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Start am Donnerstag

Ehrenamtliche stemmen Corona-Testzentrum

Lediglich drei von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Corona-Testzentrum der Stadt Regensburg sind hauptamtlich beschäftigt. Den Rest übernehmen Freiwillige Feuerwehr und Hilfsorganisationen. 48 Stunden soll es dauern, bis man sein Testergebnis erhält.

Auswertung einer Speichelprobe. In der Stadt setzt man auf Abstriche, im Landkreis auf die Gurgelmethode. Foto: Wikimedia Commons

Seit dem späten Dienstagnachmittag ist klar: Das Corona-Testzentrum der Stadt Regensburg wird am Mittwoch seinen Betrieb aufnehmen. Darüber hat die Stadt Regensburg gestern via Pressemitteilung informiert. Diese Woche zwischen 8.30 und 17 Uhr, kommende Woche dann ab 8 Uhr soll sich dort dann jede(r) mit Hauptwohnsitz in Regensburg ohne Voranmeldung wochentags testen lassen können.

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Bis zu 500 Tests täglich

Im Vorfeld hatte es noch Verzögerungen beim Start des Testzentrums gegeben, weil unklar war, woher das Personal für dessen Betrieb kommen sollte. Der Plan der Stadt Regensburg, dafür in erster Linie auf Ehrenamtliche zu setzen stieß bei einigen der angefragten Hilfsorganisationen nicht wirklich auf Begeisterung. Doch wie die städtische Pressestelle mittlerweile mitteilt, hat man jetzt genügend Mitarbeiter beisammen – drei hauptamtliche aus der Stadtverwaltung sowie 14 ehrenamtliche, die von der Freiwilligen Feuerwehr (vier) und verschiedenen Hilfsorganisationen (zehn) kommen.

Die anfängliche kommunizierte Kapazität von 320 Tests täglich hat man laut Mitteilung der Stadt noch gesteigert – auf 500 Personen. Damit entspreche man einer „Orientierungsgröße“ der Bayerischen Staatsregierung, die den Städten und Gemeinden im Freistaat aufgegeben hat, täglich zwischen 0,2 und 0,3 Prozent der lokalen Bevölkerung testen zu können. Eine Größenordnung, die den Kommunen übrigens erst am 19. August schriftlich mitgeteilt wurde.

Landkreis: Ergebnis binnen 24 Stunden

Im Landkreis geht man derweil einen etwas anderen Weg. Dessen Testzentrum auf dem Besucherparkplatz des Landratsamtes ist als Drive-In konzipiert und deutlich kleiner. Fünf hauptamtliche Mitarbeiter des BRK können hier bis zu 30 Tests täglich vornehmen. Hier ist – im Gegensatz zur Stadt – auch eine telefonische Voranmeldung nötig.

Zur Frage, warum man mit diesen Kapazitäten deutlich hinter den Vorgaben der Staatsregierung zurückbleibt – für den Landkreis wären das etwa 400 Tests pro Tag – liefert die dortige Pressestelle zwei Begründungen. Zum einen sei bislang offen, inwieweit bereits bestehende Testkapazitäten bei niedergelassenen Ärzten in die Orientierungsgröße von Innen- und Gesundheitsministerium einbezogen werden.

Zum anderen liege die erste Priorität des Landkreises darin, einen stabilen und zuverlässigen Start des Testzentrums zu gewährleisten. In Abhängigkeit von der Nachfrage nach Testterminen könne zwar „eine sukzessive Kapazitätserweiterung in Betracht gezogen werden“. Wichtig sei aber zunächst ein zuverlässiger Testbetrieb und „eine möglichst zeitnahe Information der getesteten Personen“ über deren Testergebnis – möglichst innerhalb von 24 Stunden.

Stadt: Ergebnis binnen 48 Stunden

Besucher des Testzentrums in der Stadt werden sich hier etwas länger gedulden müssen. „Gewöhnlich erhält der Proband das Ergebnis innerhalb von 48 Stunden in deutscher Sprache nach dem Eintreffen der Probe im Labor“, heißt es dazu auf der eigens eingerichteten Internetseite.

Ausgewertet werden die Tests von dem Unternehmen eurofins, auf deren Seite man sich vor Ort im Testzentrum registrieren muss.

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Kommentare (10)

  • interessierter Mitleser

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    Eigenartig. Laut Stellenplan 2019 hat Stadt Regensburg ca 1300 Beamten.- und 1890 Tarifstellen, mithin mindestens 3200 Vollzeitstellen (hab wahrscheinlich etl. Sonderpersonalkörper vergessen). Die Arbeit haben die Ehrenamtlichen zu machen. Verstanden. Man konnte nur 3 Hauptamtler auftreiben, klar, die sind ja auch wichtig und werden woanders gebraucht. Warum aber zwischen 8.00 und 17.00 Uhr? Wahrscheinlich, dass für die Hauptamtler kein Zuschlag für Dienst zu ungünstigen Zeiten gezahlt werden muss. Wäre für Bevölkerung vllt einfacher und würde besser angenommen, wenn zB von 13.00 bis 21.00 Uhr offen wäre, und Ehrenamtliche fände man auch leichter. Aber klar, die Hauptamtler können da ned. Da haben sie ja frei….

