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Koalition beschließt Betretungs- und Musikverbot

Schluss mit Bummbumm

Trotz Protesten vor dem Rathaus und emotionaler Debatte im Sitzungssaal beschließt die Regierungskoalition ein (befristetes) Betretungsverbot für Jahninsel und Grieser Spitz und ein generelles Verbot „von elektrisch verstärkter Musik“ auf allen städtischen Grünflächen.

Begleitet von Protesten: Bürgermeister Ludwig Artinger auf dem Weg zur Sitzung des Ferienausschusses. Foto: om

„Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam.“ Es wird nicht völlig klar, was FDP-Stadträtin Gabriele Opitz mit diesem Slogan aus dem Jahr 1985 ausdrücken will. Auf jeden Fall ist er Bestandteil ihres Plädoyers für das Betretungsverbot von Jahninsel und Grieser Spitz, das die Koalition aus CSU, SPD, Freien Wählern, FDP und CSB-Stadtrat Christian Janele am Dienstag mit ihrer Mehrheit im Ferienausschuss und unter Zustimmung von AfD-Stadtrat Erhard Brucker beschließt. Noch zwei Wochenenden sind es, bis am 8. September die neue Grünanlagensatzung in Kraft tritt und der Aufenthalt auf diesen beiden Grünflächen zwischen April und Oktober ab 23 Uhr untersagt ist. Vorerst ist das Verbot befristet bis Oktober 2021. Dauerhaft und grundsätzlich verboten wird durch den Beschluss „das Spielen von elektrisch verstärkter Musik“ – in sämtlichen 139 Grünanlagen im Regensburger Stadtgebiet.

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Die Beschlussvorlage liefert im wesentlichen drei Begründungen für das Betretungsverbot: die „Verhinderung von übermäßigem Lärmaufkommen“, die „Reduzierung des exorbitanten Müllaufkommens“ und den „Infektionsschutz in Bezug auf das Corona-Virus“. Ein Umstand, der Brücke-Stadtrat Tom Mayr zu der Frage veranlasst, worum es der Koalition nun eigentlich konkret gehe.

Ordnungsdienst: „Jeder“ auf der Jahninsel hat Alkohol und Bluetooth-Box

Stellungnahmen von Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst (KOS), die dem Beschluss beiliegen (nicht wörtlich zitiert, sondern von der Verwaltung inhaltlich zusammengefasst), zeugen von einer gewissen Hilflosigkeit der kommunalen Ordnungshüter, sind stellenweise widersprüchlich und wirken wie in aller Eile zusammengeschustert.

So heißt es laut KOS unter anderem, dass „jeder“ Besucher von Gries und Jahninsel Musik auf einer mitgebrachten Bluetooth-Box machen würde, ebenso würde „jeder, der sich in diese Grünanlagen begibt“ Alkohol mit sich führen. Während der KOS die Regelungen der Grünanlagensatzung zu Ruhestörung und Alkoholkonsum als „reine Worthülsen“ bezeichnet, „welche in der Praxis vor Ort weder kontrollierbar noch messbar und somit nicht anwendbar sind“, spricht die Polizeiinspektion Regensburg Nord davon, dass „die konkreten Regelungen in der Grünanlagensatzung der Stadt Regensburg“ bei allen polizeilichen Maßnahmen „zur Rechtssicherheit der einschreitenden Beamten von großer Bedeutung“ gewesen seien.

Dialog gescheitert: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer vor einem Monat auf der Jahninsel. Foto: Bothner

Dass ein solches Einschreiten bereits jetzt möglich ist, dokumentiert die Zahl von 30 Räumungen von Jahninsel und Grieser Spitz in diesem Jahr, die in der Vorlage genannt sind. Das funktioniere aber nur dank der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaats, heißt es in der KOS-Stellungnahme. „Nach Auslaufen der Coronamaßnahmen wären Platzverweise an Personen nach 22.00 Uhr, welche sich zum Zeitpunkt der Kontrolle ruhig verhalten, nicht mehr möglich.“ Deshalb brauche es ein generelles Verbot.

„Mittelfinger an junge Menschen“

Sowohl die Stadträte aus der Opposition als auch die Demonstranten, die im Vorfeld der Sitzung auf dem Dachauplatz protestieren, sehen die Verbote als überzogen an. Vornehmlich sind es junge Menschen, Vertreterinnen und Vertreter von Parteijugendorganisationen und Stadtjugendring. Aber auch einige Anwohner vom Gries sind gekommen, um sich zu positionieren – gegen das Betretungsverbot.

Auch Anwohner am Gries sind gegen das Betretungsverbot. Foto: om

Tobias Emmerling (Linksjugend) bezeichnet die Verbote als „Mittelfinger an junge Menschen“. Deren Beschluss sei das „lächerliche Armutszeugnis“ einer „Grauen Koalition im Wutrausch“ und „nur noch peinlich“. Der Stadt Regensburg sei angesichts solcher Pläne der Infektionsschutz offenbar egal, ärgert sich Luisa Haas (Grüne Jugend). Schließlich sei bekannt, dass die Ansteckungsgefahr im Freien weitaus geringer sei als in geschlossenen Räumen. Doch nun werde der Jugend ein großer Platz im Freien genommen. Zuvor habe die Stadt laut Auskunft von Polizisten über mehrere Wochenenden konsequente Räumungen gefordert, um so Argumente für das Verbot „zu konstruieren“.

Die SPD ist gespalten

Die Debatte um das Betretungsverbot offenbart auch einen tiefen Riss, der durch die SPD geht. Während im Sitzungsaal Fraktionschef Thomas Burger, dessen Stellvertreter Klaus Rappert und Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer den Beschluss vehement verteidigen, sprechen sich auf dem Dachauplatz Bastian Käsbauer (Jusos) und Alexander Irmisch (stellvertretender Vorsitzender der Altstadt-SPD) ausdrücklich dagegen aus. Die Verbotspläne seien „weit weg von einer solidarischen und sozial gerechten Stadt“, so Käsbauer. Die Jusos würden der SPD-Fraktion hier keine Ruhe lassen. „Wir haben schließlich für euch Wahlkampf gemacht“, wettert er Richtung Rathaus. Der Juso-Vorsitzende Heinrich Kielhorn hatte bereits vor einigen Tagen angekündigt, dass man gegen das Verbot klagen wolle.

Anna Gmeiner vom Stadtjugendring: “Ein Verbot ist keine Alternative in einer demokratischen Stadt.” Foto: om

Emotional und teils wütend verläuft auch die eineinhalbstündige Debatte im Ferienausschuss. Einen Antrag von Grünen-Fraktionschef Stefan Christoph, den Beschluss zu vertagen und nicht im Ferienausschuss, sondern im großen Stadtratsplenum zu diskutieren, lehnt die Koalition mit ihrer Mehrheit ab. „Ihre Argumente ändern sich auch nicht, wenn wir das im Plenum behandeln“, so die Oberbürgermeisterin. Und generell sei es völlig rechtmäßig, das im verkleinerten Ferienausschuss zu beschließen.

„Totalschaden für die Dialogfähigkeit“

Stefan Christoph: “Die Leute werden zu einem anderen Platz ziehen.” Foto: Archiv/Staudinger

Letzteres bezweifelt Brücke-Fraktionschef Joachim Wolbergs nicht. Aber es sei eben „eine Stilfrage“, ob man das im verkleinerten Ausschuss behandle. „Ich hätte die SPD sehen wollen, wenn in früheren Jahren die CSU so vorgegangen wäre.“ Das Betretungsverbot werde die rechtliche Hürde nur wegen der derzeit gültigen Infektionsschutzverordnung nehmen. Ansonsten sei das eine „völlig unausgegorene Vorlage“. Das Verbot sei „nicht nur in der Sache falsch“, sondern auch ein „Totalschaden für die Dialogfähigkeit in dieser Stadt“.

