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Feuerwehr: "Es gab keine kritischen Verzögerungen"

Verkehrlicher „Super-Gau“ am Brandlberg?

Mehrere Anwohner beschweren sich mit deutlichen Worten über das Verkehrschaos, das sich am Mittwoch über Stunden zwischen Alt- und Neu-Brandlberg abgespielt hat. Auch die Einsätze von Rettungsfahrzeugen seien dadurch verzögert worden, berichten sie. Doch die Stadt beschwichtigt und spricht lediglich von „Einschränkungen für die Bevölkerung“.

Mittwoch, kurz nach 12 Uhr am Brandlberg: Rettungskräfte und Feuerwehr treffen ein, um den abgestürzten Bauarbeiter zu bergen. Fotos: privat

Einige Anwohner am Brandlberg fühlen sich in ihren Bedenken zu den städtischen Verkehrsplanungen bestätigt. Gegenüber unserer Redaktion benutzen mehrere das Wort „Super-Gau“. Am gestrigen Mittwoch ging an der Kreuzung Grünthaler Straße so gut wie nichts mehr. Alt-Brandlberger konnten teilweise ihre Häuser nicht mehr anfahren und auch die Zufahrt zum Neubaugebiet war komplett blockiert. Fotos die unserer Redaktion vorliegen, zeigen mehrere große Lkws, die kreuz und quer entlang der Zufahrt parken. „Meine Ehefrau ist um 7.30 Uhr zum Semmeln holen in die Isarstraße gefahren. Das dauert normalerweise 20 Minuten. Erst um kurz vor neun konnte sie sich mit dem Auto irgendwie wieder durchschlängeln“, erzählt Klaus S.. Und die Situation sei stundenlang nicht besser geworden. „Alles stand voller Lkws. Da gab es so gut wie kein Durchkommen.“

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„Da war ein Gebrüll und Gerenne und minutenlang ging nichts vorwärts.“

Während das allein lediglich ärgerlich ist, zeigten die weiteren Ereignisse an jenem Tag, dass mit diesem Verkehrschaos eine regelrechte Gefährdung für die Anwohner einher ging. Kurz vor zwölf Uhr: Ein Krankenwagen will hoch nach Alt-Brandlberg zu einem Einsatz bei einer Anwohnerin. Es gibt so gut wie kein Durchkommen. Mehrere inzwischen hinzu gerufene Polizeistreifen versuchen die Situation zu regeln. „Da war ein Gebrüll und Gerenne und minutenlang ging nichts vorwärts.“

Kurz vor zehn Uhr: Über Stunden wurde die Zufahrt am Mittwoch bereits vor den Rettungseinsätzen durch parkende und rangierende Lkws blockiert. Das belegt eine Fotoserie, die unserer Redaktion vorliegt.

Wenige Minuten später – der nächste Einsatz. Auf der Baustelle im Neubaugebiet ist ein Arbeiter zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Die Berufsfeuerwehr rückt mit mehreren Fahrzeugen zur Bergung an. Dahinter: Notarzt und Krankenwagen. Auch für sie ist an der Kreuzung erst einmal Schluss. „Mindestens zehn Minuten wurde da herum rangiert, bis die endlich durchgekommen sind“, erzählt eine weitere Anwohnerin. Entsprechendes belegen augenscheinlich auch mehrere Fotos, die wir von Brandlbergern bekommen.

„Ersthelfer sind aus den Autos gesprungen und zu Fuß über die Baustelle gerannt, um dem Verletzten zu helfen. Da kommt es doch auf jede Minute an.“ Der Mann, ein Slowake, ist lebensgefährlich verletzt und liegt derzeit auf der Intensivstation im Krankenhaus. Die Kripo ermittelt wegen des Unfalls in Abstimmung mit Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaft.

Feuerwehr: “Es gab keine kritischen Verzögerungen.”

Die Regensburger Berufsfeuerwehr teilt auf Anfrage mit, dass es angesichts der verkehrlichen Situation „keine Probleme“ gegeben habe, den Einsatzort zu erreichen. „Selbstverständlich muss an einer Baustelle immer mal rangiert werden, aber es kam zu keinen kritischen Verzögerungen“, so Johannes Buchhauser, Amtsleiter bei der Berufsfeuerwehr.