  • hansemann

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    Es ist ein Armutszeugnis, für die Stadt Regensburg, dass lediglich drei von 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Corona-Testzentrum Regensburg hauptamtlich beschäftigt sind. Es spiegelt alles das wieder, dass Berufe im Pflege- und Krankenbereich keine Anerkennung in der Öffentlichkeit geniesen und zudem auch keine Lobby haben. Da hilft, für diese betroffenen Berufsgruppen, ein Klatschen aus der Öffentlichkeit nicht weiter.
    Es muss doch möglich sein, bei so vielen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei der Stadt Regensburg, dass einige Leute für diese Tätigkeit abgestellt werden können und müssen. Sie erweisen doch einen Dienst für die Stadt Regensburg und Ihrer Bevölkerung, wonach Sie -so glaube ich- bei Ihrer Anstellung eigentlich einen Eid geschworen haben.

  • Johnny B Good

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    Das ist eine einzige Farce anders kann man das nicht mehr nennen.
    Die Stadtverwaltung und Koalition blamieren sich bis auf die Knochen.

  • R.G.

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    Nach Naturkatstrophen und beim plötzlichen Auftreten einer Seuche ist es in Ordnung, die Hilfszentren mit größtenteils Freiwilligen zu bestücken, binnen sehr kurzer Frist sollten jedoch die normalen Strukturen wieder in Gang gebracht und Mitarbeitende schnellstmöglich in Lohn und Brot kommen.
    Dornröschen sei es verziehen, wenn es irgendwann wie aus der Zeit gefallen aufwacht, meinend es habe nur kurz geschlafen, Entscheidungen setzt wie zu Beginn des “Lockdown”Chaos’.
    Von allen anderen werden wir einen zeitgemäßen Umgang mit den Bürgern erwarten, der unbedingt vermeidet, dass engagierte Menschen in Gratisdiensten menschlich und finanziell ausbrennen.

    Unter Geistes-Gegenwart sollte auch fallen, sich nicht auf Mittelfrist an Testlabore privater Betreiber zu binden.

    Ein Wiener Labor hat aktuell einen verbesserten Test in Schnellzulassung, der die Testkapazitäten und Testschnelligkeit massiv erhöhen wird, und damit enorm an Kosten einsparen hilft.

  • Dominik Müller

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    Eigenartig finde ich, dass die drei Erstkommentatoren sich daran stören, dass nur drei städtische Bedienstete im Corona-Testzentrum sind, dies gar als Blamage der Koalition und Stadtverwaltung hinstellen – aber geflissentlich ignorieren, dass der Landkreis gar keine Mitarbeiter für sein Testzentrum abstellt. Wer blamiert sich da mehr: Stadtverwaltung, Stadtpolitik, Landkreispolitik oder die drei schnellsten Kommentatoren?

  • intressierter Mitleser

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    Sehr geehrter Herr Müller,
    Sie scheinen übersehen zu haben, dass vom Landkreis nur “Hauptamtler” dort beschäftigt und bezahlt werden. Die Freiwilligen haben nämlich dort der Landrätin gesagt, dass dies kommunale und planbare Pflichtaufgabe ist (-;. Ob Landkreis das mit eigenem Personal, oder Hauptamtlichen von Drittanbietern macht, sei ihm überlassen. Das Problem ist, dass dies wie selbstverständlich auf Ehrenamtler abgewälzt wird, obwohl Stadt Tausende von Mitarbeitern hat, oder auch “Fremdfirmen” beauftragen könnte.
    Oder mal ganz kreativ: Testzentren Land und Stadt zusammenfassen, Synergie und so.

  • Dominik Müller

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    @Intressierter Mitleser
    Sind Sie auch “Interessierter Mitleser”, der meinte ” und Ehrenamtliche fände man auch leichter” – also durchaus das Testcenter von noch mehr Ehrenamtlichen betrieben haben wollte?
    Der Landkreis bezieht keine Prügel, sein Testzentrum hat Montag bis Freitag von 8:30-11 Uhr geöffnet, das sind 12 1/2 Stunden je Woche, für 194.000 Einwohner.
    Die Stadt Regensburg bezieht Prügel, weil sie das Testzentrum nicht zur Partytime offenhält, sondern nur von 8:30 Uhr bis 17 Uhr, ab nächste Woche Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, also 45 Stunden pro Woche, für 153.000 Einwohner.

