Ein Schiff als permanentes Mahnmal
Der Verein Sea-Eye hat ein weiteres Rettungsschiff. Getauft wurde es auf den Namen Ghalib Kurdi. Das Foto seines ertrunkenen Bruders Alan ging vor fünf Jahren um die Welt. Doch auch Ghalib kam damals bei der Flucht aus Syrien ums Leben.

Mit der Ghalib Kurdi möchte Sea-Eye die eigenen Rettungsmissionen auf dem Mittelmeer ausweiten und sicherer gestalten. v.l. Gorden Isler, Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Tima Kurdi. Foto: bm
Am 2. September 2015 – vor genau fünf Jahren – wird der zweijährige Junge Alan Kurdi an die türkische Mittelmeerküste gespült. Zusammen mit seinem Bruder Ghalib flohen die Eltern Rehanna und Abdullah Kurdi aus Syrien. Doch die Flucht über das Mittelmeer kostete die beiden Kinder und ihre Mutter am Ende das Leben. „Das Bild meines Neffen, das 2015 um die Welt ging, ist der Weckruf für die Welt.“ Das zumindest dachte sich Alans Tante Tima Kurdi damals, wie sie am Dienstagmittag während einer Pressekonferenz der Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea-Eye erzählt. Rückblickend müsse sie aber feststellen, dass dieser Weckruf nur von kurzer Dauer gewesen sei. „Noch immer sterben Menschen auf dem Mittelmeer auf ihrer Flucht vor Krieg und Elend.“ Gorden Isler, Vorstand des Vereins Sea-Eye sagt: „Die Politik legt uns immer wieder Steine in den Weg.“