„Walhalla-Connection“: Geknackte Chats und 430 Kilo Drogen
Seit Anfang April läuft vor dem Regensburger Landgericht ein nicht ganz alltäglicher Prozess gegen vier junge Männer, die mit Drogen im Millionenwert hantiert haben sollen. Der Prozess ist auch das Ergebnis eines spektakulären Ermittlungserfolgs europäischer Sicherheitsbehörden gegen die sogenannten EncroChats.

Der Hauptangeklagte Jamal S. zwischen seinen Verteidigern Carolin Schal und Tim Fischer. Foto: Bothner
Es sollte für längere Zeit die vorerst letzte Party sein, auf die Sebastian P. (alle Namen geändert) Anfang 2021 ging. Mit dem Zug fährt der heute 24-Jährige damals von Regensburg nach Berlin. Er checkt im Hotel ein. Später holt ihn ein Auto von dort ab und und bringt in schließlich mit einem Koffer wieder zurück. Abends geht es auf besagte Party, wohl mit einem bekannten Rapper. Es wird spät, der junge Mann verschläft, hat noch Ärger an der Rezeption – weil er im Zimmer geraucht hat – und verpasst seinen Zug. Seinen Kumpel in Regensburg hält er über all das auf dem Laufenden, schreibt noch, dass er mit dem Koffer später in Regensburg sei. Doch sollte seine Reise vorzeitig enden. In Handschellen und ohne Koffer. Über mehrere Monate hatte die Regensburger Kriminalpolizei den jungen Mann überwacht und deckte so ein größeres Drogennetz auf.