SOZIALES SCHAUFENSTER

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Sonne und Sozialismus: Das Zeltlager der Falken. Foto: B. MirwaldPolitisch modisch ist Demokratie heutzutage nicht mehr. Meinungsforscher schlagen Alarm: Mehr als die Hälfte der Deutschen ist mit dem parlamentarischen System der BRD unzufrieden. Alles Nörgler, die froh sein können, heute zu leben, schließlich hätte man ja früher viel weniger Rechte gehabt? Oder ist die Kritik berechtigt und damit auch die Frage, was man tun muss, um die Gesellschaft demokratischer und gerechter zu gestalten? Eine Gruppe, die von Gegnern gern als Nörgler und Querulanten abgestempelt wird, hat darauf eine kreative Antwort: Die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken will im Zeltlager mit jungen Menschen Demokratie erlebbar machen. „Die Arbeiterbewegung hat den Begriff Solidarität nicht gepachtet, sondern muss ihn immer wieder mit Leben füllen,“ sagt Lena, die das Programm für die sechs- bis14jährigen organisiert. Sie betont, dass die Teilnehmer im zweiwöchigen Camp schon in der Vorbereitung des Lagers mitarbeiten. Die Kinder planen in ihren wöchentlichen Gruppenstunden, was sie etwa zum Thema Flüchtlinge am Zeltlager erfahren wollen, und die Jugendlichen beraten in einem Vorbereitungskollektiv, was sie an Karl Marx schon immer mal interessieren würde. Heißt es also im Camp „Kampf dem Kapital – legal, illegal, scheißegal?“ „Wir wollen Sozialismus leben und nicht nur Revolutionsromantik am Lagerfeuer betreiben“, erklärt Linda, die für den Jugendteil des Zeltlagers zuständig ist. Foto: B. MirwaldSozialismus leben – wie geht das? Das Konzept der Falken heißt: Selbstbewusstsein stärken, Kritik lernen und gemeinsam die wichtigen Aufgaben bewältigen. Zum Beispiel in der Küche, wo jeder mal ran muss. „Da wir die Gerichte selber aussuchen und die Gruppen jederzeit in der Küche auch mal einen Geburtstagskuchen backen können, macht es jedem Spaß,“ erklärt Martin, der Küchenchef. Pardon! – Chefs gibt es ja bei den Falken nicht, sondern die Genossen wählen sich ihre Verantwortlichen, natürlich für die wichtigsten Ämter schon vor dem Zeltlager. So hat zum Beispiel der Bezirksvorsitzende die Verantwortung, dass pädagogisch alles rund läuft. „Auf etwa fünf Teilnehmer kommt bei uns eine Helferin oder ein Helfer“, erklärt Julian. Die meisten Problemchen können von den Gruppenhelfern also recht schnell gelöst werden, doch nicht nur sie sind für die Teilnehmer da. „Auch in der Küche kann man sich zusätzlich zum Obst zwischendurch einen Rat fürs Leben abholen“, ist das Rezept des Kochs Martin für ein gelungenes Camp. Sozialismus heißt für die Falken auch, dass künstliche Altersgrenzen überwunden werden. So soll es im August auch in den Workshops laufen. Grundsätzlich können die ganz jungen Kinder mit sieben Jahren über das gleiche Thema diskutieren wie die 18jährigen „alten Hasen“. Und die Themen werden vielseitig sein: Um Umgang mit Sucht und Drogen geht es, durch Theater, Tanz und Lyrik können Inspirierte sich verwirklichen. Über die aktuelle rechte Szene, Migration und Kinderrechte soll viel diskutiert und am Ende sollen dazu Straßenaktionen geplant werden. „Am 1. September werden wir zum Antikriegstag eine bunte Show bieten, die wir auf dem Zeltlager vorbereitet haben“, kündigt Linda schon jetzt an. Am Vormittag ist gemeinsames Programm geplant, nachmittags ist es nach Altersstufen getrennt. Der Tag wird meist mit einem actiongeladenen Spiel beginnen und abends – je nach Alter und Laune der Teilnehmer – mit Disko, Nachtwanderung, Gutenachtgeschichte, einem Motto-Abend oder auch mal einem Film enden. Bewegung könnte mit den Ausflügen oder Sportangeboten ins Lager kommen. Am Attersee, den die Falken dieses Jahr besuchen, sind jedenfalls im Überfluss Ausflugsziele vorhanden. Frühaufsteher können morgens auf einen Berg klettern und dem Zeltlager beim Aufwachen zuschauen. Redet man mit den Falken-Aktivisten, dann verspricht ihr Zeltlager weitaus mehr Erlebnisse als All-Inclusive-Urlaube. Sorge macht dem Bezirksvorsitzenden Julian aber, dass es für immer mehr Familien schwierig sein dürfte, den Teilnahmebeitrag in Höhe von 290 Euro aufzubringen. „Wir möchten jedem eine Teilnahme ermöglichen,“ verspricht er, „aber wir müssen natürlich unsere Unkosten decken“. Deshalb zahlen sogar die Helfer einen Teilnahmebeitrag. Da das aber nicht reicht, um alle Lebensmittel, die Zeltplatzgebühr und das Material zu finanzieren, werben die Falken um Spenden für das Zeltlager. Sie treten an Politiker und Privatpersonen mit der Bitte, Patenschaften für das Lager zu übernehmen. Mit dem Geld soll benachteiligten Kindern der Teilnahmebeitrag erlassen werden. Damit nicht genug: Auch den Gewinn aus dem abendlichen Getränkeumsatz wollen die Falken einem gemeinnützigen Zweck zuführen. Welchem, das werden die Zeltlagerteilnehmer demokratisch entscheiden. Radl-Demo der Falken am 31. Mai. Foto: ArchivAußerhalb ihres Jugendverbands sehen sie aber dunkle Wolken für demokratische Gepflogenheiten aufziehen. Am 31. Mai demonstrierten die Jugendlichen gemeinsam mit den Gewerkschaften für Demokratie und gegen Bundeswehreinsatz im Inneren und am 21. Juni gegen die Einschränkung der Versammlungsfreiheit. Auch diese von ihnen als „Notstand der Republik“ bezeichnete Entwicklung wird daher Thema auf dem Zeltlager sein. Verbesserungsvorschläge gibt es da schon einige von den Jugendlichen – und sie laden alle Kinder und Jugendlichen ein, darüber mit ihnen zu streiten. Von Verdrossenheit also keine Spur bei diesem Teil der Jugend!
Das Sommerzeltlager 2008 der SJD – Die Falken, Bezirk N/O findet vom 9. bis 23. August am Attersee in Österreich statt. Der Teilnahmebeitrag beträgt 290 € für Mitglieder, 310 € für Nichtmitglieder. Zuschüsse sind über das Amt für Jugend und Familie der Stadt Regensburg möglich (Infos dazu auch im Falkenbüro). Teilnehmen können Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche aller Altersstufen. Weitere Informationen gibt es im Bezirksbüro der Falken unter Tel. (0941) 5 82 65, per E-Mail an buero@falken-in-no.de oder im Internet auf www.falken-in-no.de. Spenden für das Zeltlager sind steuerlich absetzbar, die Kontoverbindung lautet: Sparkasse Regensburg, BLZ 750 500 00, Kontonummer 828 70 13.