Die Stadt Regensburg veröffentlicht am Donnerstagnachmittag eine kurze Pressemitteilung, derzufolge es „in den letzten Tagen“ Beschwerden von Anwohnern wegen der blockierten Zufahrt gegeben habe. „Die Stadt Regensburg arbeitet momentan zusammen mit Polizei und Feuerwehr an einer vollständigen Aufklärung der Vorkommnisse im Baugebiet Brandlberg“, heißt es von Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Und außerdem, das lässt Planungsreferentin Christine Schimpfermann wissen, prüfe die Stadt „weitere Maßnahmen“. Zusammen mit dem „Immobilien Zentrum Regensburg“ (IZ), das für das Baugebiet verantwortlich zeichnet, arbeite man nun an einer „sicheren Zufahrt“, die – zumindest das belegen die Fotos vom Mittwoch eindeutig – nicht gegeben war.

Notfall-Einsätze bleiben von der Stadt unerwähnt

Weder der lebensgefährliche Unfall auf der Baustelle mit den notwendigen Einsätzen von Feuerwehr und Notarzt wird in der Pressemitteilung erwähnt, noch jener Rettungswagen, der zuvor erst mit deutlicher Verspätung zu der schwerkranken Frau in Brandlberg durchkam. „Da redet heute das ganze Viertel darüber und die Angehörigen haben sich bereits bei der Stadt beschwert.“ Doch in der Pressemitteilung ist von alledem keine Rede – man bedauert lediglich ganz allgemein „die Einschränkungen für die Bevölkerung“.

Das IZ schlägt nun „als Lösung für diese Situation“einen „Gesundheitsschutzkoordinator-Plan“ vor, den es bisher offenbar nicht gab. Der Plan solle „verschiedene Rettungspunkte im Gebiet und einen Notfallplan definieren und insbesondere auch die Freihaltung der Straßenfläche vorsehen, um eine Befahrbarkeit durch Rettungswägen und Feuerwehr sicherzustellen“, was demnach bislang nicht der Fall war.

“Die Rettungskräfte waren die ärmsten Schweine.”

Für Klaus S. und andere Anwohner ist der „Super-Gau“ vom Mittwoch hingegen Beleg dafür, dass die Verkehrsplanung von Stadt und IZ „nichts als Verarsche“ ist. Bereits bei einer Bürgerversammlung Anfang Februar hatte es viel Kritik an diesen Planungen gegeben und die Angst, dass die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge angesichts der dichteren Wohnbebauung und des damit wachsenden Verkehrsaufkommens nicht mehr dauerhaft gegeben sein könnte. „Bei Unfällen geht schon jetzt nichts mehr. Da steht alles still“, so ein Brandlberger damals. Planungsreferentin Schimpfermann hatte damals versucht, die Bedenken zu beschwichtigen, die geplanten Zufahrten seien ausreichend. Als sie bei den Anwohnern damit auf Granit bis, meinte Schimpfermann irgendwann resigniert: „Ich weiß, dass sie mir das alles nicht glauben. Aber es stimmt.“

Und auch aktuell sind die Beschwichtigungen von offizieller Seite für Anwohner wie Klaus S. kaum glaubwürdig. „Ich möchte keinerlei Kritik an den Rettungskräften üben. Das waren am Mittwoch die ärmsten Schweine. Und zum Brotzeit machen sind die sicher nicht ausgestiegen, haben versucht die Straße frei zu kriegen und sind zu Fuß über die Baustelle gerannt.“ Es bestehe auf jeden Fall „einiger Erklärungsbedarf“ durch die Stadt. „Was die bis jetzt geliefert haben, ist ein Witz.“

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Kommentare (27)

  • Rosalia Genoveva

    |

    Sehr geehrte Stadt!

    Bitt schön um einen Zuschuss für a Schreibdrucha und a Totenbrett, weil irngdwie müss ma die Kranken vom Brandlberg ins Krankenhaus, und die Toten ins Beinhaus kriagn.

