„Der Stadtrat ist nur ein demokratisches Aushängeschild“

Richard Spieß: „Wir werden im Stadtrat nur als demokratisches Aushängeschild benutzt, um verwaltungsintern bereits beschlossene Entscheidungen zu legitimieren, die wir gar nicht richtig überprüfen können.“ Foto: Archiv/Staudinger
Richard Spieß mag nicht mehr. Der Gründervater der Regensburger Linken verlässt nach 14 Jahren die Partei. Auf Facebook kritisiert er vor allem den Parteiapparat in Bayern. Im Gespräch mit regensburg-digital zeigt er sich aber auch frustriert davon, wie wenig man als Stadtrat erreichen kann.
Fast könnte man meinen, es sei jemand gestorben. Viele der über 120 Kommentare unter der persönlichen Erklärung von Richard Spieß zu seinem Austritt aus DIE LINKE lesen sich wie Beileidsbekundungen, wie ein Nachruf. Und abgesehen von ein paar wenigen kritischen Beiträgen aus dem Umfeld der Linksjugend und des früheren Kreisvorstands der Linken, der im vergangenen Jahr nach einigen Auseinandersetzungen abgewählt wurde (Beschwerden gegen die Wahl blieben erfolglos), sind es fast durchweg positive Worte, mit denen Spieß bedacht wird. Sie kommen von Parteifreunden, Vertretern verschiedener NGOs und Stadträten anderer Parteien.