Stefan Christoph befürchtet, dass das Verbot in punkto Infektionsschutz genau den gegenteiligen Effekt haben wird wie vorgeblich beabsichtigt. Seit Monaten würden Experten dazu raten, sich im Freien zu treffen, nun nehme man einen Ort weg, der dies infektionsarm ermögliche. Die Stadt habe so lange nichts gegen Ruhestörung und Vermüllung unternommen, bis ein Betretungsverbot die vermeintlich unausweichliche Lösung gewesen sei. Doch dieses Verbot werde nichts entzerren, sondern dazu führen, „dass die Leute, die vorher auf der Jahninsel gesessen sind um Punkt 23 Uhr eins zu eins zu einem anderen Platz ziehen werden“.

„Sicherheitskräfen den Rücken stärken“

Thomas Burger: “Mehrheit muss mit der Minderheit ins Gericht gehen.” Foto: Archiv/Liese

Für das Verbot in die Bresche werfen sich Jürgen Eberwein (CSU) und Thomas Burger (SPD). Er sei selbst zwei Mal vor Ort gewesen und habe sich die Situation angeschaut, so Eberwein, selbst Polizeibeamter. Es gebe viele Gruppen, die sich rücksichtslos und unvernünftig verhielten. „Faktisch ist es nicht möglich, einzelne Störer herauszugreifen.“. Er sehe momentan keinen anderen Weg als ein generelles Betretungsverbot, auch um den Sicherheitskräften den Rücken zu stärken.

Burger spricht von einem „deutlichen Signal“, das nun nötig sei. Und man solle jetzt nicht so tun, als ob es keine Plätze mehr gäbe, wo man sich treffen könne. Die SPD-Fraktion sei „kein Freund von Verboten“, aber die letzten Jahre hätten gezeigt, dass aller Dialog und auch das redliche Engagement von Jugendorganisationen nicht gefruchtet habe. „Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit vernünftig ist, aber die müsste dann auch mal mit der Minderheit ins Gericht gehen und sagen: Wir wollen das nicht.“

„Hassen Sie Jugendliche?“

Jakob Friedl: “So sinnvoll wie ein Verbot von Baseball-Caps.” Foto: Archiv/Staudinger

Vor allem gegen das generelle Verbot von Bluetooth-Boxen wendet sich Jakob Friedl (Ribisl). „Was ist das? Hassen Sie Jugendliche? Wie kommt man auf sowas?“ Friedl zeigt sich überzeugt, dass dieses Verbot überhaupt nicht durchsetzbar sein wird. „Glauben Sie die Polizei interessiert das, wenn jemand an der Schillerwiese Musik hört? Daran hält sich keiner. Das tun alle. Das ist so sinnvoll wie wenn ich das tragen von Baseball-Caps verbiete.“ Auch die Toiletten-Situation auf der Jahninsel interessiere die Stadt nicht. „Sie bauen Toiletten für Bustouristen, aber die für die Jahninsel verschieben Sie auf 2022.“

„Ich hasse keinen einzigen Jugendlichen“, sagt die Oberbürgermeisterin in ihrem Schlusswort. Man habe seit Jahren ein Lärm- und Müllproblem in der Altstadt, man habe dieses Problem bei der Dult und nun eben auch verstärkt auf der Jahninsel und am Grieser Spitz. Und hier gehe es darum, „unsere Naturmitte in der Stadt“ für Jugendliche, Familien und Kinder zu bewahren. „Familien gehen zur Zeit nicht mehr auf den Grieser Spitz. Da liegen zu viele Glasscherben rum.“ Und generell sei es doch so, dass man vor dem Hintergrund der Covid-Krise vor großen Herausforderungen stehe. „Da wollen wir uns doch nicht zerkriegen wegen zwei Grünanlagen.“

Bummbumm-Musik

Ludwig Artinger: “Klare Regelung statt Gummiparagraphen.” Foto: Archiv/om

Für Ludwig Artinger, zuständiger Bürgermeister in punkto Grünanlagen, schafft das Verbot die notwendige Klarheit. „Wer nach 23 Uhr noch da ist, der verstößt.“ Alle bisherigen Regelungen seien „Gummiparagraphen“ gewesen. Und was die Durchsetzung betreffe, vertraue schon darauf, „dass die meisten Gesetze auch respektiert werden“.

Auch das generelle Verbot von Bluetooth-Boxen verteidigt der Bürgermeister. „Für Herrn Friedl ist bumm, bumm, bumm richtig schön, aber vielleicht will die Familie fünf Meter weiter nicht zehn verschiedene bumbumm-verstärkte Musik hören.“ Das Verbot sei wohl abgewogen und auch ein Angebot zum Dialog.

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Kommentare (55)

  • Solitär

    |

    Es gäbe so viel zu sagen zu dem Ganzen. Allerdings sind vermutlich tatsächlich genug Argumente gewechselt – alle in der Koalition haben jetzt Stellung bezogen und gezeigt, wofür sie in solchen Fragen stehen (von den ‘liberalen’ bis hin zu den ‘sozialen’).
    Zwei Fragen hätte ich allerdings:
    Ärgern sich die ganzen Verteidiger der Grauen Koalition jetzt eigentlich, sich so für den Haufen Karrieros ins Zeug gelegt zu haben? (Ich schaue vor allem zu den Vertretern der SPD und Jusos.)
    Und stimmt es, dass die Freudenstein selbst in der Ecke Stadt am Hof wohnt? Es wird ja hoffentlich nix damit zu tun haben, weil es seit dem sie im Amt ist gar so schnell ging.

    Jedenfalls haben mehr Stadträte die Jahninsel in letzter Zeit besucht als Bieranstiche bei der Dult – darf man ihnen denn Glauben schenken. Das tut denen vielleicht auch mal ganz gut…

  • Ralf D

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    Und dann kam das, was eigentlich keiner wollte: Die Verbotskeule von ganz oben.
    Egal ob sinnvoll, oder nicht, bedanken muss man sich für all das bei denen, die ein Naherholungsgebiet mit einem Ballermann und Dult-Vorsauf-Event jedes Wochenende verwechseln und völlig egoistisch handeln indem sie öffentlichen Raum derart zweckentfremden, dass am Ende keiner mehr dort sein mag, nur die deren Freizeitspaß es ist Hauptsache zu “eskalieren”, auf dicke Hose zu machen und sich danach nicht mehr kennen, wenn das letzte Bier zu viel war. Traurig, erbärmlich.

    DANKE ihr blöden Egoisten, mehr bleibt da wohl nicht zu sagen. Ganz großes Deppen-Kino, was ihr da abgespult habt und ohne Rücksicht auf Verluste.

    Dass Teile der Grünen Jugend und Jusos das jetzt immer noch als Not-in-my-Backyard-Problematik abtun, ist leider ebenso traurig. Anwohnerbeschwerden mögen vielleicht der letzte Tropfen gewesen sein, die das Fass letztendlich mit zum Überlaufen gebracht haben, aber der letzte große Regenguss kam von den Egoisten selbst, die dort sowas von die Sau rausgelassen hatten dieses Jahr und somit das Areal für ALLE Bürger dieser Stadt einfach unangenehm und somit unbrauchbar an warmen Sommerabenden gemacht hatten. Ganz zu schweigen vom Lärm und Müll, der hinterlassen wurde.

    Ganz toll gemacht, ihr Egoisten, ganz toll. Klopft euch auf die Schulter, haltet euch für geile Poser und zieht nun zum nächsten Partyort mit reichlich Alkohol und Gegröhle weiter.

    Die Grüne Jugend und Jusos täten gut daran, dieses egoistische Verhalten selbst eindeutig brandzumarken als Problem und nicht so zu tun, als gäbe es hier eine Art Klassenkampf zwischen gentrifizierenden Anwohnern und armen Kids, die sonst keine Freizeitmöglichkeiten haben und überall vertrieben werden. Das studentische Feierpublikum der letzten Jahre war ein anderes zu diesen Kids-Eskalationsparties dieses Jahr ohne Rand und Band.