    Ihre Zenzi vom Brandlberg, Mietervatretarin

    PS.: Für die Werbedrohne von die Immobilienleut aus Hongkong is scho da Hamsta zu schwer! Des hätt ma eh scho probiert.

  • Traudl Zweck

    |

    >„Meine Ehefrau ist um 7.30 Uhr zum Semmeln holen in die Isarstraße gefahren. Das dauert normalerweise 20 Minuten. Erst um kurz vor neun konnte sie sich mit dem Auto irgendwie wieder durchschlängeln“, erzählt Klaus S <
    Für diese Art der Argumentation habe ich NULL Verständnis. Zum Semmeln holen gibt es auch ein Radl oder Haxen zum laufen.

    Aber warum gibt es keinen SIGeKo bei dieser Baustelle?
    https://www.arbeitsschutzgesetz.org/sigeko/

  • Mr. T

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    Vooorsicht, Traudl Zweck, oder wissen Sie, ob Frau Klaus S. so einfach radeln oder laufen kann? Macht auch gar keinen Sinn, seine Wut hier an einzelnen auszulassen. Der Artikel geht um was ganz anderes.

    Ihr 2. Absatz ist da schon deutlich näher an der Sache.

  • Klaus

    |

    Hallo Traudl Zweck!
    Ich bin der Anwohner, der diese Foto’s gemacht hat, und Herrn Aigner zu Verfügung gestellt hat! Du solltest mal erst nachdenken, bevor du solche Tweet’s abgibst! Ich bin 70% Schwerbehindert und Beatmungspflichtig, darum ist es sehr schwer für mich, die Hax’n zu nehmen oder mit dem Radl selbst Semmeln zu holen! Und evtl. verstehst die Ängste, wenn kein Rettungswagen durchkommt, wenn man dringend Hilfe braucht! Also erst denken, dann schreiben!!

  • Traudl Zweck

    |

    Ich bitte um Entschuldigung zu Punkt 1
    Umso wichtiger ist ein geregelter Ablauf bei ähnlichen Problemen aktuell und in Zukunft.

  • Der Zirngibl

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    Super Plan: das IZ schlägt vor, sich ausnahmsweise mal an die gesetzlichen Vorschriften zu halten (Stichwort: SiGeKo). Mal was Neues aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

  • uwe

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    Wie schon vor Wochen und Monaten vorausgesagt, ist jetzt genau das eingetreten. Und das nur aufgrund der Fehl-/Missplanung der Stadtverwaltung. Jetzt sucht man nach Lösungen…..denke eher, es wird abgewartet, bis dort alle eingezogen sind und dann “erhofft” man sich, dass es dann irgendwie funktioniert. Mir tun sowohl die Altbürger leid als auch die Neubürger, die dort teuer wohnen und dafür keine gute Infrastruktur haben.

  • Richard

    |

    Erneut zu Klaus S. und seinen Brötchen, die von seiner Frau mit dem Auto geholt werden müssen: das Hauptproblem in dieser Stadt ist doch, dass auch für kurze Wege das Auto genommen wird, egal ob nun von einem selbst oder durch andere. Dadurch entstehen solche Verkehrsprobleme, unter denen wir alle zu leiden haben. Schuld sind aber immer nur die anderen, die einen daran hindern, mit dem Auto mal schnell zum Brötchenholen zu fahren und schnell zurückkommen zu lassen.
    Ich habe dafür auch NULL Verständnis!

  • R.G.

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    @Richard
    Wenn mein Nickname Kangarooman oder Königsdienerin wäre, hielten Sie mich dann für das im Spitznamen benannte Subjekt und Geschlecht?
    Würden sie sofort urteilen, was ich machen darf und was nicht?

    Darf ich die Straßen benützen?
    Darf ich ein Wasserklo besitzen oder muss ich aufs Dixie?
    Darf ich Wasser trinken oder muss es Bier sein?

    Darf ich leben?

