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Über Joachim Gauck kann ich mich maßlos aufregen. Immerhin etwas. Über Joachim Gauck kann ich mich maßlos aufregen. Um nur einen Grund zu nennen: Gauck hat Thilo Sarrazin, „Mut“ attestiert. Mut! Dem Sarrazin! Geht’s noch? Und da braucht mir jetzt niemand zu kommen und zu sagen: „Aber von dem Rassismus Sarrazins (den „biologistischen Herleitungen“) hat Gauck sich doch distanziert.“ Das sollte bei so offensichtlichem Blödsinn ja wohl das Mindeste sein!

Ein Brandstifter verdient kein Lob

Jemanden, der in einem der weltweit größten Verlage, bestens vermarktet von Spiegel und Springer, aufgebaut auf falschen und verfälschten Daten, ein Buch unters Volk wirft, das (neben Rassismus) der Einteilung von Menschen in nützlich (weil wirtschaftlich verwertbar) und nutzlos das Wort redet, so jemanden muss man nicht durch das Prädikat „Mut“ oder die Aussage, er habe auf „ein bestehendes Problem hingewiesen“, adeln. Sarrazin hat keine Debatte zu Integration angestoßen. Die läuft schon länger. Er hat Ressentiments befeuert und daran gar nicht mal so schlecht verdient. Das ist nicht mutig, das ist bösartig. Und nur am Rande: Dass die herrschenden Teile von SPD und Grünen Gaucks Sarrazin-Lob nun kleinreden, ist klar: Offenbart es doch, wie heuchlerisch und oberflächlich („Das sagt man nicht.“) das „Thema Sarrazin“ in der eigenen Partei diskutiert wurde, wenn man jetzt – ohne jede Debatte – erneut Gauck als Kandidaten favorisiert, um Angela Merkel eins auszuwischen. Und dieser Gauck meint eben: Sarrazin ist mutig. Das ist nur eine Aussage des designierten Staatsoberhaupts, über die ich mich (und man sich) wirklich aufregen kann.

Was hat Gauck jetzt gesagt und was nicht?

Ebenso heftig wird sich, je nach Gusto, Interessenlage und Informationsstand, über Gaucks Haltung zu Occupy, Hartz IV, zur Vorratsdatenspeicherung, Protestdemonstrationen, dem Irak-Krieg etc., etc. aufgeregt und darüber gestritten. Auf Twitter und Facebook, in den traditionellen Medien und an Stammtischen. Es werden Zitate und Artikel für und gegen Gauck gesammelt. Es wird darüber diskutiert, geschrieben und gebloggt, was das Staatsoberhaupt in spe nun genau gesagt, wie er es denn genau gemeint hat, ob da etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde oder nicht. Es werden Meinungen geändert, relativiert oder bekräftigt. Und am Ende geht es immer auch darum, wie man selber dazu steht. Zu dem, was er da sagt, der Herr Gauck. Wo er denn nun steht und wo man selber.

Gauck oder Grüßaugust?

Statt, wie bei Christian Wulff, darüber zu diskutieren, ob wir nicht alle kleine Schnorrer und ein wenig korrupt sind, ob es nicht ganz ok ist, sich mal „Geld von Freunden zu leihen“, streitet man nun darüber, für welches Gesellschaftsbild dieser zukünftige Bundespräsident Gauck eigentlich steht und darüber, wie man sich diese Gesellschaft selbst vorstellt. Da regen mich – neben Sarrazin – viele Standpunkte und Meinungen von Gauck auf. Eigentlich die meisten. Hurra-Patriotismus, Gleichsetzung von Kommunismus und Nationalsozialismus und allzu viel Kapitalismus-Gläubigkeit wären nur ein paar weitere. Wenn wir schon einen Bundespräsidenten brauchen, dann hätte ich gern einen anderen. Aber wenn Gauck auch noch als Staatsoberhaupt solche Debatten auslöst, wie bereits jetzt, dann hat dieses Amt vielleicht noch irgendeine Berechtigung. Auf jeden Fall ist jemand, über dessen Gesellschaftsbild man sich aufregen kann, für eine Demokratie besser als ein meinungsloser Bundes-Grüßaugust.
Bischof Müller verharmlost Missbrauchsskandal

Der Uneinsichtige meldet sich wieder zu Wort

Hinter den Spekulationen darüber, ob der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller nun nach Rom „befördert“ wird oder nicht, geht es fast ein wenig unter: Müller hat sich – wieder einmal – zum Missbrauchsskandal geäußert. Seine Aussagen sind bemerkenswert. Bemerkenswert unverschämt.

