„Eine Stadt ist keine Marke“
Während sich Regensburg anschickt, „Magnet für die Kultur- und Kreativwirtschaft“ zu werden, distanziert sich ein sechs Jahre altes Künstlermanifest von ähnlichen Plänen in Hamburg. Zentrale Aussage darin: „Hört auf mit dem Scheiß.“

Das kreativForum bei seinem ersten Zusammentreffen mit Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, Wirtschafts-,
Wissenschafts- und Finanzreferent Dieter Daminger und Kulturreferent
Klemens Unger. Foto: Stadt Regensburg, Peter Ferstl.
„Ein Gespenst geht um in Europa“ – so beginnt das Manifest, das zu einer aktuellen Debatte in Regensburg ziemlich genau passt. Es handelt sich dabei aber nicht um das berühmte Schriftwerk von Marx und Engels, sondern um einen Text unter der Überschrift „NOT IN OUR NAME, MARKE HAMBURG!“. Die Rede ist denn auch nicht vom Gespenst des Kommunismus, sondern von dem der „kreativen Klasse“.
Besagtes Manifest wurde von verschiedenen Hamburger Künstlern und Kulturschaffenden unterzeichnet, darunter den Schauspielern Rocko Schamoni und Peter Lohmeyer. Im Kern kritisiert es die Bemühungen der Hansestadt, aus Hamburg eine „Marke“ zu machen sowie Kreativ- und Kulturwirtschaft als Standortfaktor mit „markenstärkender Funktion“ zu etablieren. „Viele europäische Metropolen konkurrieren heute darum, zum Ansiedelungsgebiet für diese ,kreative Klasse’ zu werden“, heißt es.