches Signal an die Bevölkerung. Seit Wochen prognostizieren Wissenschaftler, dass nur durch eine deutliche Kontaktreduzierung alle die Explosion von Erkrankten noch einigermaßen aufzuhalten ist. Ein Trauerspiel ist auch, dass die Oberbürgermeisterin, aber auch der komplette Stadtrat völlig in der Versenkung verschwunden ist. Gerade jetzt wäre eine klare Kommunikation an und mit der Bevölkerung besonders wichtig und zwar parteiübergreifend.

  • Gscheidhaferl

    |

    @Charlotte
    Volle Zustimmung!

  • Mister X

    |

    Da sind wir mal alle neugierig wo und wie der Stadtrat und die Parteien ihre Weihnachtsfeiern feiern. Vielleicht auf dem fürstlichen Weihnachtsmarkt?

  • hthik

    |

    @Shorty 16. November 2021 um 16:22

    Ich darf mir eins vielleicht erlauben:
    am Versmaß müsste man noch schrauben.
    Der Inhalt, er ist wohl gelitten
    und wird von mir garnicht bestritten.

  • Paula

    |

    Die CKMG (Christkindlmarktgegner) sind offensichtlich mehr eine neue Form einer QD-Bewegung (Querdenker). Wie sonst ist es zu erklären, dass auf ein städt. CKM verbot, auch ein grundsätzliches folgen soll, ohne sich über die besonderen Coronasicherheiten (zB Markt im Schloss) zu informieren und andere private Märkte nicht mal erwähnt.
    Oder ist es einfach nur, weil man T&T nicht mag bzw. geg. den Veranstalter was hat?

  • Horst

    |

    Solidarität ist beendet, seit dem jedem eine effektive, kostenlose & sichere Impfung angeboten wurde. Seit 2 Monaten ist jeder mündige Erwachsene für seine Atemluft selbst verantwortlich.

    Die freiwillig nicht geimpften, die schwer an Corona erkranken, die sollen sich im Krankenhaus GANZ hinten anstellen, egal wie lebensbedrohlich sie erkrankt sind!

    Für die bleibe ich nicht daheim. Und wenn ihr wegen denen den Christkindlmarkt absagt, dann mache ich mit 12 Leuten daheim bei mir im engen Wohnzimmer Feuerzangenbowle. Damit werdet ihr nichts erreichen, außer mit Symbolpolitik Existenzen zu ruinieren und noch mehr Missgunst in der Bevölkerung zu sähen.

  • Mr. T.

    |

    Es wirkt halt eher kontraproduktiv, wenn die Stadt einen Lucrezia-Markt aus Gründen der Vorsorge streicht, obwohl dieser ohne großes Gedränge möglich ist, damit sich dann umso mehr ins Spital quetschen.
    Vielleicht besser mit 2G oder 2G+ halten, als gar nicht. Und private Veranstalter zu höchster Vorsicht verpflichten.

  • Hthik

    |

    Zum Thema habe ich derzeit nichts beizutragen, was nicht schon andere geschrieben hätten. Aber an solchen Kleinigkeiten solls nicht scheitern. Irgendwie gehts ja um Corona. Also mach ich jetzt das RKI zu https://www.regensburg-digital.de/rki-und-impfdurchbrueche-zwischen-dunkelfeld-und-grober-verzerrung/08112021/ Hier schreibe ich, ich kann nicht anders. Aigner sei mir gnädig.

    @Robert Werner 14. November 2021 um 17:46 | #

    “@ Hthik ich wüsste nicht, welche Annahmen ich vorenthalten würde.”

    Das hatte ich vermutet, dass das nicht der Fall ist. Ich will daher ergänzend zur abstrakten Argumentation hier nochmal praktisch vorführen, dass es mit Statistik, wenn man sie verantwortungsvoll und fachgemäß anwendet auch nicht möglich ist, aus Nichtwissen Wissen zu machen. Dazu brauch ich das RKI nicht. Selbst ist der Journalist. Ich verwende nur die bekannten Zahlen aus der verlinkten Diskussion.

    “Das RKI nennt in einem Wochenbericht für einen bestimmten Zeitraum als Bezugsgruppe 550 „Verstorbene COVID-19-Fälle (symptomatisch mit Angabe zum Impfstatus)“. Davon stuft das RKI 216 Personen als „wahrscheinlichen Impfdurchbruch“ ein, was einen Anteil von gut 39 Prozent bedeutet. Aus diesem Anteil und der für diesen Zeitpunkt gültigen Impfquote kann man dann mit einer Farrington-Formel die sogenannte Impfeffektivität grob schätzen.

    Laut andernorts vom RKI veröffentlichten Zahlen sind in diesem Zeitraum tatsächlich aber fast 1500 Covid-19-Erkrankte verstorben.”

