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Brücke-Antrag abgelehnt

(Vorerst) keine Seilbahn in Regensburg

Eine Seilbahn für Regensburg? Nein, erst einmal nicht. Der Planungsausschuss lehnte am Dienstag eine von der Brücke-Fraktion geforderte Machbarkeitsstudie ab. Und das obwohl es seitens des Stadtrats, der Stadtspitze und Verwaltung durchaus Sympathien für ein solches Vorhaben gibt. Die Seilbahn-Idee verschwindet zunächst in einigen übergeordneten Plänen und Konzepten.

Eine urbane Seilbahn in Tiflis, Georgien. Foto: pixabay.com

Bereits zu Beginn der Ausschusssitzung wird die eigentliche Redezeitbegrenzung auf Ansinnen von Brücke-Stadtrat Thomas Thurow bei diesem Tagesordnungspunkt aufgehoben. Es geht um die Seilbahn. Genauer gesagt um eine Machbarkeitsstudie zur Einführung eines Seilbahn-Systems in Regensburg. Die Brücke hatte im Mai einen entsprechenden Antrag gestellt. Geprüft werden soll die Machbarkeit von „urbane[n] Seil(schwebe)bahnen als ein zentraler Bestandteil der Lösung regionaler Mobilitätsprobleme“.

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Problem „Pfaffensteiner Tunnel“ mit Seilbahn lösen?

Eine solche Studie soll in enger Kooperation mit der OTH Regensburg ausgearbeitet und dem Stadtrat bis Ende des Jahres vorgestellt werden. Auch der Landkreis soll eingebunden werden. Der Aufschlag bei dieser Thematik entstand bei der Brücke, so Stadtrat Thomas Thurow, aufgrund des Nadelöhrs Pfaffensteiner Tunnel. Man befasste sich mit der Frage: „Wie kann man das Problem Pfaffensteiner Tunnel lösen?“ – „Da kamen wir auf die Seilbahn,“ so Thurow.

An der OTH Regensburg wurde unter Mitwirkung von Professor Ulrich Briem und zwölf Maschinenbaustudenten bereits ein Konzept für ein mögliches Regensburger Seilbahn-System erstellt. Briem stellte das Projekt Mitte Mai per Videokonferenz auch den Stadtratsfraktionen vor.

OTH-Konzept: Drei Linien, 18 Stationen, 83 Millionen Euro

Das Konzept sieht drei Seilbahnlinien mit insgesamt 18 Stationen vor. Knotenpunkt ist der Regensburger Hauptbahnhof. Eine Linie verläuft von dort über OTH- und Universitätscampus nach Leoprechting, eine zweite über DEZ und Alex-Center zum Lappersdorfer Kreisel und eine dritte vom Bahnhof über Prüfening nach Mariaort. Laut Kalkulation der „Forschungs- und Entwicklungsprojektarbeit“ könnten die Linien jeweils 2.000 bis 3.000 Personen in der Stunde befördern – 7.200 insgesamt.

Die Herstellungskosten, so das OTH-Projekt, könnten sich auf knapp 83 Millionen Euro belaufen. Damit seien die Kosten mit sechs Millionen auf den Beförderungskilometer gerechnet deutlich geringer als die einer Stadtbahn (zehn Millionen).

Auszug aus der Präsentation für die Fraktionen von Professor Ulrich Briem (OTH Regensburg).

Es gibt im Ausschuss viel Interesse an der Thematik und eine grundsätzliche Sympathie für Seilbahnen. Scharfe Gegenrede oder Ablehnung erfahren weder die Brücke noch das OTH-Konzept. Auch der aktuelle Koalitionsvertrag zwischen SPD, CSU, FDP, Freien Wählern und Stadtrat Christian Janele signalisiert Bereitschaft für eine Seilbahn. Doch am Dienstag überwiegt die Skepsis.

„Faszinierendes Thema“, aber noch nicht reif

Für Stadtplanungschefin Christine Schimpfermann ist das „ein faszinierendes Thema“. Eine Seilbahn „sei eine Art der Mobilität, die neu ist und auch Spaß verspricht“. Die Stadt sei hier grundsätzlich aufgeschlossen und es könne Gebiete geben, in denen ein geeignetes Seilbahn-System helfen könne, topographische oder bauliche Barrieren wie etwa Hügel oder Bahngleise (Gleisdreick etwa) zu überwinden. Als Ergänzung zu anderen Verkehrskonzepten, vor allem der Stadtbahn und sofern es sich stadtplanerisch und städtebaulich füge.

