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zug-der-erinnerungVom 4. bis zum 6. Mai hält ein besonderer Zug am Regensburger Bahnhof. „Der Zug der Erinnerung“. Im ganzen Bundesgebiet ist die rollende Ausstellung über die Deportation von jüdischen Kindern im Zweiten Weltkrieg seit drei Jahren unterwegs und erzählt die Geschichte der europäischen Deportationen. Zwischen 1940 und 1944 deportierten die NS-Behörden schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche. Oft am hellichten Tag wurden sie mit Zügen der Reichsbahn in den Tod gefahren. Unter dem Decknamen „David“ steuerten die Züge Vernichtungslager in Osteuropa an. Mehrere dieser Funktionäre setzten nach dem Krieg ihre Karriere bei der Deutschen Bahn fort. Keiner dieser Schreibtischtäter wurde je verurteilt oder auch nur vor Gericht gestellt. Ein Thema, an das sich die Rechtsnachfolgerin der Reichsbahn, die DB AG, nur sehr ungern erinnert. Im Gegenteil: Sie kassiert kräftig ab und versuchte dem Projekt in der Vergangenheit mehrfach Steine in den Weg zu legen. Zunächst hatte der Konzern das Projekt 2006 sogar abgelehnt. Man sah „Sicherheitsprobleme“. Erst nach Intervention von verschiedenen Seiten, unter anderem dem damaligen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) durfte der Zug durch Deutschland rollen. Getragen wird der „Zug der Erinnerung“ von dem gleichnamigen gemeinnützigen Verein. Die DB AG zeigte sich bisher wenig kooperativ gegenüber diesem Projekt. Die ungeliebte Ausstellung, welche daran erinnert, was für ein willfähiges Instrument der Nationalsozialisten die Reichsbahn gewesen ist, wird von der DB AG abgezockt. Laut dem Trägerverein berechnet die DB AG rund 3,50 Euro pro Schienenkilometer. So bald die Ausstellung auf den Bahnhöfen Halt macht, berechnet der Konzern 45 Euro pro Stunde. Mindestens 50 Euro sind fällig, wenn der „Zug der Erinnerung“ nachts dort steht. So kostet in der Summe ein Tag dieser Ausstellung mindestens 4.000 Euro. Bislang hat die DB AG (Jahresgewinn 2008: rund 2,5 Milliarden Euro) nach Angaben des Trägervereins 120.000 Euro vom Zug der Erinnerung kassiert. Bei der Fahrt durch Bayern wird noch ein wenig mehr Geld in den DB-Säckel fließen. Neben Regensburg liegen Augsburg, München, Nürnberg, Erlangen, Fürth, Würzburg und Aschaffenburg auf der Route. Alleine für die acht bayerischen Haltestationen stellt die DB AG rund 30.000 Euro in Rechnung, so die Veranstalter. Eine Bitte um Beteiligung an den hohen Kosten hat Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) abgelehnt. Der ehemalige Bayerische Wirtschaftsminister und jetzige Bahnvorstand Dr. Otto Wiesheu lehnte einen Erlass der Gebühren bislang kategorisch ab. Einer parteiübergreifenden Bitte um Spenden für den „Zug der Erinnerung” kam Wiesheu nach Angaben des Trägervereins ebenfalls nicht nach. Eine Empfehlung für diese besondere Ausstellung zu spenden, haben sowohl der Verkehrsausschuss als auch der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages unterbreitet. Man werde dem „Zug der Erinnerung“ mit seiner Ausstellung über Opfer und Täter keinen Cent erlassen, heißt es in mehreren Schreiben Wiesheus. So ist der „Zug der Erinnerung“ auf Spenden angewiesen. Das Besondere an der Ausstellung ist, dass sie der anonymen Zahl von durch die Reichsbahn deportierten Kinder Identitäten gibt. Mit Bildern und anderen Lebenszeugnissen bekommen die jüngsten Opfer der furchtbaren Rassenpolitik in der NS-Zeit Gesichter. Ein weiterer großer Pluspunkt ist dass zu jeder Station spezielle lokale Bezüge gezeigt werden. In Regensburg beteiligen sich unter anderem die Falken, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, pax christi, das Evangelische Bildungswerk. Die ARGE ehemaliges KZ Flossenbürg zeigt unter anderem Filmaufnahmen vom 27. April 1945, dem Einmarsch der US-Truppen am Regensburger Hauptbahnhof. Oberbürgermeister Hans Schaidinger hat die Schirmherrschaft für die drei Tage übernommen. Wer allerdings das Gros der Kosten von rund 12.000 Euro übernehmen wird, ist bislang noch nicht geklärt. Geeignet ist der Zug der Erinnerung für Kinder ab zwölf Jahren. Flankierend zu der Ausstellung werden verschiedene Aktionen durchgeführt, beispielsweise Filme und Vorträge, die sich mit der Thematik Deportation von Kindern beschäftigen. Führungen durch den „Zug der Erinnerung“ sind ebenfalls möglich. Während zur Ausstellungseröffnung oft Lokalpolitiker anwesend waren und diese Form der Aufarbeitung der Bahnhistorie begrüßten, wurde bisher offiziell kein Bahnmitarbeiter dort gesehen. Gegen die Abzocke der DB AG gibt es nur ein adäquates Mittel: Hingehen und spenden. Mittlerweile haben über 280.000 Interessierte die Ausstellung gesehen.