Der 24. Arber Radmarathon: Die bessere Tour!

Am Sonntag, den 27. Juli, endete die Tour des France auf dem Champs Elysees. Außer mit spektakulären Dopingfällen und einem hilflos wirkenden Veranstalter, verlor die Tour dieses Jahr zunehmend an Zuschauerinteresse. Ganz im Gegensatz dazu die 24. Auflage des Arber Radmarathons. Ãœber 7.000 sportive Radfahrer nahmen Strecken von 56 bis 250 Kilometer auf sich. Der […]

Tödliches Ende eines Ausflugs

Eine Tote und zwei Schwerverletzte – das ist die traurige Bilanz eines Verkehrsunfalls am Samstagmorgen bei Graßlfing (Gemeinde Pentling). Gegen 10.10 Uhr fuhr eine 27jährige Frau mit ihrem VW Polo auf der B16 von Bad Abbach in Richtung Regensburg. Auf einer Gefällestrecke bei Graßlfing geriet das Auto aus bisher ungeklärter Ursache rechts auf das Bankett. […]

Vermisstes Mädchen wieder zuhause

Seit Montag wurde die 15jährige Schülerin Indira Gasi vermisst. Zu der nach ihr eingeleiteten Fahndung kann nun Entwarnung gegeben werden. Die Polizei hat das Mädchen gefunden. Am Donnerstag, gegen 23.00 Uhr, fanden Polizeibeamte sie wohlbehalten in einer Wohnung im Regensburger Stadtnorden. Die nach ihr eingeleitete Fahndung ist damit erledigt.