Die Idee sei jedoch noch nicht reif. Das OTH-Konzept betrachte die Machbarkeit eher von der technischen Seite. Es gebe aber viele Unklarheiten. Themen wie Welterbestatus, Sichtachsen, Anzahl und Höhe der Seilbahnstationen, Streckenführung samt Überfahrung privater Grundstücke und vieles mehr.

Schimpfermann bremst vor allem die zeitlichen Vorstellungen der Brücke-Fraktion. Eine Machbarkeitsstudie bis Ende des Jahres sei nicht möglich. München prüfe derzeit etwa eine 4,5 Kilometer lange Seilbahn im Bereich des Frankfurter Rings über öffentlichem Grund. Der Beschluss wurde bereits im Dezember 2018 gefasst, die entsprechende Studie laufe aber immer noch. Der Brücke-Antrag sei „ein bisschen provozierend gestellt, was den Zeitpunkt“ angeht, entgegnet Thurow später.

Erst viele Konzepte, dann vielleicht Machbarkeitsstudie

Schimpfermann berichtet, dass bereits im Rahmen „der großangelegten Studie“ zum höherwertigen ÖPNV-System in Regensburg in den Jahren 2016 bis 2018 die Idee einer Seilbahn geprüft aber verworfen wurde. Die Entscheidung fiel zugunsten einer Stadtbahn.

Für Planungsreferentin Christine Schimpfermann kommt eine Machbarkeitsstudie viel zu früh. Foto: Archiv/Bothner

Die Planungsreferentin versucht das Thema Seilbahn aber in größere Zusammenhänge und Zuständigkeiten wegzumoderieren. Sie verweist auf den Stadtentwicklungsplan und „Flächenutzungsplan mit integriertem Verkehrsentwicklungskonzept,“ in die man entsprechende Überlegungen mit aufnehmen könne, aber auch auf das „Mobilitätskonzept Großraum Regensburg“, mit dem sich gerade die gesamte Region befasse. Eine Auftaktveranstaltung finde im Herbst 2021 statt, abgeschlossen sein soll die Studie bis 2024.

Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer stellt in Aussicht, das Projekt, „das sehr interessant ist, […] in die Untersuchungen zum Mobilitätskonzept, das wir gerade erstellen im Großraum Regensburg“ mit aufzunehmen. Eine regionale Komponente liege vor allem in Bezug auf die Pendlerströme „ganz eindeutig“ vor. Innerstädtisch werde die Idee in ein das Verkehrsentwicklungskonzept aufgenommen. Eine Machbarkeitsstudie mache aufgrund der dann erfassten Datenlage erst im Anschluss Sinn.

Seilbahn – „keine Alternative zur Stadtbahn“

Für Klaus Rappert (SPD) ist eine Seilbahn „durchaus eine interessante Möglichkeit“, speziell, was eine Donauquerung angeht, aber man sei noch ganz „am Anfang der Grundlagenermittlung“. Sehr viele Punkte seien noch überhaupt nicht geklärt. Eine Alternative zur Stadtbahn könne die Seilbahn ohnehin nicht sein.

Grünen-Fraktionschefin Maria Simon sieht in einer Seilbahn keine kurz- oder mittelfristige Lösung für Verkehrsprobleme in der Stadt und möchte Planungsressourcen auf die Stadtbahn konzentrieren. Die Grünen sehen das Vorhaben der Brücke „erst einmal kritisch“. Für Benedikt Suttner (ÖDP) ist es wichtig im Sinne einer Verkehrswende „kreativ zu denken“, aber er sehe die Seilbahn noch nicht als Ergänzung zur erst in Jahren fertiggestellten Stadtbahn.

„Wenn es ein Schmarrn ist, dann ist es halt ein Schmarrn.“

„Wenn wir schon die OTH haben, die so etwas entwickelt,“ so CSU-Chef Michael Lehner, dann halte er es für „toll“. Über das Thema nachzudenken sei für ihn ein „äußerst wichtiger Faktor“. Sich über Trassenführung zu unterhalten sei ohnehin zu früh, aber prinzipiell prüfen könne man die Idee ja. „Und wenn es ein Schmarrn ist, was genauso sein kann, dass ist es halt ein Schmarrn.“

Die Brücke hält, trotz Maltz-Schwarzfischers Zusage eine Seilbahn in übergeordneten Konzepten als Möglichkeit mitzudenken, an einer sofortigen Machbarkeitsstudie fest. Diese müsse laut Thurow nicht bis Ende 2021 abgeschlossen sein, aber zumindest Zwischenergebnisse binnen eines Jahres liefern. Der Antrag wird am Schluss nach einer knapp einstündigen Diskussion mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Eine Seilbahn bekommt Regensburg damit – zunächst einmal – nicht.