    Jetzt spielen wir, wie gewünscht, die Szenarien durch. Wir haben 1500-550=950 Dunkelziffer. Was wir wissen, ist dass davon nicht mehr als 950 und nicht weniger als 0 geimpft sind. Zusammen mit den 216 Geimpften, also 550-216=334 Ungeimpften haben wir also, je nach Szenario in der Gesamtheit von 1500 Verstorbenen bei
    1. hoher Durchimpfung: 950+216=1166 Geimpfte und 0+334=334 Ungeimpfte
    2. niedriger Durchimpfung: 0+216=216 Geimpfte und 950+334=1284 Ungeimpfte
    Also ergeben sich folgende Anteile der Geimpften beziehungsweise Ungeimpften an den Todesfällen
    1. Geimpfte: 1166/1500=0,78 Ungeimpfte: 334/1500=0,22
    2. Geimpfte: 216/1500=0,14 Ungeimpfte: 1284/1500=0,86
    Man sieht schon bei Nr. 1 mit bloßem Auge, ohne zu prüfen, ob ich richtig geteilt habe, dass die Impfung als Vorbeugung gegen den Tod kontraproduktiv ist, da offensichtlich deutlich mehr Geimpfte (1166) als Ungeimpfte (334) unter den Toten sind. Im zweiten Fall, sind die Geimpften mit nur 14% viel besser vor Tod geschützt. Das ist auch eine Möglichkeit, also darf man das auch glauben. Insgesamt betrachtet ist es also nicht mehr möglich, zu entscheiden, ob die Impfung eher wirkt oder eher schadet, das heißt, die Statistik ist nutzlos.

    Ich bitte diesen Beitrag nicht als Nachtreten zu sehen, ich will nur erklären, warum ich das nicht als erforderlich sehe, dass das RKI selbst das vorrechnet. Man darf und soll dem RKI gegenüber kritisch sein, immerhin hat es in der Vergangenheit schon Fehler produziert, die nicht besser sind, als meine merkwürdigen Annahmen von oben. Als ich davon das erste Mal gelesen habe, war ich froh, dass ich kein Messer in der Hose hatte, sonst würde ich jetzt Sepp Uku heißen. Außerdem habe ich den Verdacht, dass die journalistische Zunft hier einem Irrtum aufsitzt, der naheliegend, aber eben ein Irrtum ist und deswegen die Macht der Statistik zu hoch einschätzt.

    Nehmen wir beispielsweise Wahlen. Da werden oft schon eine halbe Stunde nach dem Schließen der Wahllokale, also wenn es nur ganz vereinzelte fertig Ausgezählte gibt Hochrechnungen präsentiert, die sich später kaum mehr wesentlich ändern. Mit Szenarien wie oben könnte man da stundenlang nur sagen, dass eine absolute Mehrheit der CDSU genauso möglich ist wie der Basis oder von Volt oder sonst jeder Partei. Erst wenn die Auszählungsquote die 50%-Marke durchbricht, könnte man langsam anfangen, die ein oder andere der zur Wahl stehenden Parteien aus Alleinherrscher auszuschließen. Dass das besser geht, liegt daran, dass man dort begründete Annahmen hat, die man in die Berechnung einfließen lassen kann. Man weiß aus vorhergehenden Wahlen schon, dass, wenn in einem Bezirk die CDSU stark ist und man dort eine Wanderungsbewegung zur FDP sieht, dass in anderen Bezirken mit starker CDSU entsprechend sein wird. Das basiert vermutlich auf sozialer Stratifizierung und ändert sich daher von Wahl zu Wahl kaum, weil es bislang nicht vorkam, dass in einem Villenviertel plötzlich die Hälfte der Einwohner verarmt und ALG II beantragen muss. Wir haben, sehr gute Modelle, wie die Leute ticken (soviel zum Thema freier Wille, nebenbei gesagt), aber über die neue Variante eines neuen Virus wissen wir leider nur, was wir gerade eben erst an Daten reinkriegen. Hier ist die Statistik “nackt”, das heißt, kann nicht auf schon umfangreiche, gut gesicherte frühere Modelle zurückgreifen. Ich hoffe, ich habe den Unterschied begreifbar gemacht. Den Fehler zu machen, von einer statistischen Wissenschaft, die so mächtig erscheint, zu viel zu fordern, ist wie gesagt nicht etwa Dummheit, sondern im Gegenteil hat, wer dem aufsitzt, in der Vergangenheit gelernt, dass das doch zu gehen scheint. Nur eben ist es hier nicht so. Es ist (leider) keine Hexerei (möglich).