  • E. Zeitler

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    Guten Tag! Ich möchte hier mal klar stellen, das was sich am 14.03.18 am Brandlberg von 7.30 bis 12.00 Uhr abspielte, war das totale Verkehrs- Chaos! Ich will klar stellen, das etliche Schulkinder auf dem Weg zum Schulbus sich zwischen den Baustellen LKW’s durchzwängen mussten! Denn sogar der Bürgersteig war zu geparkt oder blockiert! Dann zum Thema Rettungseinsatz am Mittag!! Wie kann die MZ wiedergeben, es hätte keine Probleme bei der Anfahrt gegeben! Ich lebe am Brandlberg oberhalb des Kriegerdenkmal, also knapp 100 mtr weg! Es herrschte planloses Chaos, Polizei und Feuerwehr mussten LKW Fahrer auffordern weg zu fahren! Erst dann kamen sie weiter zur verletzen Person!! Hoffentlich geht es dem Arbeiter so weit gut! Alle Ansagen die auf der Info Veranstaltung bzgl. Rettungsweg getätigt wurden, hielten dem ganzen nicht stand!!! Ich hoffe, das die zuständigen Stellen endlich handeln, und ein Konzept umsetzen, das Alt und Neu Brandlbergern hilft, einem Verkehrskollaps zu entgehen!!

  • El

    |

    @ Mietavatretarin,
    wie oft finde ich Ihre Vorschläge inmitten der Absurdität des Schmierentheaters Regensburg die naheliegendsten!
    Vielleicht könnte man solange die Situation nicht entzerrt bzw. geklärt ist (das dürfte bei den bekannten Lähmungserscheinungen des Verwaltungsapparates der Stadt ziemlich lange dauern) einige Hartz-Vierler (die ja in unmittelbarer Nähe zum Brandlberg beim Gewerbepark ihr Salär beziehen) für den mobilen Krankentransportdienst einstellen. (*achtung ironie*)

    Mit Menschenleben Schere-Stein-Papier zu spielen und so zu tun, als wäre die Lage nicht äußerst ernst, bis dramatisch gewesen, ist einfach nur perfide.
    So büßen peu a peu auch Feuerwehr u.a. ihre Glaubwürdigkeit ein!

    Wie gut, dass den Schulkindern, von deren extremer Gefährdung Sie, Herr Zeitler, berichten, nichts geschehen ist.

  • R.G.

    |

    @El
    Ihre Ironie brachte mich auf die Idee, dass tatsächlich schnellstens eine Feuerwehrsübung/Katastrophenübung/Rettungsübung angefragt werden sollte, mit der fiktiven Trainigsaufgabe “Versorgung der Anrainer am Brandlberg im Brandfall/Notfall bei verstopftem Zufahrtsweg an der Problemkreuzung …”
    Realistisch betrachtet, kann bei dem Nadelöhr ein Brand mit Bedarf an mehreren Einsatzfahrzeugen nur schwerst gelöscht werden.

    Die Einsetzung eines Gesundheitskoordninators dagegen, klingt für mich nach einem gut dotierbaren neuen Parteipolitikerjob.
    Naheliegend wäre, die Polizei sofort Strafzettel für Falschparker-LKW und Kreuzungsblockierer-LKW verteilen zu lassen, wie für jeden Falschparker mit PKW in der Stadt.

    Bei den jetzigen Voraussetzungen sollten die Schulkinder überhaupt bereits von der Schule aus, nur begleitet durch polzeiliche Schülerlotsen, an die Nähe der Baustelle herangehen dürfen.

    In meiner Grundschulzeit musste ich ähnlich einen ähnlich gefährlichen Schulweg meistern. Ein 14 jähriger Junge verlor dort sein Leben.
    Man beschönigte selbst dann noch. Lösungen für die Beseitigung der Gefahren sah man nicht. Es waren immer nur Zufälle, momentane Vorfälle, Übertreibungen der Anrainer.