Zur weiteren Information:
Ein städtischer Online-Vortrag zur Stadtbahn (Anfang Juni 2021 im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche)

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Kommentare (27)

  • Horst Zwanzger

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    Mir fällt ein Stein vom Herzen. Es gibt doch noch vernünftige im Stadt-Balament.

  • Madame

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    Eine seilbahn wäte tatsächlich etwas neues. Es gibt zwar im köln koblenz usw solche dinge. Bei köln gefällt mir, sie hat den gleichen dom.Eine schwesterstadt. Aber die nicht die gleichen Akteure in der kitche. Das sieht man wieder die alte c psrtei,spd zaudert und anderen ziehen nicht mit. Jugend fehlt. Regensburg ist bald eine stadt für rentner und musseumsbesucher.

  • Piedro

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    “Bei köln gefällt mir, sie hat den gleichen dom.”
    DER war gut!
    Hoffentlich liest das kein Kölner, der braucht sofort nen Notarzt.

  • Jahrhundertplaner

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    Schade, ich dachte schon, jetzt kommt die Bergseilbahn zum Grieser Spitz.

    Warum hat eigentlich noch niemand die Magnetschwebebahn vom Bögl beantragt, die kann auch auf Stützen fahren, kostet etwa doppelt so viel wie eine Seilbahn, kann aber etwa 6 mal so viele Personen transportieren, fast so viele wie eine U-Bahn.

  • Kernel

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    Natürlich keine Seilbahn. Wo kämen wir da hin. Das wäre ja mal was interessantes und neues und eine pfiffige Idee. Dafür bekommen wir megalangweilige und öde Neubaugebiete vorgesetzt.

  • R.G.

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    In der jetzigen Version wird die Seilbahn als eierlegende Wollmilchsau des Nahverkehrs gedacht, mit achtzehn Stationen.
    Die andere Möglichkeit wäre, ihr maximal vier Stationen zu gönnen, in der ersten Planungsphase.
    Da beispielsweise, wo man dadurch mindestens einen Tunnel- oder Brückenbau vermeiden könnte und Nadelöhre überwindet.
    Konservativ betrachtet, muss vom Bahnhof zum Zentrum der Sehenswürdigkeiten verbunden werden.
    Die großen Seilbahnfirmen sehen das große Potential jedoch neuerdings bei Verbindungen als Lösung des Berufspendlerverkehrs inklusive Schülerzubringung, von Parkplätzen außerhalb der Städte, zu Industriearealen an der Peripherie und in die wichtigsten Bildungszentren.

  • Girgl

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    Mensch Kernel, du hast mich auf eine Idee gebracht, die ‚megalangweiligen und öde Neubaugebiete‘ mit einer Seilbahn verbinden. Das gäbe eine schnelle Verbindung und die Bauträger bzw. Architekten werden sich sicher gerne finanziell beteiligen.

  • R.G.

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    Zu Seilbahnorojekten, im topograhisch ähnlichen Linz an der Donau zeigt das Beispiel nur die Einpendler-Lösung, von der Peripherie zu den Arbeitsplätzen, sersetzend mindestens zwei Flussbrücken.
    https://www.stadtmarketing.eu/stadtseilbahn/
    Zusätzlich ist eine von privater Hand finanzierte Planetenbahn angedacht.
    Ab Genehmigung in zehn Monaten fertigstellbar.
    https://ooe.orf.at/v2/news/stories/2809647/
    Ersetzt weitere drei Donauquerungen und verbindet alle Vergnügungspunkte bzw Ausgehzonen über dem/ am Fluss.
    Als weitere Flussquerung eine wiederum privat finanzierbare Fußgänger- und Radfahrer-Hängebrücke. Es erhielt von der Politik keine Zustimmung.
    https://www.linza.at/haengebruecke/
    https://www.linza.at/haengebrueckelinz/

  • liltroll

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    Mal ganz unabhängig vom Thema: bei manchen Beiträgen hier biegt es mir in letzter Zeit hinsichtlich Orthographie, Groß- und Kleinschreibung etc. einfach die Zehennägel auf.
    Nix für ungut, aber ich bin und bleibe der Meinung, dass zwischen Sprache und Kultur ein enger Zusammenhang besteht.