    Es ist auch nicht schlimm, wenn hier mal ein Artikel publiziert wird, der auf einem zentralen Fehler beruht. Deswegen gibts ein Leserforum schon auch. Alles Nörgler und Querulanten? Möglicherweise. Manchmal aber auch freiwillige, unbezahlte Korrektoren. Das schließt sich nicht notwendig aus. Daher besser hier, als woanders. Wenn der Kopp-Verlag was Zweifelhaftes publiziert, kann ich durch Hinschreiben eher nichts ändern. Abgesehen davon, dass ich einen Stab von 5000 benötigen würde, um nur den gröbsten Unfug richtigzustellen.

  • Logik

    |

    Auf einem Weihnachtsmarkt hat sich noch niemand mit Corona infiziert – im Fußballstadion schon. Mit Maske und bei Essen/Getränke Hütten mit Abstand und Anstand sollte Weihnachtsstimmung möglich sein.

  • Hthik

    |

    “Politik kann nichts dafür, dass Menschen sich nicht impfen lassen.” Söder, laut einer sog. Zeitung mit der man Fische beleidigen kann.
    Politik hat auch den Virus nicht gemacht*, also machen wir nix dagegen, oder wie?
    Welch ein Genie!

    Fast so schön, wie Spahns, Impfpflicht heißt wir fahren Wagenknecht mit der Polizei zur Zwangsimpfung. Immerhin ist er als Bundesgesundheitsminister aber vom Fach. Bankkaufmann.

    *zweifelhaft, da Einiges dafür spricht, dass er durch Tierhaltung entstanden sein könnte, vgl. etwa Drosten zur Pelztierzucht.

  • Madame

    |

    Man kann den christkindlmarkt stattfinden lassen. Aber alles in der altstadt verstreut. Es gibt auch auf verschiedenen plätzen hübsche ecken. In rothenburg ob der tauber ist der markt weitläufig verstreut. Warum nicht in regensburg? Fr.ob ihr zaudern ist schlimm, bei ihrer kollegin auch. Sie hätten schon eher den christkindlmarkt absagen müssen. Den ganzen beschickern geht es an die existenz. IHRE ARBEIT IST GESICHERT.

  • Hthik

    |

    @Madame 17. November 2021 um 18:12

    “Man kann den christkindlmarkt stattfinden lassen. Aber alles in der altstadt verstreut.”

    Im Prinzip wohl schon, aber jemand müsste die Regeln kontrollieren und man braucht schwerwiegende Sanktionen bei Verletzung. Ich bin mir nicht so sicher, dass die Ordnungskräfte das leisten können.

  • Robert Werner

    |

    @ hthik
    Danke für ihre Antwort. Ihre Szenarien sind leider abwegig, ihre Statistik ist tatsächlich nutzlos und die von ihnen angestellten Berechnung haben nichts mit den groben Schätzungen des RKI nach Farrington zu tun. Wenn Sie´s genauer wissen wollen, können Sie sich gerne an mich wenden. https://www.regensburg-digital.de/ueber-uns/

  • Julian86

    |

    Mal praktisch gedacht. Ich bin heute über die fast fertigen Märkte gegangen. Die normative Kraft des Faktischen flüstert mir zu: Das kann Politik jetzt nicht mehr absagen.

    Werden sich die Bürger ins Gedrängel schieben, trauen? Wo vor Monaten bei sehr niedrigen Inzidenzwerten – aus heutiger Sicht – rigorose Maskenpflicht galt, gar bei Verbot des Wurscht-Semmel-Verzehr-Verbots als Solitär?

    Kann und soll man den Zu- und Ablauf mengenmäßig begrenzen, eine Anregung dazu aussprechen, mit der Aufforderung nur etwa ein Eishockey-Drittel zu verweilen, damit die anderen nachschieben können?

    Goethe hilf!?

    Werd ich zum Augenblicke sagen:
    Verweile doch! du bist so schön! [Eine mit allem, bitte]
    Dann magst du mich in Fesseln schlagen,
    Dann will ich gern zugrunde gehn!
    Faust I (Faust)

    Ministerialblatt 5.11.
    https://www.verkuendung-bayern.de/baymbl/2021-772/

  • Eberl

    |

    Die Zahlen sind zu hoch —> daher unbedingt absagen!
    …und sollte es keine Absage geben, dann alternativlos 2G+ (PLUS!!!)
    Ein reines 2 G ohne Test wäre in der Situation absolut verantwortungslos!
    Auch wir Geimpften müssen uns testen, bevor wir Leute treffen, alles andere ist wirklich “asozial”

  • Hthik

    |

    @Robert Werner 17. November 2021 um 20:06

    “Ihre Szenarien sind leider abwegig.”