    Bis in der politisch roten Stadt bei der Wahl die Arbeiter aus Angst um Ihre Kinder das Kreuzchen in dem Stadtteil geschlossen bei den Konservativen machten. Plötzlich konnten die nun in der Opposition befindlichen Sozialisten in kürzester Zeit zu jedem Industriebetreib gehen, mit jedem Chef sprechen, und so die Verkehrssituation bereinigen.
    Es stand wirklich kein einziger LKW mehr auf der Straße geparkt.

    Die Regel für Politiker heißt bei solchen Fragen: “Sagt nicht, dass es ohnehin ganz gut läuft. Sagt nicht, dass es nicht anders geht, sondern strengt
    euch an einen schnellen, morgen schon wirksamen Weg zu finden, wie es besser geht.

    Wenn ihr das Problem nicht sehen könnt oder wollt, schickt, um uns zu überzeugen, euer Kind oder euer Enkerl allein mit in den oft blockierten Kreuzungsbereich.

    Erst wenn ihr das ruhigen Gewissens tun könnt, glauben wir euch, dass alles gut ist.”

  • R.G.

    |

    @ alle Architekten und Bauchfachleute, sowie Tiefbauer.

    Was denken Sie, wenn sie bei den Bildern oben die Einrichtung der Baustelle, konkret die Platzierung der Schuttcontainer, den Baustellencontainer für die Arbeiter, die vielen im Areal geparkten Privatautos, den geparkten Aufleger etc. sehen?
    Und wie sollte man den Einfahrtsbereich mindestens gestaltet, wie die Baustelle gesichert haben?

  • Piedro

    |

    Richard
    16. März 2018 um 08:11 | #

    Dadurch entstehen solche Verkehrsprobleme, unter denen wir alle zu leiden haben. Schuld sind aber immer nur die anderen, die einen daran hindern, mit dem Auto mal schnell zum Brötchenholen zu fahren und schnell zurückkommen zu lassen.
    Ich habe dafür auch NULL Verständnis!

    ***

    Sie glauben wirklich die hier beschriebene Situation enstand durch die, wie sie ja selbst ausführen, üblichen Verkehrsteilnehmer, nicht durch die abgestellten LKW? Erstaunlich. Dass es in dem Artikel nicht wirklich um Behinderungen beim Semmelkauf ging, sondern um Gefährdung von Menschen, weil Rettungsdienste blockiert wurden, haben sie aber, bei aller Verständnislosigkeit, verstanden?

  • HansDampf

    |

    Wir waren vor 2 Jahren beim IZ gesessen und haben uns so ein schönes 160qm Haus für 650k anpreisen lassen. Im Nachhinein ist man immer schlauer aber hier danke ich dem Herrn jeden Tag mich auf mein Bauchgefühl verlassen und es nicht gemacht zu haben.
    Wers nicht glaubt macht am Wochenende einen Spaziergang rund um den Brandlberg. Der Blick über das Ghetto ist unbeschreiblich. Mein Mitleid mit allen Käufern und Anwohnern. Die es zu verantworten haben schütteln sich ab und reiben sich die Hände wenn Brandlberg 2 gebaut wird.
    Und die liebe Stadt macht “normalen” Häuslbauern Auflagen über Auflagen und das Ganze in einem Ton wo meine Mutter mir früher 1 Monat Fernsehverbot erteilt hätte. Wer in hier bauen kann ist doch Millionär (o-ton).

    Pfui Deifl!

  • Rosalia Genoveva

    |

    @HansDampf

    Sie urteiln ungrecht.

    Habe mir jetzat mei Traumhaus am Brandlberg angschaut.
    5 GROßZÜGIGE Wohnräume plus Nebenräume, plus die ganzen Treppen, Treppen, Treppen, alles auf nur drei Etagen (sechs wärn besser gwesn), zusammen enorme 113 qm, dazu
    2 HERRLICHE (sic!) Gartenterrasen, zusammen 16 qm ausmachend.

    Ich nimms es aus guatem Grund nicht, denn:
    Ma könntat sich ohne Kompass in dera großzügigen Weitläufigkeit verirrn!

    Dafür iss urbillig.

    Nur 416.900€ (nur 833800 Mark!).

