Der blinde Fleck von Bischof Voderholzer
Auch wenn das kein besonders hoher Anspruch ist: Bischof Rudolf Voderholzer kann man nicht vorwerfen, mit Missbrauchsopfern ähnlich empathielos umzugehen, wie sein Vorgänger Gerhard Ludwig Müller. Allerdings scheint das neuerliche Relativieren der kirchlichen Verantwortung beim Thema sexueller Missbrauch zu seiner DNA zu gehören.
Er sei „falsch verstanden“ worden, sagt Bischof Rudolf Voderholzer, wohl nachdem ihm die konsternierten Mienen von Amtskollegen und Zuhörern aufgefallen sind. Verharmlosung von sexuellem Missbrauch halte er für „verheerend“, so der Regensburger Kirchenfürst. Doch erneut hat Voderholzer, der zu den eifrigsten Verteidigern von Papst Benedikt XVI. zählt, mit Äußerungen zum sexuellen Missbrauch von Kindern ordentlich daneben gegriffen.