    Das mag schon sein, aber was wären denn die Wegigen? Wir sind uns doch einige, dass wir keine sinnvollen Annahmen über die Toten mit unbekanntem Impfstatus haben. Dass zwischen Null und alle geimpft sind, lässt sich immerhin logisch begründen. Das ist nicht abwegig. Ich sage nicht, dass das eine oder das andere Szenario tatsächlich zutrifft. Ich sage das wahre Szenario muss dazwischen liegen. Mit der Erkenntnis ist, da stimme ich zu, nichts gewonnen. Das ist aber genau mein Punkt. Ohne weitere Information, über die Anzahl der Geimpften unter den Unbekannten kann man nicht mehr sagen, als
    1. Das tatsächliche Szenario liegt zwischen den Grenzen
    2. die maximum likelihood für das tatsächliche Szenario wird durch die die Fälle mit bekanntem Impfstatus berechnet
    Nr. 2 ist, was das RKI gemacht hat, dass es auf Nr. 1 verzichtet hat, kann man ihm, da sind wir uns wohl einig, nicht vorhalten. Was hätten es aus seinem Nichtwissen über den Impfstatus von 950 Toten denn schließen können? Ich bin doch heilfroh, dass es damit aufgehört hat die Impfung mit aus der Luft gegriffenen Annahmen schönzurechnen. Das war unentschuldbar. Aber jetzt ist der verlorene Sohn heimgekehrt.

  • Mich

    |

    Kommentar gelöscht. Bleiben Sie sachlich.

  • jonas Wiehr

    |

    Man könnte den Christkindlmarkt schon öffnen, aber nur für Ungeimpfte. Sorry, es fällt schwer, bei diesem unsäglichen Zaudern sachlich zu bleiben. Aktuell liegt die Inzidenz in R bei 672. Worauf wartet Frau OB noch? Auf ein Wunder?

  • Hthik

    |

    Um es wirklich nochmal ganz klar zu machen. Es geht mir hier nur um die Frage, was das RKI zu den 950 mit unbekanntem Status hätte für Szenarien entwickeln können. Natürlich kann man sagen, ich spinne mit der Annahme, dass 0 Geimpfte von den 950 ein realistisches Szenario ist und wahrscheinlich wird man damit recht haben. Aber wieviele sollen es denn dann sein? Sagen wir mal mindestens 200 und schreiben dafür g<200. Wenn man nun glaubt, das es 200 sein müssten, dann wird man vielleicht den Fall, dass es doch bloß 199 sind auch noch f+r möglich halten, aber eben nur sehr unwahrscheinlich. Wegen dem einen würden wir doch nicht streiten, nicht wahr? Suchen wir einem Kompromiss. Schreiben wir die Wahrscheinlichkeit, dass g<200 ist P(g<200). Wenn wir sicher sein können, dass es mindestens 200 sind, würde gelten P(g<200)=0. Der Kompromiss wäre dann etwa, dass es nicht ganz 0 ist, aber sehr klein, sagen wir mal kleiner ein Promille P(g<200)<0.001. Wenn man sich entsprechend für alle anderen Zahlen n von 1 bis 950 einigt, hat man eine Wahrscheinlichkeitsverteilung und kann endlich anfangen zu rechnen. Aber das genau ist das Problem. Man kann dann auch nur für die 950 allein eine maximum likelihood Schätzung machen. Armchair Science. Rein vom Lehnsessel aus, ohne irgendwelche empirischen Ermittlungen, allein auf der Basis von Unbekannten können wir den wahrscheinlichen Anteil der Geimpften an den 950 Tote angeben.

    Das ist, was der Physiker Richard Feynman als "Länge der Nase des Kaisers" beschrieben hat. Weil niemand den Kaiser direkt ansehen darf, geschweige denn die Länge der Nase des Kaisers messen darf, fragt man einfach viele Leute, was sie meinen und bildet daraus einen Mittelwert. Wenn man genügend Leute fragt ist das eine sehr präzise Berechnung und wenn man zur Kontrolle eine weitere Stichprobe nimmt, wird das Ergebnis nahe beim ersten sein. Viele solcher Stichproben werden sich eng (technisch:mit geringer Varianz) und nahezu normalverteilt um einen Mittelwert gruppieren. Das sieht alles aus, als hätten wir sehr genau gemessen. Das haben wir auch, nur eben nicht die Länge der kaiserlichen Nase, sondern die Meinung der Leute über die Länge.

    Wir wollen aber saubere Daten über den Virus, nicht ein Mischmasch aus diesen mit Vorstellungen, die irgendwer hat, wie es sein könnte.

  • Miss Gunst

    |

    In Regensburger Töpfen werden nur regionale Produkte gekocht. Genauso verhält es sich mit Ratschlägen von außerhalb, so was kommt nicht in den Topf.

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