Anarchischer Mutterkult

Silikonpanzer, die sich unter der Leitung eines tiefschwarzen Generals zum Einsatz formieren, Embryonen einer unbekannten Rasse, die einen argwöhnisch betrachten, „Friedensengel im Kampfanzug“, die gasmaskenbewehrt hinter den Säulen hervorlugen, über ihnen: ein fetter Hermes mit goldener Gesichtsmaske, der breitbeinig auf einer Kloschüssel sitzend „nach Hause“ fliegt – wo auch immer das sein mag. Als Landung […]

Deutsche Bahn oder: Von der Kunst, die Kunden zu verärgern

Wer dachte mit einem neuen Vorstand der Bahn würde sich einiges zum Besseren bei dem Unternehmen wenden, hat sich geirrt. Was Kundenservice angeht ist das einstige Staatsunternehmen nach wie vor aus der Spur. Der neueste Einfall der Deutschen Bahn AG (DB): Die Sitzplätze von ganzen Wagons sind sybillinisch mit „ggf. reserviert“ gekennzeichnet. Eine etwas eigenartige […]

Lagerpflicht: Kommt eine Regensburger Resolution?

Die SPD wartet noch die Anhörung im Bayerischen Landtag ab, von der CSU erhielt unsere Redaktion keine Stellungnahme und Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs fordert eine „sachgerechte Entscheidung“. Fazit: Es bleibt unklar, ob der interfraktionelle Antrag von Grünen, ödp, Linke, FDP und Freien Wählern am kommenden Montag im Regensburger Stadtrat (16 Uhr, Neues Rathaus) eine Mehrheit finden […]

Protest wirkt: BOS soll einhäusig werden!

Der nachdrückliche Protest hat offenbar Wirkung gezeigt. Am Donnerstag wird der Schulausschuss aller Voraussicht nach einen Antrag verabschieden, der die Unterbringung der staatlichen Berufsoberschule (FOS/BOS) in einem Gebäude garantieren soll. Zumindest langfristig. Derzeit ist die BOS zweigeteilt, eine Gebäude steht am Ziegelweg, das andere an der Landshuter Straße. In der Vergangenheit hatte die Koalition noch […]

Regensburger Lagerkoller

Es ist früher Mittwochabend. Im Innenhof der „Gemeinschaftsunterkunft“ Plattlinger Straße haben sich knapp 30 Personen versammelt. Ortstermin im Flüchtlingslager Regensburg. Abgesehen von CSU und CSB haben alle Stadtratsfraktionen Vertreter vorbei geschickt. Von der SPD ist Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs überraschend gekommen. Er sieht sich heute insbesondere als „Vertreter der Verwaltung“ und hat zur Unterstützung einige Mitarbeitern […]

Regenbrücke: VGH lässt Bürgerinitiative abblitzen

Einen Bürgerentscheid zur Sallerner Regenbrücke und einer Einhausung der Osttangente wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Der Verwaltungsgerichtshof München hat die Klage der Bürgerinitiative LOS („Leben ohne Stadtautobahn“) abgewiesen. 2007 hatte die BI rund 7.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gesammelt. Fragestellung: „Sind Sie dafür, dass 1. die Stadt Regensburg auf den Bau der Sallerner […]

„Vorzeige-GU“ oder Schrottimmobilie?

Es ist die „Vorzeige-GU“ in der Oberpfalz: Die „Gemeinschaftsunterkunft“ für Flüchtlinge in Tirschenreuth. 2004 wurde der Neubau in Rekordzeit aus dem Boden gestampft. Er soll Platz für 180 Flüchtlinge bieten. Zwei Kilometer außerhalb der Kreisstadt, mitten in der Pampa, steht nun ein wuchtiger Betonklotz, der dank seines hellblauen Anstrichs beinahe freundlich wirkt. Innerhalb der Umzäunung […]

Sparkasse: Stühlerücken im Verwaltungsrat?

Der Verwaltungsrat der Sparkasse Regensburg zählt 18 Mitglieder (hier einzusehen). Davon sind 14 Politiker. Dieser Konstellation droht nun ein Aus. In Berlin sorgt nämlich ein Referentenentwurf für das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarkt- und Versicherungsaufsicht für Aufruhr bei den Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die Verzahnung aus Politik und Kontrollorganen der Banken soll eine tiefgreifende Reform erfahren. […]

Denkmalalarm! Einsturzgefahr
im Schlosspark Prüfening?