    Die Egoisten sind das Problem in dieser Gesellschaft (die gibt es bestimmt auch unter Anwohnern, keine Frage), keine Anwohner oder Bürger, die sich gegen diese stemmen indem sie ein Miteinander einfordern.

    Das wollten jetzt die wenigsten, Danke nochmals dafür, ihr Ballermann-Deppen aus Regensburg und den umliegenden Landkreisen.

  • R.G.

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    Es ist eine Frechheit, Alten angeblich aus Infektionsschutz das Sitzen auf einer Parbank bei Strafe verboten zu haben, während man sportlichen jungen Menschen das Joggen erlaubte, in der Hoch-Zeit der Covid-19 Maßnahmen.
    Es ist gleich ekelig, bei der Behandlung von
    Aufenthaltsgenehmigungunsverboten bezüglich Regensburger Grünanlagen die Zielgruppe Ältere und Alte aus der Debatte auszunehmen, so als existierte sie gar nicht mehr nach der ersten Rausgehsperre.
    Weshalb verbietet man Menschen um 60, 70 oder 80 und mehr, mitternachts ruhig auf der Wiese zu sitzen? Warum dürfen sie keinen Sonenaufgang genießen? Aus welchem Grund soll man mit einem Hund, der sich lösen möchte (man räumt das Gack ohnehin in den Gacksack), ein Malheur in der Wohnung produzieren müssen, nur weil die Stadt zu bestimmten Zeiten das Rausgehen verbietet?

    Warum ging man gegen größere Störer-Gruppen nicht so vor, so, dass man eine anzumeldende Veranstaltung wahrnahm, also die Gruppen zwang sich in kleinere Einheiten zu trennen?
    Es gibt Menschen mit antisozialer Persönlichkeitssörung, die provozieren ständig Konflikte, um sich danach groß aufplustern zu dürfen.
    Aber auch die Führer von Kommunen können wie ein Einhzelpersonen eine Entwicklung in Richtung Antisozialität und Impobiergehabe durchmachen, wenn sie den falschen Argumenten folgen.
    __________________
    Nachtrag:
    @Herr Eberwein
    Ich halte ihn für einen kompetenten Ermittler, aber nicht für einen Streetworker, der ausgebildet ist zu wissen, wie man mit schwierigen Einzelpersonen und Gruppen “arbeitet”

  • Julian86

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    ” … als Bieranstiche bei der Dult …”

    ” … Betretungsverbot für Jahninsel und Grieser Spitz und ein generelles Verbot „von elektrisch verstärkter Musik“ auf allen städtischen Grünflächen …”

    Die bekannten, auf Jahninsel und Grieser Spitz festzustellenden und zu beklagenden Phänomene waren seit langen, langen Jahren von der Verwaltung gegen alle Vernunft und Rechtsvorschriften gedultete, von den Medien hochgejubelte “Standards” auf der Dult, während und im Gefolge des jeweiligen Dult-Abends. Die Anwohner binnen eines Dult-Platz-Radius´ von 500-1000 Meter wissen ein Lied darüber zu singen.

    Derzeit gibt es im Stadtpark ein Hahn-Zelt mit eingschränkter Ver-lust-igung. Gleichwohl: Die Verwaltung wird derzeit von dortigen Anliegern mit Beschwerden ob der Lärms etc. bombardiert. Schließlich zahle man ja Steuern. Und wolle seine Ruhe.

    So gesehen ist die differenzierte, mehrere Stadtquartiere “heimsuchende” Lärm- und sonstitge Belastung ein greifbarer Beleg dafür, was die sog. Feier- und Freizeitkultur rück-sichts-los anzurichten in der Lage ist.

    Mögen es alle (!) verspüren, am eigenen Leib – auch die Vielzahl der Stadträte in Königswiesen, wo doch gefälligst auch eine feiernde Zwischennutzung zu installieren sich von alleine empfielt. Sonst kan man je nicht wissen, wovon man spricht und worüber man entscheidet.

  • Ralf D

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    Hätte Grüne Jugend und Jusos es wirklich ernst gemeint mit der Problemlösung, wieso haben Sie selbst nicht versucht an Ort und Stelle deeskalierend auf ihre Altersgenossen direkt einzuwirken, indem man bspw. einen Info-Stand einfach einmal dort reingestellt hätte, um auf die Problematik hinzuweisen und so zu sensibilisieren oder auch einmal auf die besonders lauten und alkoholisierten Egoisten direkt selbst ganz persönlich zugegangen wäre, um sie zu besänftigen und ihnen zu erklären, was sie hier gerade für eine größere Stadtgesellschaft mit ihrem Handeln zerstören?

    An Stelle dessen stellt man sich nur an die Seitenlinie und ruft locker flockig unqualifiziert auf´s Spielfeld dem Schiedsrichter (Stadtrat & OB) sowie der anderen Mannschaft (Anwohner & normale Bürger) Vorwürfe zu. Dass die eigene (Jugend)Mannschaft aber einfach schlecht spielt und absoluten Mist baut, spielt keine Rolle in der ganzen Diskussion und Argumentation.

    Kritik ist bei diesem Entschluss durchaus berechtigt und dringend geboten, es braucht aber auch Lösungsansätze die Situation wieder unter mäßige Kontrolle zu bringen. Die habe ich leider weder von Grüner Jugend noch von Jusos gesehen, bis auf “ist doch jetzt schon alles verboten, greift doch einfach damit durch” oder “böse Anwohner, die Geld haben und sich alles erkaufen können”. Ersteres ist ideologischer Quatsch und zeugt von wenig Weitsicht wie eine Stadtgesellschaft und Gemeinschaft funktioniert und funktionieren kann.

    Das mit dem “ist doch jetzt schon alles verboten, greift doch einfach damit durch” ist außerdem auch eine bemerkenswerte Argumentation, ist es doch auch ein Ruf nach Law & Order aus diesen Reihen, womit man ja eigentlich ja eher weniger zu tun haben will.

    Insgesamt ist die Argumentationslinie der Grünen Jugend und Jusos hier selbst etwas strauchelnd, dass dann auch noch ohne echte Lösungsvorschläge und von der Seitenlinie reinrufend, lässt beide Jugendorganisationen in der aktuellen Lage wahrlich nicht besonders gut dastehen.

  • R.G.

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    Alkoholexzesse können das Problem sein, häufiger sind sie der ungeeignete Selbstreparatur-Versuch massiver Probleme.

    Unabhängig von der immer schon potentiell lebensgefährlichen Zeit “Pubertät” , die viele in Sucht, Verzeiflung oder Selbstmord treibt, ist in Krisenzeiten – Seuchen gehören dazu – vermehrt mit Flucht in Alkohol und andere Drogen und mit psychischen Krisen zu rechnen. Das Gegenmittel heißt, mit Jugendlichen, Mittelalten, Alten zu reden, in Gruppen und einzeln.

    Was hat man unternommen, um Vorsorgearbeit zu leisten? Wo war die Sozialarbeit, welche Projekte wurden draußen durchgeführt?
    Was hat man mit Streetworkern vereinbart?

