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Beiträge mit Tag ‘Nationalsozialismus’

Ein Beitrag zur historischen Aufarbeitung der nationalsozialistischen Gleichschaltung des Kunst- und Gewerbevereins Regensburg sowie des Historischen Vereins.

Boll stehend, 3.v.links im Kreis der Vorstände des Historischen Vereins, um 1930. Foto: Historischer Verein

Politische und geistliche Honoratioren Regensburgs bemühen seit 1945 gerne das Bild von der „schwarzen Hochburg“. Von einer Stadt, in der die Nazis nicht Fuß fassen hätten können und Hitler unerwünscht gewesen sei. Prominentes Beispiel dafür: Als die Regensburger Kulturverwaltung unter Bürgermeister Hans Schaidinger und Klemens Unger sich 2004 zur Kulturhauptstadt Europas bewarb, hieß es im Entwurf der (erfolglos gebliebenen) Bewerbungsschrift pauschal, dass man in Regensburg „dem Nationalsozialismus grundsätzlich kritisch gegenüber“ gestanden sei.

Entlastungslegenden auf dem Prüfstand

Stadt will Raubkunst zurückgeben

Die Stadt Regensburg will Raubkunst, die man sich unter Ägide des Nazi-Karrieristen und Ehrenbürgers Walter Boll angeeignet hat, zurückgeben. Die Vorlage räumt nebenbei mit einer Entlastungslegende Bolls auf. Stadtrat Jakob Friedl fordert weitere Aufklärung – auch zu einer Geschichte, die vom früheren Kulturreferenten Klemens Unger verbreitet wurde.

Staatliche Organisation von 213 Morden

Einblick in die Bürokratie des Terrors

213 jüdische Männer, Frauen und Kinder wurden am 4. April 1942 aus Regensburg in die Vernichtungslager im Osten deportiert. Niemand von ihnen überlebte. Zum 80. Jahrestag wurde vor Tatorten in Verwaltungsstellen und Behörden aus den Akten derjenigen gelesen, die diesen Massenmord mitorganisierten und die Verteilung des geraubten Vermögens – bei einer „Topographie des letzten Weges“.

Bildungsausschuss

Debatte um Straßennamen: OB brüskiert Bildungsreferent Hage

Bei der Debatte zum Umgang mit problematischen Straßennamen im Bildungsausschuss wird klar: Abgesehen von der CSU begrüßen alle Fraktionen die Einsetzung eines Expertengremiums und eine breite Einbindung der Öffentlichkeit. Die Oberbürgermeisterin versucht derweil, Kritik am Koalitionspartner zu vermeiden – und brüskiert damit ihren Bildungsreferenten.

„Skandalös“

Straßenumbenennungen: CSU contra OB, Grüne contra CSU

Die CSU spricht von einer „unendlichen, ärgerlichen Geschichte“, die Grünen werfen der CSU „skandalöses“ Verhalten vor. Doch die Vorlage, die Bildungsreferent Hermann Hage dem Bildungsausschuss vorlegen will, hört sich gar nicht schlecht an – auch wenn die Diskussion über den Umgang mit belasteten Straßennamen schon recht lange dauert.

Frauen Union will Umbenennung

NS-Multifunktionär als Namensgeber

Während die Stadt Regensburg derzeit systematisch Straßen, Plätze und Parks überprüft, um historisch problematische und belastete Namen zu identifizieren, fordert die Frauen Union, den Karl-Freitag-Park nach Alt-Bürgermeisterin Hildegard Anke zu benennen. Beim Namen des 1928 eröffneten Parks im Stadtsüden ist tatsächlich einiges schiefgelaufen.

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