  • R.G.

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    Das Linzer Modell, umgelegt auf Regensburg. Seilbahn dort gedacht als Zubringer zu den Arbeitsplätzen. Entlastung des Berufspendler-Verkehrs vom Nadelöhr Ebelsberg, Ersatz von Traun-, Jauckerbach-, und Donaubrücken, Erschließung der Stahlwerke und des Chemieparks, des Hafens, Anbildung an die jenseits der Donau gelegenen, bereits im Mühlviertel gelegenen Zubringerstraßen

    Das soll jetzt kein ausgereifter und schon sinnvoller Plan sein, aber ein Versuch, Seilbahn ausdrücklich nicht als Innenstadt Nahverkehrsmittel, sondern als Erschließer zu den Gewerbeparks und zur Uni zu verstehen. Mit der wichtigsten Funktion, eine Tunnelröhre (Pfaffenstein) und zwei bis vier künftig dringend erwünschte Flussbrücken zu ersetzen und bestehende zu entlasten…

    Erste Ausbauphase:
    Lappersdorfer Kreisel
    Eine Station, noch zu benennen, …. des Regen.
    Eine Station, noch zu benennen. Eventuell links des Regen.
    Plus/minus Reinhausen.
    Plus/minus Innenstadt / Ostengasse.

    Von da vorerst noch Busverbindungen zur Uni, zu den Gewerbeparks östlich und südöstlich.

    2. Ausbauphase
    Erweiterungen bis zum Gewerbegebiet östlich und südöstlich.
    Bis Hauptbahnhof und Uni.

  • Julian86

    |

    Von La Paz nach Regensburg – Von der Schlafstadt ins Zentrum ohne zu sonstigen Hot Spots
    Ein Bericht des BR
    https://www.youtube.com/watch?v=m7J6XvMS2pc

    Wer hat jetzt bereits gegen den Beginn neuen Denkens gestimmt?

  • Florian Rottke

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    @RG
    das ist im Prinzip genau unsere vorgeschlagene Variante. Freut mich, dass sich jemand genauer damit auseinandersetzt.

  • Arno Nym

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    Wir bekommen es nicht mal hin eine Fahrradbrücke über die Donau zu bauen, ohne das Anwohner Mobil machen, aber gegen eine Gondel die in 10 Meter Höhe durch den Vorgarten schwebt, wird bestimmt keine Proteste auslösen.
    Merke: Umweltschutz und alternative Verkehrsprojekte sind nur dann gut, wenn sie einen Selbst nicht direkt betreffen.

  • Hansemann

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    Es wäre schon lächerlich gewesen, wenn die Planung zustande gekommen wäre. Regensburg hat vor allem unter der rot-grünen Regierung soviel Bausünden getätigt (z.B. Stobäusplatz, Einkaufszentrum Königswiesen) das einem Angst und Bange werden kann, was für Fachleute, aber auch Politiker hier am Werke waren und sind.
    Wie war eine Aussage eines ehemaligen grünen Politikers, dann muss man halt in die Höhe bauen.
    Wenn ich mir das Einkaufszentrum in Königswiesen ansehe, ist das die reinste Katastrophe, so etwas zu sagen, geschweige zu bauen. Was für eine verfehlte Politik in Regensburg.

  • R.G.

    |

    @Florian Rottke
    Wenn Sie das oben abgebildete Beispiel der OTH meinen, das ist mehr als Hauptverkehrsmittel der Innenstadtaufschließung gedacht, ohne Umsteigen. Eine Art Bimmelbahn auf Seil, mit Huldigung der Idee, alles müsse über den zentralen Busbahnhof verteilt werden.

    Beim Denkmodell in Linz versucht man dagegen bewusst, im Öffentlich finanzierten Teil, die Arbeitnehmer der Gewerbegebiete gar nicht erst über die dortige zentrale Drehscheibe Öffentlicher Verkehr (Bereich Bahnhof, Unionkreuzung, Blumau) oder etwa die Innenstadt, zu leiten. Man will den Transport von den ländlichen Schlafstädten zu den großen Arbeitgebern in den Gewerbegebieten lösen, der sich derzeit an den Nadelöhren der Flussbrücken staut. Die Autos eines Teils der Pendler blieben vor der Stadt geparkt, bei den Seilbahn-Endstationen. Nur sieben Stationen zwischen den Endpunkten (7+2=9).
    https://www.linzwiki.at/wiki/Stadtseilbahn/