  • Mr. T.

    |

    Das wären eigentlich auch Argumente, um die Dult in Zukunft zu verbieten. Bin gespannt, wie konsequent man da ist ;-)

  • R.G.

    |

    @Ralf D.
    schrieb: “Ersteres ist ideologischer Quatsch und zeugt von wenig Weitsicht wie eine Stadtgesellschaft und Gemeinschaft funktioniert und funktionieren kann.”
    Sie erwarten jetzt hoffentlich nicht, dass die Jugend dialogfähiger und kompetenter handeln soll, als die aus der Elterngeneration stammenden Vorbilder, voran die zwei Damen PolitikerInnen.
    In JEDER Stadt, in jedem deutchsprachigen Land stiegen dieses Jahr den Ordnungskräften und Politikern die Grausbirn auf, angesichts der Emissionen und Immisionen von Partyexzessen, selbst in den abgelegenten Tiroler Tälern fanden wilde, unangemeldete Veranstaltungen statt.
    Aber nur an wenigen Orten reagierte man darauf mit reinem Machtgehabe. Durchwegs begriff man sehr gut, dass man Vorsorgearbeit zu leisten hat, die zuerst darin besteht, sich den Menschen gezielt zuzuwenden, in kontrollierten Umgebungen wie Jugendtreffs etc. Und dann erst macht es Sinn, Auswüchse hart bestrafen.

  • Tobias

    |

    So wie ich das sehe, gilt das Verbot ab 23 Uhr. Ich weiß nicht, aber ist den “Feierenden” bewusst, dass das auch tagsüber möglich ist? Man kann sich doch problemlos 19 Uhr mit einer Decke und einer Flasche Hugo treffen, oder? Wer um 23 Uhr “feiern” muss, der “braucht” auch Alkohol, um auf Stimmung zu kommen. Oder ganz einfach ausgedrück: Stumpfes Besaufen.

    Ansonsten halt auf dem Campus oder bei den Studentenwohnheimen oder so, kann das NIMBY-Verhalten kurieren. Schon als ich laß, dass es sich bei den Anwohner, die sich Heroinspritzen und Pizzakartons stören, oder gar das Einhalten der Gesetze (Nachtruhe z.B.) als “privilegiert” verschrien wurde, war doch klar, dass sich die “Feiernden” sich nach jahrelangem Ausrasten und Austesten der Limits in Selbstmitleid einkugeln…

  • Hthik

    |

    @Ralf D 26. August 2020 um 15:25

    “Das mit dem “ist doch jetzt schon alles verboten, greift doch einfach damit durch” ist außerdem auch eine bemerkenswerte Argumentation, ist es doch auch ein Ruf nach Law & Order aus diesen Reihen, womit man ja eigentlich ja eher weniger zu tun haben will.”

    Nicht wenn man “Law & Order” so versteht, wie es üblicherweise verstanden wird, nämlich ein Verlassen darauf, dass mein einfach nur die Stellschrauben “strenges Gesetz” und “Einsatz von Ordnungskräften” immer weiter hochdrehen muss um damit alles zu lösen. Nicht jeder, der Zweifel an dieser Patentlösung hat, ist Anarchist. Der Herr Artinger kann aus nicht genau bekannten Gründen jetzt nichts machen, aber mit dem neuen Gesetz wird alles besser, weil, ja weil … das ist eben so. Da wäre einiger juristischer und polizeitaktischer Klärungsbedarf.

  • R.G.

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    Besonders ernst wird die Jugend Vorbilder nehmen, die in Wauzi-Butzi Sprache wegen die Covid Elefanti, de man immer mithaben muss, die BummBumm, was alle mithaben, verbieten.

    Es geht eben nichts über eine erwachsene Ausdrucksweise.

  • Altstadtkid

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    23:00 da müssen die Wirte auch Ihre Freisitze räumen, dann geh ich halt nicht erst um 21:00 weg weil ich das schon immer so gemacht habe, sondern früher
    Die Donauinseln können kein Clubersatz sein, das ist doch klar…….
    Nachdem alle Bitten, Apelle und Ansprachen keinen interresiert haben, war das jetzt die letzte Konsequenz……….
    Selber Schuld

  • joey

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    um 23.00 kann/soll man heimgehen. Wer das nicht kann, dem empfehle ich den Polizeichef von SimCity “Ali Ainspern”.
    Ich verstehe grundsätzlich nicht, wozu man Batteriemusik braucht. Macht Musik selber – kreativ, spontan und individuell. Jakob Friedl müßte das eigentlich als erster verstehen.

  • Charlotte

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    Endlich! Das wurde ja Zeit. Gut gemacht CSU, SPD, FDP, FW, CSB!

    Jetzt fehlt nur noch ein Alkoholverbot – einschließlich auf allen Plätzen in der Altstadt. Auch dort ist die Lärmbelästigung desaströs! Und nein: es gibt kein Recht, den öffentlichen Raum als Feierzone nutzen zu dürfen.

    Die Opposition und die Jugendorganisationen disqualifizieren sich gerade in Grund und Boden: sie missachten aufs Äußerste ein Mindestmaß an Rücksicht.

    Wer es nicht solidarisch mitträgt, dass lediglich von 23.00 – 06.00 Uhr (!) Ruhe herrschen soll und wer mit mehr als 17 Stunden Aufenthaltsmöglichkeit nicht zufrieden ist, zeigt mehr als deutlich, dass ihm seine Mitbürger schlichtweg egal sind – frei nach dem Motto Ich, Ich, Ich…

    @ Tobias Emmerling (Linksjugend): gar kein Armutszeugnis der Regierungskoalition. Sie übernimmt die Verantwortung, die die Jugend nicht übernimmt.

    @ Jusos: Die neuen Regelungen sind genau das: solidarisch. Weil unsolidarisch ist, wer die Lärmschutzgesetze nicht akzeptieren will auf Kosten der Mehrheit. Von der Vermüllung will ich gar nicht sprechen.

    @ Stefan Christoph: was für eine Fehlinformation! Sie sollten sich als Stadtrat besser informieren! Die meisten Neuinfektionen finden seit längerem in der Altersgruppe zwischen 15–34 Jahren statt – weil eben diese Gruppe viel feiert, sich in großen Gruppen aufhält, viel zu viele Kontakte pflegt, alkoholisiert Regeln nicht einhält – und das, obwohl sie sich zur Zeit fast ausschließlich im Freien aufhält. Fakten, die eher für ein generelles Kontakt–Verbot sprechen! Als Argument nun Corona zu bringen passt halt gar nicht. Aber scheinbar haben sie kein anderes.

    Und dass sie nicht dafür werben, dass Feiernde Rücksicht nehmen sollen, lässt tief blicken. Natürlich gelten auch an anderen Plätzen Lärmschutzgesetze und eine Nachtruhe ab 22.00 Uhr!

    @ Jakob Friedl: Ihr Kommentar – das macht mich in der Tat sprachlos !

  • R.G.

    |

    @Joey
    Dezente, unverstärkte Musik geht auch.
    Dudlsack zum Beispiel.
    Sonst Alphorn.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu “Hthik” Die an und für sich positiven Werte, nämlich, wenn jemanden R e c h t
    widerfährt und eine Sache in O r d n u n g ist, werden von undemokratisch ge-
    sinnten Menschen weltweit dazu mißbraucht, Leute, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen,
    mit aller Härte zu bestrafen. Was den Regensburger Fall betrifft, so muß die Mehrzahl
    der vernünftig Feiernden büßen für Minderheiten, die sich wie Wildsäue aufführen.
    Und letztere – nicht die Feiernden an und für sich – müssen hart bestraft werden.

  • d_H_A

    |

    @Rald D
    Ihre Ausführungen ist praktisch nichts hinzuzufügen!
    Ganz genau so ist es!

    Es ist nähmlich gar nicht so, dass alle, die sich über Lärm und Müll beschweren, gleichermaßen auch ein Betretungsverbot für ganz toll halten, aber alternative Lösungsansätze wollte ja keiner bringen!
    Sich hinstellen und alles blöd finden, können die Nachwuchspolitker ja schon ganz gut, aber Lösungsansätze bringen: Totalausfall!

    Vielleich wäre ein ganztägiges Alkoholverbot auf den genannten Flächen schlauer gewesen! Wer nicht sturzbesoffen ist, schreit auch nicht die ganze Nacht!