Verbot der Linkspartei gefordert

Alexander Dobrindt: Nicht nur dumm, sondern gefährlich!

Wenn der Verfassungsschutz seinen Namen tatsächlich verdient hätte, dann müsste er langsam damit beginnen, Teile der CSU zu überwachen. Anfangen könnte man mit Generalsekretär Alexander Dobrindt, der gerade wieder seinen feuchten Traum eines Verbots der Linkspartei in die Welt hinaus posaunt.

Geheimsache Naziaufmarsch: Regensburg ist Vorreiter!

50 Neonazis konnten am Wochenende weitgehend ungehindert durch Schwandorf ziehen, weil von Verwaltungsseite nichts nach außen gedrungen ist. In Schwandorf ist jetzt die Empörung über dieses Verhalten der Behörden groß. In Politik, Öffentlichkeit und Medien. Unerhört? Ach was, würde man in Regensburg sagen. Wäre so etwas in der „Oberpfalzmetropole“ passiert, würden die Verantwortlichen bei der Stadt es feiern. Als Erfolg gängiger Verwaltungspraxis.

„NPD-Verbot ist vorbeugender Opferschutz“

„Für diese Morde müssen sich auch die verantworten, die sich seit Jahren gegen ein Verbot nationalistisch-faschistischer Organisationen und Gruppen versperren, die ein Verbot der NPD wegen V-Männern verhindern, die mit vorgeschobenen Gründen wie Meinungsfreiheit die nationalistische und diskriminierende Politik mit Polizeihilfe zu legalisieren versuchen, die gegen diejenigen, die eine faschistische Demonstrationen zu verhindern versuchen, Repressalien […]

Polizei sucht Handy – und findet Pullover

Es liest sich wie eine Szene aus dem Monty Python-Klassiker „Life of Brian“. Am Sonntag vermeldet die Polizeiinspektion Regensburg Süd in ihrem Pressebericht eine Schlägerei vor einer Diskothek im Stadtosten. Darin ist von einem einem „heißblütigen 19jährigen Südländer“ die Rede, der bei einer Prügelei zwei andere Männer verletzt haben soll. Das ist – zumal am […]

Eine Bank verschwindet…

Was hatte die Stadt es nicht gelobt: Das Metallbankerl, das man Ende August in der Ludwigstraße installiert hatte. Zur Verkehrsberuhigung sollte es beitragen. Älteren Mitbürgern als Sitzgelegenheit dienen und die Passanten vor dem Verkehr schützen. All das war Anfang September in einer Pressemitteilung der Stadt zu lesen – Reaktion auf die Beschwerde eines Passanten, der […]

„Besondere Sorgfalt“

Bahnbrechende Erkenntnisse. Solche zeitigt die Diskussion um die Bodenplatte vor dem ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof. In einer Vorlage von Kulturreferent Klemens Unger, über die der Regensburger Kulturausschuss am Donnerstag (17 Uhr, Altes Rathaus) berät, wird festgestellt, dass in Regensburg „neuerlich eine Diskussion zum Umgang mit der Gedenkkultur bezüglich der Opfer des Nationalsozialismus entstanden“ sei. […]

3.000 Regen-Capes zu verschenken

„Die Marke des Glücks“. So nennt Franklin Loufrani ein weltweit bekanntes Grinsegesicht: den Smiley. 1971 hat der französische Journalist das universelle Symbol für Fröhlichkeit und gute Laune von dessen ursprünglichem Erfinder, dem Amerikaner Harvey Ball, abgekupfert. Er ließ sich Name und Figur markenrechtlich sichern und verklagt seitdem jeden, der den Smiley unerlaubterweise verwendet und damit […]

Griff ins Klo, Herr Schaidinger!