Infineon will Ziele erreichen: 600 Jobs in Regensburg weg!

Infinieon baut weltweit 3.000 Stellen ab, 2.000 davon in den Deutschland, 600 in Regensburg. Das ist ein Viertekl der derzeit in Regensburg Beschäftigten. Diese Meldung wurde am Freitag morgen bekannt. In einer ersten Stellungnahme bezeichnet Oberbürgermeister Hans Schaidinger die Entscheidung des Konzerns als einen „herben Schlag“ und forderte „Kompensationsmaßnahmen zur Auslastung des Standortes Regensburg“. Finanz- […]

Schaidinger kündigt an: Stadthallenstandort nach der Sommerpause

Endlich Neuigkeiten in Sachen Stadthallen-Standort. Die Untersuchung der acht potentiellen Standorte durch die Verwaltung scheint bereits seit längerem unter Dach und Fach zu sein. Wie sie ausgefallen ist, dürfen die Stadträte und die Regensburger Öffentlichkeit allerdings erst nach der Sommerpause erfahren. In der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause am Donnerstag kündigte Oberbürgermeister Hans Schaidinger – […]

Heute vor einem Jahr: Siemens VDO wird an Conti verkauft! Und 2008?

Am 25. Juli 2007, vor genau einem Jahr, verkündete der Aufsichtsrat der SIEMENS AG eine folgenschwere Entscheidung: Die Konzerntochter Siemens Automotive VDO wird an die Continental AG aus Hannover veräußert. Für die Siemensianer am Standort Regensburg hatte die bange Zeit der Ungewissheit ein Ende. Die Befürchtungen im Regensburger VDO Werk, an einen Private Equity Investoren […]

Verdienstorden und Streubomben

Die Landtagswahl steht vor der Tür. Schauen wir doch über die Grenzen unserer Heimatstadt hinaus und betrachten, was unser Landesvater Günther Beckstein so treibt. Verdienstorden verleihen zum Beispiel. Einen solchen erhielt vor 14 Tagen – aus der Hand unseres Ministerpräsidenten – der Unternehmer Werner Diehl aus Nürnberg. Damit steht der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der […]

Ein Einwand der „Wendehalskommunisten“

Es war nur eine Randnotiz bei der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause. Unter Tagesordnungspunkt 28 wurde beschlossen, die Gebühren für die Stadtbücherei zu erhöhen. Ein Jahresausweis kostet nunmehr 17 anstelle von 14 Euro, die Internetnutzung wird künftig stündlich abgerechnet. Während bislang 50 Cent pro Viertelstunde abgerechnet wurden, löhnt man nun 2,50 Euro pro Stunde. Richard […]

Regenbrücke: Ratsbegehren abgelehnt!

Ãœberraschend war es nicht. SPD und CSU haben am Donnerstag den Antrag der Freien Wähler abgelehnt, ein Ratsbegehren über den Bau der Sallerner Regenbrücke durchzuführen. Das Argument von FW-Fraktionssprecher Ludwig Artinger – „Der Bürger sollte bei einer Entscheidung, die in der Öffentlichkeit so kontrovers diskutiert wird, zu Wort kommen“ – zog nicht. Mit der Koalition […]

Jugendhilfe: Streit um 40.000 Euro

Eitel Freude bei der ersten Sitzung des Jugendhilfeausschusses nach der Kommunalwahl. Einstimmig beschloss man unter anderem den Einstieg in die Jugendsozialsozialarbeit an Berufsschulen und Sonderpädagogischen Zentren (Sozialbürgermeister Wolbergs: „Ein Quantensprung.“) und eine Fördervereinbarung mit der Katholischen Jugendfürsorge für das Familienzentrum in der Ostengasse (Wolbergs: „Damit haben wir bayernweitweit das dichteste Netz an Familienzentren überhaupt.“). Fast […]

Predigt gegen Ferkelbuch bald vor Gericht?