    Das Schöne wär wieder, wenn ma sich nie ausm Viertel naustraut, weil ma net weiß ob ma an dem Tag durchs Nadlöhr wieder heim darf, entwickelt ma soooo eine schöne Sesshaftigkeit wie sonst nirngds net!

  • joey

    |

    @R.G.
    eine größere Baustelle hat einen Baustelleneinrichtungsplan, der Parkplätze und Abladestellen vorsieht. Ein Sicherheitsdienst kontrolliert und regelt den Verkehr. Sowas kann auch Bestandteil einer Baugenehmigung sein.

  • Resi Welter

    |

    Vorschrift ignoriert – Strafen riskiert
    ggf. auch mit einem Ordnungswidrigkeits- oder gar Strafverfahren rechnen.
    http://dabonline.de/2015/10/30/vorschrift-ignoriert-strafen-riskiert-recht/

    Als Lösung für diese Situation schlägt das IZ einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator-Plan (SIGEKO)vor.
    Mz 15. März 2018 14:59 Uhr

    Ups,hat jemand was verschlafen?

  • Lothgaßler

    |

    Es werden sich doch ein paar Anwohner finden, die vom Fernseher aufstehen und mit Fotoapparat/Handy auf die Pirsch gehen, um Behinderungen bzw. die Zu- und Falschparter zu fotografieren. Die Ergebnisse dann einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag an die Verwaltung gefaxt, und schon ist ein städtischer Beamter so beschäftigt, dass er sich bei seinen Vorgesetzten beschwert und auf Abhilfe drängt.
    Wäre nun ein Mensch nachweislich wg. obiger beschriebener Behinderungen verstorben oder schwerer zu Schaden gekommen, es könnte sehr unangenehm werden, wenn denn das Wörtchen “Verantwortung” noch einen Wert hätte. Wer ist denn für die Baustelle “verantwortlich”, gibts keinen Kapo/Polier?
    Wir sind all zu brav geworden und verlernen uns zu wehren und Respekt zu verschaffen. Kreativer Widerstand ist gefragt: parkt euch frei, bringt großflächige Plakate mit Protest an (das wird dem IZ nicht gefallen), faxt Stadt und IZ zu, ruft stündlich bei beiden an.

  • HundUndIch

    |

    @RG
    joey hat Recht.
    Und die Bestellung eines SiGeKo (Sicherheit- und Gesundheitskoordinator) ist keine nette Geste des Bauherren, sondern gesetzliche Vorschrift. Und das gilt für ALLE Baustellen!
    Hab ein paar Baustellen betreut, einmal kam sogar die Feuerwehr für eine Anfahrtsprobe. Wenn das Löschfahrzeug nicht ohne rangieren zu den benachbarten Häusern gelangt wäre, hätten wir umgehend den Bauzaun umstellen müssen. So ein Chaos wie am Brandlberg, da hätte uns die Stadt sofort die Baustelle stillgelegt!
    Aber wehe, ein Gastronom hat mal einen seiner Tische in der Fußgängerzone um 50 cm zu weit in der freizuhaltenden Anfahrtszone für Rettungsfahrzeuge stehen. Da passen die Damen und Herren vom Ordnungsdienst ganz genau auf, da wird kein Auge zugedrückt.

  • Naja..

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    hm.. woher kommt eigentlich die Annahme, dass kein SiGeKo auf der betreffenden Baustelle ist?

    Nur mal zum Nachdenken für die ganz schlauen:
    “wie hoch ist der zusätzliche Aufwand, um hinter jeden Arbeiter über die ganze Arbeitszeit hinweg, einen persönlichen SiGeKo, bzw. einen Aufpasser zu stellen?”

    Regensburg digital, ist ja ab und zu schön zu lesen, aber bei manchem Kommentar würde man sich anstatt das mittelalterlich “verbrennt die Hexe”, das ausgewogene der Aufklärung wünschen….

  • joey

    |

    SiGeKo: bei (z.B.) DHH oder einer kleinen Stange RHH nicht erforderlich. Es steht aber der Kommune an, im Zusammenhang bei der Baugenehmigung Verkehrsregelung festzulegen oder besser früher in einem städtebaulichen Vertrag zu schaffen.

