Das Interesse der Stadt Regensburg am Schloss Pürkelgut hält sich in engen Grenzen. Von einem Vorkaufsrecht der Stadt geht man ohnehin nicht aus. Auch gebe es nicht den finanziellen Spielraum, um einen Erwerb ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Interessant wären ohnehin andere Flächen und die gehören Thurn und Taxis.
Das Areal ums Pürkelgut würde die Stadt wohl kaufen, das marode Schloss eher nicht. Foto: Wikipedia/ Johanning
Die Stadt Regensburg hat keinerlei Ambitionen, das marode Schloss Pürkelgut zu kaufen. Entsprechende Forderungen sind laut geworden, nachdem bekannt wurde, dass der berühmt-berüchtigte „Autobahn-Tierarzt“ Roland Fechter darüber mit Vertretern des „Immobilien Zentrum Regensburg“ (IZ) verhandelt, namentlich mit Thomas Dietlmeier und Ulrich Berger (unser Bericht). Über zwei Gesellschaften, die Schloss Pürkelgut GmbH & Co KG bzw. die Pürkelgut GmbH & Co KG, halten die beiden Schloss, Gehöft und die unmittelbar dazugehörigen Flächen – insgesamt etwa 4,9 Hektar.
Der Skandal-Tierarzt Roland Fechter will laut Medienberichten das Schloss Pürkelgut im Stadtosten von Regensburg kaufen. Der dortige Bürgerverein fordert nun die Stadt auf, selbst in die Verhandlungen einzusteigen und sich insbesondere die dortigen Grünflächen zu sichern.
Ein Auftrag der Koalition an die Verwaltung, nach geeigneten Freiflächen für Jugendliche zu suchen, hat zwar den Stadtrat noch nicht erreicht, sorgt aber bereits jetzt für Kritik. Vorab von der MZ ins Gespräch gebrachte Pläne zur Nutzung des Geländes am Pürkelgut stoßen auf Ablehnung und Skepsis.
Der Job? „Geil.“ Das Gerede vom Schneechaos? „Affektiertes Getue.“ Die Stadtbahn? „Kein Mehrheitsthema in der Koalition.“ Die Grünen-Fraktion? „Mein Glückshafen.“ Die gescheiterte Landesgartenschau? „Traurig bin ich schon.“ Ein Interview mit Bürgermeister Jürgen Huber.
Die Stadtratsmehrheit will die Landesgartenschau 2024 und wird dafür am Donnerstag den letzten notwendigen Beschluss fassen. Über die Verhandlungsstrategie auf dem weiteren Weg zu diesem Ziel kann man streiten.
Das marode Schloss Pürkelgut will man dem Haus Thurn und Taxis nicht vergolden – darin sind sich die Stadträte einig. Das Areal drumherum will man aber für die Landesgartenschau haben und arbeitet weiter an der Bewerbung. Das stärke die Verhandlungsposition der Stadt, glauben manche.
Die Stadtspitze hat sich festgelegt: Die Landesgartenschau soll wenn, dann auf dem Pürkelgut-Gelände stattfinden. Das stark sanierungsbedürftige Schloss will man allerdings ausdrücklich nicht kaufen.
Die Verhandlungen mit dem Fürstenhaus zum Ankauf des Pürkelgut-Areals liegen nach dem Scheitern der BMW-Ansiedlung auf Eis. „Wir werden in dieser Geschichte nicht weiter verhandeln“, sagt SPD-Fraktionschef Norbert Hartl.
Der stellenweise entwürdigende Ansiedlungspoker hat ein Ende: BMW baut sein Logistikzentrum nicht in Obertraubling. Joachim Wolbergs macht aus seiner Verärgerung kaum einen Hehl und macht andere „Beteiligte“ für das Scheitern verantwortlich. Die CSU meldet sich mit einer ätzenden Pressemitteilung zu Wort.
Am Dienstag hat der Oberbürgermeister zu möglichen Baumfällungen in der fürstlichen Allee Stellung genommen. Kritische Stimmen bezeichnete Joachim Wolbergs als „Hysterie“.
Die Basis der Regensburger Grünen macht Druck. „Eine mögliche Fällung von bis zu 30 Bäumen im Schlosspark für den Bau einer Parkgarage ist für den Grünenvorstand inakzeptabel“, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreisverbands. Die Baugenehmigung für die Garage ist Bestandteil des geplanten Millionendeals mit dem Fürstenhaus.
Durch einen Millionendeal mit dem Fürstenhaus will die Stadt nicht nur die Ansiedlung eines BMW-Logistikzentrums befördern, sondern sich auch das Pürkelgut-Areal für die Landesgartenschau sichern. Zu den Zugeständnissen, die dem Haus Thurn und Taxis dabei gemacht werden, gehört auch die Baugenehmigung für eine Parkgarage im Alleengürtel. Rund 30 Bäume müssen dafür gefällt werden – vor acht Jahren wurden rund 5.000 Unterschriften gesammelt, um dieses Vorhaben zu verhindern.