Woher dieses plötzliche Interesse an Vergangenheitsbewältigung? Hatte Hans Schaidinger in den vergangenen Monaten klar abgesteckt, wo seine Prioritäten liegen – zur Eröffnung eines Klos kommt der Oberbürgermeister zum Fototermin, von der Verlegung einer Gedenktafel für NS-Opfer erfährt nicht einmal der Stadtrat – sieht er sich nun zu einer Klarstellung veranlasst bei einem Thema, das in […]

Infrastruktur für „kleine Leute“

Nein. Damit, dass die Regensburger Bäderbetriebe (RBB) das neue Fußballstadion bauen sollen, haben die Preiserhöhungen in West-, Wöhrd- und Hallenbad nichts zu tun. RBB-Hauptgeschäftsführer Bernd-Reinhard Hetzenecker wird nicht müde diesen Umstand zu betonen. Bereits am Wochenende ließen die RBB diese Botschaft über die Mittelbayerische Zeitung verbreiten und auch bei der Pressekonferenz am Montag, bei der […]

Regensburger Kultur-Schmarrn

Was macht man, wenn der Stadtrat über einen längeren Prozess auf dem Laufenden gehalten werden soll? Genau! Man legt ihm Zwischenberichte vor. Das sorgt für Transparenz. Das sorgt für Kompetenz. Und wenn es an der Zeit ist, können die Wohlinformierten fundiert über den entsprechenden Sachverhalt diskutieren und anschließend entscheiden. Eine feine Sache, die auf Unwissenheit […]

Ewige Brückenbaustellen

Nein! Es gibt nichts Neues! Wenn es um Brücken in Regensburg geht, muss man die Verantwortlichen bei der Stadt fast schon bedauern. Da steht in Stadtamhof eine fix und fertige Protzenweiherbrücke, da hat man am Samstag schon groß mit Grillage und Bier gefeiert, dass diese Brücke nach dreieinhalb Jahren endlich fertig ist, aber wann sie […]

Ende einer geballten Belanglosigkeit

Regensburg ist mit kostenlosen Monatsblättern geradezu gesegnet. Bunt, bebildert und inhaltslos gammeln sie in Kneipen und Gaststätten auf den Zigarettenautomaten vor sich hin. Zu lohnen scheint sich das Geschäft mit den Werbeblättern dennoch. Zumindest für die meisten. Das Magazin des MZ-Verlags, kult genannt, wird dagegen eingestellt. Ein Scheitern? Von wegen: Seinen Anzeigenkunden verkauft der MZ-Verlag das Ganze als „umfassende Weiterentwicklung“ und verspricht „geballte redaktionelle Kraft“ im Internet. Da wird die Konkurrenz sich sicher fürchten…

Die ruhigste Baustelle der Welt

Die Steinerne Brücke zu Regensburg ist ein Ort voller Missverständnisse. „Erst hat es geheißen, das wird 2010 fertig, dann hat es geheißen 2011 und jetzt weiß bald niemand mehr, ob das überhaupt noch was wird.“ Der Stadtführer schmunzelt, als er mit den Touristen auf der Brücke steht und dort über den mit Planen und Gerüststangen […]

Schleierfahnder auf der Dult

Am Freitag ist es wieder so weit: Menschen hüllen sich in seltsame Gewänder aus Loden und Leder, Bier- und Gockerl-Marken werden zur inoffiziellen Währung bei Stadträten, Geistlichen und Geschäftsleuten, Volksvertreter und Ordungskräfte grübeln verwundert darüber nach, aus welchen Gründen in diesen zwei Wochen mehr Besoffene als sonst durch Regensburg stolpern. Die Maidult beginnt und das […]

Regensburg braucht die Killermann-Schule!

Die neue Grundschule Regensburg Prüfening sucht einen Namenspatron. Darüber schwelt eine breite öffentliche Debatte. Und eigentlich kann diese Schule nur nach einem Mann benannt werden: Schwammerlforscher Sebastian Killermann. Killermann: Von der Schule gewünscht Bereits am 15. April haben Schulleitung, Kollegium und Elternbeirat gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung deutlich gemacht, dass sie Killermann als Namensgeber für ihre […]

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