Der kleine Turm, der versteckt zwischen knorrigen Bäume und von Efeu umwuchert im Prüfeninger Schlossgarten steht, hat schon bessere Tage gesehen. Unter dem Abt Martin Pronath wurde das Gebäude – der so genannte astronomische Turm – Mitte des 18. Jahrhunderts als Teil des Klosters Prüfening errichtet. Den Benediktinermönchen diente er als Sternwarte. Bis heute gilt […]

Keine Umweltzone ohne Umlandgemeinden

Die Umweltzone im Regensburger Altstadtgebiet wird noch auf sich warten lassen. In einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung bekennt sich die Stadt Regensburg zwar „klar und deutlich“ zur Einführung der Umweltzone, stellt aber eine Bedingung: Die Umlandgemeinden sollen in den Luftreinhalteplan mit einbezogen werden.Das sei eine Forderung, welche die Stadt bereits seit Jahren erhebe, so Oberbürgermeister Hans […]

Stadtbau: Petra Betz gibt auf

Das peinliche Schauspiel bei der Regensburger Stadtbau GmbH scheint ein Ende gefunden zu haben. Nach der Ankündigung der SPD, gegebenfalls mit der Opposition für eine Neuausschreibung des Geschäftsführerpostens zu stimmen, hat Petra Betz ihre Bewerbung zurückgezogen.In einer am Freitag verbreiteten Erklärung schreibt Betz unter anderem:„Aufgrund meines Verantwortungsbewusstseins und obwohl mir von neutralen und kompetenten Managern […]

EU fordert: BayernLB verkaufen!

Während Horst Seehofer über vage Ankündigungen was die Zukunft der angeschlagenen BayernLB betrifft nicht hinauskommt, sind die Forderungen der EU unmissverständlich. Die zuständige Brüsseler Kommission drängt auf eine nachhaltige Neuordnung der deutschen Bankenlandschaft. Die defizitäre BayernLB soll nach den Plänen der EU einen neuen Eigentümer bekommen. Die EU hat deutliche Vorstellungen Für die EU-Kommission ist […]

Stadtbau: SPD setzt Schaidinger unter Druck

Hans Schaidinger gerät unter Druck. In der Diskussion um den Posten des Geschäftsführers bei der Regensburger Stadtbau GmbH hat sich nun auch die SPD für eine Neuausschreibung der Stelle ausgesprochen. Am Mittwoch hatten die Freien Wähler, namentlich Fraktionschef Ludwig Artinger, eine Sondersitzung des Stadtrats zu der Stellenbesetzung beantragt. Sie wollen dort über eine Neuausschreibung des […]

BMW-Werk Regensburg: Ein Lichtblick in der Krise?

Die Ankündigung, dass die seit Februar verordnete Kurzarbeit im BMW-Werk Regensburg im Mai – also einen Monat früher als erwartet – endet, sorgte für einhellige mediale Begeisterung. Von einem „Lichtblick“ in diesen dunklen Krisenzeiten war häufig die Rede. Weil die Nachfrage nach 1er, Mini und Z4 sich bessere entwickle, als erwartet, kann die (aus öffentlichen […]

Karikatur

Wie wir heute (10. April 2009) von der Stadt Regensburg erfahren haben, ist die Karikatur, die bis vor kurzem an dieser Stelle zu besichtigen war, inzwischen bei der Staatsanwaltschaft gelandet ist. Ermittelt wird wegen des Anfangsverdachts auf Beleidigung. Offenbar bereits vergangenen Mittwoch hat Oberbürgermeister Hans Schaidinger Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wir haben uns deshalb entschlossen, […]

Stadtbau-Skandal: Opposition fordert Sondersitzung

Macht die Opposition dem Postengeschacher von Hans Schaidinger noch einen Strich durch die Rechnung? 13 Stadträte sind es, die am Mittwoch Nachmittag eine Sondersitzung des Stadtrats zum Thema Stadtbau beantragt haben. Unter Federführung des Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Ludwig Artinger, fordern sie, den Geschäftsführerposten neu auszuschreiben.Nach dem Rückzug des Top-Bewerbers Heiko Leonhard – den der […]

Stadtbau: Regensburger Besetzungsfarce steht vor dem Abschluss

„Ich hatte (…) nie wirklich das Gefühl, dass es bei dem Verfahren um die beste Lösung für die Gesellschaft geht.“ Ein Satz, der die Farce bei der Neubesetzung des Geschäftsführerpostens bei der Stadtbau treffend beschreibt. Er stammt von dem Top-Kandidaten auf die Stelle, Heiko Leonhard. Der hatte am Wochenende „mit großer Enttäuschung und Ernüchterung“ das […]

142 Einwendungen gegen Regenbrücke

Nächste Runde für die Sallerner Regenbrücke. 142 Einwendungen gegen das umstrittene Bauprojekt durchs Regensburger Regental sind bei der Regierung der Oberpfalz eingegangen. Acht Betroffene haben sich einen Rechtsanwalt genommen. Ein Termin, an dem die Einwendungen mit den Betroffenen erörtert werden, steht noch nicht fest. Derzeit sei man noch dabei, die Unterlagen zu sichten, so ein […]

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