In den Stadtraum gequetscht, zertrümmert und rekonstruiert haben Jakob Friedl und Max Erl Repliken der Büste des NS-Karrieristen und Regensburger Ehrenbürgers Walter Boll. Am Donnerstag eröffnet ihre Ausstellung „Broken Boll“.
Bollfacing: Jakob Friedl und Max Erl mit der Büste von Walter Boll.
Wie sich die Zeiten ändern. Im vergangenen Jahrhundert wurde in Regensburg niemand mit so vielen Ehren bedacht wie der 1985 verstorbene Museumsdirektor, Kulturdezernent, Stadtarchivar und NS-Karrierist Walter Boll. Angehöriger der Funktionselite der Regensburger Stadtverwaltung quer durch alle Systeme.
Ehrenbürger, Kulturpreisträger, Inhaber der Albertus-Magnus-Medaille, der goldenen Bürgermedaille, des Bayerischen Verdienstordens, des Großen Bundesverdienstkreuzes, beerdigt in einem städtischen Ehrengrab, noch zu Lebzeiten gewürdigt mit einer eigenen Büste, die seit 1970 bis heute unkommentiert im Historischen Museum steht.
Grafikdesigner und Autor Philipp Starzinger hat sich die bayerischen Spielkarten vorgenommen und die brutal amputierten Unterleiber von Altem, Blauem und Max geheilt.
Vier Tage, 16 Kurz- und 13 Langfilme, eine Party, ein Konzert und jede Menge Rasierklingen – zur zehnten Auflage haben wir uns das Festival des extremen Kinos mal komplett gegeben. Ein Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Objektivität.
Wie ich persönlich in den Libanon geflogen bin, um den dort ansässigen Großclans zu erklären, wie sich ihre Verwandtschaft hier bei uns gefälligst aufzuführen hat.
Bei der Vorstellung der Pläne für das kommende Jahr sprudelt Regina Hellwig-Schmid vor Begeisterung, aber auch vor Ärger. Mit Blick auf den Dachauplatz fordert sie: „Reißt die Säulen ein. Das ist nur noch peinlich.“
Am 16. März startet die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg – zum ersten Mal unter neuer Führung – mit der Doppelspitze Amrei Keul und Gabriel Fieger.
Nach fast 20 Jahren im „Künstlerhaus Andreas-Stadel“ will der Unternehmer und Kunstmäzen Oswald Zitzelsberger der Akademie Regensburg den Stuhl vor die Tür stellen. Die Inhaber wehren sich – und das wühlt einiges auf.
Im Januar ist der Regensburger Künstler Guido Zingerl 90 Jahre alt geworden. Einen herausragenden Zyklus Zingerls ließ der frühere Kulturreferent Klemens Unger im Depot verschwinden. In Regensburg mag man es eben lieber gefällig.
Über 50 Filme, drei Kinos, eine Woche lang – nach zwei kargen Corona-Jahren startet das Transit Filmfest heuer zum ersten Mal richtig durch. Wir haben mit Festvalleiterin Chrissy Grundl über die Filmauswahl gesprochen, die Zukunft des Kinos und darüber, wie man so ein Festival überhaupt finanziert.
Mit einer neuen Ausstellung und einem digitalen Großprojekt startet der donumenta e.V. in die Zeit nach den Corona-Beschränkungen. Doch auch hier wirft der Krieg Russlands gegen die Ukraine seine Schatten voraus. Eine ursprünglich geplante Ausstellung mit der in Regensburg lebenden russischen Regisseurin Katja Ladynskaya wurde erst einmal verschoben.
Zu Besuch bei der ersten Weltpremiere eines Langfilms beim 9. Hard:Line Filmfestival in Regensburg. „Holy Shit“ ist eine herzallerliebste Splatter-Hommage an den bayerischen Filz.
Ein neuer Anziehungspunkt für Kulturbegeisterte soll es sein und dem Stadtosten etwas mehr Leben einhauchen. Das jedenfalls erhofft sich die Stadt Regensburg vom wieder eröffneten Antoniushaus. Nach mehrjähriger Sanierung ist das Stadttheater auf unbestimmte Zeit eingezogen – Ersatz für das renovierungsbedürftige Velodrom am Arnulfsplatz. Vergangenen Freitag feierte man nun offiziell Premiere – mit einer Neuauflage des Brecht-Klassikers „Die Dreigroschenoper“.
Am Dienstag wurde nicht nur die Sperrstunde für die Gastronomie in Bayern gekippt. Auch für die Kultur gibt es Lockerungen. Ab sofort ist zumindest eine Auslastung von 75 Prozent möglich. Das kommt nicht zuletzt den kleineren Bühnen zugute.