Eine Predigt von Bischof Gerhard Ludwig Müller könnte demnächst die Gerichte beschäftigen. Das meldet der Humanistische Pressedienst (hpd) in einer aktuellen Mitteilung. Der Regensburger Oberhirte hat sich in einer Predigt Ende Mai das im Alibri-Verlag erschienene Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“ (mehr dazu) vorgeknöpft und sich dabei offenbar zu einigen […]

Bayerns größtes Vogelkrankenhaus

Kanarienvogel gegen Turmfalke – ein solcher Tausch sei es gewesen, mit dem vor 47 Jahren alles angefangen hat, erzählt Karl Büchl, als wir ihn in der Station des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in Regenstauf besuchen. Hier kümmert er sich um rund 90 Vögel, die gegen eine Windschutzscheibe gedonnert sind, aus illegalen privaten Vogelparks befreit wurden, […]

Krankenhäuser gehen auf die Barrikaden

Als die „anwesenden Damen und Herren aus Land- und Bundestag“ begrüßt werden, steigt der Geräuschpegel in der Donauarena merklich an. Pfiffe und Buh-Rufe der rund 5.000 – in ihrer Freizeit angereisten – Mitarbeiter von rund 200 bayerischen Krankenhäusern zeigen: Das Vertrauen in die Politik ist bei ihnen weitestgehend dahin. Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) hat mit […]

Wo ist Indira Gasi?

Seit dem späten Montagabend wird die 15jährige Indira Gasi vermisst. Ein Abschiedsbrief, den das Mädchen bei ihren Eltern hinterlassen hat, schließt eine Suizidtat nicht aus. Indira Gassi hatte gegen 22 Uhr die elterliche Wohnung im Regensburger Stadtosten verlassen. Die Mutter war zunächst der Auffassung, das Kind würde den Müll entsorgen. Später fanden die besorgten Eltern […]

Vater unser und Bayernhymne

Der Dom St. Peter zu Regensburg. Denkmal, Gebetsstätte, Ort der Kontemplation. Bereits um 18.45 Uhr läuten im katholischen Machtzentrum zu Regensburg am Dienstag die Glocken Sturm. Nicht von ungefähr. Dr. Edmund Stoiber ist zum Regensburger Domforum angekündigt – eine Veranstaltung, die unter der Ägide von Bischof Gerhard Ludwig Müller geschaffen wurde, um „die Prägung Europas […]

Atomkraft? Ja, bitte!

Auf die Frage, warum er auf Berge steige, antwortete Reinhold Messner schlicht: „Weil sie da sind“. Doch wer sind „sie“? Die Berge, von denen hier die Rede ist, das waren einmal – vor vielen vielen Millionen Jahren – die Böden weit unter den Wogen der Meere, unerreichbar für den Menschen. Und heute? Noch vor gut […]

Kumpfmühl: Saurer Gockel wird als PPP-Modell realisiert

In der Koalitionsvereinbarung von CSU und SPD stand es bereits zu lesen, am Dienstag wurde es auf den Weg gebracht: Der Neubau des Bürgerheims Kumpfmühl wird als Private-Public-Partnership-Modell realisiert. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung beschloss „eine große Mehrheit“ (so die städtische Pressestelle in einer aktuellen Mitteilung), die Ausschreibungsunterlagen für die bereits ausgewählten privaten Bieter von […]

Regenbrücke: Entscheidung dauert – kommt Lkw-Fahrverbot in der Amberger Straße?

Ob, wann und wie die Sallerner Regenbrücke kommt, bleibt weiter ungewiss. Nach wie vor verfügt die Stadt Regensburg nicht über alle Grundstücke, die für den Bau benötigt werden. Die BI LOS prüft, nachdem ihr Antrag für einen Bürgerentscheid vom Regensburger Verwaltungsgericht abgeschmettert wurde, eine weitere Klage und will notfalls ein neues Bürgerbegehren initiieren. Im aktuellen […]

Ankündigungen und Selbstverständlichkeiten

Ankündigungen sind in der Politik eine feine Sache. Man kann sie wiederholen, bekräftigen und allein schon dadurch den Eindruck von Tatkraft erwecken. Ein Beispiel: Vor gut einem Monat, am 2. Juni, kündigte Oberbürgermeister Hans Schaidinger im Verbund mit seinen Adjutanten Joachim Wolbergs und Gerhard Weber vollmundig Neuigkeiten in Sachen Stadthalle und Fußballstadion an. Noch vor […]

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