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Am Mittwoch fährt die verfassungsfeindliche NPD mit ihrem „Deutschland-Truck“ in Regensburg vor. Einen zentralen Platz für ihre Propaganda konnten die Rechtsextremisten allerdings nicht ergattern. SPD-Bürgermeister Joachim Wolbergs ist unterdessen aus der Verschwiegenheitsstrategie der Regensburger Stadtspitze ausgeschert: Er ruft auf seinem Blog zum Protest gegen den Neonazi-Aufmarsch auf. Eine Niederlage für die Rechtsextremisten ist es bereits jetzt: Wenn am Mittwoch die NPD bei ihrer „Deutschlandtour“ mit einem Truck nach Regensburg kommt, muss sie mit einem eher kleinen und nicht eben zentralem Platz vorlieb nehmen: Hatte man zunächst noch groß angekündigt, am Neupfarrplatz „beim Karavan-Muldendenkmal“ aufmarschieren zu wollen, so ist es nun nur der St.-Kassiansplatz geworden, auf dem die NPD mit ihrem Lastwagen parken darf.

Zentrale Plätze alle belegt

Mehrere Organisationen und Parteien – organisiert unter dem Dach des Bündnisses „Kein Platz für Nazis“ (KPfN) – hatten kurz nach Bekanntwerden der Reiseroute des NPD-Trucks Kundgebungen und Infostände angemeldet und die zentralen Plätze in der Altstadt dicht gemacht. Auf dem Haidplatz findet um zehn Uhr eine zentrale Gegenveranstaltung des DGB statt. Auf Unterstützung der Stadtspitze rechnet das Bündnis nicht. Die Erfahrungen der Vergangenheit hätten gezeigt, dass man dort nicht in der Lage und Willens sei, sich glaubwürdig zu positionieren, so DGB-Sekretär Andreas Schmal. Am Mittwoch werde das Bündnis den Sonntagsreden mancher Politiker entsprechendes Handeln entgegensetzen. Die Stadt Regensburg setzt weiter auf das in ihren Augen bewährte Konzept des Schweigens. Man wolle „keine Werbung machen“ und Veranstaltungen der NPD nicht unnötig aufwerten, so die offizielle Marschroute. Bereits in der Vergangenheit waren Routen und Aufmarschorte von Rechtsextremisten als geheime Staatssache behandelt worden. Damals noch mit dem – falschen – Verweis auf angebliche Datenschutzgründe.

Gegen-Demo: Wolbergs ruft zur Teilnahme auf

Recht viel anders ist es auch dieses Mal nicht: Weder gibt es ein offizielles Statement der Stadtspitze noch rückte das Regensburger Ordnungsamt im Vorfeld mit irgendwelchen Informationen zum Kundgebungsort heraus – im Gegensatz zu anderen Städten, wo die NPD mit ihrem Truck vorfuhr. In Nürnberg etwa, wo die NPD am späten Mittwochnachmittag Parolen schwingen will, rufen Stadt, Kirchen und Parteien geschlossen zum Protest auf. Auch der Kundgebungsort war (im Gegensatz zu Regensburg) problemlos zu erfahren. Nicht nach dieser Linie verfährt hingegen Bürgermeister Joachim Wolbergs (SPD). Er veröffentlichte am Dienstag auf seinem Blog einen Aufruf, sich am Protest gegen die NPD zu beteiligen. Er werde an der Gegendemonstration auf dem Haidplatz teilnehmen, schreibt er. „Ich bitte alle darum, es auch zu tun, wenn es irgendwie zeitlich möglich ist. Bitte geben Sie diesen Hinweis auch an andere Mitbürgerinnen und Mitbürger weiter. Wir müssen aufstehen, wenn die Ewiggestrigen versuchen, in unser Stadt Fuß zu fassen. Wir wollen keine Nazis in unserer Stadt.“ UPDATE: Wie die städtische Pressestelle am Nachmittag mitteilte, prüft auch Oberbürgermeister Hans Schaidinger die Teilnahme an einer der Gegenkundgebungen. Das sei ihm ein großes Anliegen, hänge aber ganz von seinem Terminkalender ab, so eine Sprecherin.
250 demonstrieren gegen Asylgesetze

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Arktis-Kampagne

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Kriegsende in Regensburg

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Vor 65 Jahren wurde der Regensburger NS-Oberbürgermeister Otto Schottenheim vor Gericht gestellt. Er selbst, aber auch mancher Nachfolger war darauf bedacht, ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. In unserer Reihe zum Kriegsende in Regensburg zeichnet Robert Werner den Weg des SS-Brigadeführers vom überzeugten Nazi zum angeblich selbstlosen Retter von Regensburg nach.

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