    Die Verbindung der beiden Linzer Innenstadt-Stadtteile, ihre modernen Kulturpunkte südlich und nördlich des Donaustroms, eine Station beim Dultplatz Urfahraner Markt, würde wiederum über eine touristsch ansprechende, privat finanzierte Seilbahn in Form von Planeten, gelöst. Das Design ergibt sich aus der neuen touristischen Definition als Stadt Johannes Keplers.
    https://www.linzwiki.at/wiki/Keplarium/

    Umgelegt auf Regensburg, ergäbe sich eine von Norden nach Osten und Südosten führende, die Gewerbegebiete aufschließende Seilbahnlinie, die bewusst die Innenstadt meidet, und eine zweite Innenstadtseilbahn hauptsächlich zur Aufnahme und Lenkung der Touristenströme. Es wurschtelten sich dann nicht mehr alle über die Steinerne Brücke, sondern sie sähen sie aus der Luft.
    Ein solches Konzept wäre sofort blockiert, weil die Innenstadt-Kaufleute als Vorantreiber der Idee Seilbahn, die Touristen extra auf den Boden bringen wollen, damit sie weiter bei ihnen einkaufen. Während man den Schiffsgast mit Ausgaben von weniger als Fünfzehn Euro zum Zentrum der Aufmerksamkeit macht, verliert man die eigenen Bürger als Käufer in der Stadt, sie ließen mehr als 15 Euro da.
    Schlimmer noch, man wirbt nicht um die Bewohner Regensburgs als Urlauber in der eigenen Stadt, ein Budget von zehn Urlaubstagen wäre da zu holen.

  • R.G.

    |

    @Arno Nym
    “Wir bekommen es nicht mal hin eine Fahrradbrücke über die Donau zu bauen, ohne das Anwohner Mobil machen, aber gegen eine Gondel die in 10 Meter Höhe durch den Vorgarten schwebt, wird bestimmt keine Proteste auslösen.”

    Nun, die Farradbrücke war ein ausschließendes Projekt, es klammerte Fußgeher und Rollstuhlnutzer doch eigentlich aus, da es als Radautobahn gedacht war.
    Die Seilbahn wäre ein einschließendes Projekt, sie sollte für Fußgeher und Rollstühle und Fahrradaufnahme konzipiert werden.
    Im Gewerbegebiet erwarte ich eine hohe Akzeptanz für vorbeigleitende Gondeln. Ich habe jahrelang recht gut mit Kränen und Speditionsfirmen vor dem Bürofenster gelebt.

  • Florian Rottke

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    @RG
    Unsere (bruecke-Fraktion) Idee ist ähnlich zu ebenjener aus Linz zitierter. Parkhäuser/Schnittstellen zu anderen Verkehrsmitteln in der Peripherie und eine quasi Luftbrücke in die Innenstadt oder zu großen Arbeitgebern. Das harmoniert irgendwann auch besser mit einer Stadtbahn und ist günstiger als das, was die OTH geplant hat (was nichts mit unserem Ansatz zu tun hatte). Haben wir so auch im Ausschuss dargelegt, hätten wir gerne von Verkehrsplanern untersucht gehabt. Ergebnis ist bekannt.

  • R.G.

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    @Florian Rottke
    Haben Sie einen Link, frei von Cookies Sozialer Medien?

  • R.G.

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    @Florian Rottke
    Linz hatte – ich müsste nachlesen seit wann, etwa seit den Siebzigern – morgens für den Massentransport der südlichen Einpendler Richtung Innenstadt, in Ergänzung zum Obus- und Bussystem, Schnellbusse eingeführt. Sie hielten außerhalb der Stadt, nochmals an der Stadtgrenze, fuhren dann nicht entlang der Busstrecken, sondern wie ein Individualauto über den Autobahnzubringer (Bindermichl etc.) schnellstens an die Innenstadt heran, hier gab es wieder lediglich zwei Haltestellen. Zeitbedarf etwa 25 Minuten, mit dem Bimmelbus (der aber auch schon eine bevorzugte Spur fuhr) etwa 45 -50 Minuten.Der größte Teil der Fahrgäste sollen Gymnasialerinnen gewesen sein. Ein von den Eltern chauffierter Schüler verursacht in der Regel mindestens 4 sinnlose Autofahrten pro Tag.
    Aus der Akzeptanz für dieses schnelle Zwecksystem von Linz, leitet sich wohl die Idee der Seilbahn als Zubringer ab. Ideen des Einsatzes von Schnellbussen für wenigstens eine Strecke, wären in Regensburg überlegenswert.
    Die Seilbahn sollte zuerst da gedacht werden, wo Nadelöhre wie Brücken und Tunnelröhren “überflogen” werden können. Pro Tag 60 000 Leute oder mehr von Brücken und aus dem Tunnel weg zu haben, das wäre schon was.