  • GSH

    |

    Es gibt einfach zu viele Menschen auf diesem Planeten und diese haben auch noch viel zu viel Zeit.

    (Ironoie aus)

  • Jemensch

    |

    Ein absolutes Trauerspiel für diese Stadt und wohl wahr ein Mittelfinger in das Gesicht junger und junggebliebener Menschen. Die OB reit sich in die Gruppe der Law&Order Mentalität von Artinger und CSU (und ArschFürDeutschland) ein und folgt stupidem Verbotsidealismus statt sich auf ihre sozialen Werte zu besinnen. Es ist doch nicht schwer: ein Blick in andere Städte zeigt doch, wie einfach es ist, bestimmte Probleme sachlich zu lösen. Das Aufstellen von grosseren Müllcontainern z.B. Das (temporäre) Platzieren von öffentlichen WCs (hier hinkt die Stadt seit Jahrzehnten hinterher, siehe Niederlande u.a.). Aber anstelle davon, dass man versucht die Probleme weiter anzugehen, entscheidet man sich für den plumpen und einfachen Weg. Sind ja nur ein paar dumme Jugendliche. Das Regensburg von den alleine mehr als 30000 Studierenden lebt und wächst, scheint keine Rolle mehr zu spielen. Lieber gibt man der Hand voll priviligerter Wutbürger die Zustimmung, wenngleich selbst Bewohner GEGEN die Verbote sind. Diese Koalition ist ein Schandfleck, eine durch und durch fehlbesetzte Konstellation aus empathielosen Herrschern. Besonders von Frau MS bin ich sehr enttäuscht.

  • Ureinwohner

    |

    Na dass nenne ich mal innovativ. Da existiert seit Jahren ein Alkohol und Musik Verbot für städtische Grünanlagen (unabhängig von der Uhrzeit) und niemals wurde es angewandt oder durchgesetzt weil angeblich die Ordnungskräfte sich gegenüber der anwesenden Gruppen dazu nicht in der Lage fühlten…. und nun kommt das nächtliche Betretungsverbot für alle. Na Klasse (!) wie hab ich mir das nun vorzustellen? Ich gehe um 23.00uhr vom Grieser Steg an der Donau entlang Richtung Steinerene und mache mich damit Strafbar? Steht dann da permanent einer der mir deshalb Handschellen anlegt? Oder ein verwahrngeld über 20euro erteilt (Vorausgesetzt er ist schnell genug mich einzuholen) Oder wird das Areal in Zukunft eingezäunt? Oder bleibts dabei das dann höchstens riner kommt und mit erhobenen Zeigefinger mir sagt “boeser Mitbürger hier darfst du nicht entlang gehen gehe bitte den Umweg über die Andreas Straße”… . das ist doch lächerlich! Lächerlich von dem nun geltenden rigorosen ” Betretungsverbot” für alle her und lächerlich vonder nun angeblich besseren Durchsetzbarkeit her. Oder zB was passiert denn dann bitte während der Maidult wenn ganze Horden von betrunkenen, kotzenden und schreienden Trachtlern genau diese Wege nach Schliessung der Bierzelte um 23uhr am Heimweg passieren? Werden diese dann von mehreren Polizisten daran gehindert das Areal zu betreten oder wie hab ich mir das Ganze vorzustellen? Ich bleib dabei diese Satzung lächerlich und in seiner Art weder praktikabel noch sinnvoll und gängelt höchstens diejenigen die eh nichts auffälliges um diese Uhrzeit dort machen wie eben zB den Hund ausführen….reine Symbolpolitik vom feinsten.

  • John

    |

    Die Wut und der Drang zu Leben der Regensburger Jugend wird Mittel und Wege finden sich auszuleben.
    Ob dass den Nicht- Vertreter*innen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen dann passen wird wage ich zu bezweifeln. Aber wundern brauchen sie sich dann nicht, denn jeder Druck führt unweigerlich irgendwann zur Explosion.

  • joey

    |

    @R.G.
    in anderem Artikel haben wir ja schon konkrete Vorschläge gemacht. Klarinette und Sax. Aber irgendwann geht einem da die Puste aus, sogar die Fischerchöre machen um 23.00 wohl Pause.

  • Hubertus Wiendl

    |

    Die Stadt kann den Grieser Spitz garnicht sperren, die Wege an der Donau gehören dem Bund, denn die Donau ist eine Bundeswasserstraße.

  • Mr. T.

    |

    Jemensch, das ist leider das traurige Los, dass sich GMS selbst gewählt hat. In der Hoffnung, dass es so einfacher wird, hat sie sich mit ihrer Mini-Fraktion und knappen OB-Mehrheit in die Abhängigkeit von CSU, FW und – man kann’s kaum glauben – Janele begeben und wird nun von konservativen bis rechten als demokratische Vorzeigefrau voraus getrieben.
    Ich hätte nicht geglaubt, dass es in dieser Legislaturperiode hätte schlimmer kommen können.

    Ich hoffe auf eine ordentliche Portion zivilen Ungehorsam, damit diese Dilettanten sehen, dass wenn man unfähig ist, bereits bestehende Verbote einzufordern, auch darüber unverhältnismäßig hinausgehende Verbote auch nicht einfordern kann.

    Regensburg sollte sich einfach mal Gedanken machen, wo es hinwill. Dann müssen sie halt die Uni zusperren, wenn das mit den Studenten zu lebhaft ist. Da gibt es sicher genug andere Standorte, die sich danach die Finger schlecken.

  • Charlotte

    |

    @ Jemensch

    Schon wieder keine Einsicht! Die, die sie despektierlich als Wutbürger bezeichnen, haben jahrelang den Dialog gesucht – ohne Erfolg Bzw. es wurde von Jahr zu Jahr schlimmer.

    Wir sollten ihrem Vorschlag folgen, denn andere Städte haben längst Betretungsverbote und Alkohol- und Flaschenverbote im öffentlichen Raum. Denn auch dort klappt es nicht.

    Und natürlich lebt Regensburg nicht von den 30.000 Studierenden. Regensburg lebt von den 120.000 echten Regensburgern, die hier arbeiten, leben und Steuern zahlen. Es macht Sinn, sich mal mit Zahlen und Fakten zu beschäftigen.

    @ Ureinwohner

    Natürlich gibt’s kaum Spaziergänger und Gassi-Gänger, die ständig ab 23.00 Uhr sich dort aufhalten. Im Vergleich zu den Feiernden sind die meisten verständnisvoll und flexibel. Schließlich ist ganz Regensburger offen für nächtliche Spaziergänge. Also kein Problem. Und wer will überhaupt noch über Müll- und Scherbenhaufen laufen? Keiner!

  • Ureinwohner

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    @Charlotte Sie haben aber schon verstanden was das Wort “Betretungsverbot” bedeutet? Ein Betretungsverbot ist ein Betretungsverbot also nichts mit Offenheit für nächtliche Spaziergänger. Weil wenn dann gleiches Recht (und gleiche Verbote) für alle oder lesen Sie in einem Betretungsverbot irgendwo eine Ausnahme Regelung für Spaziergänger? Ich lese in dem Wort Betretungsverbot auf jeden Fall nicht das sich dies nur auf Feiernde bezieht (was auch eine unzulässige Auslegung einer Satzung währe).

  • Ureinwohner

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    PS. : @Charlotte Der Witz an der Geschichte den Sie offensichtlich nicht verstehen ist, das Sie gar nicht den Dialog hätten suchen müssen, sondern lediglich die Stadt bzw das Ordnungsamt dazu bringen hätten müssen schon bestehende Regeln wie zB das Verbot von Alkoholkonsum und Lärm in öffentlichen Anlagen auch praktisch durchzusetzen. Was bringt da nun Ihrer Meinung nach das generelle nächtliche Betretungsverbot für alle für eine Verbesserung? Glauben Sie ernsthaft das dass nun besser durchgesetzt wird (ausser vielleicht zur Show in den ersten Wochen)?…..