  • interessierter Mitleser

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    Herr Müller, Herr Müller,
    bitte nicht bewusst an dem vorbeigehen was andere sagen und Zusammenhänge falsch darstellen die es so nicht gibt. Also zu Ihrer Klarheit:
    1) Ja, ich bin auch der “interessierte Mitleser” der das meinte.
    2) Aber etwas anderes als Sie unterstellten: Wenn es die Stadt mit Tausenden von Beschäftigten schon nicht schafft das Zentrum selbst zu betreiben oder fremd zu vergeben (was ihre Pflicht und Schuldigkeit wäre), sollte man dann nicht auf die Ehrenamtlichen mit den Öffnungszeiten Rücksicht nehmen, die das Zentrum wuppen sollen?
    Dies umso mehr, da laut rd ja die Ehrenamtlichen schuld an dem verzögerten Start des Testzentrums sind, was im Übrigen nicht zutrifft. Wer hat so eine Info an die Presse wohl weitergegeben?
    Zu Ihrer Erklärung: Die Ehrenamtlichen bekommen das Geld nicht vom Himmel, die gehen zur Arbeit (meistens zwischen 7 und 18.00Uhr), damit sie zuhause ihre Kinder ernähren können.
    3) Genau dieses Vorgehen kritisiere ich: Selber nicht in der Lage oder willens sein, ein paar von Tausenden eigener Mitarbeiter abzustellen, andere unentgeltlich die eigene Arbeit machen lassen, aber natürlich bestimmen und sich vorne gross vor die Presse hinstellen, und wenn was ned läuft sind die dummen Anderen schuld. Dies ist ein Verwaltungsdenken aus dem vorletzten Jahrhundert.
    So, das solls von mir aber zu diesem Thema gewesen sin.

  • Johnny B Good

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    @Dominik Müller
    Macht es das jetzt irgendwie besser wenn der Landkreis aus ihrer Sicht noch dilettantischer aus der Verantwortung stiehlt als die Stadt?
    Die gesamte Stadtverwaltung braucht einfach mal einen ordentlichen Neustart damit dieser alte, unerträgliche Filz aus diesen Amtsstuben verschwindet, ich lebe selbst erst seit zwei Jahren in Regensburg und bin absolut schockiert was man sich im Jahr 2020 anscheinend noch alles erlauben kann ohne dass da endlich mal großzügig Pensioniert und früh verentet wird.

  • Julian86

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    Ich lese die Kritik: Die Tests bringen vor allem nicht viel; viel Unsicherheit; falsch Positives. Warum? Der Test kann nur: JA oder NEIN. Er kann nicht: Feststellen, die Anzahl der Viren, also die jeweilige Virenlast, ab der der Träger erkranken und folglich erst dann andere infizieren kann.

    Weiterhin wird über die täglich nur Angst machen (sollenden angeblichen) Positiv-Neu-Meldungen des RKI regelmäßig die sog. Positivrate nicht kommuniziert. Das ist das Verhältnis/der Zusammenhang Infektionszahl und Anzahl der Test.
    https://de.statista.com/infografik/22496/anzahl-der-gesamten-positiven-corona-tests-und-positivenrate/

    Danach ist die POSITIVRATE weiterhin am Sinken und unter Null und stabil. Diese Rate muss täglich mit kommuniziert werden !

    Es ist an der Zeit, die Menschen sauber zu informieren, keine Szenarien heraufzubeschwören, den Menschen eigenverantwortliches Handeln zuzutrauen. Denn wir müssen lernen, auf nicht absehbare Zeit mit diesem Virus (und gewiss auch anderen) zu leben.

    Viren und Bakterien sind im Übrigen lebensnotwendig. Sie waren schon Millionen von Jahren vor uns da. Es liegt an uns, radikal eine öko-soziale Wende (Stichwort: Klimakatastrophe) auf den Weg zu bringen. Denn Alles hängt mit Allem zusammen. Man kann wissen, dass so eine Politik-Wende mit Blick auf die Wahlen 2021 mit der CDU/CSU nicht geht. Es ist folglich erforderlich, will die Spezies Mensch noch eine Chance haben, jetzt binnen dieser Dekade, die noch bleibt, OHNE die UNION die Weichen richtig zu stellen.

    Das C-Virus ist dabei nur ein (!) Problem von vielen, das aber von den Mächtigen benützt wird, um die Menschen in Angst und “klein” und unvernetzt zu halten. Auch werden deshalb, unterstützt von den zum Teil lausig agierenden Mainstream-Medien (Lautsprecher der Regierung, welche ihrerseits nur auf 2-3 “Experten” hört) andere, sachlich-kritische Meinungen zum C-Virus schon im Ansatz mit Totschlagsargumenten niedergemacht. Es war glaublich eine Berliner Zeitung, die deshalb, mit Blick auf unsere einst offene, relativ freie Gesellschaft jüngst einen RUNDEN TISCH (interdisziplinäre Zusammensetzung) einforderte. Zu Recht!!

    Und die Medien sollten intensiv über die (zu engen) Verhältnisse zwischen Mensch/Tier berichten, welche zum Übersprung des Virus auf den Menschen führte und – weiterhin – führen, weitere Viren-Sprünge hervorbringen wird, wenn wir unsere Art des Lebens/Produzierens nicht ändern.

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