    Ich habe mich schon länger nicht mehr mit den Arbeiten Professor Knoflachers beschäftigt, viel Wissen ist schon verflogen, leider.

  • Privatfrau

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    Seilbahn ist für Weicheier.
    Ich schlage Katapulte vor.
    Und J. W. als Proband…

  • R.G.

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    @Privatfrau
    Sie lassen sich, als gute Lehrerin, vor ihm hundert Mal hinausschupfen.

  • schrULI

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    wo ich mir eine Seilbahn in Rgbg vorstellen könnte, wäre etwa auf der Linie Ärztehaus Arcaden-über die Friedhöfe ( da beschwert sich auch kein Anwohner, @Arno Nym ;-), mit Mittelstation zw. OTH und Uni ( derzeit Parkplätze für PKWs – was für eine Symbolik.. ) weiterführend über / durch das Uni Gelände / Campus zu der BeachVolleyball (?) Fläche westlich des Uni Sportgeländes bzw mit Umleitung Richtung Blockheizkraftwerk / Fussgängerbrücke oder gleich über die Autostrada – was ein Aushängeschild ! und irgendwo unterhalb der Zahnmedizin endend. auf dieser (T&T ? ) Fläche hätte ich auch ein zukünftiges RKK am liebsten verortet ( aber keine Sorge- muss nicht sein, wegen mir.. ) – gute Anbindung durch Autobahn Strassenbahn, Seilbahn und Bus und ausbaufähige Fläche. dazu praktisch da die entsprechende Forschung & Industrie : Medizin, Automotive und Co. ja auch alles da draussen ist, zudem Blick auf Walhalla usw usf.. dazu natürlich die Besucherströme des Jahn nicht zu vergessen. so viele Haltestellen wie es das OTH in seiner Arbeit vorschlägt sehe ich kritisch. 1. je mehr Haltestellen desto mehr Fehleranfälligkeit / Reparaturbedarf . da ist dann die Frage wie es technisch gelöst ist, das dabei nicht die gesamte Linie darunter leidet, wenn einzelne Streckenposten bsw. Reparatur/Revision etc haben. dazu noch der Zeitaspekt.das könnte vielleicht durch Gondeln mit unterschiedlicher Destination gelöst werden, hätte aber dann vermutlich den Nachteil von Stoßzeiten.

  • R.G.

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    @schrUlI
    meint: “Seilbahn in Rgbg”…………..”über die Friedhöfe ( da beschwert sich auch kein Anwohner”
    Das wäre evolutionär esoterisch und mystisch.
    Pünktlich wenn der Urgroßvater kremiert wird, mit der Seilbahn drüberfliegen, dabei seine Abluft samt dem Quecksilber aus seinen Plomben einatmen, was der Aufnahme der Ahnen mit all ihren Vor- und Nachteilen nahekommt.

  • R.G.

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    Streckenführung demnach (entlastet den Pfaffensteiner Tunnel trotzdem).
    Krematorium,
    Evangelischer Friedhof
    Katholischer Friedhof
    Uni (weil da werden auch Hoffnungen begraben)
    Endstation Galgenberg

  • Ferdinand

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    Da hat offensichtlich bei der Seilbahn der Planungsausschuss doch noch eine funktionierende Notbremse gezogen.
    Schattenwurf, surrende und pfeifende Geräusche und eine finanzielles Chaos bleiben uns erspart.

  • Hans

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    What about Stadtbahn? Leise gestorben?

    Seilbahn: geil. Unterflurbus, Brücke (sic!) am Gries. Was gabs schon alles an heißer Luft!

    Diskutiert wird im Stadtrat ja gerne. Wann geht mal wirklich was vorwärts mit dem fundiertesten Projekt bisher: Stadtbahn?

    Ewige Planung? (wie bei den Radwegen)

    OTon JW sinngemäß “wenn die Stadtbahn in 8 Jahren nicht steht sollte man das vergessen” . Vielleicht der eigentliche Sinn?

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