  • Charlotte

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    @Ureinwohner
    Mit ganz Regensburg meine ich Alles außer den beiden Arealen. Kein Spaziergänger wird ab 23.00 Uhr die beiden Areale vermissen. Hier wird ein Szenario aufgebaut, dass nicht wirklich als Problem vorhanden ist. Wer Spazieren gehen will hat weiterhin unglaublich viele Möglichkeiten.

    @da liegen sie falsch. Die Satzung ist bisher In Teilen zu ungenau formuliert. Auch ist nicht klar formuliert, dass sie keine Partyzonen sind.

    Ich gebe Ihnen Recht, dass die letzte Koalition kein Interesse hatte, Ruhestörung und Vermüllung wirklich zu bekämpfen und dagegen vorzugehen. Die jetzige bürgerliche Koalition hat nun aufgrund der Belästigungen und einer Vielzahl von Räumungen agiert. Ich finde, mit diesem Kompromiss kann jeder leben. Übrigens gab es Zeiten, in denen Grünanlagen grundsätzlich nicht betreten werden durften!

  • Ureinwohner

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    @charlotte Ich weiß ja nicht wo Sie Leben. Aber als ich bis vor nicht allzu langer Zeit noch im Stadtnorden lebte ging ich des Öfteren, vor allem am Wochenende vom grieser Steg aus die Strecke über den Gries oder an der Donau in Stadtamhof und da war ich definitiv nicht der Einzige. Ebenso kenne ich genügend Stadamhofer Hundebesitzer die auch mal Nachts raus müssen. Falls dies nicht bemerkt haben gibt es auch einige Anwohner die das nun verhängte generelle Betretungsverbot auch nicht gerade lustig finden. Und ich kann ebenso ein Lied davon singen wie toll es ist wenn zur Dult die gesamte Meile zwischen Steinweg- Dult Platz – Oberer Wördh mit Müll und Mageninhalt gepflastert ist oder wie “sympathisch” die Leute sind die einem da nach dem schliessen der Bierzelte, grölend und pöbeln entgegen kommen…. aber sowas ist ja scheinbar kein Problem…..

  • Mathilde Vietze

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    Zu “Jemensch” – Ihr Kommentar ist – gelinde ausgedrückt – schon sehr gewöhnungs-
    bedürftig. Wenn die OBin und ihre Stadträte zur Rücksichtnahme auffordern, sind
    diese in Ihren Augen gleich “Law-and-order-Politiker.” Wie würden Sie denn reagie-
    ren, wenn Sie einer dauernden Ruhestörung und Rücksichtslosigkeit ausgsetzt wären?
    Kein Ernstzunehmender Poltiker hat etwas gegen Leute, die vernünftig feiern wollen.
    Wenn sich aber eine Minderheit aufführt wie die Wildsau und es wird dagegen ein-
    geschritten, hat das nichts mit Einschränkung der Freiheit zu tun.

  • Jakob Friedl

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    Zum Musikboxenverbot: Vollkommen ausreichende Regelungen gab es in der Satzung für die Benutzung der öffentlichen Spiel- und Grünanlagen vorher auch schon: Verbot für Musikabspielgeräte ab 22 Uhr, sowie ein grundsätzliches Verbot von Ruhestörung, Vollrausch, Vermüllung, Vandalismus etc.. Nun ist es in allen 139 Grünanlagen zwischen Burgweinting und Prüfening, der Konradsiedlung und dem Fernsehturm generell verboten elektronisch verstärkte Musik aus Bluetoothboxen zu hören – egal wo und in welcher Lautstärke. Erschreckend ist, dass in der öffentlichen Wahrnehmung als attraktive und schützenswerte Aufenthaltsbereiche nur Jahninsel und Grieser Spitz existieren, dabei ist doch erklärtes Ziel der Maßnahmen eine Entzerrung und Dezentralisierung des Geschehens. Die Neuregelungen betreffen jedoch unterschiedslos das gesamte Stadtgebiet. Gab es in den 137 weiteren Parkanlagen so massive Probleme mit Musikhörenden, dass „mildere Mittel” als ein generelles und flächendeckendes Verbot „nicht zur Verfügung standen“?
    Die Satzungsänderungen sind der Ferienausschussbeschlussvorlage vom 25.08.2020 angehängt: https://www.regensburg.de/rathaus/stadtpolitik/regensburger-sitzungsdienst/sitzungskalender

    Werden sich die meist jungen Menschen beim Ballspielen und Cornern daran halten? Ein generelles Verbot, das jedes Maß und jede Differenzierung vermissen lässt, kann ohnehin nicht durchgesetzt werden. Das bedeutet: Im gesamten Stadtgebiet verstoßen nun Menschen gegen Verbotsregelungen, obwohl sich an ihren „Vergehen“ meist sowieso niemand stören würde. Ich möchte ins Bewusstsein rufen, dass sinnlose Verbote, die dann in der Regel nicht eingehalten werden, keine klaren Verhältnisse schaffen, sondern eher behördlicher Willkür Vorschub leisten können, z.B. racial profiling. Außerdem: Nicht jede Box in jedem Park wird aufgespürt werden können. Die Folge: Fünf Gruppen rutschen unentdeckt durch und die sechste trifft die Härte des Gesetzes. Sorgen offensichtlich überzogene und in der Praxis undurchsetzbare Verbote wirklich für ein entspanntes Verhältnis zwischen Ordnungshütern und Grünflächennutzern?

    Neben dem Vergnügen dienen Grünflächen natürlich auch der Erholung. Ruhe, Naturerleben abseits des Verkehrslärms, saubere Luft und Vogelgezwitscher sind eine schützenswerte Qualität im Stadtraum. Um diese Qualität von verlässlicher Ruhe in naturnahen Räumen stärker herauszustellen, könnten dafür gezielt Bereiche ausgewiesen werden, z.B. auch dort wo Anwohner oft betroffen sind oder Leute gerne liegen, lesen und entspannen – und wo im Übrigen auch bisher sowieso fast nie Musik zu hören war. Um Ruhezonen zu schaffen und die Ausbreitung einer achtsameren und rücksichtsvolleren Freiraumkultur zu fördern, muss Musik jedoch nicht in jeder öffentlichen Grünanlage, im gesamten Stadtgebiet, also ÜBERALL verboten werden. Fette Bässe können ja an Orten wie z.B. unter der Steinernen auf der Jahninsel oder der Wiese beim Dultplatz auch etwas Schönes und Verbindendes sein, was dort niemanden stört und zu diesen Orten passt. Leute verbringen hier ihre Freizeit, weil ihnen diese Atmosphäre angenehm ist, und stören dabei weder ihre unmittelbare Umgebung noch ihre Nachbarn. Beides kann nebeneinander existieren!

    Über Geschmack lässt sich streiten, aber Musik führt nicht zwangsläufig zu Rücksichtslosigkeit und Müll. Diesbezüglich sollten tatsächlich Zeichen gesetzt werden – schöne Zeichen, z.B. mittels Kunst, die tatsächlich Zustände sichtbar machen kann. Holzbildhauer könnten Kippen, Flaschen, Plastikbecher, Kronkorkentischplatten etc. aufmerksamkeitswirksam und so in Szene setzen, dass nicht nur ein Bewusstsein für Müllentsorgung, sondern auch für Müllvermeidung präsent gehalten wird. Zum Thema Müllvermeidung und Sensibilisierung: Regensburg will Zero-Waste-Stadt werden. Das ist sehr unterstützenswert. Hier ein paar Anregungen zum Thema seitens der Ribisl-Partie: https://ribisl.org/anregung-zum-thema-muell-muellvermeidung-kunst-zero-waste-stadt/
    Solche Maßnahmen sind wesentlich günstiger als immer weiter aufgestockte Ordnungs- und Sicherheitsdienste, die viele hundertausend Euro im Jahr kosten. Auch sollten zusätzliche Mülleimer und temporäre Toiletten nicht erst im August, sondern schon ab April aufgestellt werden. Die Stadt hat dieses Jahr viel zu spät auf den geänderten Bedarf reagiert.