    SiGeKo hats offenbar vorher nicht gegeben.
    SiGeKo ist klassischerweise kein Verkehrspolizist und (@Naja) “steht auch nicht hinter jedem Bauarbeiter”, sondern kümmert sich im Stil eines Planungsbüros um die Koordinierung z.B. der Gerüstarbeiten mit den jeweiligen Bauarbeiten. Der ist einmal in der Woche auf der Baustelle.

  • R.G.

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    @Naja

    Man möchte meinen, dass JEDER Arbeiter auf einer größeren Baustelle in der Stadt einen Chef oder/und einen Plan hat, und keiner unkoordiniert parkt oder rumläuft.

    Ein Blick auf die zwei Fotos zeigt eine verwunderlich kreative Ordnung unter den parkenden Autos, und ausgerechnet ans Nadelöhr Einfahrt anschließend Container für Büros oder Arbeiteraufenthalt abgestellt, was für eine zusätzliche Verengung gleich am Beginn sorgt.

    Für mich ist außerdem unvorstellbar, wie das teure, auf den Bildern konkret angelieferte Material auf der Baustelle verbleibt, wenn nicht Tag und Nacht genau kontrolliert wird, wer in die Baustelle womit ein- und AUSFÄHRT.
    Das wäre mittels eines Schrankens leichter.

    Am verwunderlichsten finde ich die Genehmigung der Baustelle unter Beibehalt des spitz einmündenden Zufahrt.
    Erwartbar wäre gewesen, dass als Minimum für die Zeit der Errichtung eine entschärfte Zufahrt hergestellt werden hätte müssen, und da das den Baum gekostet hätte, vor Baubeginn der Auftrag zum Wiedereinpflanzen eines gleichen großen Exemplars nach Bauende gegeben worden wäre.

    Die Kreuzungen am Nadelöhr halte ich schon ohne Neuestbaugebiet für ein Problem.
    Bei uns sagt man als Fußgeher vor Betreten solcher Zebrastreifen bitter Ironisch: “Gehn ma Russisch Roulette!”.

  • Naja..

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    @joey..”SiGeKo hats offenbar vorher nicht gegeben”…” kümmert sich um Arbeiten??” Sie schreiben aber wissen nichts, etwas traurig..
    @R.G. .. “Man möchte meinen, dass JEDER Arbeiter auf einer größeren Baustelle in der Stadt einen Chef oder/und einen Plan hat, und keiner unkoordiniert parkt oder rumläuft”
    …selbiges wie vor, schreiben ohne wissen….es ist schier unglaublich, welche Risiken Arbeiter eingehen um sich zwei Schritte zu sparen…und diesen “Mist” erlebe ich täglich…

    Nüchtern und als Idealfall betrachtet, kann jede Baumaßnahme besser laufen. Ist halt ein schöner theoretischer Ansatz. Es wird IMMER jemanden geben der das Haar in der Suppe findet. Meinen persönlichen Erfahrungsschatz mit “Baunachbarn” und “Baubeteiligten” möchte ich hier allen ersparen, weil es würde mir sowieso niemand glauben, außer er geht mal ganz tief in sich.

  • joey

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    @Naja
    gehen Sie nochmal in die Pressemitteilung. Dieser Wortlaut hört sich entsprechend an. Es sei denn, Sie sind im IZ oder bei der Stadt tätig und wissen es besser?

  • Brandlberg: Das Verkehrschaos und der Tod eines Bauarbeiters » Regensburg Digital

    |

    […] Wie bereits am 15. März ausführlich berichtet, hatten mehrere Anwohner an jenem Tag ein über Stun… Parkende und wartende Lkws blockierten die Straße, Anwohner kamen teils nicht mehr zu ihren Häusern durch. Die Polizei war vor Ort, um die Situation zu klären. Als um kurz vor zwölf dann mehrere Einsatzfahrzeuge zu dem Unfall auf der Baustelle gerufen wurden, sei es dann zum „Supergau“ gekommen. […]

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