  • R.G.

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    Schauns, die Probleme gäbe es alle nicht, wenn die blöden grünen Wiesen und das unappetitlich nasse Wasser überplattet worden wäre mit gescheiten Wolkenkratzern.
    Dann könnten die lauten Jammerer im Schatten der Lösung ihr ruhiges Dasein haben.

  • Hthik

    |

    @Mathilde Vietze 27. August 2020 um 07:00

    “Was den Regensburger Fall betrifft, so muß die Mehrzahl
    der vernünftig Feiernden büßen für Minderheiten, die sich wie Wildsäue aufführen.
    Und letztere – nicht die Feiernden an und für sich – müssen hart bestraft werden.”

    Richtig. Das ist eigentlich eine grundlegende zivilisatorische Errungenschaft, dass wir nicht eine Gruppe für das Verhalten Einzelner bestrafen. Das Gegenteil ist Mittelalter: Da hat wer etwas angestellt und der heißt Rothschild, also brauchen wir strengere Gesetze für die Juden. Da wir so etwas grundsätzlich nicht wollen, gestalten wir Regeln so, dass sie auf den Einzelnen zurückgreifen für das, was er zu verantworten hat. Das wird hier mit einem völlig unerklärten “geht nicht” abgeschmettert.

  • Hthik

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    @Charlotte 27. August 2020 um 16:02

    “@da liegen sie falsch. Die Satzung ist bisher In Teilen zu ungenau formuliert.”

    Darüber könnte man reden, wenn denn genau gesagt würde, worin das Auslegungsproblem besteht und wie das die Ordnungskräfte von der Rechtsdurchsetzung abhält.

    “Auch ist nicht klar formuliert, dass sie keine Partyzonen sind.”

    Wenn man “… sind keine Partyzonen.” formuliert, fürchte ich, hilft das nicht weiter. Das ist rein deklaratorisch. Wenn sich die Polizei darüber beschweren würde, dass das als konkrete Handlungsanweisung ungeeignet ist, könnte ich das verstehen. Genaue Aussagen woran es jetzt scheitert, sind mir nicht bekannt, aber dem Wenigen, was ich habe, scheint eher zu entnehmen zu sein, dass die bisherige Ordnung nicht zu schwer zu interpretieren ist, sondern vor Ort nicht umsetzbar ist, weil man sich einer Übermacht mit hoher Gewaltbereitschaft gegenübersieht. Nehmen wir an. dem ist so, dann ist das ja spätestens beim zweiten Mal nicht mehr überraschend, sondern man kann sich vorbereiten. Da wüsste ich schon gerne genauer, warum man da immer noch nichts machen kann.

    Selbstverständlich ist es tendenziell immer so, dass man den Ordnungskräften die Arbeit erleichtert, wenn man die Bewegungsfreiheit der Bürger einschränkt. Auf menschenleeren Straßen patrouilliert es sich entspannt. Das konterkariert aber die raison d’être des “Systems Ordnungskräfte”, das ja genau dazu dienen soll dem regeltreuen Bürger größtmögliche Freiheit zu erhalten, indem gezielt die Störer herausgegriffen werden.

  • Gerda Huber

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    Wir haben ab und zu in einem Park Musik gemacht. Mit dabei ein kleiner Verstärker für die Akustik-Gitarre und den E-Bass. Niemand war das zu laut. Das ist jetzt hinfällig, wie soll man einen E-Bass ohne Verstärkung spielen?

    Wie man sieht, ist das Corona-Argument immer wohlfeil und für alles irgendwie herzunehmen: Einerseits – wegen Infektionsgefahr Sperrung (Stadt). Andererseits – wegen Infektionsgefahr ( in Räumen) sollte man die Grünanlagen nicht sperren (Jugendliche bzw. Besucher). Sehr witzig…

  • Jemensch

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    @Charlotte: Wie kann man nur so eine hochnäsige Meinung haben? Alle Menschen werden in einen Topf geworfen, ja klar. Nur die armen hart arbeitenden “Erwachsenen” sind echte Regensburger, alles andere nur geduldetes Gesindel.. Schonmal dran gedacht, dass auch Studierende nebenbei arbeiten, steuern zahlen und hier —echt— leben möchten?!? Dieser oberlehrerhafte Ton ist so fehl am Platz. Und dieses Problem lässt sich sehrwohl in den Griff bekommen, man muss halt auch einfach mal schauen, wo es wie gemacht wird. Aber passt ja gut zum Rest, grosse Worte, nix dahinter.

  • Mathilde Vietze

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    Werter “Mr. T. Sie haben – wieder einmal – Ihre negative Weltsicht breitgetreten.
    Das ist Ihr gutes Recht. Der Unterschied ist nur, daß ich die Politiker kenne und
    einschätzen kann, während Sie hier nur Vorurteile abliefern. Nach über 50 Jahren
    Parteizugehörigkeit kann ich sehr wohl unterscheiden zwischen Klugschwätzern
    (auch in den eigenen Reihen) und Realpolitikern. Und bei den Klugschwätzern habe
    ich mich schon zur rechten Zei u n b e l i e b t gemacht.

  • Hthik

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    @Gerda Huber 27. August 2020 um 22:32

    Die Lautsprecheranlage auf der Weltausstellung 1964 war rein pneumatisch. https://en.wikipedia.org/wiki/Fluidics Für längeren Gebrauch müsste man das Druckgas von außerhalb der Grünanlage heranführen oder etwa einen dieselbetriebenen Generator verwenden. Manche Gemeinden der Menonniten alter Ordnung können mit Experten dieser vergessenen Technologie aufwarten. Da dieser fortschrittlichkeitsgläubige Blog hier keine pneumatischen Links ermöglicht, kann ich zur Kontaktvermittlung nur hierauf verweisen https://www.mennoniten-regensburg.de/kontakt

  • Swami Durchananda

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    In meiner Allwissenheit sehe ich, das die Zukunft Lärmprobleme am Stadtseitigen Donauufer spätestens um 23Uhr15
    -(bei schönem Wetter täglich)

    Ob das dann zu einer Weiteren Sperrzone führt?
    Wohnen da Stadträte?

  • Stadtamhoferer

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    @ Herrn Friedl: Im Bereich des Grieser Spitzes; Wöhrd, und Jahninsel sind streng geschützte Tierarten zuhause, Eisvögel, Fledermäuse, und noch einige mehr. Sind die nicht auch schützenswert? Oder wurden die schon vergrault? Und muss man nicht dafür sorgen, dass gerade diese letzten Rückzugsgebiete besonders geschützt werden. Mir ist es ein Rätsel, warum diese Tatsache in den Diskussionen immer keine Berücksichtigung findet.

  • Bertl

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    Zitat des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant:

    “Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.”

    Und:

    “Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.”

    Damit ist alles gesagt.

  • Altstadtkid

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    @Swami Durcheinanda

    Sehr gut erkannt, ich glaube da wohnen keine Stadträte. Bei mir wohnen auch keine
    Ich habe den “Abfuck” seit Jahren vor der Haustür und keinen hat’s jemals interessiert

  • Skyrider

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    Die AfD stimmt M I T der “grauen Koalition” für ein Betretungsverbot und Niemanden in dieser Koalition störts, traurig Herrschaften…..

  • Dominik Müller

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    @skyrider Sie wollen also die AFD adeln, indem alle anders abstimmen sollen als die AFD?
    Und sich so erpressbar machen? Was, wenn die AFD etwas beantragt, was sie eigentlich verhindern will? Die Lämmer der Grünen stimmen dann wohl aus Prinzip im Sinne der AFD gegen deren Antrag?
    Auf die Stimmen der AFD kam es hier nicht an. Wie übrigens auch bei den Bürgermeisterwahlen. Die damalige grüne Entgleisung schon vergessen? https://www.regensburg-digital.de/solider-auftakt-mit-gepolter-vom-ex/15052020/
    Es gab hier eigene Mehrheit der Koalition.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu “Skyrider” – Was haben Sie denn da zusammenfantasiert? Die AfDler dürfen im
    Stadtrat f ü r oder g e g e n einen Antrag stimmen; sie dürfen nur nicht ihre
    Parteiparolen herumposaunen.

  • Altstadtemigrant

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    @ jemensch
    Sie können nur schwer einerseits behaupten, “Das Regensburg von den alleine mehr als 30000 Studierenden lebt und wächst…” und im gleichen Atemzug kritisieren, dass “Alle Menschen … in einen Topf geworfen [werden], ja klar. Nur die armen hart arbeitenden “Erwachsenen” sind echte Regensburger, alles andere nur geduldetes Gesindel…”

    Ihre eigene Peer Group erst zur allein relevanten Gruppe für Wachstum und Leben in Regensburg zu erklären und dann ihren Diskussionsgegnern vorzuwerfen, dass sie mit ebensolchen Verallgemeinerungen arbeiten, ist gelinde gesagt obskur.

    Natürlich gehören Studenten AUCH zu Regensburg. Genauso wie Kinder, arbeitende Bevölkerung mittleren Alters und Rentner.

    Die Interessen der Studenten Regensburgs sind deshalb zu berückstichtigen, aber nicht ausschließlich. Über die letzten Jahrzehnte gab es hier sehr viele Freiräume. Dass diese aufgrund von ständigen Übertretungen zu Lasten der anderen Bevölkerungsgruppen nun eingeschränkt werden ist zuallererst einmal Schuld der Übertretenden.

    Schauen Sie zb nach Heidelberg.
    https://www.heidelberg24.de/heidelberg/heidelberg-zoff-laerm-altstadt-loesung-9884194.html
    Diese Probleme gibt es überall.

  • R.G.

    |

    Ich sehe das Jahr als das, in dem schlimme Ernten eingefahren wurden.
    Die Folgen der Entstaatlichung des Gesundheitswesens und der Altenpflege sowie der Öffentlichen Sicherheit,
    der Entmenschlichung der Architektur = der Errichtung von Schlafstädten ohne Aufenthaltsqualität, und
    der fehlenden Gastlichkeit, aufgrund einer Tourismusentwicklung zum reinen Massentourismus. Entsprechend konnte dem Gast aus der eigenen Region nichts geboten werden, was ihm die Stadt als Urlaubsort liebenswert machen würde.

    Die Entstaatlichung brachte in meinen Augen kuriose Berufe wie den eines städtischen Ordnungsdienstmitarbeiters hervor, etwas dann Eindrucksvolles, wenn es keine Probleme gibt, kommt es aber zu Übertretungen durch Gruppen, fühlt sich der Entsprechende logisch überfordert, ganz so als stünde er vor lauter Stockbetrunkenen, die ein jeder eine BummBumm Box dabeihätten, sodass man seine Stimme gleich höre.

    Den schweren Fehlern wird sich nicht gestellt, die Politik versucht, durch mehr Bedrückung und Einschränkung die Bewegungsfähigkeit und Lautäußerung der Bürger zu unterdrücken.
    Eine gefährlicher Irrtum, denn so bereitete man in der Vergangenheit den Boden für Revolutionen.

  • Charlotte

    |

    @ Swami Durchananda und @ Altstadtkid

    Es wohnen auch Stadträte in der Altstadt. Kontaktieren Sie doch mal die neuen und jungen Stadträte vor allem in der Brücke und bei den Grünen. Ich vermute, sie werden fündig..

    Diese helfen ganz sicher bei Lärmproblemen und Schlafstörungen und Vermüllung. direkt vor der Haustüre.

  • Dominik Müller

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    @Günther Herzig, ich kann Ihnen da nicht helfen.
    Wo ich Leute einordne, die die Gefahr einer Revolution heraufbeschwören, wenn die Stadtpolitik einem Stückchen Natur 7 Stunden Nachtruhe zur Regeneration gönnt, kann ich nicht sachlich schreiben. Schlimm genug, dass da die Beschwerden von Anwohnern über Lärm und Müll herhalten müssen.
    Und grotesk ist es, wenn sich die regensburger FfF-Aktivisten derart gegen den Umweltschutz stellen und lokale politische Kampfbegriffe (graue Koalition) übernehmen.
    https://futureforregensburg.de/

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu Dominik Müller: Ich danke Ihnen für diesen sachlichen und realistischen
    Kommentar.

  • Skyrider

    |

    @Dominik Müller
    Sie wollen hier nicht ernsthaft behaupten, dass es der grauen Koalition beim Betretungsverbot um den Schutz der Umwelt geht. Ihre Argumentation, ist genau so krumm , als würde ich behaupten, jeder der die jährliche Dult (Müll und Lärm) besucht und die Regensburger Hauptverkehrsadern (Lärm, Abgase) benutzt, hat mit Umweltschutz nichts am Hut. Den Zusatz “Grau”, trägt diese Koalition, auch nach Ansicht vieler (jetzt EX) SPD Wähler zu Recht, weil sich schon jetzt herauskristallisiert, dass die Farbe Schwarz hier den Ton angibt. Die SPD merkt es nur (noch) nicht.

  • Dominik Müller

    |

    @Skyrider Ich bedaurte, dass die jetzige (für mich eher bunte als graue) Koalition nicht den Umweltschutz als Argument gebraucht. Ihre Ausführungen diesbezüglich gehen daher ins Leere.
    Bestreiten Sie tatsächlich, dass sich dort für Pflanzen und Tiere das Betretungsverbot positiv auswirkt? Und durch dichteres Gras die Bodenerosion etwas verringert wird?
    Das Hauptproblem an FfF oder sonstigen ökologischen Bewegungen ist doch, dass immer nur die anderen handeln oder etwas unterlassen sollen, sobald das eigene Handeln hinterfragt wird, hat man viele Rechtfertigungsgründe.
    Verteidigen Sie nur weiter das Framing “graue Koalition”, so erfolgreich wie die AFD mit dem Begriffen “Altparteien” oder “Systempresse” werden Sie nicht.

  • Mathilde Vietze

    |

    Zu “Skyrider” – Sie glauben also allen Ernstes, daß die Bediensteten der städtischen
    Ämter nichts Besseres zu tun haben, als den “armen Feiernden,” für die Rücksicht-
    nahme ein Fremdwort ist, das Leben schwer zu machen.
    Die Rathauskoalition wird auch künftig o h n e Ihre Weisheiten recht gut
    regieren können und die SPD weiß sehr wohl, was sie im Stadtrat durchsetzen
    kann und was nicht, da ist sie nicht auf Ihre Sprüche angewiesen.

  • Mr. T.

    |

    Da braucht man die Bediensteten der städtischen Ämter, die Mitglieder der grauen Koalition und die gute alte SPD gar nicht mal so gut kennen wie Frau Vietze, um zu wissen, dass sie auch ohne die Weisheiten von Skyrider recht gut regieren können und nicht auf seine Sprüche angewiesen sind. Die scheren sich ohnehin einen Scheißdreck um das, was andere noch beizutragen hätten und ziehen ihren Stiefel lieber mehr schlecht als recht durch – Hauptsache es macht nicht zu viel Umstände.
    https://www.regensburg-digital.de/schluss-mit-bummbumm/26082020/#comment-446498

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